Schlagwort: Rennradblog

Rennrad-Bloggerin – sie radelt nicht nur, sie schreibt jetzt.

Rennrad-Bloggerin

Sie soll schreiben, habe ich gesagt. Über das Rennrad fahren als Frau. Sie hat lange überlegt. Gründlich. Wie eine Frau das gerne macht. Fast ein Jahr lang. Sie radelt nicht nur, sie schreibt jetzt. La ketterechts ist zur Rennrad-Bloggerin mutiert. Eine Literatin auf schmalen Drahtreifen. eine Buchstaben-Virtuosin in Lycra, eine Wortakrobatin mit Helm. Ihre liebe Couch ist ihr neues Refugium. Hier erholt sie sich von den Ausfahrten und hier reinigt sie ihre Seele. Ihr Blick vertieft im Bildschirm des in die Jahre gekommenen McBooks. Die Finger stets bereit, Gedanken aufzufangen und festzuhalten. Ihre Gedanken. Ihre komplexen Gedanken. Unser Leben hat soeben eine scharfe 90° Kurve genommen. Nichts ist mehr wie früher.

Rennradprinzessin im Radtrikot.

Ihr Zugang zum Thema Rennrad ist ein ganz anderer. Er ist nicht einfach. Dafür einfach nur komplex. Sie lebt eine ganz andere Welt. Eine mir bis dato in allen Facetten fremde. Eine Welt frei von Regeln. Meinen Reglen. Unseren Regeln. Sie ist Radprinzessin im Radtrikot. Bücher könnte ich darüber schreiben. Doch ich schweige. Wie ein Gentleman das so macht. Innerlich kochen. Nach außen hin Gelassenheit ausstrahlen. Auch wenn sie mich manchmal oft zur Weißglut bringt.

Rennrad Touren Imst

Abfahrt nach Telfs

„Glaubst du brauche ich eine Windweste?“ „Habe ich nur mit den Ärmlingen zu kalt?“ Das sind nur zwei der tausend nervigen Fragen, mit der sie sich rennfertig und gleichzeitig mich fertig macht. Das macht sie mir zu Fleiß. Das weiß ich. Und trotzdem bin ich vor dem Training bereits in der anaeroben roten Zone.

La ketterechts schreibt jetzt und öffnet somit ein neues Kapitel der ketterechts Geschichte. Sie schreibt frei von der Leber. Ihre Geschichten. So wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Manchmal leise wie eine schüchtern Meise, manchmal laut klappernd wie ein fröhlicher Storch und manchmal spitz wie eine Nadel beim Laktatmessen. Sie schreibt ohne Zensuren. Nicht einmal einen Beistrich würde ich ändern dürfen.

Rennrad-Bloggerin

Durch das Eisacktal

La ketterechts ist jetzt Rennrad-Bloggerin.

Wobei das nicht ganz richtig ist. Es stimmt zwar. Aber gleichzeitig stimmt es auch wieder nicht. Eigentlich. Dieses eigentlich ist sowieso ihr Lieblingswort und eigentlich ändert sie sowohl beim Schreiben als auch beim Radfahren ständig ihre Meinung. Nein, es ist ihre Stimmung. Weil eigentlich will sie nicht schreiben. Und schreibt dann doch. Und eigentlich will sie nicht Rennrad fahren. Sie fährt dann doch. Und ich mittendrin, statt nur daheim. Nerven aus Stahl habe ich nie gehabt. Im Gegenteil. Ich bin Passagier ihrer Unentschlossenheit. Einmal hier, dann wieder dort und eigentlich ganz woanders.

So bin ich und das ist normal, sagt sie mir immer. Ob sie damit meint, ich sei es nicht konnte ich noch nicht herausfunden. Wenn es normal ist, dass man immer erst 10 nach fertig ist, wenn es normal ist, dass man sich mindestens zwei Mal umzieht bevor man wegfährt und wenn es normal ist, dass man wartet bis einem das Fahrrad vor die Nase gestellt wird, dann, dann ist sie wirklich normal.

La ketterechts ist jetzt Rennrad-Bloggerin. Egal ob sie will oder nicht. Sie fährt jetzt auch schriftlich ihre Runden und das kann nur heiter werden.

ktrchts

Todesängste einer Rennrad-Einsteigerin.

Rennrad-Einsteigerin

Unsere ersten Ausfahrten. Etwa 200m vor jeder sich nahenden Ampel hat Unruhe jede Faser meines Körpers erfasst. Würde ich es schaffen, als Rennrad-Einsteigerin rechtzeitig aus dem Pedal zu kommen und dabei noch einigermaßen gut auszusehen? Und die noch viel schwierigere Frage: Nach wie vielen zurückgelegten Metern würde mein zweiter Schuh endlich wieder ins Pedal einklicken und mir die nötige Stabilität beim Fahren gewähren?

Ich war immer froh, wenn die Straße ohne Hindernisse und möglichst gerade war. Er dagegen verstand meine Ängste nicht. Du musst einklicken, wenn du wegfährst und ausklicken, wenn du zuhause ankommst, hat er gesagt – dazwischen gibt’s nichts. Stimmt. Für ihn nicht. Er findet immer irgendwelche Stangen, an denen er sich beim Stehenbleiben anhalten kann. Oder er balanciert so lange auf dem Rad, bis es grün wird.

Rennrad-Einsteigerin

Wie die Jungfrau zum Rennrad.

Ein Radtrikot macht noch keinen Profi.

Mein Ampelthema wurde schnell in den Hintergrund gedrängt. Abgelöst von einem neuen Thema. Windschatten. Ich sollte als Rennrad-Einsteigerin also tatsächlich im Abstand von wenigen Zentimetern hinter ihm herfahren? Was wenn er bremste und ich nicht? Ich zögerte. Lange. Wagte mich schließlich Zentimeter um Zentimeter näher heran. Immer hoch konzentriert. Immer beide Hände an den Bremsen. Bei manchen Ausfahrten nahm ich nichts anderes wahr als sein Hinterrad und eine Aufschrift – irgendwas mit Campagnolo oder so. Er hingegen sah immer viel von der Landschaft, was er mir danach gönnerhaft und ausführlich erzählte.

Was ich allerdings schnell spürte und auch sehr mochte, war die ungeheure Kraftersparnis, wenn ich den richtigen Platz im Windschatten fand. Wenn. Ich soll den Wind lesen, hat er gesagt. Also habe ich begonnen, Grashalme zu beobachten und rechts, links oder hinter ihm zu fahren. Mit dem Ergebnis, dass er binnen kürzester Zeit manchmal meilenweit von mir entfernt war.

Rennrad-Einsteigerin

Erste Erfahrungen im Windschatten

Rennrad-Einsteigerin will gelernt sein.

Wie oft habe ich in dieser Zeit alles hinschmeißen wollen! Während er Kunststücke auf dem Rad vollführte, kilometerlang freihändig fuhr, lauthals trällerte und jede Ausfahrt mit mir als Regenerationsfahrt bezeichnete, rang ich nach Luft, spürte ich vor lauter Brennen keine Beine mehr, konnte ich mich kaum noch im Sattel halten und hatte nach jeder Ausfahrt das Gefühl, weit über meine Grenzen gegangen zu sein. Die Couch war jener Ort, den ich mir während jeder Ausfahrt herbeisehnte und den ich nach jeder Ausfahrt stundenlang nicht mehr verlassen konnte. Wie sollte das jemals etwas werden?

Und dann kam der Durst. Unvermittelt. Während des Fahrens. Aber keine Zeit stehenzubleiben. Ich solle während des Fahrens trinken. Alle machten das so. Aber wie schafft man es, während des Tretens eine Trinkflasche aus der Halterung zu nehmen, zum Mund zu führen und wieder in die Halterung zu stecken, ohne dabei ins Schlingern zu geraten? Ich blieb also stehen. Und trank. Wenn du fährst, fährst du. Wenn du trinkst, trinkst du. Aber nicht alles gleichzeitig. Meine Devise. Über seine ungeduldigen Blicke ob der für ihn vermeidbaren Pause könnte ich einen Roman schreiben.

Rennradfahren ist eine sehr lange Reise.

Trotzdem. Er hat mich immer ermutigt. Und ich ließ mich nicht entmutigen. Fuhr viel. Mit ihm. Alleine. Mit Freundinnen. In der Gruppe. Einmal schnell. Einmal langsam. Einmal schweigend. Einmal plaudernd. Immer lachend. Oft über mich selbst.

Rennrad-Einsteigerin

Erstes Trainingslager in Porec.

Heute macht es Spaß. Mir. Uns beiden. Meistens. Wir kommen beide auf unsere Kosten. Nicht immer. Wenn nicht, dann dreht er im Anschluss noch eine Runde. Vielleicht auch zwei oder drei. Und ich freue mich, wenn inzwischen Bad und Couch mir alleine gehören.

Der Genuss kommt mit dem Erfolg. Der Erfolg kommt in kleinen Schritten. Diese Schritte muss ich tun. Doch dazu mehr, wenn ich wieder schreibe. Vielleicht.

la ktrchts

 

Glück auf zwei Rädern – la ketterechts bloggt

Glück auf zwei Rädern

Ich soll schreiben, hat er gesagt. Über das Radfahren. Über das Radfahren als Frau. Ich überlege, hab ich gesagt. Ich fahre gern Rad. Ich schreibe gern. Also schreibe ich jetzt übers Radfahren, über mein Glück auf zwei Rädern, das nun seit bald zwei Jahren mein Leben bereichert.

Meine Kinder sind mittlerweile groß, der Großteil meiner Zeit gehört mir. Wieder. Ich kann in der Früh aufs Rad steigen, vormittags, mittags, abends, solange der Kühlschrank voll, in den Töpfen Essbares oder meine Bankomatkarte zur freien Entnahme bereitliegt, bin ich ein freier Mensch. Außer ich darf arbeiten.

Mit dem Rennrad auf Lebensreise.

Wenn man mir vor ein paar Jahren gesagt hätte, dass ausgerechnet das Rennradfahren einen so großen Platz in meinem Leben einnehmen würde, hätte ich vermutlich ungläubig den Kopf geschüttelt. Laufen ja. Schwimmen ja. Aber Rennradfahren?

Glück auf zwei Rädern

Glück auf zwei Rädern

Ausdauersport ist seit vielen Jahren ein Thema in meinem Leben – nicht zuletzt oder gerade weil ich seit meiner frühesten Kindheit mit zahlreichen Allergien und damit einhergehendem Asthma zu kämpfen habe. Mit dem Ziel, meine Lunge zu trainieren und in der Hoffnung, einen Weg zu finden, der meine Beschwerden mindert bzw. kontrollierbar macht, habe ich vor gut 10 Jahren mit dem Laufen begonnen. Ab und zu bin ich geschwommen und habe mit meinem Mountainbike eine Runde gedreht. Nichts davon besonders gut oder besonders schnell. Aber immer mit viel Freude.

Das Glück auf zwei Rädern darf man erzwingen.

Die Wende kam, als just jener Mann in mein Leben trat, dessen einzige Passion das Rennradfahren ist. Nicht nur er war plötzlich fester Bestandteil meines Lebens, auch sein Rad. Geparkt in meinem Wohnzimmer. Und dann unser erstes gemeinsames Ostern. Nach Schokoladeneiern und Osterhasen hielt ich vergeblich Ausschau. In meinem Osternest ein Rennradtrikot. Von ihm. Schwarz mit Rosa. Er hat es extra anfertigen lassen. Nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt weder ein Rennrad noch Lust aufs Rennradfahren.

Ein Jahr später hat er mich so weit gehabt. Ein Zufall hat ihm geholfen. Meine Freundin hat sich für ihren Start beim Ironman in Klagenfurt ein neues Rad gekauft. Ihr altes also ab sofort damenlos. Wie geschaffen für mich. Ich habe also günstige Radschuhe gekauft, mein Ostergeschenk angezogen – jenen Hauch Stoff, der so erbarmungslos ehrlich jeden Zentimeter Körper preisgibt – und bin auf mein neues Leihrad gestiegen. Auf und ab in unserer Gasse. Einklicken ausklicken. Nicht rauskommen. Hinfallen.

 

Glück auf zwei Rädern

Wintersport am Rennrad

Endlich eine Freundin, die Rad fährt.

Er war begeistert. Endlich hatte er eine Freundin, die Rad fährt. Ich wusste. Das war erst der Anfang. Unsere dritte gemeinsame Ausfahrt war eine 100km-Ausfahrt. In der Gruppe. Das Ketterechts-Bootcamp, das sich ab diesem Zeitpunkt wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen sollte, hatte begonnen.

So sehr ich von ihm ins kalte Wasser gestoßen wurde, so wenig pädagogisch seine Lehrmethoden waren und sind, so sehr wir vor, während und nach jeder Ausfahrt diskutiert haben und immer noch diskutieren (wobei diskutieren in diesem Zusammenhang ein äußerst euphemistisches Wort ist), so sehr muss ich wohl zugeben, dass ich ohne ihn niemals in so kurzer Zeit so große Fortschritte gemacht hätte.

Glück auf zwei Rädern

Familie ketterechts

Windschatten statt Lidschatten.

Habe ich letzten Winter noch über weite Strecken pausiert, bin ich in diesem Winter bis jetzt durchgefahren. Draußen. Bei fast jedem Wetter. Großteils natürlich in seinem Windschatten. Ich habe gelernt, mich nicht abschütteln zu lassen. Ich habe gelernt an seinem Hinterrad zu kleben. Ich habe gelernt, Kraft zu sparen und Kraft richtig einzusetzen.

Das Absolvieren der Festive 500 und die Teilnahme an der Radsporttreff-Winterliga haben mich noch einmal ein Stück weitergebracht, meinen Ehrgeiz geweckt und mich motiviert, auf diesem Weg zu bleiben. Ich will nichts erreichen. Ich will keine Rennen fahren. Ich will nicht unter Zeitdruck in ein Ziel kommen müssen.

Aber ich freue mich, wenn ich besser werde. Ich freue mich, wenn ich höher klettern kann. Ich freue mich, wenn ich die Natur erlebe. Ich freue mich, wenn der Fahrtwind mich küsst. Dann fühle ich mich frei. Und manchmal sogar so, als hätte ich mein ganzes Leben nichts anderes getan.

Ich soll schreiben, hat er gesagt. Jetzt habe ich geschrieben. Vielleicht mach ich es wieder. Ich überlege.

la ktrchts

Glück auf zwei Rädern

Frühling im Jänner

Rahmentausch – wenig Freude über eine große Baustelle

Rahmentausch

Es war wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Ein Rahmentausch. Recht Unkompliziert, dafür hat es etwas länger gedauert. Mein alter Gaul war zum Glück dazwischen mehr als  fahrtüchtig und hat locker noch die 24h Burgenland Extrem Tour geschafft. Ein langer schwarzer Streifen am Oberrohr war der Grund für diese Garantieabwicklung. Ob nur optischer oder aber struktureller Natur kann ich nicht sagen. Fakt ist, Norco hat nicht lange gezögert und mir einen neuen Rahmen zugesichert. Ich durfte sogar auswählen. Schwarz/weiß 2017 oder blau/orange 2018. Die grüne Mamba war leider nicht mehr verfügbar.

55,5 cm und weniger als 1.000 Gramm.

Als ich heute bei Ciclopia in Wien war und den neuen Rahmen auspacken durfte, konnte ich meine Freude kaum in Zaum halten. Der neue Norco Rahmen war in Natura um ein vielfaches schöner als am Prospekt. Das Blau intensiv. Dazu Orange als perfekter Kontrast. Ein zartes Hellblau rundet diese gewagte aber äußerst gelungene Farbkombination ab. Nur noch ein paar Stunden, und ich könnte das neue Baby mit 55,5 cm und weniger als 1.000 Gramm bereits ausführen.

Rahmentausch

Ciclopia – Vienna Bike Base

Dann leider die große Ernüchterung. Erst als der alte Rahmen voll zerlegt war und die Teile auf den neuen montiert hätten sollen wurde eine riesengroße Baustelle sichtbar. Nicht ein, nicht zwei, nicht drei – gleich vier wesentliche Teile passten nicht. Es war wohl kurz vor der Mittagspause. Ich saß noch im Cafè Drechsler bei der Arbeit und ahnte von nichts. Das Unheil hatte jedoch bereits stattgefunden.

Rahmentausch – wenig Freude mit der großen Baustelle.

Ich wusste bereits beim Abhören von Richie’s Nachricht auf meiner Mobilbox, dass der heutige Tag ohne neuem Norco zu Ende gehe würde. Kurz nach 1400 Uhr betrat ich das Geschäft. Die Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. In der Werkstatt lag mein alter Rahmen. Er war nackt. Nackt leider auch der neue. Die Einzelteile schön verpackt in einer Nylon-Tasche. Das Aufklärungsgespräch brachte Lichts ins Dunkel. Vordere Steckachse zu groß, Steuerlager zu klein, Kurbelachse zu kurz  und die hintere Scheibenbremse Flatmount statt Postmount.

Norco hat den 2018er Rahmen gegenüber dem 2017 und 2016er komplett verändert. Hätte ich den schwarz/weißen gewählt, dann … Jetzt müssen und dürfen die Jungs von Ciclopia so richtig McGuyvern. Etliche Notlösungen sind gefragt. Hülsen für die vordere Steckachse damit mein Laufrad passt (120 statt 150 mm), einen Adapter, um die hintere Bremse „flat mount“-fähig zu machen, neue Kurbel mit längerer Achse (schwer zu kriegen!) und ein passendes headset. Dass das nicht von heute auf morgen gehen wird, ist klar. Ich war rat- und radlos.

Bike-Komponenten ohne Standard.

Auf wen jetzt der ganze Rahmentausch Mist gewachsen ist spielt keine Rolle mehr. Auch wenn ich einen Hinweis von Norco schon erwarten hätte dürfen. „Du pass auf, der neue 2018er Rahmen verträgt sich nicht mit den Komponenten deines alten“. Das Thema wäre erledigt gewesen. Natürlich kann jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochen. Schmeckt sicher lecker. Viele Köche können aber gleichzeitig auch den Brei verderben. Mir war kurzfristig der Hunger vergangen. Ich nehme es jetzt aber so wie es ist. Kann es eh nicht ändern. Bike Hersteller und Bike Komponenten mögen keine Standards. Punkt aus. Und lernen kann ich daraus auch einiges. Obwohl ich schon nachgefragt habe, ob alles passt (auch, ob eventuell ein Steuerlager lagend wäre, sollte sich herausstellen, dass das alte unbrauchbar ist).

Die nächsten Tage werden dank Rahmentausch jede Menge Alternativprogramme benötigen. Vielleicht auch ein paar Ruhetage. Vielleicht. Heute bin ich deshalb mit dem MTB von la ketterechts gleich mal auf eine Runde in den Wald. Neben einem Kettenriss und einem kaputten Northwave Schuh, war es schön anstrengend. Speziell der knapp 5 km lange Spaziergang zurück nach Hause. 800 HM auf 25 km sind kein Kindergeburtstag. Das Schöne dabei: Langweilig wird mir nie.

ktrchts

PS: Danke jetzt schon an la ketterechts für die kommende Leihgaben. MTB, Crosser und ein altes Rennrad stehen mir hoffentlich zur Verfügung.

Rennrad Trainingslager oder einach nur Rennrad Urlaub.

Rennrad Trainingslager

Der letzte Schnee verschwindet schön langsam aus den Niederungen. Die ersten Primeln erkämpfen sich den Weg durch das faule Herbstlaub. Ein Meer an Schneeglöckchen am Straßenrand sind mehr als nur eine Eintagsfliege. Sie sind willkommene Vorboten. Der Frühling ist nicht mehr weit. Früher als in den Jahren zuvor. Was uns Rennradfahrer natürlich nur Freude bereiten kann. Es ist Zeit, an ein Rennrad Trainingslager zu denken. Oder an einen Urlaub. Keller, Wohnzimmer oder die eisfreie Hausrunde schreien nach Abwechslung und auch der Körper sucht nach neuer Motivation und Energie.

Eine Rennradreise tut der Seele gut.

Ein freier Kopf trainiert viel lieber als ein gestresster Geist. Bis dies der Fall ist, dauert es. Denn die Fragen „wann und wohin“ müssen erst einmal beantworet werden. Ganz weit oben steht natürlich Mallorca. Die iberische Insel mit ihren Highlights Tramuntana, Cap Formetor, Kloster Lluc oder der Küstenklassiker sind ein Muss. Muss aber nicht sein. Es gibt genug Alternativen. Ich habe mir heuer Dalmatien vorgenommen. Nach Istrien meine zweite Station in Kroatien. Traumhaufte Küsten, sehr gute Straßen und wenig Autoverkehr. Perfekt um Training mit Urlaub zu verbinden. Ein Rennrad Trainingslager darf schließlich auch Urlaub sein und ein Urlaub darf im Gegenzug ein Trainingslager sein. Eigentlich muss er es sein.

Rennrad Trainingslager

Über den Küsten Dalmatiens

Nehmen wir einmal jene vorne weg, die mit dem Rennrad ihr tägliches Brot verdienen. Für diese Profis schaut Urlaub anders aus. Und ein Trainingslager sowieso. Für die anderen darf es ruhig ein bisschen mehr sein. Zumindest sehe ich das so. Mehr Freiheit, das zu tun, was Spass macht und nicht, was ein Computerprogramm oder ein Tropfen Blut bestimmt hat.

Rennrad Trainingslager – Urlaub mit ketterechts

Meine seit heuer stattfindenden Rennradreisen setzen genau hier an. Trainieren im Urlaub und Urlaub machen beim Trainieren. Bergfahren, Abfahren, Gruppenfahren und dazwischen Cappuccino schlürfen. Am Abend sinnieren, diskuteren, flanieren und saunieren. Höhenmeter und Kilometer für sie, für ihn und für beide. Gemeinsam. Ohne Stress.

Zum Beispiel in Südtirol vom 5. bis 10. Juni oder 24. bis 28. Oktober 2018. Berge & Seen sowie Wein und Kastanien im Bozner Unterland. Tramin und der Kalterer See laden dazu ein. Aber auch der Monte Grappa zu Pfingsten mit seinen 10+1 Anstiegen hoch oben über der Prosecco Gegend. Oder am Fuschlsee Mitte Mai. Ganz zu schweigen vom Austria Giro im August. Acht Tage Urlaub und Training zwischen Bregenz und Wien. Durch alle Bundesländer und über die höchsten jeweils befahrbaren Pässe.

Bergtraining

Kehren, Höhenmeter, Prosecco und gutes Essen.

Die Seele baumelt am besten, wenn die Beine müde sind.

Egal wie man es nennt. Ob Rennrad Trainingslager oder Rennrad Urlaub. Solange Körper und Geist nicht zu kurz kommen ist alles erlaubt. Die Seele baumelt bekanntlich am besten, wenn die Beine müde sind. Für letzteres gibt es mit ketterechts eine Garantie. Der Rest hängt von jedem einzelnen ab.

ktrchts

PS: ein Überblick der ketterechts Rennradreisen 2018:

Rennrad fahren in Dalmatien. Frühlingserwachen in Zadar  24. bis 31. März

Radeln. Reden. Relaxen – chilliges Rennradwochenende beim Mohrenwirt in Fuschl am See. 10. bis 13. Mai

Rennrad fahren in Südtirol – Berge & Seen vom 5. bis 10. Juni 

Monte Grappa – kulinarisches Rennradwochenende am Monte Grappa. 19. bis 22. Mai

Austria Giro  – mit dem Rennrad von Bregenz nach Wien. 11. bis 18. August

Rennrad fahren in Südtirol – Wein & Kastanien vom 24. bis 28. Oktober 

Anfragen kostet nichst und mit dem ketterechts-Newsletter verpasst man keine Neuigkeit.

Rennrad Hotel

After Bike Fuschlsee

 

 

24h Burgenland Extrem – eine Rennradreise zu sich selbst.

24h Burgenland Extrem

Jänner 2018. Ich hatte einen Plan. Einen ganz persönlichen. Fernab von der Pflicht, den Neusiedler See ganze drei Mal mit dem Rad zu umrunden. 24h Burgenland Extrem Tour Lakemania nennt sich dieser „Scheiß“, den es zu gewinnen gibt. Jeder auf seine ganz persönliche Art und Weise. War es 2017 bei mir ganz allein das Überleben, so hätte es heuer das Kleingedruckte sein dürfen. Ich war einfach der Überzeugung, dass dort wo 24 Stunden draufstehen, auch 24 Stunden drinnen sein sollten. Ich habe das Ziel zwar erreicht, aber mit einem kleinen Schandfleck, der mich jetzt ein ganzes Leben lang begleiten wird.

5 Runden um den See – eine Rennradreise zu sich selbst.

Die Milchmädchenrechnung war ganz einfach. 24h Burgenland Extrem, 5 Runden. 4 1/2, 5, 5, 5 und 4/12. Stunden. Pro Runde. Hätte nicht … Ja. Genau. Hätte nicht. Nachdem die erste Runde in weniger als 3 1/2 Stunden im Dauerflug vergangen war die zweite Runde dann noch innerhalb der 7h45 ein zu schnelles Ende gefunden hatte, war ich kurz nach halb ein Uhr früh mit der Pflicht fertig. Vor mir noch über 11 Stunden Kür. Und ein kleiner Moment Leere. Ich hatte plötzlich akuten Bedarf nach einem Plan B. Aber der war nirgends zu finden. Ich weiß, wer einen Plan A hat, sollte auch einen Plan B haben. Sollte.

24h Burgenland Extrem

Einzelkämpfer Michael

Egal. Fakt war, dass ich keinen hatte. Und so zögerte ich. Was tun. Weiterfahren? Aufhören? Schlafen? Pausieren? Ich telefonierte mit „la ketterechts“, riss sie aus dem Bett. Teilte ihr mit dass nur 4 vor mir bereits im Ziel waren und dass ich etwas ratlos wäre. Ich teilte ihr auch mit, dass ich eventuell, möglicherweise, vielleicht nach Hause kommen würde. Aber vorhatte, in der früh wieder aufs Rad zu steigen. Das war eine Kurzschlussentscheidung. Warum auch immer. Ich setzte es um. Pakte meine Sachen, stieg verschwitzt ins Auto und fuhr ins 14 km entfernte Eisenstadt. Kurz duschen und schon lag ich im warmen Bett. Es war zwei Uhr in der früh.

24h Burgenland Extrem – nichts für Weicheier wie mich.

Über diesen Schwächeanfall ärgere ich mich heute noch. Und das gewaltig. Schlafen konnte ich sowieso nicht. So läutete um 0545 der Wecker. Wir frühstückten noch gemeinsam und kurz vor 7 Uhr saß ich im Morgengrauen wieder Richtung Oggau radelnd auf meinem Gaul. Dort beendeten gerade ein paar Mitstreiter heldenhaft ihre dritte Runde. Was für echte Kerle. Keine Flaschen, so wie ich eine bin. Die haben echtes Durchhaltevermögen. Zumindest habe ich mich ohne zu zögern auf den Weg in die vierte Runde gemacht.

Im Stop and Go Modus noch einmal um den See. Vorbei an den vielen Gehern, welche bereits ab der Grenze zu Ungarn den Original Trail verstopften. Als Minderheit am Rad hatte ich die Pflicht, mich vorsichtig, sachte und ganz leise wie ein jagender Indianer heranzupirschen. Jede Begegnung mit der Gehenden und Laufenden Spezies quittierte ich mit einem freundlichen „Guten Morgen“. Aus Angst gelyncht zu werden. Nach Illmitz habe ich damit aufgehört. Die Meute des „Final Trail“ war mir zu groß und so schlenderte ich mich in Marcel Hirscher Manier durch den menschlichen Stangenwald. Ohne Feindkontakt. Die Menschen werden sich sicher gedacht haben: „Was für ein Weichei – jetzt noch unterwegs. War der schlafen?“ Die Entscheidung, uns Biker bereits am Donnerstag auf diese Rennradreise zu schicken, war angesichts dieser Massenbewegung eine gute. Kaum zu glauben, dass wir letztes Jahr hier noch gemeinsam am Weg waren.

24h Burgenland Extrem

Gruppendynamisches Schnellfahren.

Ultracycling ist kein Kindergeburtstag.

In Podersdorf wollte ich noch schnell zu Maria ins Seecafè. Dieses wurde extra für die Geher/Läufer geöffnet. Gerade noch will ich vom Rad, da saust ein Fahrer von Team „Slovakiaring“ an mir vorbei. Den kannte ich ja. Also schnell nach. Es war Jan. Mit dem ich tags zuvor noch in Runde eins unterwegs war. Auch er war im Bett. Nach zwei Runden. Als noch so ein Weichei (Sorry Jan!). Zusammen wollten wir noch vor Mittag in Oggau sein. Dass es knapp werden würde, wussten wir bereits.

Ich hatte bereits über 400 km in den Beinen, mobilisierte noch was zu mobilisieren war. Vorbei an der „school of walk“ schafften wir es mit ordentlich Drücken. Jan bekam noch seine Medaille. Ich ein paar erstaunte Blicke. Aus und vorbei. Im Notprogramm-Modus blieb mir nichts anderes übrig als die 14 km zurück nach Eisenstadt zu kriechen. 5 Runden waren geschafft. Eine davon im Bett. Das ist der Schandfleck. Insgesamt 468 km. 455 innerhalb der 24h Burgenland Extrem. Das Ziel eindeutig verfehlt. Ich habe von 500 km geträumt. Zum Glück nicht geprahlt. Ultracycling ist kein Kindergeburtstag. Dabei hatte ich zwischen 2017 und 2018 xx.xxx Trainingskilometer abgespult.

Ich komme wieder mit einem Plan B. Und C.

Was bleibt ist großes Bedauern um die verpasste Chance. Wer weiß ob ich diese mehr als optimale Konstellation an allem drum und dran noch einmal erleben darf. Es hätte einfach alles gepasst. Vielleicht sollte ich meine Einstellung „es geht eh um Nichts“ ändern. Auch wenn das stimmt, geht es doch immer um etwas. Zumindest um das, was man sich vornimmt. Ich komme wieder. Mit dem Training dafür fange ich gleich schon an.

ktrchts

PS: Keine Veranstaltung ohne Veranstalter. Danke Michi, Josef und Tobias. Würde ich was Störendes finden wollen, ich würde ewig suchen müssen. Striezel mit Butter und Marmelade – 1a Verpflegung. Danke an alle freiwilligen Helfer. Danke an das Team von Mountainbiker am See für den Support. Ich habe diesen zwar nicht gebraucht, aber schon zu wissen, dass es euch gegeben hätte, war ein gutes Gefühl. Danke Busch und Müller. Eure Ixon Premium IQ speed hätte gesamt Pannonien erhellt. Hätte. Leider habe ich in der ersten Runde den Kabel verloren und in Runde zwei und drei nicht mehr wieder gefunden. Danke Garmin. Eure Varia war ein würdiger Ersatz. Leider aber viel zu kurz. 2 1/2 Stunden Akkudauer sind für so ein Vorhaben einfach zu wenig. Danke Lezyne. Deine Femto Drive Rear hat die Kastanien aus dem Feuer geholt. Danke Wettergott. Du hast es heuer zu gut gemeint mit uns.

Digitsole – was können die beheizten Einlagesohlen?

Digitsole

Warme Füße und Zehen sowie warme Hände und Finger sind die wesentlichsten Kriterien für einen ungetrübten Radspass in den kalten Monaten. Nichts ist am menschlichen Körper empfindlicher als die äußersten Extremitäten. Jeder hat so seie Geheimformel, diese warm zu halten. Von do it yourself bis zu Hightech-Lösungen, von altbewährter Alufolie bis zu modernem Elektro-Schnickschnack. Auch ich habe bis dato all das probiert. Bis ich von der preisgekrönten Digitsole gelesen habe. Die beheizte Einlagesohle musste ich haben. Zwar bin ich mit den Northwave Winterschuhen gut bedient – aber ganz traue ich den bis zu -10° Versprechen der Italiener nicht. Die Lakemania wird mir einiges abverlangen. Doppelt gemobbelt kann also nicht schaden.

Footwear reinvented – klingt vielversprechend.

Eine kurze Email an den Hersteller hat gereicht. Ein paar Tage später brachte mir der Paketdienst zwei Paar Digitsole. Die Warm Series und die smart, intelligente running/cycling 2.0. Die hochwertige Verpackung der Warm Series durfte gleich durch meine ungestüme Neugier ein hartes aber faires unpacking über sich ergehen lassen. Im Nullkommenix war ich bereit für meinen Test.

Digitsohle

Digitsole Warm Series Seitenansich

Zum Test eine kurze Anmerkung. Meine „Tests“ haben nie einen wissenschaftlichen Charakter. Das steht mir nicht zu. Auch haben sie keinen Anspruch auf irgend etwas. Ich teste immer nur die Brauchbarkeit und die Tauglichkeit eines Produktes. Und ich teste, ob ein Produkt das hält, was die Industrie verspricht. Dass meine Tests nicht gekauft sind, versteht sich von selbst.

Und noch was: Ich teste (manchmal) ohne Gebrauchsanweisung. Für mich muss ein Produkt im Groben unkompliziert selbsterklärend sein. Das schätze ich am meisten.

Digitsole – Wunderwuzzi mit Zukunftspotential

Die Sohlen wurden mir in Größe 44 geliefert. Meine Radschuhe variieren zwischen 43 (Suplest Edge3), 43,5 (Lake CX404 und Northwave Raptor Artik GTX) sowie 44 (Sidi Wire Carbon). Ich musste also zuerst die Schere verwenden und beide Warm Series Sohlen auf ein Zwischenmaß stutzen. Achtung dabei! Man darf die Sohlen nur bis zur Demarkationslinie schneiden. Diese ist gut erkennbar und sichtbar. Wer diese Linie überschneidet, der zerfetzt sich seine Investition von € 199,-.

Digitsohle

Die Sohlen können/dürfen zugeschnitten werden

Das Gummi lässt sich nicht wirklich geschmeidig schneiden. Eine ruhige Hand und ein Stanley-Messer hätten geholfen, eine bessere B-Note (Stylenote) zu bekommen. Who cares – die Sohle sieht ja keiner.

Alles was mit Akku funktioniert muss zuerst aufgeladen werden. So auch die beiden Digitsole. Das mitgelieferte Ladekabel hat zwei (!!) Stecker und so können beide Sohlen gleichzeitig aufgeladen werden. Die Anschlüsse findet man leicht auf der Innenseite der Sohle. Eine zuerst rot leuchtende Lampe zeigt an, wie lange geladen werden muss. Bei grün sind die Sohlen einsatzbereit.

Bedienung über’s Smartphobne: mit Bluetooth und App

Als nächster Schritt folgt der Download der Digitsole App. Android und iOS. Geht schnell und ist schmerzlos. Eine Anmeldung ist natürlich auch ein Muss. Wobei diese „nur“ mit Facebook oder Twitter geht. Eine Anmeldung über Email mit Benutzername und Passwort habe ich vergebens gesucht. Über Vor- und Nachteile einer solcher Anmeldung über die sozialen Netze brauche ich in diesem Zusammenhang nicht ausführlicher einzugehen.

Über Bluetooth verbindet sich das Handy mit den Sohlen und über die App kann jetzt jede Sohle einzeln temperaturtechnisch geregelt werden. Zwischen 20° und 35° liegt die Empfehlung des Herstellers. Will man mehr, wird man von der App gewarnt.

Die Einstellung ist einfach. Das Setzen der gleichen Temperatur je Sohle erfordert dafür etwas Geduld, denn der Regler am Handy springt gerne hin und her – bevorzugterweise auf die 20° zurück. Kann jetzt auch an meinem mangelnden Fingerspitzengefühl oder an meinem Display gelegen haben. Muss es aber nicht. Denn es ist mir mehrmals passiert.

Reingelegt. Das kann die Digitsole wirklich

Startklar ist die Sohle erst dann, wenn diese im Schuh seine Funktion ausüben kann. Hier habe ich die größten Hindernisse erlebt. Der hohe Schaft meines Raptor Artic erschwert diesen wichtigen Part. Das Reinlegen inkludiert leichten Ärger. Der sehr weiche und flexible Vorderteil der Sohle trägt kaum zur Deeskalation bei. Schiebt man die Sohle von oben in den Schuh, biegt sich dieser gerne nach hinten. Ein Nachjustieren ist nicht vermeidbar. Mehrmals. Dann muss man nur hoffen, beim Cutten richtig Augenmaß genommen zu haben.

Digitsole

Displayanzeige am Handy

Ganz wichtig ist, dass die Sohle im Schuh gut liegt und millimetergenau passt. Logisch. Das muss jede Sohle. Bei der Digitsole ist das aber umso wichtiger, da die Sohle in der Mitte eine ungewohnte Wölbung und an der Ferse eine ungewohnte Höhe aufweist. Hier ist ja der Akku verbaut. Ein paar Millimeter vor oder zurück sind entscheidend. Der kleine Druck im Längsgewölbe des Fußes hat mich nicht gestört. Das ist nicht Jedermanns/frau Sache. Die Solestar Carbonsohlen haben eine ähnliche Form. Mit der Zeit spürt man diesen leichten Druck nicht mehr. Am Anfang ist es aber gewöhnungsbedürftig. Aufgefallen ist mir, dass die rechte Sohle besser gepasst hat, als die Linke.

Die damit verbundene Erhöhung an der Ferse hat zur Folge, dass der ganze Fuß hinten höher ist und im Schuh ungeahnte Druckstellen entstehen können. Die Erhöhung ist nicht unwesentlich. Ich merke das am Verschluss meines Raptor. Die Überlappung am Rist ist nicht die selbe wie ohne .Auch die Sitzposition am Rad ändert sich damit. Das darf man nicht unterschätzen.

Zu guter Letzt geht es auch noch darum zu erwähnen, dass die Sohlen laufend über Bluetooth reguliert werden können. Von der Temperaturregelung bis hin zum Aus- und Einschalten. Ich selber habe Bluetooth unterwegs stets ausgeschaltet. Spart am Handy wertvollen Akku. Die Sohlen brennen dabei trotzdem weiter.

Die Zukunft gehört dem itelligenten Schuhwerk

Das Fazit fällt wie immer sehr nüchtern aus. Die Frage wozu man die Digitsole braucht stelle ich mir nicht. Es gibt sie und sie erfüllt ihre Funktion. Die Füße bleiben warm. Auch wenn ich das nicht zu 100% bestätigen kann. Bis jetzt. Es war für den Test leider nicht so kalt. Weitere Tests werden folgen. Auch mit herkömmlichen Schuhen. Auf alle Fälle geht Digitsole bereits damit mit großen Schritten in Richtung Zukunft. Vernetzte Schuhe.

Neben den bereits beschriebenen kleinen praktischen Hürden gibt es noch das Nachladen. Um dies zu tun, muss die Sohle aus dem Schuh genommen werden. Das macht nach jeder Ausfahrt (nach gut 4 Stunden maximaler Leistung – also 35° – sind die Akkus leer) die selbe nervige Prozedur. Das Reinlegen der Sohlen nervt. Mich.

ktrchts

PS 1: running/cycling 2.0 wird noch getestet. Interessant dabei: diese Sohlen haben eine Tracking Funktion.

PS 2: schaut euch auch den Digitsole Smartshoe an. Marty McFly Jr. würde vor Neid erblassen.

 

 

Das Radjahr 2018 – eine kleine Vorschau

Das Radjahr 2018

Es war wieder einmal ein spannendes wie auch kilometerreiches Radjahr mit vielen Highlights. Der Ötztaler Radmarathon, die Granfondo Pinarello, die Lakemania, der Mythos Monte Grappa, die Heimat Südtirol um nur ein paar zu nennen. Ich durfte viele neue Produkte testen und habe das Jahr ohne gröberen Verletzungen überstanden. Was nicht immer selbstverständlich ist. Der alljährliche und obligate Strava Rückblick hat erstaunliche Zahlen ans Licht gebracht. Alles Vergangenheit. Schauen wir nach vorne. Was wird das Radjahr 2018 bringen?

Möglichst oft und möglichst lange Radfahren.

Das Radjahr 2018 aus der Sicht von ketterechts wird nicht weniger spannend werden. Das ist meine Hoffnung und mein Bestreben. Möglichst oft und möglichst lange Radfahren. Das wird mein persönliches Motto bleiben. Motto welches ich mit vielen Gleichgesinnten teilen möchte. Aus diesem Grund, werden im nächsten Jahr neu die ketterechts Rennradreisen stattfinden. Dafür habe ich sehr gute Hotels, verslässliche Partner und vor allem sehenswerte Routen ausgewählt. Sechs Highlights stehen im Angebot. Für alle gibt es noch Restplätze.

Rennrad fahren in Dalmatien. Ostern in Zadar  24. bis 31. März

Radeln. Reden. Relaxen – chilliges Rennradwochenende beim Mohrenwirt in Fuschl am See. 10. bis 13. Mai

Rennrad fahren in Südtirol – Berge & Seen vom 5. bis 10. Juni 

Monte Grappa – kulinarisches Rennradwochenende am Monte Grappa. 19. bis 22. Mai und 18. bis 22. Juli

Austria Giro  – mit dem Rennrad von Bregenz nach Wien. 11. bis 18. August

Rennrad fahren in Südtirol – Wein & Kastanien vom 24. bis 28. Oktober

Hervorzuheben ist sicher der Austria Giro 2018. In 8 Etappen von Bregenz nach Wien und über die höchsten befahrbaren Pässe je Bundesland. Silvretta Hochalpenstraße, Timmelsjoch, Jaufenpass, Iselsberg, Hochtor, Fuschertörl, Obertauern, Sölkpass, Koblbergpasse, Pfaffensattel, Feistritzsattel, Geschriebenstein und dier Wiener Kahlenberg. Ein Begleitbus steht stets an der Strecke zur Verfügung und ein Mechaniker wird dafür sorgen, dass der Defektteufel keine Spur hinterlässt.

Das Radjahr 2018 – alles bleibt besser.

In Sachen Radbekleidung bleibt alles besser. Sowohl Teamdress und Camouflage bleiben im Sortiment. Die Serie „passione colorata“ wird um eine neue Farbe erweitert. Damit sind bereits 7 verschiedene feschgeilen Farben erhältlich. Als Überraschung folgt noch eine neue Radhose. Für sie, für ihn, für beide.

Das Radjahr 2018

Neue Farbkombination 2018

Neu 2018 ist, dass im meinem Shop lake Rennradschuhe angeboten werden. Neben dem klassischen Sortiment CX332 Damen und Herren, auch eine ketterechts custom made Serie. Lake Schuhe sind aus echtem Känguru Leder und die Modelle CX402 und CX332 können im Ofen gebacken werden (heat molding). Damit lässt sich der Fersenbereich noch besser an den Fuß anpassen. Das ganze funktioniert perfekt. Selbst getestet.

Einen Einteiler habe ich noch in Planung. Der Trend geht ja in diese Richtung. Gespräche mit dem Hersteller laufen. Beim Design bin ich mir noch nicht ganz sicher. Vorschläge nehme ich gerne entgegen.

 

Review passieren lassen.

Natürlich wird es wieder den einen oder anderen Produkt-Review geben. Der Garmin 1030 ist aktuell noch im Langzeittest. Auch Wärmesohlen von Digitsole sind in den Schuhen. Zugesagt hat man mir das neue Specialized Tarmac. Einige neue Regionen werde ich auch ausgiebig unter die ketterechts Lupe nehmen. Routen finden, Routen befahren und Routen beschreiben. Einfach dranbleiben. Am besten den Newsletter abonnieren, um keine Neuigkeiten zu verpassen.

Neue Blog-Schwerpunkte.

Viele neue Ideen, die Seite zu erweitern kreisen im Kopf herum. Wenn nicht dieses lästige Rennradfahren wäre. Mir fehlt oft einfach die Zeit, mich mit der technischen Seite des Bloggens zu beschäftigen. Das sei mir verziehen. Zwei Dinge nehme ich mir für das Radjahr 2018 vor. Ziel ist es, die Industrie noch näher zu uns zu bringen.

Das Radjahr 2018

Darf ich vorstellen: La ketterechts

Noch nicht gelungen ist es mir, „la ketterechts“ zu überzeugen, selbst über ihre Rennrad-Leidenschaft zu berichten. Eigentlich hätte ich für sie eine eigene Rubirk vorgesehen. Schauen wir mal, ob wir das intern lösen können. Sonst müsst ihr mir helfen. Sie ist witzig, sie ist charmant, sie fährt gerne und vor allem ist sie kritisch.

In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen sportlichen Jahresausklang und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Wie lesen uns 2018.

ktrchts

PS: Wünsche, Anregungen, Lob und Sonstiges packe ich gerne ich meine Trikottasche.

Northwave Winterschuh – der Raptor Artic GTX

Northwave Winterschuh

Der Name Raptor Artic GTX klingt in meinen Ohren wie eine gefährliche Bedrohung. Gut wenn diese gegen die winterlichen Bedingungen gerichtet ist. Schnee und Kälte dürfen sich gerne davor fürchten und das Weite suchen. Dann ist einem warmen Fahrspass im Winter nichts mehr im Wege. Und sollte es doch kalt und feucht werden, dann muss der Northwave Winterschuh sein Versprechen einhalten und all seine Funktionen ausspielen. Seine Aufgabe ist Wasser und Wind von den Zehen fern zu halten. Darüber hinaus muss er tiefe Temperaturen stoppen. Ob er das kann? Um das herauszufinden habe ich den Schuh aktuell im Einsatz.

Endlich brauche ich keine Überschuhe mehr.

Im letzten Winter habe ich 3 Paar Überschuhe vernichtet. Einerseits habe ich sie durch Stürze am Asphalt durchgeschliffen und anderseits einfach aufgebraucht. Meistens hat das Material an Ferse und Schuhspitze den Dienst quittiert und aufgegeben. Meine Liebe zu Überschuhen hält sich seit dem in Grenzen. Das Geld für Neue habe ich dieses Jahr in Winterschuhe investiert. Die Wahl viel auf den Northwave Winterschuh Raptor Artic GTX. Gekauft bei XXL Sports. Statt um € 249,- (Listenpreis, UVP) zum Aktionspreis von € 159,-. Ein Spezialmodell. Die  Farbkombination schwarz/gelb fluo findet man sonst nirgends.

Northwave Winterschuh

Funktionalität vor Schönheit.

Wie es sich gehört, habe ich mich vor dem Kauf, im Netz viele Informationen und Meinungen zum Schuh reingezogen. Was auch für Verwirrung gesorgt hat. Den Nortwave Winterschuh gibt es nämlich in zig Ausführungen. Einmal für Rennrad und MTB, dann je Nicht-Artic, Artic und Extreme. Entschieden habe ich mich für die goldene Mitte.

Northwave Winterschuh – Funktionalität frisst Schönheit.

 

Northwave Winterschuh

(c) Nortwave

Geschmäcker sind verschieden und Kompromisse nicht jedermanns Sache. Beim Raptor muss mein einen solchen Kompromiss eingehen. Schön ist – in meinen Augen – was anderes. Dass andere Mütter auch keine schöneren Winterschuhe haben, tröstet nur bedingt. Wer was Zierliches sucht, der liegt bei diesem Schuh leider falsch. Wer was Funktionelles sucht, hingegen genau richtig. Die ersten 1.200 km mit dem Schuh waren vielversprechend. Der Einsatz bei Kälte und Schneematsch genau so, wie man ihn sich vorstellt. Die Füße sind nicht nur trocken geblieben, sondern auch warm.

Die ganz extremen Bedingungen waren bis jetzt noch nicht dabei. Also keine -14° wie im letzten Jahr, oder -5° Durchschnittstemperatur wie bei der Lakemania 2017. Ich denke aber, dass man mit diesem Schuh, auch derartige Verhältnisse gut überleben kann. Mit Merino Socken und einem Fußwärmer.

Praxistest bestanden. Ein paar Wünsche gibt es noch.

Kommen wir nun zum Praktischen. Der Schuh war anfangs ein Mysterium. Anziehen und Verschließen mussten erst erfahren werden. Es gibt nämlich Vorteile, die gleichzeitig aber auch kleine Tücken sind. So zum Beispiel der hohe Schaft aus Neoprenmaterial. Was zum Schutz vor Wasser gedacht wurde, stellt sich als Hinderniss beim Hineinschlüpfen dar. Der leichte Schaft ist so biegsam, dass man keinen guten Halt hat, den Schuh mit den Händen so zu fixieren, damit man mit den Zehen reinschlüpfen kann. Da sind koordinative Fähigkeiten gefragt. Auch weil der schwere „Restschuh“ gravitationstechnisch das Gesamtwerk nach unten zieht. Am einfachsten geht das jetzt im Sitzen. Schuh am Boden, Schaft anvisieren, Zehen nach unten strecken, Loch erwischen und dann vorsichtig seitlich den Schaft noch oben ziehen. Die letzten Zentimeter mit der kleinen Schleife.

Northwave Winterschuh

Nie mehr Überschuhe.

Ist man einmal im Schuh, darf das Schließen mit dem BOA ähnlichen System nicht bei Eile erfolgen. Der Schuh hat nur einen Drehverschluss. Das Seil ist dementsprechend lange und es sind schon 10+ Umdrehungen notwendig bis der Schuh fest sitzt. Das selbe gilt auch beim Öffnen.

Vorsicht kann Spuren von kaputt gehen enthalten.

Das Verschlusssystem bedingt sich eines Seils und nicht eines Drahtes. Das Seil schaut sehr filigran aus und fühlt sich auch so an. Beim Öffnen ist Vorischt geboten. Es gibt nämlich keinen „Hebel“ mit dem die Überlappung des Schuhs (ja, der Schuh hat eine überlappende Zunge – sehr gut, wenn es darum geht, einen Wassereintritt zu verhindern) hochgezogen werden kann. Dazu kommt noch, dass der Drehknopf ein komisches Metallzäpfchen hat. Wird dieses nicht nach oben gezogen, öffnet sich der Schuh nicht. Man bräuchte also drei Hände. Mit einer Hand das Zäpfchen ziehen, mit der anderen Hand die Überlappung hochziehen und mit der dritten Hand das feine Seil begleitend mitziehen. Keine Ahnung wer sich dieses Verschlusssystem ausgedacht hat. Ich würde mir da zwei andere Drehverschlüsse wünschen.

Northwave Winterschuh

Northwave Verschlusssystem

Die Sohle des Northwave Winterschuh ist steif genug, um den Druck auf’s Pedal zu bringen. Carbon sein Dank. Dieser ist wohl unter einer dicken Kunstoffschicht versteckt. Das Profil ist sehr grob und ermöglich so ein sicheres Gehen im Gelände. Auch am Asphalt. Durch einen Defekt musste ich 4 km bergab gehen. Der Schuh hat es überlebt. Meine Waden weniger.

Ein funktionelles hässliches Entlein.

Eine detaillierte technische Beschreibung erspare ich mir. Die kann jeder selbst nachlesen. Bis jetzt kann ich nur Positives vermelden. Abgesehen von der Optik (ja, ich bin da etwas eigen und heikel) ist der Northwave Winterschuh eine sehr gute Investition. Windproof und waterproof sind keine leeren Versprechungen. Die bis zu -10° muss ich allerdings noch testen. Wenn es nicht dazu kommt, bin ich auch froh. Ich hasse nämlich Kälte.

ktrchts