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Vom Titanmann zum Ironmann. Kärnten Radmarathon 2013. Das Rennen.

130 km. 1.900 HM. Der Kärnten Radmarathon „light“.

„Das Wetter. Ein Tief schaufelt vom Norden kühle und sehr freuchte Luft in den Alpenraum. Die Schneefallgrenze im Süden bei ca. 1.000 Metern“. Good news. Aber wir haben ja Sommer. Grinsen. Die Vorzeichen zum 5. Kärtnen Radmarathon waren also nicht wirklich einladend. Wo ist die Webcam der Nockalmstrasse? Schnell schauen. Schneefahrbahn! Giro 2013 feeling. Werden wir fahren?

Ja. Aber leider nicht über die Eisentalhöhe und die Schießtlscharte. „Cancelled due weather conditions“. Das Orgateam hat den Sicherheitsfallschirm geöffnet und uns Sportler vor möglicherweise Bösem verschont. Es gibt eine Ersatzstrecke. Plan B. Und diesen 2 Mal. Aufatmen und etwas Enttäuschung machten sich breit. Da die Wetterprognosen für den Sonntag von Tag zu Tag besser wurden. Abgesehen von der Temperatur. Die sollte im Keller bleiben. Ich beschloss trotzdem nach Bad Kleinkirchheim zu fahren. 600 km hin- und retour um 130 km Rennrad zu fahren. Leidenschaft.

Und es hat sich ausgezahlt. Auch wenn die Fahrt über die Turracher Höhe am Samstag Nachmittag eher nach Anreise zum Skiurlaub anmutete. Als „Wiederholungstäter“ war es für mich ein leichtes Spiel das Wichtigste vor Ort zu erledigen. Startnummer holen. Doch diese war nicht da. Verwunderung. Ob ein Kollege von mir diese schon abgeholt haben könnte? Kopfschütteln. Ob ich im Lindenhof in Feld am See übernachte? Ja. Und schon war das Geheimnis gelüftet. Hannes, der Chef des Hauses, hat bereits die Startersackerln abgeholt. Service. Deluxe.

Dann ein richtiger Schock. Helm vergessen. Schon wieder. 3 Sterling zu Hause. Und keinen mit. Typisch. Wiederholungstäter eben. Einen kaufen? Kein entsprechendes Angebot vor Ort. Ausleihen! Schnell zu Intersport. Die haben einen. Ich nehme ihn. Passform? Null. Aber besser als nix. Posingfaktor? Negativ. Passt farblich überhaupt nicht zu meinen Dressen.

Ab ins Hotel. Perfektes großes Zimmer. Akklimatisieren. Quatschen. Hoffen. Bangen. Es regnet immer noch. Und nach einem Helm fragen. Hannes hatte einen. Silber! Passform. Perfekt. Posingfaktor. Top. Das Rennen ist gerettet.

Der Tag danach. Strahlend blauer Himmwl. Die 10 km von Feld am See nach Bad Kleinkirchheim ein Wahnsinn. Farben. Als wäre es Herbst. Sattes Grün. Schneeweiße Bergspitzen. 5 Grad. Immerhin plus. Auto geparkt. Rad gecheckt. Startaufstellung. Ich durfte in der ersten Reihe starten. Danke Stefan Heinisch. Neben mir Promis. Armin Assinger. Paco Wrohlich. Rene Haselbacher. Und der Landeshauptmann von Kärnten. Der Neue. Der Kaiser. Nicht der Franz. Der Peter. Der andere Kaiser, der Franz, ist zwar vom Ort. Aber nicht da.

Es geht los. Ich führe das Feld an. Ca. 500 Meter. Dann kommt von hinten das Feld angerollt. Nein. herangeschossen. Ich halte mit. Ca. 50 km/h. Ich kriege langsam Platzangst. Die Meute füllt die gesamte Straßenbreite aus. Es wird gefightet. Um jeden Zentimeter. Und das auf dem ersten Kilometer. Gewinnt man hier rennen? Es ist sehr hektisch. Der Straßenbelag hinuter nach Patergassen schlecht. Vor mir „schwanzelt“ einer. Ich merke es sehr spät. Muss voll in die Bremsen. Auch mich schwanzelt es. Ich befürchte bereits das Schlimmste. Erwarte, dass mich von hinten jemand touchiert. Erinnerungen an den Mondsee Marathon. Damals. Doch ich habe Glück. Ein Zeichen. Ich nehme Tempo raus. Ich will heil ins Ziel kommen. Einen schönen Tag geniesen.

So lass ich das erste Feld rauschen. Fahre im zweiten großen Verfolgerfeld. Die anderen stets in Sichtweite. Es geht über Gnesau leicht wellig sehr zügig dahin. Mein Puls jenseits der 155. Kurz vor der Abfahrt nach Himmelberg dann Zusammenschluss des Feldes. Eigentlich wollte ich stehen bleiben um zu filmen. Ein Traum Bild. Eine Schlange an Radlern.

Unten dann eine 180 Grad Kurve und der erste Ansteig hinauf nach Klösterle. Einige fetzen voll in der Berg hinein und ich sehe sie nie mehr wieder. Ich bleibe halbwegs dabei. Ich spüre wie ich richtig überpaced habe. Ich muss mich fangen. Nehme Tempo raus. Fahre meinen Rhytmus. Je läger der Anstieg, desto besser geht es mir. Wir schmieren so dahin. Es überholt mich kaum jemand. Die Bergwertung ist gleich Labstation. Ich trödle mit dem Schließen des Windbreakers und verliere leider den Anschluss an eine großere Gruppe. Schade. Also Tria-Training. Unterlenker und ab geht die Post. Das Tal hinunter und dann rechts abzweigen nach Afritz und Feld am See. Michaela 180 Grad bei Tempo 40+. Es geht wieder bergauf. Ich gebe das Tempo vor. Habe aber keine Chance gegen das fast eingeholte große Feld. Ich sehe es nie mehr wieder. Hinter mir ein paar Mitstreiter. Sie hängen in meinem Windschatten. Ich? Kette rechts. 15 km Vollgas. Kurz vor Radenthein braust dann eine größere Gruppe heran. Ich reihe mich ein. Radenthein, dann zweite kleine Labe. Hektik. Der Moderator sagt uns mit 13 Minuten Rückstand auf die Spitze an. Nicht übel. Kurz vor dem Anstieg nach Bad Kleinkirchheim. Elend lang. Ich kann ein gutes Tempo fahren. Die Gruppe zersplittert sich. Da und dort vereinzelt Anfeuerungsschreie. Das motiviert. Nach 1:58 Minuten habe ich die erste von zwei Runden geschafft. 32,2 km/h. Wäre Platz 75 von 225 gewesen. Gesamt. AK Top Platz. 

Aber ich fahre noch eine. Diese wird zum Einzelzeitfahren. Kein Mensch weit und breit. Ich schließe auf ein paar Einzelne auf. Wir bilden eine 4er Gruppe. Im Wind? Ich. Logisch. Bin ja im Training. Am Berg auch. Ich gebe das Tempo vor. Unbendingt einen 30er Schnitt bis zum Schluss behalten. Immer lächeln. Speziell beim Fotopoint. The only victory is posing. 

An der Labe dann passiert es. Der Fahrer vor mir gestikuliert und will Red Bull in seine Trinkflasche. Ein solches Getränk hätte ich auch gerne gehabt. Der einzige Helfer mit den Red Bullen legt seine 5 Dosen auf den Boden um die Trinkflasche des Vordermanns zu nehmen. Und ich? Vorbei. Kein Red Bull. Scheiße. Und ich verpasse wieder den Anschluss. Volles Risiko. Hinuter. Auf der Verfolgung. Abfahrt auf höchstem Risikoniveau. Danke an dieser Stelle an die bestens abgesicherte Straße. Unten dann in der Kurve mit einem 500 Meter Sprint bergauf Richtung Afritz habe ich die Ausreißer. Ich muss Luft holen. Bleibe also am Hinterrad des letzten Mannes. Doch dieser verschaltet sich. Und ich muss bremsen. In diesem Augenblick starten vorne 2 Mann weg. Ich nehme fast aus dem Stand die Verfolgung auf. Ziemlich blau. Ich komme nicht ran. Halte aber das Tempo hoch. Bis Radenthein – keiner der hinteren kommt vor und löst mich ab. Mir ist es wurscht. Ich trainiere ja. Und bin nicht zum spazieren da. Feld am See. Radenthein. Und dann nochmals die Steigung nach Kleinkirchheim. Ich muss wieder langsam in den Berg. So bin ich halt. Mein Windschatten überholt mich. Und ich kontere. Meter für Meter fahre ich ran. Und überhole. Mit gleichmäßigem Tempo gehts hinauf. Die Beine jetzt schon schwer. Ein Soloritt bis ins Ziel. Geschafft. 130 km. 1900 HM in 4h11min. Das ist ein Schnitt von 30,3 km/h. Ich bin zufrieden. Offiziell letzter Platz für Runde 1 mit der Zeit für 2 Runden. Scheiß Technik. 

Es ist kalt. Ich fahre gleich zum Auto. Umziehen. Gehe ins Festzelt. Nudeln. Getränk. Quatsch hier, Quatsch da. Und zurück nach Hause.

Ich komme wieder – aber über die Nockalmstraße.

Fotos hier:
Garmin Aufzeichnungen hier:

Am Feiertag geht es mit bike4dreams von Wien nach Klagenfurt für einen guten Zweck. Hoffentlich bei trockenem Wetter. Eventuell dann wieder retour. Fürs Ego.

Fazit:
Oranisation: Top
Startgebühr: menschlich
Startersackerl: sehr üppig
Strecke: B Faktor (A konnte nicht gefahren werden)
Verpflegung: 2 x Gutschein für Essen (Samstag und Sonntag) inklusive Getränk
Servie: Gratis Eintritt Römertherme und Gratis Massage
Labe: Bananen, Wasser, Gel und Red Bull

Unterkunft: Lindenhof in Feld am See sehr empfehlenswert
Highlight: „el diablo“ Didi Senft persönlich getroffen
Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

Vom Titanmann zum Ironmann – Der Känrtner Radmarathon.

Das Wetter für Sonntag aus heutiger Sicht. Brrrrrrrrrrrrr.

Nächsten Sonntag, 26. Mai 2013 werde ich auf dem Weg zum Ironman Austria Ende Juni wieder in Bad Kleinkirchheim vorbeischauen und den Kärtner Radmarathon als Vorbereitung mitnehmen.

Eine herrliche Strecke über die Nockalmstraße mit den Höhepunkten Schießtlscharte und Eisentalhöhe. Zwei mal über 2.000 Meter. Bereits 2011 und 2012 war ich bei dieser Veranstaltung dabei. 2.140 Höhenmeter. Wobei man 1.600 davon bereits auf den ersten 40 km hinter sich bringen muss. Es heißt also gleich Laktat aufbauen und hoffen, dass man durchkommt.

Wie immer vor einem „Wettkampf“ dreht sich auch dieses Mal alles rund um das Wetter. Heiß und wolkenlos. So will ich es haben. Kalt und Schnee. So könnte ich es bekommen. Die Wettervorhersage schaut nicht wirklich gut aus. Wäre Winter, würde ich mich auf einen Powdertag in Bad Kleinkirchheim freuen. Es ist aber nicht Winter. Sondern Mai. Ende Mai.

Ich hoffe nur, dass sich die Wetterfrösche irren. So wie 2011. Da war die Straße am Freitag auch nicht passierbar. Am Sonntag dann, feinstes Radwetter, trockene Straßen und eine Winterlandschaft der Extraklasse.

Träumen darf man ja. Wir werden sehen.

Stay tuned.
Crisitan Gemmato aka @_ketterechts.

Kette rechts. Kette quitscht.

Sie ist gut. Sie ist schön und sie ist nicht billig. Die Campagnolo Super Record 11fach Kette. Und sie quitscht. Vor allem wenn es nass war. Und eine quitschende Kette ist ein absolutes „no go“. Eine Kette muss sich geschmeidig um die Ritzeln fügen. Sie muss surren. Im Speziellen, wenn mit Kette rechts gefahren. Sie muss sauber sein (so wie die Ritzel selber, damit man die 6 Titanritzel der Super Record 11fach Kassette auch erkennen kann – € 262 sollen sich auch bemerkbar machen). Bei mir war das letztens leider nicht der Fall. Die 90 km beim Linztriahlon im Regen habe ihr zugefügt. Vor allem der feine Staub und Sand, der sich dann überall einnistet. Ich muss Kette wechseln. Aber mir fehlt das Spezialwerkzeug dafür. Denn das braucht man jetzt. Sonst bricht die Niete ständig ab. Ich weiß das aus Erfahrung. 3 davon habe ich vernichtet. Ist bereits 3 Jahre her. Aber es schmerzt immer noch. Jede Niete kostet € 11,-. Man muss heute nicht nur gute Beine haben, sondern auch Techniker sein.

Vom Titanmann zum Ironmann. Mein 1. Triathlon 2013

Viel habe ich schon geschrieben. Über diesen 9. FH OÖ Linztriathlon 2013. Aber nicht alles. Beispielsweise, dass ich drittbester Italiener geworden bin. Von drei (A.d.R). Oder dass ich beinahe den Startschuss verpasst hätte. Wie halt immer. Warum? Ganz einfach. Um 9:00 wollte ich mein Rad einchecken und checke, dass meine Startnummer nicht dort war, wo ich sie gebraucht hätte. Am Startnummernband. Leider war Sie in meinem Büro. 10 km vom Pleschingersee entfernt. Also rauf auf’s Rad und rein in die Stadt. Die 206 lag auf meinem Schreibtisch. Zurück zum See. Helm auf. Startnummer aufs Band und rein in die Wechselzone. Es war knapp nach 9:30. Nur einem Flirt mit der Security verdanke ich, dass ich durch den Zapfenstreich nicht außerhalb der Wechselzone bleiben musste. Ein Puls von 180 und knappe 20 km, die an meiner Princess of Pain nicht spurlos vorüber gegangen waren. Dreck. Schmutz, Sand und Laub zierten meinen Carbonrahmen. Sie war so schön geputzt und sauber.

Die verbliebene Zeit überbrückte ich als Helfer meines Vereines Trirun und später die richtige Entscheidung zu treffen, was ich denn beim Radsplit für Kleidung anziehen sollte. Ich überlegte und reüberlegte. Bis eine Entscheidung fiel. Sehr spät. Denn ich hätte schon im Neo sein sollen. Also Vollgas in den Neo. Das letzte Mal, dass ich in diesem Kondom steckte war bei der Challenge Roth Mitte Juli 2012 (in Podersdorf war ja Neoverbot). Meine Routine beim Ankleiden sicherte mir ein paar wertvolle Sekunden. Aber die nächste Herausforderung und Prüfung stand bevor. Das Anbringen der GoPro auf meinem Kopf. Zuerst eine Haube, dann die GoPro und dann noch eine Haube. Die rote, offizielle. Die Kamera selber befestigte ich noch mit einem Band am Reisverschluss des Neos. Hätte mir doch jemand die Kamera von Kopf gestoßen, wäre diese so nicht im See versunken. Zum Glück ist das nicht passiert. Danke an dieser Stelle an Martin F. für den 7fachen Knoten. PS: Habe diesen bis heute noch nicht offen. Und danke an dieser Stelle an Martin F. für die schrecklichen Worte „es ist 3 Minuten vor 12“.

Ich hatte also gute 800 Meter bis zum Start zurückzulegen. Diese schaffte ich in der Zeit. Stieg ins Wasser. Postierte mich irgendwo traf noch den @TriathlonDog und schon gings los. Einschwimmen? Witzig!

Das Schwimmen.
Mein Ziel war es, die GoPro heil aus dem Wasser zu bekommen. Ich hielt mich also der Ideallinie ziemlich fern. Vermied jeden Körperkontakt und wurde das eine und andere Mal ziemlich weit nach außen gedrängt. Das bescherte mir am Ende auch eine Garmin Forerunner 910xt aufgezeichnete 2,1 km Plantschlinie. Immer wieder drückte ich auf den Aufnahmeknopf, um die besten Szenen zu filmen. Da ich nur 2 Akkus zur Verfügung hatte, wollte ich nicht das gesamte Schwimmen filmen. Auch wegen der Unmengen an Daten. Hauptsächlich die Kämpfe an den Bojen, der Landgang und der Aussteig sollten die Faszination Triathlon einsammeln.

Summa summarum hatte ich mit 37min+ eine respektable Schwimmzeit (meine Bestzeit leigt bei 34!). Und das mit meiner kaputten und motorisch beeinträchtigten Elle (Ja. Ich jammere wieder. Weil es weh tut).

T1.
Prädikat: Zum Vergessen. Ich konnte den Neo ja nicht auf dem Weg in die Wechselzone öffnen, da die GoPro ja am Reisverschlussband hing. Also musste ich zuerst die Kamera aus der Kopfhalterung nehmen und diese an der Fahrradhalterung befestigen. Neo raus. Radschuhe rein. Diese hatte ich vorher schon mit Castelli Toe Thingy übergeschuht. Was für eine goldrichtig Entscheidung. PS: diese Dinger habe ich seit ca. 5 Jahren zu Hause und noch nie verwendet. Über das Tritop zog ich noch ein dünnes Laufleiberl und eine ärmellose Weste an. Mein Bäuchlein muss es warm haben. Ach ja. Ich habe mich kurz vor 12 noch für eine 3/4 Triahose entschieden. Für warme Knie.

Zurück zur GoPro. Beim befestigen dieser verlor ich eine Mutter. Ich suchte diese dann im satten, nassen Grün. Vergebens. Dafür fand ich einen Vierklee. Stimmt nicht. Aber das ist mir einfach so eingefallen. Zum Glück (MacGyver lässt grüßen) hatte ich so etwas wie ein Ersatzteil, welches ich ummodellierte. Nach mehr als 9 Minuten machte ich mich auf die Radstrecke. Die Wechselzone war bereits radleer.

Der Radsplit:
Ja. Es regnete. Nein. Es schüttete. Noch am Damm Richtung Bundesstraße futterte ich ein Oatsnack. Gestärkt machte ich mich auf den Weg. 90 km durch das idyllische Mühlviertel. Stets Ausschau haltend nach guten Bildern. Kamera an. Kamera aus. Je nach Gefühl. Und immer brav pedalieren. Natürlich war ich mit meinem „normalen“ Rennrad etwas gehandicapt. Auch weil ich mit einer Kompakt Kurbel unterwegs war. 50/34 vorne, 11/23 hinten. Bergauf war ich stets dabei. Beim Rest musste ich jenseits der 120 Kurbelumdrehungen aushalten, um halbwegs dabei zu sein. In Summe konnte ich beim Radfahren 88 ( in Worten achtundachtzig) Plätze gut machen. Netto. Nur Radsplit Ein knapper 31er Schnitt stand für die 90 km auf meinem Garmin. Nicht unzufrieden. Fehlen mir im Vergleich zum letzen Jahr 1.500 Trainingskilometer. Es hätte sicher besser sein können. Ich schätze, dass mit meiner Baronesse (54er vorne!) 10 – 15 Minuten drinnen gewesen wären. Spekulation. Ja. Aber eine motivierende. Ich hatte Spass am Rad. Das ließ mir auch die kalten Finger vergessen. Und vielleicht hätte ich 2 Tage zuvor doch keine 226 km Tour machen sollen. Vielleicht. Bei schlechtem Wetter.

T2.
Wieder zum Kotzen. Kamera vom Rad weg und auf den Chest. Laufschuhe an. Weste weg und nach guten 5 Minuten war ich auf der Laufstrecke. Unter jeder Würde. Und verbesserungsfähig. Ich weiß.

Das Laufen.
Eigentlich dachte ich mir, auf den 21 km sterben zu müssen. 2 Marathons im April. Eine sauschlechte Vorbereitung (Ja. Ich jammere. Weil es weh tut. Immer noch). Und müde Beine. Eigentlich. Denn erstaunlicherweise ging es mir gut. Für meine Verhältnisse. Ich konnte die ersten km gleich eine Pace von 4:50 und sogar leicht darunter verinnerlichen. Das brachte mich sauschnell schnell weiter. Ich konnte ettliche Athleten überholen. Netto – nur Laufzeit – waren es 26.

Bemerkenswert war, wie freundlich alle zu mir waren. Da ich mit der GoPro an der Brust unterwegs war, denke ich, dass diese Sympathien der Kamera gegolten haben. Und weniger mir. Am Ende der 2 Runden (die 5 km habe ich sehr konstant durchgepeitsch, wobei die dritten 5 die schnellsten waren), stand eine 1:43 für die Statistik bereit. So schnell bin ich den HM bei einem Halbdistanz noch nie gelaufen. Letztes Jahr in Podersdorf waren es 1:45. Da finishte ich auch gut sub 5, obwohl ich auch unverzeiliche Tranission Zeiten hatte. Ich denke, dass noch mehr drinngen gewesen wäre.

Fazit 1: Jede Menge Filmaterial gesammelt. Leider sind die Bilder vom Laufen etwas getrübt. Schuld ist das Wetter. Und meine Handhabung. Ein Streichen über die Linse hätte meine Stimmung im Nachhinein wesentlich verbessert. Auch die Bilder. So ist die Generalprobe für den Ironman Austria (in Sachen Filmen) zu 66,6% gelungen.

Fazit 2: Ich war, bin und bleibe eine Talent mit viel Potential. Schwächen werden zu Stärken und einstige Stärken sind oft nicht mehr so stark wie sie es hätten sein sollen. Zum Glück ist das „posing“ ja der wahre Sieg.

Fazit 3: Triathlon ist schon ein geiler Sport. Aber trotzdem. Rennrad bleibt meine Leidenschaft.

Fazit 4: Ich brauch ein TT für Klagenfurt. Jemand da, der vielleicht jemanden kennt, der mir eines zur Verfügung stellen kann?

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.

PS: Video folgt.

Vom Titanmann zum Ironmann. Woche 8. Das Interview.

Mangels medialer Berichterstattung  habe ich mich selbst zum Interview getroffen. Grund war der bevorstehende FH Linz Triathlon morgen Samstag. Mein erster Triathlon im Jahr 2013 und somit der Start in die Rennsaion.

Ketterechts: Bist du aufgeregt?

Ketterechts: Keine Ahnung. Frag mich morgen 15 Minuten vor der Start. Sofern ich nicht schon wieder am WC bin.

Ketterechts: Was können wir uns von dir morgen erwarten?

Ketterechts: Dass ich schwimme, Rad fahre und laufen werde. Das kann man sich erwarten. Sofern das Wetter mitspielt. Ich mag es nicht, wenn es regnet oder kalt ist. Ein Triathlon sollte unter 25 Grad Außentemperatur gar nicht gestartet werden. Man fährt ja auch nicht Ski, wenn es zu warm ist.

Ketterechts: Memme?

Ketterechts: Das hat nichts mit Memme oder Weichei zu tun? Es macht einfach keinen Spass, plitsch nass aufs Fahrrad zu steigen, um dann 90 km oder mehr zu frieren. Beim Triathlon muss der Schweiß fließen. Der Körper muss glänzen und nicht zittern. Die Zuschauer lieben es, wenn man sich eine Flasche Wasser über dem Nacken ausleert.

Ketterechts: Wie geht’s dir körperlich?

Ketterechts: Medizinisch gesehen bin ich geheilt. Meine gebrochene Elle ist soweit wieder zusammengewachsen. Die Schweinsbratennaht ist dank Physiotherapie halbwegs anschaulich geworden. Die Motorik selber lässt aber leider noch etwas zu wünschen übrig. Ich kann beim Schwimmen nicht wirklich einen vollen Zug machen, spüre beim Radfahren jeden Schlag und kann diverse Lenkerhaltungen vergessen und beim Laufen tut der Arm meistens schon so weh, dass ich ihn immer mehr anwinkle.

Ketterechts: Warum startest du dann?

Ketterechts: Kann ich jemanden zu Hause anrufen?

Ketterechts: Triathlon ist hauptsächlich das Jonglieren mit Zeiten. Mich würde es schon interessieren, ob du dich damit beschäftigst.

Ketterechts: Natürlich beschäftige ich mich auch damit. Ich würde gerne in 24 Minuten Schwimmen. In 2 Stunden Radfahren (oder knapp darüber) und dann einen Halbmarathon in 1:20 hinknallen.

Ketterechts: Und?

Ketterechts: Wird sich in diesem Leben nicht mehr ausgehen.

Ketterechts: Was ist dann dein Ziel für morgen?

Ketterechts: Ich werde mit der GoPro an den Start gehen. Und das Rennen aus der Sicht eines Athleten filmen. Der Schwimmstart. Der Kampf an den Bojen. Der Landgang. Der Wasseraussteig. Der Weg in die Wechselzone. Einzelne Passagen auf der Radstrecke. Steigungen. Abfahrten. Überholmanöver. Die Windschattenlutscher. Die Labstationen. Catch the Moped (sofern mir eines unterkommt). Die Positionskämpfe beim Laufen und die leidenden Gesichter auf den letzten Kilometern.

Ketterechts: Coole Idee!

Ketterechts: Danke.

Ketterechts: Und in welcher Zeit möchtest du das schaffen?

Ketterechts: Danke für das Gespräch.

Vom Titanmann zum Ironmann. Woche 7. Mein erster 200er. Teil 2.

Gestärkt vom Essen auf Carbonrädern musste ich mich erst einmal wieder orientieren. Unendliche Weiten vor mir und Straßenschilder Richtung Gloggnitz. Das ist ja nahe Semmering/Schneeberg. Aha! Wo zum Teufel war ich eigentlich. Ich hatte so im Hinterkopf, dass ich jetzt Richtung Mariazell, Lilienfeld bzw. St. Pölten muss. Denn mein Ziel war Hainfeld. Das kenne ich von anderen Runden. Und ich wusste, dass Hainfeld ca. 25 km von St. Pölten entfernt ist. Also zuerst einmal iPhone und Google Map (ja, der Garmin EDGE 500 hat zwar eine Karte aber nicht DIE Karte, die ich jetzt gebraucht hätte). Aha Nummer 2. Ich war echt irgendwo. Also vollstes Vertrauen auf den Garmin und weiter. Nach ein paar Kilometern wieder eine Streckenabweichung. Ich sollte wieder über einen Güterweg zur „Kalte Kuchl“. Sicher nicht. Wegen der Elle. Das wissen Sie ja. Also, ein kleiner Umweg über die Hauptstraße. Und siehe da. Ich war wieder auf der Strecke.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon etwas hinter meinem Fahrplan. Nicht der rennmäßige (Virtual Partner). Sonder jener, der mich zu meinem Abendprogramm hätte führen müssen. Also kürzte ich in der Kalten Kuchl rechst ab und führ gleich Richtung Kleinzell und Rohrbach an der Gölsen. Laut Garmin eine Verkürzung von ca. 25 km (also nicht über Freiland, Lilienfeld und Traisen). Der jetztige Streckenabschnitt wieder voll gegen den Wind und äußerst charakterbildend. Ohne iPod Shuffle. Nur mit meinen Gedanken. Was für Gedanken. Zensur.

Es ging aber weiter. Und ich erreichte Rohrbach und in weiterer Folge dann Hainfeld. Hier machte ich eine weitere kleine Billa-Pause. 1 Milka Tender, 1 Red Bull Cola, 1 Snickers und Wasser für meine Trinkflaschen. Mit jetzt Rückenwind ging es dann weiter im Triestingtal. Nicht lange. Dann nach 2 km hieß es abbiegen Richtung Klamm bzw. in weiterer Folge Richtung Brand-Laaben.

Ab diesem Zeitpunkt war ich dann auf der Strecke des Wienerwald Radmarathons, den es leider heuer nicht mehr gegeben hat. Zwei kleine aber doch anspruchsvolle Hügel. Der erste Richtung Klamm eher gemütlich, aber von Brand-Laaben dann Richtung Klausen-Leopoldsdorf eher ungemütlich. 3 – 4 km die es in sich hatten. Kette links. Ja.

Mit guten Ortskenntnissen lässt es sich auch leichter radeln. So schoss ich Richtung Klausen-Leopoldsdorf, weiter nach Alland und dann durch das Helenental Richtung Baden. Alles mit gutem Wind im Nacken. Schnitt weit über die 35 km/h. Unterlenker. Versteht sich. Am letzten Zipfel meines Sattels. Training für den Ironman. Denn wie es aussieht starte ich mit einem herkömmlichen Rennrad. Ohne Aufleger. Denn dieser passt nicht auf meinen m.o.s.t. Leinker. Shit happens. Hier nochmals eine kleine Träne. Für meine Baronesse. Gestohlen letztes Jahr aus einem Keller in Wien.

In Baden selber hatte ich noch eine große Lücke zu meinem 200er. Aufgrund der Abkürzung. So fuhr ich außen um Baden (auch um in der Stadt mit Stop-and-Go meinen Schnitt nicht kaputt zu machen) herum Richtung Pfaffstätten. Von dort dann hinauf nach Gaaden, hinunter Richtung Mödling, mit einem Abstecher nach Sparbach, Sulz und dann hinunter nach Kaltenleutgeben bis wieder zur Triester Straße. Diese erreicht war der 200er voll. Ganze 7h und 10 Minuten im Sattel. Ganz allein. Gut für die Psyche.

Fazit: Eine traumhafte Tour durch unbekannte Landschaften und Gegenden. Es riecht nach Wiederholung. Denn Gloggnitz von Rohr im Gebirge zieht mich magisch an. Und auch St. Aegyd. Oder Puchberg am Schneeberg oder Markt Priesting. Alles Ziele, die ich noch ins Visier nehmen werde. Es soll ja nicht mein letzter 200er gewesen sein.

Nach dem Linz Triathlon am 11.05. und dem Kärtner Radmarathon am 26.5. werde ich am 30.05. mit Bike4Dreams einen 300er hinlegen. Wien – Klagenfurt Non-Stop. Und am nächsten Tag fahre ich retour. Allein. Also 600 km in 2 Tagen. Das ist der Plan. Gott stehe mir bei.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts.