Schlagwort: Ötztaler Radmarathon

Vorbereitungswoche auf den Ötztaler Radmarathon. Der zweite Tag.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.
Ötzi Dreamer – nomen est omen.

Tag zwei. Wir haben vollendet, was vollendet werden musste. Mit dem Kühtai heute sind die vier Pässe des Ötztaler Radmarathons gefallen. Der Traum vom Finish ist somit für die Ötzi Dreamer ein kleines Stück greifbarer geworden. Nach weiteren 144 km und 2.100 Höhenmetern. Über Sölden, Ötz, Kühtai, Kematen, Telfs, Haiming und zurück. Der Zweck unserer Vorbereitungswoche mehr als erfüllt. Ab jetzt nur mehr die Kür. Möglichkeiten dazu gibt es in Sölden genug. Ich bin mir sicher, dass auch die Gletscherstraße hinauf auf 2.800m fallen wird. Das Wetterglück scheint auf unserer Seite zu sein. Klopfen wir mal auf Carbon. Kreuzen wir die Finger. Tanzen wir Sonne. Oder noch einfacher: Verlassen wir uns auf den Wetterbericht und lassen unsere guten Beziehungen zu Petrus spielen. Wenn Ötzi Dreamer reisen …

Wir haben es heute etwas ruhiger angehen lassen. Die Strapazen der gestrigen Königsetappe waren noch tief in den Muskeln zu spüren. Zumindest bei mir. Was angesichts der Rampen am Kühtai nicht ganz umzusetzen war. Zum Glück war meine Waffe noch mit dem SuperGiroDolomiti anti Zoncolan 29er Ritzel garniert. So kurbelte ich mich hinauf. Mit der GoPro in der Hand. Was Zeit alles ausmacht. Zeit, die man hat und Zeit, die man nicht erreichen muss. Die Möglichkeit das Kühtai anders zu erleben habe ich voll ausgekostet. Keine Massen an Radfahrern die mich überholen wollen. Keine Massen an Radfahrern, denen ich bergauf ausweichen muss. Nur ein paar Schwertransporter. Fast schon pädagogisch die Auffahrt. Riechen. Spüren. Hören. Sogar das Rauschen der vielen kleinen Bäche und Wasserfälle am Straßenrand ist mir dieses Mal aufgefallen.

Die Passhöhe selber ist eine große Baustelle. Rohbau hier, gefräste Straße da. Busse, LKW’s und wir. Somit schnell obligates Passgruppenfoto und ab in die highspeed Abfahrt. 99,6 km/h. Den 100er habe ich dieses mal nicht geknackt. Kein Problem. Es gibt sicher wieder eine Revanche. Das Sellraintal selber ist auch nicht viel besser. Ich habe aufgehört, die roten Ampeln zu zählen, denen wir begegnet sind. Umso langsamer waren wir dann in Kematen im Backhaus der Bäcker Ruetz. Plünderung hätte man unser Verhalten früher beschrieben. Für uns war es ein Gustieren. Nach dem Auftanken mit Rückenwind nach Haiming und locker flockig zurück nach Sölden.

Danke, das wars. Ein wenig Plantschen über den Dächern von Sölden, Nachschwitzen in der Sauna und Essen. So ein Tag hat schon was Besonderes.

Cristian Gemmato aka @_dieketterechts

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog
Vorbereitungswoche für den Ötztaler Radmarathon

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Vorbereitungswoche für den Ötztaler Radmarathon.

Der Höhepunkt des Tages. Das Timmelsjoch.

Sölden. Ende Juni. Ich darf wieder Rad fahren. Bei der Vorbereitungwoche für den Ötztaler Radmarathon. Mit Rookies und Wiederholungstätern. Den Teilnehmern der von mir und quaeldich organisierten Schweißtour in die Ötztaler Alpen. Vier intensive Radtage. Einerseits um Höhenmeter zu sammeln und andererseits, um den Neulingen die Chance zu geben, die Strecke vorweg zu kauen und zu verdauen..

Nach der individuellen Anreise aller Teilnehmer am Montag, wurde am Abend beim Essen gleich der darauffolgende Tag mit der Königsetappe angekündigt. Die Wettervorhersage war so gut, dass wir uns entschlossen haben, gleich den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch zu fahren. Der schönste Tag der Woche für die härteste Tour der Woche.

Es war die beste Idee der Tourstrategen (Selbstlob und Lob an Roli). Traumhaftes Wetter entlang der gesamten 224 km und mit gut 4.000 Höhenmetern gespickten Ötzi-Light Strecke haben uns für die Strapazen mehr als nur belohnt. Für mich eine neue Erfahrung, die genannten Pässe ohne Zeit- und Renndruck überleben zu müssen. Prompt fielen etliche persönliche Bestzeiten. Trotz mehrmaliger Pausen ob der Betreuungdienste. Sogar der Abschnitt St. Leonhard – Timmelsjoch war ein Vergnügen. Ob ich jemals wieder so schnell sein kann?

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Beim Start im 0800 Uhr zeigte sich Sölden von seiner gewohnt kühlen und herbstlichen Seite. Vier Grad und viel Schatten bis hinaus nach Ötz. Altbewährt und altbekant. Das Jahr 2015 mit subtropischen Temperaturen bereits am Start wird eine Ausnahme bleiben. Ab Haiming dann wurde es von Kilometer zu Kilometer wärmer und richtig Sommer. Innsbruck war in der Gruppe über Telfs schnell erreicht. Die Auffahrt nach Schönberg auch, so dass nach weniger als vier Stunden Fahrzeit der Brenner nach knapp 120 km erreicht wurde. Der Brenner ohne dem Kühtai zuvor kein großes Hinderniss.

Wir folgten dann der original Streckenführung über Gossensass, Sterzing und weiter rauf auf den Jaufenpass. Jeder fuhr sein eigenes Tempo. Manche schnell, andere weniger. Easy going. Oben ein traumhafter 360° Blick. Die Abfahrt nach St. Leonhard prägten wir uns gut ein. Schlechter Asphalt und sehr breite, teils meterlange Spurrinnen.  In der Ortschaft warteten wir zusammen, um den letzten Anstieg zum Timmelsjoch in Angriff zu nehmen. Bei perfektem Wetter und einer Aussicht, die herrlicher nicht sein hätte können. Der Blick von Schönau hinauf auf die letzten 10 km wird vielen in Erinnerung bleiben.

Die Ötzi Dreamer hatten dann alle auf 2.504m einen ersten Eindruck von dem, wass sie Ende August erwarten wird. Den Traum es fast geschafft zu haben. Nur noch die geilste Abfahrt samt Kuhausweichmanöver, der perfideste Gegenanstieg zur Mautstelle und dann die Kür nach Sölden. We did it. Light. Aber immer hin. Heute steht das Kühtai am Programm.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Ötztaler Radmarathon 2016 – Werde Super Ötzi Dreamer.

Eine Herausforderung mit ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Der Ötztaler Radmarathon – für viele ein großer Traum.

“Ich habe einen Traum.” Heldenhaft klingt die Ankündigung des wohl härtesten Radmarathons in den Alpen. Noch pathetischer das Transparent am Timmelsjoch. “Hier hast du deinen Traum.” Wer die knapp 230 km und 5.000 Höhenmeter bereits einmal gefahren ist, der wird dem wohl zustimmen. Für alle anderen wird es leider ein Traum bleiben. Ein Traum, der oft bereits im März wie eine Seifenblase zerplatzt. Nämlich dann, wenn die knapp 4.00 Startplätze verlost werden. Eine kleine Restchance bleibt in den weiteren Verlosungen jener Plätze, die nicht beansprucht werden. Danach bleibt nur mehr die Möglichkeit einer Startplatzübertragung oder das Glück im nächsten Jahr.

Nicht ganz. Denn quaeldich und ketterechts haben noch 5 Startplätze zu vergeben. Der Traum am 28. August um 0645 beim Ötztaler Radmarathon am Start zu sein lebt. Dieses Abenteuer beginnt dann bereits am 27. Juni mit einer gemeinsamen Vorbereitungswoche. Gemeinsam besichtigen wir die schwere Strecke über die vier Pässe: Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch. Mit einem Abstecher hinauf auf den Rettenbach- und Tiefenbachgletscher bis auf knapp 2.800m.

Und das ist unser Paket:

  • Vorbereitungswoche vom 27. Juni bis 2. Juli 2016
  • Super Ötzi Dreamer Wochenende im Rahmen des Ötztaler Radmarathon vom 25. bis 29. August 2016
  • 9 Übernachtungen im nagelneuem ****Hotel in Sölden direkt im Zielgelände
  • gemeinsame Touren ab Sölden in zwei Geschwindigkeitsgruppen (auch am An- und Abreisetag der Vorbereitungswoche sowie dem klassischen Ausflug nach Vent am Tag vor dem Radmarathon)
  • Begleitfahrzeug auf den Touren
  • garantierter Startplatz beim Ötztaler Radmarathon inkl. Startgebühr von € 130,-
  • hochwertiges Radtrikot und hochwertige Radhose “Super Ötzi Dreamer” Team
  • Preis: ab € 1.500,-*

Der komplette Leistungsumfang findet sich in der Ausschreibung von quaeldich. Eine direkte Anmeldung hier.

Werde jetzt Super Ötzi Dreamer zusammen mit quaeldich und ketterechts. Ich freue mich.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

*es kann nur das gesamte Paket gebucht werden.

Rennradreisen und Radmarathons mit ketterechts.

Reise oder Rennen? Alles ist möglich.
On Tour mit ketterechts

Auch wenn viele noch nicht daran glauben können. Der Frühling ist da. Aus meteorologischer Sicht seit gestern 1. März. Klimatisch – naja. Da müssen wir wohl noch ein wenig warten. Auch wenn hier im Wiener Raum, die eine oder andere Primel bereits gut sichtbar den braunen Wiesen ihren Farbtupfer aufträgt.  Zeit also, den Rennradsommer zu planen.

Seit einigen Jahren begleite ich die Rennradreisen von quaeldich.de. Heuer bin ich bei einigen Reisen mitverantwortlich. Deshalb möchte ich euch eben diese Reisen ans Herz legen. Vor allem jene Reisen, welche uns zu den derzeit längsten und wohl auch schwersten Radmarathons führen. Der SuperGiroDolomiti und den Ötztaler Radmarathon.

In meinem Rennradblog habe ich ersteren bereits ausführlich präsentiert. Zur Erinnerung: Buchbar sind das 5-Tages und das 3-Tages-Paket. Inkludiert einer der begehrten 1.000 Startplätze und ein hochwertiges Teamtrikot samt hochwertiger Teamhose.

Das Paket für den Ötztaler Radmarathon umfasst hingegen eine Trainingswoche Ende Juni/Anfang Juli und das Rennwochenende in der letzten Augustwoche. Inklusive garantiertem Startplatz. Startplatz, den man nicht so leicht bekommt. Außer mit viel Glück.

Die Fakten:

  • Vorbereitungswoche von 27. Juni bis 2. Juli 2016
  • Ötztaler Radmarathon-Wochenende von 25. bis 29. August 2016
  • 9 Übernachtungen im 4*-Hotel
  • mindestens fünf Touren ab Sölden in zwei Geschwindigkeitsgruppen
    (optionale Touren am An- und Abreisetag der Vorbereitungswoche und am Tag vor dem Ötztaler Radmarathon)
  • Begleitfahrzeug auf den Touren
  • garantierter Startplatz beim Ötztaler Radmarathon (inkl. Startgebühr)
  • eigene Verpflegung am Brenner beim Ötztaler Radmarathon
  • hochwertiges Radtrikot und -hose quaeldich.de-Team Ötztaler
  • ab 1550 EUR
  • Es kann nur das gesamte Paket gebucht werden.

In die Dolomiten geht’s ab 3. September. Zur Einstimmung mein Video aus dem Jahr 2015. Start und Ziel wird Bozen sein. 7 Etappen. 621 km, 16.000 Höhenmeter, ab € 1.090,-.

Alle oben beschriebenen Reisen inkusive der Osttirol Ladies’ days sind über quaeldich.de buchbar.

Wir sehen uns.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Ötztaler Radmarathon 2016 – Vorbereitungswoche und Rennen.

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas
Das Timmeljoch – das letzte Highlight beim “Ötzi”

Der Ötztaler Radmarathon – eines der großen Monumente im Hobbyradsport und Ziel vieler ambitionierter Rennradler. Im Jahr 2016 erlebt er seine 36. Austragung.

Die schwere Strecke über das Kühtai, den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch mit seinem legendären Steilhang ist Jahr für Jahr eine Herausforderung für gut 4000 Teilnehmer. Mit ketterechts und quaeldich kann  dieses Abenteuer bestens vorbereitet überstanden werden: Eine Vorbereitungswoche vom 27. Juni bis 2. Juli 2016 und die Übernachtungen vom 25. bis 29. August rund um den Ötztaler Radmarathon bieten Landschaftsgenuss und sportliche Herausforderung zugleich. Am Sonntag, 28. August 2016 stehen wir dann um 06.45 Uhr am Start des Ötztaler Radmarathons, wo wir uns so richtig quälen können.

Die Fakten

  • Vorbereitungswoche von 27. Juni bis 2. Juli 2016
  • Ötztaler Radmarathon-Wochenende von 25. bis 29. August 2016
  • 9 Übernachtungen im 4*-Hotel
  • mindestens fünf Touren ab Sölden in zwei Geschwindigkeitsgruppen
  • (optionale Touren am An- und Abreisetag der Vorbereitungswoche und am Tag vor dem Ötztaler Radmarathon)
  • Begleitfahrzeug auf den Touren
  • garantierter Startplatz beim Ötztaler Radmarathon (inkl. Startgebühr)
  • hochwertiges Radtrikot und -hose quaeldich.de-Team Ötztaler
  • ab € 1.550,-

Sölden – Ötztal

Das Ötztal, ein südliches Seitental des Inntals, ist umgeben von zahlreichen über 3000 m hohen Bergen. Dazwischen hindurch führt die Straße vom Inntal bis auf das Timmelsjoch an der italienischen Grenze. Sölden selbst liegt auf 1365 m Höhe und ist seit längerem Austragungsort der ersten Skiweltcuprennen jeder Saison hoch oben am Rettenbachferner. Vor langen Jahren hatten hier einige Radler die Idee, vier Pässe zu einem Radrennen mit über 5000 Hm zu verbinden, der Ötztaler Radmarathon war geboren. Über die Jahre wurde die Veranstaltung immer bekannter und ist so längst zum Mythos geworden. Im Ötztal werden wir die Tiroler Gastfreundschaft und Küche kennen lernen und eine ganz besondere Stimmung spüren, wenn es schließlich im Renntempo über die Pässe geht.

Unsere Touren führen uns aber auch nach Südtirol, wo Il ciclismo – der Radsport – bekanntermaßen Volkssport. Insbesondere beim Ötztaler Radmarathon können wir auf den beiden italienischen Anstiegen die Faszination der Tifosi für unseren Sport spüren.

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Die Touren

Wir führen euch in der Vorbereitungswoche auf vier Touren. Dabei stehen nicht nur die Pässe das Ötztaler Radmarathons, aufgeteilt auf zwei Tage, auf unserem Programm, sondern unter anderem auch die höchste Asphaltstraße der Alpen, die Ötztaler Gletscherstraße zum Tiefenbachferner auf 2830 m Höhe sowie Abstecher in einige Seitentäler das Ötztals. Optional lässt sich bei An- und Abreise noch jeweils eine weitere Tour vom Inntal aus einplanen.

Die Tage vor dem Ötztaler Radmarathon nutzen wir noch zum lockeren Einrollen, genießen der Landschaft und des einzigartigen Flairs an diesem Wochenende. Am Sonntag nehmen wir dann die legendäre Strecke gemeinsam mit rund 4000 anderen Teilnehmern unter die Räder.

Details zu den Touren siehe auch unter Touren.

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Das Hotel

Die Unterbringung erfolgt in einem Vier-Sterne-Hotel direkt in Sölden. Alle Teilnehmer sind im selben Hotel untergebracht. Da unser Hotel kein Abendessen anbietet, essen wir in wechselnden Lokalen im Ort. Halbpension ist dennoch im Reisepreis inbegriffen, daher ist die Gruppe auch noch beim Abendessen beisammen, und es bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen. Details siehe Hotel.

Informationen zur Anreise nach Sölden finden sich hier. Der komplette Leisungsumfang findet sich unter Ausschreibung.

Bei Fragen einfach melden.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Mit ketterechts zum härtesten Radmarathon Europas

Ötztaler Radmarathon 2015. Finisher mit Beigeschmack.

Ein Selbstreflexion von ketterechts - dem Rennrad Blog und Event Liveblogger
Der Ötztaler Radmarathon – ein Traum für viele.

“Hallo Cristian, da hast du deinen Traum! Herzliche Gratulation. Du hast das Ziel in Sölden erreicht.”

Leider nur jenes in Sölden. Nicht mein persönliches. Das war hochgesteckt Aber durchaus im Bereich des Möglichen. Verständlich, dass sich meine Freude über das Erreichte sehr in Grenzen hält

0645 Uhr. Ich stehe seit 60 Minuten im Startblock. Ohne Handschuhe. Ohne Überschuhe. Ohne Windjacke. Ohne Stirnband. Ohne Beinlinge. Ohne Knielinge. Es ist erstaunlich warm für Ötztaler Verhältnisse. Kurz – kurz beginne ich mein Abenteuer. Startschuss. Es dauert bis ich mich hier hinten in Bewegung setze. Dann rollt es. Richtung Ötz. Ich soll in 49 Minuten unten sein. Das sagt mein Plan. Ich muss mich einbremsen. Psychologisch leide ich, als mich von hinten die Meute überrollt. Links. Rechts. Mit wiederholtem Blick auf meinen Garmin erdulde ich diese Schmach. Ich könnte schneller. Viel schneller. Ich darf aber nicht. Soll nicht. Es bilden sich Gruppen. Immer wieder ertappe ich mich, wie ich die Löcher zumachen will. Instinkt und Vernunft liefern sich einen Machtkampf. Meine Kette rechts. Die Geschwindigkeit hoch. Es kracht schon ordentlich. Links 3 Fahrer in der Wiese. Rechts ein Reifenplatzer. Wir sind noch kaum 15 km unterwegs. Das Wetter ist ein Traum. Mir ist kein bisschen kalt.

Trotz defensiver Fahrweise bin ich bereits nach 37 Minuten in Ötz. 12 Minuten schneller als geplant. Von hier geht es hinauf aufs Kühtai. Ich darf mit 242 Watt da rauf klettern. Das gelingt nicht ganz. Das Kühtai hat steile Passagen. Und ich übermotivierte Beine. Trotz 34/27 und niedriger Trittfrequenz sind 290 Watt + keine Seltenheit. Gruppendynamik. Ich bremse mich ein. Fahre vorsichtig und achtsam. In den ebenen Passagen rolle ich quasi dahin. Alles fühlt sich mehr wie eine Sonntagsspazierfahrt an. Rennen? Rennen sind anders. In Ochsengarten empfängt uns die Sonne und ein Bergpanorama mit Heimatfilmcharakter. Exakt nach Plan brauche ich von Ötz aufs Kühtai 1h19min. Schneller als je zuvor. Lockerer als je zuvor. Alles fühlt sich so leicht an. Bei der Labe fülle ich meine Trinkflasche auf und gehe pinkeln. Die Abfahrt nach Kematen absolviere ich in Wrap-Geschwindigkeit. 103,7 km maximales Tempo. Es rollt. Vor mir der heikle Teil bis zum Brenner.

Ab Kematen wird taktiert. Und wie. Hinter mir bildet sich eine große Gruppe. Ich fahre in der Ebene meine 200 Watt konstant. Bitte um Ablöse. Mit Handzeichen und Ausscheren nach links. Doch keiner kommt nach vor. Ich hole einzelne Fahrer ein. Reihe mich hinter diesen ein. Als sie mich sehen, bremsen sie und lassen sich zurückfallen. Alles Lutscher. Vorbei an Völs geht es kurz bergauf Richtung Innsbruck. Plötzlich treten sie alle wieder voll in die Pedale. Als ob man hier innerhalb von 700 Metern das Rennen gewinnen könnte. Ich bleibe dran. Muss etwas über die 200 Watt Schwelle. Bei der Einfahrt in die Stadt finde ich mich wieder an der Spitze der Gruppe. Ich führe diese in die Steigung zum Brenner. In einer Rechtkurve unter dem Bergisel stehen viele Zuschauer. Ich will den Applaus. Und bekomme diesen. Ich motiviere die Zuschauer. Sie klatschen und feuern uns an. Adrenalin schießt mir ein. Kurz kratze ich die 400 Watt. Die Gruppe ist gesprengt. Schnell bremsen. Warten. Zurückfallen lassen. Es geht zur Kontrollstelle. Alles nach Plan. Jetzt kommen ein paar von hinten. Ich lasse diese ziehen. Oben bei der Querung der Stubaital-Bahn bin ich immer noch an der Spitze einer Gruppe. Wieder bitte ich um Ablöse. Deute an, Kreisel fahren zu wollen. Keiner will es. Keiner checkt es. Ein paar Lustige versuchen hier auszureißen. Ich sage nur Tschüss. Viele haben sich wohl an  mein Tempo gewöhnt und hängen mir am Hinterrad. Es geht nach Schönberg. Kurz vor Ende der Steigung holen wir – hole ich – eine vor uns fahrende Gruppe ein. Jetzt sind wir sicher mehr als 100. Unruhig und hastig geht es durch Matrei, Steinach am Brenner und Gries am Brenner.

Kurz vor dem Brenner wird es steiler. Ich halte mich an die 200 Watt. Knapp vor der Zeitnehmung wartet Maria. Sie hat mir Verpflegung angeboten. Da ich unter Plan bin bleibe ich stehen. Nach 4 Stunden Fahrzeit 0,5 l Cola ex. Wasser auffüllen, Salztabletten und Magnesium rein. Eine Banane und eine Packung Mannerschnitten ins Trikot. Kurzer Small Talk und weiter gehts. Die große Labe am Brenner lasse ich aus und stürze mich Richtung Sterzing. Bei Gegenwind spiele dieses Mal ich verstecken.

Endlich wartet der Jaufen. Wieder darf ich auf 242 Watt erhöhen. Doch schon auf den ersten km merke ich, dass dies nicht mehr möglich ist. Irgendwie geht auf einmal nichts mehr. Ich kurble konstant an der 200 Watt Schwelle weiter. Es ist heiß. Sehr heiß. Und ich habe so ein komisches Gefühl. Ein Déjà-vu. Erste Zweifel kommen auf. Ist etwa mein Tank leer? Trotz Banane und Gel noch vor der Steigung. Kurz vor Kalch muss ich das erste Mal unplanmäßig vom Rad. Das Plätschern eines Brunnens hat meine Aufmerksamkeit erhascht. Ich genehmige mir ca 1 Liter kaltes Quellwasser. Dann geht es weiter. Immer wieder versuche ich Gas zu geben. Nicht immer gelingt es. In den flacheren Passagen tue ich mir leichter. Mein Motor wird nicht langsamer, aber leider auch nicht schneller. An der Labe 1,5 km vor der Passhöhe fülle ich erneut meine Flaschen auf. Zum Essen fehlt mir Appetit und der Gusto auf irgendwas. Trotz Pausen fahre ich den Jaufenpass in 1h24min. Oben bin ich jetzt 6 Minuten hinter Plan. In der Abfahrt nach St. Leonhard verliere ich weitere wertvolle Minuten. Der Straßenbelag hier ist sehr schlecht. Schlaglöcher. Spurrinnen. Teilweise im Schatten und schwer zu erkennen. Trinkflaschen und Satteltaschen gibt es hier mitten auf der Straße zum selber pflücken.

Am Ende der Abfahrt überträgt meine “furia rossa” laute Geräusche in mein sensibles Gehör. Im Takt. Mit der Geschwindigkeit. Als ob irgendwo was stecken würde. Es streift. Es reibt. Es stört. Vielleicht Gespenster oder eine Fata Morgana. Ich bleibe trotzdem 2x stehen und prüfe Bremsen, Ventile und andere Teile. Kann aber nichts auffälliges erkennen. Es ist nur laut und sehr unangenehm.

Der letzte Anstieg steht bevor. Ich darf diesen langsam angehen. Unten 228 und oben dann 200 Watt. Die Sonne heizt recht ordentlich. Der Asphalt brennt und die Mauer von St. Leonhard wird ihrem Ruf als Wärmespender mehr als gerecht. Ich genehmige mir noch schnell ein Peeroton Gel. Gusto Cola. Für die nächsten 2h soll das Energie geben. Fehlanzeige. Meine Leistung sinkt. Und mit der Leistung auch die Motivation. Ich spüre es im Magen. Sobald ich Gas gebe, bekommt mich dieses flaue Gefühl von leichtem Brechzeiz und miserablem Schwindel. In diesem Moment weiß ich, dass mein Plan gescheitert ist. Ich schalte auf Notstromzufuhr um und genehmige mir am Straßenrad im Schatten eine Packung Manner Schnitten. Wenn schon Sonntagsfahrt, dann eine ordentliche. Meditative. Mit kulinarischem Highlight. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit schwinge ich mich wieder auf das Rad. In der Zwischenzeit sind viele Fahrer an mir vorbei. Unter anderem Johannes, mit dem ich gemeinsam das Kühtai und den Brenner gefahren bin und Erich mit seinem Dogma. Viel hat sich an meinem körperlichen Befinden nicht geändert. Kurbeln auf Sparflamme. Ich erreiche Moos und steuere die Kehren Richtung Schönau an. Am Limit. Der Kreislauf ist kurz vor dem Kippen. Meine vor knapp 10 Tagen eingeklemmte Bandscheibe gibt mir jetzt auch noch den Rest. Die Suche nach einer idealen und schmerzfreien Sitzposition scheint aussichtlos zu sein. Pedalieren im Stehen geht sowieso nicht. Der Rücken will nach vor gebeugt sein.

Wasser ist jenes Element, welches zu diesem Zeitpunkt das Überleben aller auf der Strecke schwitzenden Velocisti sichert. Wasser ist zu diesem Zeitpunkt Mangelware. Eine groß gekennzeichnete Kraftquelle am Straßenrad sprudelt mit 4 Tropen pro Sekunde recht dürftig. Eine Schlange wie beim Bäcker am Sonntag hindert mich hier stehen zu bleiben. Ein paar Kilometer weiter erblicke ich die Bergrettung mit einem Wassertank. Mehrere Helfer versorgen die durstigen Träumer mit viele Sorgfalt. Nach kaltem Zuschuss geht es mir wieder halbwegs besser. Mein Körper ist teilweise wieder auf Normaltemperatur. Nicht lange aber immerhin.

Die große Labe in der Schönau lasse ich aus. Als Wiederholungstäter weiß ich von der Seeberalm Labe. Dort gönne ich mir nochmals Getränke und etwas Trockenobst. Noch 7,5 km und knapp 500 HM. Erstaunlicherweise arbeitet mein Motor jetzt wieder. Ich kann 220 Watt treten. Komme gut nach vorne. Überhole und überrasche mit flinkem rundem Tritt die anwesenden Zuschauer. Ich sauge die aufmunternden “Guat schaust aus” Anfeuerung auf. Posen für Sportograf Mannschaft inklusive. Der Tunnel 1,5 km vor dem Pass gibt mir etwas Abkühlung und Wasser von oben. Als ich die Passhöhe erreiche bin ich bereits 51 Minuten über Plan.

Ich lasse es nochmals krachen und erreiche abermals über 100 km/h hinunter Richtung Gegenanstieg Mautstelle in Hochgurgl. Die Steigung tut nochmals weh. Der Rest ist dann nur mehr eine Kür. Mit Rückenwind und Vollgas. 33 Minuten nachdem ich das Timmelsjoch passiert habe, erreiche ich 48 Minuten über Plan das Ziel in Sölden. Die sub 9 bleiben weiter ein Traum.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: Natürlich habe ich Ursachenforschung betrieben. Mehr auf der philosophischen als auf der faktischen Seite. Ich hatte eine gute Strategie. Ich hatte aber nicht die Form, diesen Strategie umzusetzen. Weil mein Radsommer zu genial war und weil ich die notwendige Regeneration überbewertet habe. Um die Dinge klar auszusprechen – ich hatte keine Regeneration. Ich habe es probiert. Etwas wissenschaftlicher, aber immer noch zu blauäugig. Ich fand es genial, das Rennen nach Watt anzulegen. Danke an dieser Stelle nochmals an GarminD. Die Vector 2 sind genial. Alles in allem fehlte mir ein System. Trainingssteuerung würde man sagen. Weil ich einfach gerne Rennrad fahre. Wann immer ich Lust habe. Mit Betonung auf immer. Wie immer ich Lust habe. Schnell. Mich und meinen Körper spürend.

Möglicherweise habe ich nicht mehr die körperlichen Voraussetzungen für eine Zeit unter 9 Stunden. Ich werde es aber wieder versuchen.

Foto von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger

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Ötztaler Radmarathon 2015 – the final countdown

Countdown von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
Der Ötztaler Radmarathon 2015 – nur noch wenige Tage

Ein letzter Blick in die Theorie des diesjährigen Ötztaler Radmarathon. Dank quaeldich.de Routenplaner war es ein Kinderspiel – nicht für mich, danke Roli – einen GPS Track für eine sub 9 Zeit (8h54) errechnen zu lassen. Dieser Track ist bereits auf meinem Garmin Edge 1000 gespeichert und soll mich zusammen mit meiner Rennstrategie am Sonntag noch vor 1600 Uhr zurück nach Sölden bringen.

Über die Strategie habe ich ja bereits berichtet. Es wird eine 85/70/85/70 Strategie sein – aufgeteilt auf Kühtai/Brenner/Jaufen/Timmelsjoch1/Timmelsjoch2. Auf Basis meines “geschätzten” FTP Wertes.

Mein zeitlicher Rennverlauf demnach wie folgt:

  • Ötz 00:44
  • Kühtai 2:07
  • Innsbruck 2:53
  • Brenner 4:14
  • Sterzing 4:35
  • Jaufen 5:53
  • St leonhard 6:15
  • Timmelsjoch 8:20

Spielraum habe ich dabei auch noch ein klein wenig, denn mein ursprünglicher Plan meinte: Ötz 00:48, Kühtai 2:08, Innsbruck 2:59, Brenner 4:19, Jaufenpass 5:58, Timmelsjoch 8:27, Sölden 8:59.

Bis nach Sterzing bin ich guter Dinge den Plan einhalten zu können. Viel hängt davon ab, wie sehr ich mich bis dorthin zügeln kann. Ein Rennen auf der Bremse. Etwas ganz neues für mich. Am Brenner war ich bisher fast immer unter oder knapp nach 4h. Auch die knapp 6 Stunden am Jaufen sind jetzt nicht das große Hinderniss. Sportlich, aber machbar. Der Knackpunkt liegt in den 28 km von St. Leonhard hinauf auf das Timmelsjoch. Laut Plan A habe ich dafür 2h5min Zeit. Bis jetzt habe ich diesen Abschnitt noch nie unter 2h30min geschafft. Hier wird es sich also entscheiden, ob mein persönlicher Traum am Timmelsjoch aufgeht oder nicht. 200 bis 220 Watt durchziehen. Einfach oder?

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Ötztaler Radmarathon 2015 – race week

Ein Vorbericht von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
Der Ötztaler Radmarathon – 238 km und 5.500 Höhenmeter

“Am Freitag, Samstag und Sonntag ist es in ganz Tirol strahlend sonnig und heiß, die Temperaturen erreichen 27 bis 33 Grad. Erst am Montag steigt wahrscheinlich im Laufe des Nachmittages die Gewittergefahr.”

Ich kann es kaum glauben. Tue ich auch noch nicht. So oft haben Wetterprognosen ein anderes Ende gefunden. Aber ich bete. Dass es so kommt. Das wäre nämlich mein Wetter. Ein Sommer wie er früher einmal war. Auch im Ötztal. 2009 war es ähnlich. Mit Morgenreif beim Start und kalten Finger bis Ötz.

Ich bete. Dass es so kommt. Nicht der Morgenreif. Die Sonne soll kommen. Dieses gelbe Ding da oben am Himmel, welches am Anstieg ins Kühtai langsam hinter den Gipfeln hervorkommt und den Schweiß am Asphalt rasch auftrocknet. Diese leuchtende Kugel, welche entlang des Wipptals hinauf auf den Brenner bereits vollste Kraft hat und die zweite Getränkestation mehr als notwendig macht. Diese brennende Sphäre, welche die 11 km bergauf zum Jaufenpass in eine Sauna mit Schweißaufguss verwandeln. Dieser lebenswichtige Himmelskörper, welcher dir an der Wand von St. Leonhard das letzte Hemd raubt, um dich dann 32 km hinauf zum höchsten Punkt am Timmelsjoch mehr nimmt, als die Gebirgsbäche, die Labstationen und die vielen Red Bulls dir überhaupt geben können.

Wie es aussieht, wird es ein perfekter Tag. Jetzt muss ich nur noch meine Überbuchung im Hotel in Sölden berichtigen, meiner “furia rossa” zwei neue Schlauchreifen und eine neue Kette verpassen, meine Bandscheiben wieder richtig einrenken, mich bis Sonntag früh erholen und dann den richtigen Rennmodus finden. Und ich muss nur noch weniger als 9 Stunden Rad fahren. Für 238 km und 5.500 Höhenmeter. Easy oder?

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Ötztaler Radmarathon – meine Strategie für 2015

Strategie von Ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
Der Ötztaler Radmarathon – mittendrin statt nur daheim

Irgendwann in den frühen Neunziger. Steinach am Brenner. Ich stehe am Start des Ötztaler Radmarathons. Als blutiger Anfänger. 53/39 vorne und 11/23 hinten. Knapp 1000 km in den Beinen. Mehr brauche ich dazu nicht zu schreiben. Brenner, Jaufenpass, Timmelsjoch, Kühtai, Mutters, Schönberg. Nach knapp 12 1/2 Stunden war ich im Ziel. Ich habe mir geschworen, so etwas nie mehr zu machen. Das Kühtai hinauf – dort wo jetzt der Tunnels ist, musste ich ob der Steilheit und fehlenden Kraft, mein Fahrrad schieben. 4 km/h schnell.

Inzwischen sind weitere 9 Teilnahmen einfach so passiert. Meine Zeit habe ich in den Jahren von Teilnahme zu Teilnahme nach unten  verbessern können. 11h39, 11h01 und 10h30. Im Jahr 2009 mit meinem nagelneuen Pinarello Prince folgte eine 9h28 und im Jahre 2011 mit der Pinarello Dogma2 Jungfernfahrt eine 9h20. An der magischen Marke von 8h59 bin ich aber leider mehrmals gescheitert. Ein paar mal mag es das Wetter gewesen sein. In den meisten Fällen, war es aber die mehr als nur falsche Rennstrategie.

Ich habe mir mal die Mühe gegeben, die Ergebnislisten zu studieren und mir jene Teilnehmer herausgepickt, welche 2009 und 2011 unter 9h im Ziel waren. Einige davon waren bis am Jaufenpass langsamer als ich. Mein Schwachpunkt war also beide Male das Timmelsjoch, wo ich mehr als 30 Minuten verloren habe.

Diese Theorie meiner chronischen Timmelsjoch-Schwäche bestätigt sich jetzt auch noch  wissenschaftlicher. In den Tiefen des Netzes habe ich einen interessanten Blog zum Thema Ötzi Pace gefunden. Samt grenzgenialer Exeltabelle. Mit dieser Tabelle, lässt sich anhand einiger weniger Parameter die Zielzeit beim Ötztaler Radmarathon berechnen. Wichtigster Parameter ist dabei die Kennzahl FTP. Ein Wert, der mir bis jetzt immer gefehlt hat. Dank +Garmin D und den Vector Pedalen, kann ich jetzt mitreden. Auch wenn mein FTP Wert nicht ganz exakt ist. Eine Bestimmung mittels 20 Minuten Vollgas Test fehlt mir. Dafür kann ich mit 278 durchschnittlichen Watt über 20 Minuten während einer Etappe der Tauernrundfahrt (hinauf auf die Postalm am ersten Tag) dienen. Diesen Wert habe ich dann etwas erhöht, weil ich der Meinung bin, dass ich bei “nur” 20 Minuten Vollgas sicher mehr in den Beinen hätte, als 20 Minuten bergauf während einer 6 stündigen Etappe, wo es nicht darum geht, sich voll zu verausgaben. Auch wenn das wissenschaftlich ein Nonsens ist: Ich gehe bei mir von einem FTP von 285 aus. Rechen- und Logikfehler eingeschlossen.

Mit diesen 285 Watt spuckt mir die Tabelle (bei einem Gesamtgewicht Fahrer + Material von 85 kg) eine Zielzeit von 8h59 aus. Mein Wunsch. Mein Ziel. Gutes Wetter vorausgesetzt. Siehe auch die Möglichkeit den Luftdruck und den damit verbundenen Luftwiederstand miteinzukalkulieren.

Nicht nur die errechnete Endzeit ist interessant. Auch die Zwischenzeiten. Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch. Errechnet durch die vorgeschlagene Strategie, die zur Verfügung stehende Energie auf die 5 Berge aufzuteilen (% FTP).

Strategie von ketterechts - dem Rennradblog und Event - Liveblogger
Strategiepaier für den Ötztaler Radmarathon

Anhand dieser Zahlen erkenne ich, dass ich das Kühtai, den Brenner und den Jaufenpass bei meinen schnelleren Teilnahmen viel zu hastig angegangen bin. Dafür habe ich dann am Timmelsjoch sehr stark nachgelassen. Am Kühtai war ich 2013, 2011, 2010 und 2009 jeweils unter 2h. Am Brenner um die 4h und sogar darunter. Am Jaufen hingegen in etwa im Plansoll (5h56 im Jahre 2011 und 5h54 im Jahre 2009). Dann kam die obligate Timmelsjoch-Schwäche. Hier ist also für mich die meiste Zeit zu holen, in dem ich eben weniger Zeit verliere, weil ich anfangs weniger Kraft investiere.

Meine Ötztaler Radmarathon 2015 Strategie wird sich also dieser Tabelle anpassen. Mein Training auch. Derzeit bin ich am Tüfteln. Ich will ein Gefühl entwickeln für die zu fahrenden Watt am Berg. Kühtai und Jaufen mit 242 Watt, Brenner und Abschnitte des Timmelsjoch mit 200 Watt. Auch die Trittfrequenz ist ein Thema. Dank Garmin habe ich ja auch diese am Display meines EDGE 1000. Es passiert derzeit immer öfters, dass diese Kennzahl 3stellig ist. Das spart Laktat und macht aus meinen Oberschenkeln keinen Germknödel bei optimaler Dampftemperatur. Es sind ja noch knapp 3 Wochen Zeit, um mich noch besser einzustimmen.

Am Sonntag 30.8. kommt dann eh alles anders, als man denkt.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion