Schlagwort: sport

Der neue Dopingskandal erschüttert nicht mehr.

Dopingskandal

Der neue Dopingskandal rund um die nordische Ski-WM in Seefeld erschüttert niemanden mehr. Die Auswirkungen auf den Radsport auch nicht. Die großen Kreise machen die Suche nach Dopingsündern zum einfachen Spiel. Egal wo und egal wie: Jede Razzia ist ein Erfolg. Mittlerweile gibt es sogar Selbstanzeigen. Fahnder, die einen Erfolg nach dem anderen verbuchen, langweilen sich. Es ist viel zu einfach geworden, einem Sportler Sportbetrug nachzuweisen. Egal ob jetzt Langläufer oder Rennradfahrer. Nachdem ja augenscheinlich alle dopen, sind nicht einmal mehr langjährige Recherchen notwendig. „Ein Job am Fließband in einer Fabrik ist spannender und abwechslungsreicher“. Ein langjähriger WADA Mitarbeiter sagt offen aus, was sich viele andere denken.

Dopingfahnder – das kann ja jeder.

„Früher“, fährt der WADA Mitarbeiter fort, „früher haben wir hart dafür arbeiten müssen. Recherche, Beschattungen, Verfolgungen. Die Zielobjekte waren schlau und intelligent. Wir waren hoch angesehene Maulwürfe und Spione. Kleine 007 im Wettlauf mit der Zeit. Wir haben uns gefreut und richtig gefeiert, wenn wir jemanden erwischt haben. Dabei auch einen über den Durst getrunken. Das geht heute nicht mehr. Da wären wir 5 Tage in der Woche blau. Heute feiern wir, wenn wir niemanden erwischen. Und das ist so selten geworden. Das nervt und stinkt allen“. Motivation sieht anders aus.

Die modernen Dopingjäger sind mittlerweile nur mehr verwöhnte Fratzen. Solche, die immer und alles kriegen. Wie kleine Kinder, die ständig alles bekommen. Irgendwann reicht das und man mag nicht mehr. Die tägliche Arbeit wird zur Routine. Das Ansehen in der Bevölkerung sinkt. Dopinfahnder? Das kann ja jeder. „Oft werde ich gefragt, warum ich nicht etwas anständiges gelernt habe. Das verletzt und nagt am Selbstwertgefühl.“

Dopingskandal

Erlaubte Mittel sind im Visier der Fahner

Der Dopingskandal und seine Folgen.

Der aktuelle Dopingskandal hat Folgen. Nicht nur für den Sport. Auch für die Berufsgruppe. Die WADA hat ein Umschulungsprogramm gestartet. Der Fokus soll auf jetzt vermehrt auf die Suche nach sauberen Sportlern gelenkt werden. Man ist davon überzeugt, dass es solche gibt. Die Dunkelziffer wird sehr optimistisch mit 10% geschätzt. „Der Fahnder soll wieder Spass an der Arbeit haben. Er soll wieder die Lust bekommen, etwas aufdecken zu können. Fündig zu werden. Deshalb suchen wir jetzt die sauberen Sportler samt ihrer Hinternmänner. Das ist mindestens so hart und knifflig, wie die Suche nach Dopingsündern einmal war.“ WADA Chef Craig Reedie ist sicher, damit der gesamten WADA Organisation neuen Schwung einhauchen zu können. „Wir wollen wieder ein beliebter Arbeitgeber werden“, so sein klares Statement.

Die Suche nach sauberen Sportler soll die Dopingfahndung wieder zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Back to the roots heißt die Devise. Man wolle Einfachheit ins Anti-Doping System bringen. „Das ist aktuell viel zu kompliziert“. Craig Reedie weiß, was er tut. „Die Liste der verbotenen Substanzen ist zu umfangreich. Da kommt es schon vor, dass sich Sportler verlesen oder sich nicht alles merken können. Wir ersetzen die Dopingliste mit einer Liste für erlaubte Substanzen wie Luft und Liebe.

Luft und Liebe – die einzigen erlaubten Dopintmittel im Sport.

Die Zukunft des Sports heißt laut WADA also Luft und Liebe. Substanzen, welche die ganzen Dopingpräparate ersetzen sollen. „Damit machen wir den Sport wieder sauber.“ Ein hoffnungsvolles Statement.

ktrchts

Kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Natürlich von Kräutermax

Kräuterbasierte Nahrungsergänzung

Vor ein paar Monaten habe ich die kräuterbasierte Nahrungsergänzung von Kräutermax für einen Selbstversuch in meinen Speiseplan aufgenommen. Einfach so. Weder unter wissenschaftlichen Aspekten, noch unter empirischen Prämissen. Ich wollte einfach was Natürlicheres ausprobieren. Und da passte Kräutermax einfach gut dazu. Hüft’s nix, so schodt’s nix. Und was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker. Die Wahl fiel auf das sagenumwobene L-Carnitin, das Basenpulver und auf die Coenzym Q10 Kapseln. Zusätze, die mir im Alltag durch meine ganz persönlichen und eigenartigen Ernährungsgewohnheiten fehlen. Und zwar aufgrund der Tatsache, dass auch ich der modernen Esskultur und der Faulheit des Kochens verfallen bin.

 

Man fährt Rennrad, so wie man isst.

Eines weiß ich. Ich fahre mit meinem Rennrad so, wie ich esse. Ernähre ich mich ausgewogen, kann ich was leisten. Esse ich ungesund, fahre ich genau so. Da ich kein Asket bin – besonders alles was mit Süßspeisen zu tun hat, bekommt meine volle Aufmerksamkeit, helfe ich gerne da und dort etwas nach. Darum brauche ich ein paar Additive. Naütrliche Additive. Einerseits zur Abschwächung unerwünschter Eigenschaften und andererseits zur Verstärkung erwünschter Folgen.

Diese Additive habe ich im ketterechts Shop aufgenommen. Für den Fall, dass jemand es mir nachmachen möchte. Und ja. Dieses „Zeugs“ gibt es woanders auch. Vielleicht nicht in derselben Zusammenstellung. Aber durch den Kauf über den ketterechts Shop, unterstützt man nicht nur ein heimisches Unternehmen mit Sitz in Ried im Innkreis, sondern auch den ketterechts-Blog. Somit bleiben ein  paar zerquetschte Cent in der ketterechts-Kassa. Für den Käufer ändert sich nichts. Der Preis bleibt gleich.

Kräuterbasierte Nahrungsergänzung. -20% jetzt als Startaktion.

Moment, das stimmt nicht. Der Preis ist im Onlineshop von ketterechts bis 31.8.2018 um 20% reduziert. Einfach Gutscheincode „kräutermax startaktion“ eingeben und einlösen. Einfach und easy. Zum Ausprobieren. Zum Testen. Eine Einführungskation. Die Produkte kommen dann direkt nach Hause geliefert.

Infos über die einzelnen Produkte dieser kräuterbasierten Nahrungsergänzung sind auf der Webseite zu finden. L-Carnitin, Coenzym Q10 Kapseln und Basenpulser.

 

Speziell für RennradfahrInnen ausgesucht.

Basenpulver: Mit Basenpulver stellen RennradfahrerInnen ihr Gleichgewicht im Säuren-Basen-Haushalt wieder her. Speziell nach intensiven Einheiten, wenn der Körper bei starker Belastung auf Energiebereitstellung ohne Sauerstoff umsteigt und sich als Stoffwechselprodukt Milchsäure (ja, das ist das Laktat) anhäuft. Weil der Organismus nicht mehr in der Lage ist, diese Übersäuerung auszugleichen, gerät der Säuren-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Diese Säureüberschüsse können durch Basenreserven neutralisiert werden.

L-Carnitin: Das L-Carnitin wird im Sport als einer der am stärksten wirkenden Fettverbrenner gehandelt. Fehlt L-Carnitin können Fette nicht verbrannt werden. Unser Organismus kann L-Canitin zwar selbst herstellen, laut Studien reicht das aber oft nicht aus. Besonders viel L-Carnitin ist in Fleisch enthalten, was für Veganer problematisch sein kann. Dementsprechend ist eine zusätzliche Aufnahme zu emfpehlen.

Coenzym Q10: Das Coenzym Q10 wird von jeder Zelle unseres Körpers benötigt, um die Energieversorgung sicherzustellen. Jedenfalls aktiviert Q10 das Immunsystem. Im Grunde genommen stärkt Coenzym das Herz und die Nerven. Und es verstärkt die Fettverbrennung. Studien empfehlen Coenzym Q10 auch als Mittel für gesunde Nerven, ein gesundes Herz-Kreislaufsystem, ein junges Hautbild, für kräftige Muskeln und gegen Infektionen.

Klingt ja vielversprechend, oder?

 

Kräutermax – maximale Kräuterkraft auch für’s Rennradfahren.

Es sind schon ein paar Jahre her. Wir schreiben das Jahre 1890 und Carl Mayrhofer gründet die Mariendrogerie in Ried im Innkreis. Seit dem werden alle Kräutermax Produkte nach eigener Rezeptur und nach familienintern überführten Vorgaben produziert. Ebenfalls auch die kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Die Verbindung alter Kräuterweisheiten mit modernen und erforschtem Wissen schenken diesen Mitteln maximale Kräuterkraft. Auch für’s Rennradfahren.

ktrchts

Hinweis: Kräuterbasierte Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die zusammen mit einer gesunden Lebensweise von Bedeutung ist. Die empfohlene Tagesmenge nicht überschreiten. Nicht für Kinder unter 12 Jahren verwenden

PS: Dieser Beitrag enthält eine Produktempfehlung für kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Sie erhalten die im Beitrag erwähnten Produkte im Onlineshop von ketterechts und kräutermax zum selben Preis. Die -20% gibt es als Startaktion bis 31.8.2018 aussschließlich im Onlineshop von ketterechts.

 

Sportsucht bei Ausdauersportlern – ein Beitrag von Dr. Christian Irsara.

Vorausgeschickt: Dies wird sicher kein „Sport-ist-Mord“-Artikel (nichts läge mir ferner). Fest steht, dass Sport- bzw. Bewegungsmangel in unserer heutigen Gesellshcaft das weitaus größere Problem darstellt als Sportsucht, keine Frage. Trotzdem muss man sich als Sportler, und speziell als Sportarzt, der Thematik widmen, da sie doch mitunter sehr relevant werden kann.

Sportsucht als das unabweisbare Verlangen. 

Annähern muss man sich, wie bei allen Fragen der Biologie/Medizin, aus Sicht der Evolutionsmedizin. Stark vereinfacht: Bereits sehr früh in der Entwicklung des Menschen entwickelte sich das sogenannte Belohnungssystem (mesolimbisches System) in unserem Gehirn. Bestimmte Verhaltensmuster, welche der Aufrechterhaltung der Art dienlich sind, führen zu einer spezifischen Ausschüttung von Botenstoffen (speziell Dopamin) im Gehirn, welche die Emotion Freude signalisieren. Beispiele für solche Verhaltensmuster sind natürlich die Nahrungsaufnahme, sexuelle Aktivität und eben auch intensive/langanhaltende körperliche Bewegung (Stichwort „Endorphinausschüttung“). Jede Sucht, sei sie nun stoffgebunden (Zucker, Nikotin, Alkohol und andere Drogen) oder stoffungebunden (Spielsucht, Sportsucht usw.), beruht zu einem großen Teil auf diesem System. 

„Herr Doktor, muss ich wirklich eine Pause machen?

Da ich aus dem Ausdauersport komme, beziehe ich mich in den folgenden Ausführungen hauptsächlich auf ebendiesen Sportbereich, wobei ich der Meinung bin, dass sich die meisten Überlegungen, wenn auch wahrscheinlich in geringerem Ausmaß, auch auf verschiedenste Sportarten mit anderen oder geringeren Grundanforderungen übertragen lassen. Je intensiver, länger und häufiger trainiert wird (= hoher Energieverbrauch), desto mehr wird Abhängigkeit eine Rolle spielen. 

Definitionen:

  • Sucht: Sucht bezeichnet das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums.1
  • Sport: Der Begriff Sport wird je nach Kontext, sehr unterschiedlich benutzt. Z. B. Sport als Wettkampfsport, wobei auch Schach und Motorsport anerkannte Sportarten sind. Oder „ich geh zum Sport“, was sich oft auf relativ zielloses (nicht gleich sinnloses) Bewegen in der Natur oder im Fitnessstudio bezieht. Für diesen Artikel möchte ich Sport als Aktivität definieren, in der der motorische, Arbeit-verrichtende, Energie-„verbrauchende“ Aspekt im Vordergrund steht.

Auch wenn in der Gesellschaft und den Medien sehr gebräuchlich, ist meiner Meinung nach der Begriff „Sportsucht“ somit nicht gut gewählt, besser wäre es z. B. von „Bewegungssucht“ zu sprechen (so ist der Begriff in angloamerikanischen wissenschaftlichen Abhandlungen breiter gefasst und zutreffender: „exercise addiction / exercise dependence“). Nur selten wird man vom Wesen der Sportart selbst abhängig werden (Schach-Sucht, Radsportsucht ob der Schönheit des Fahrrades usw.), vielmehr von den ausgeprägten biochemischen Prozessen vor allem im Gehirn und der arbeitenden Muskulatur, dabei kann das Bedürfnis sportartunabhängig befriedigt werden (z. B. ein laufsüchtiger Ausdauersportler wird relativ problemlos auf Radsport wechseln können, ohne Symptome zu entwickeln, nicht jedoch auf Schach).

Grundsätzlich würde ich, ohne dies wissenschaftlich begründen zu wollen, zwei gegensätzliche Sportler-Typen unterscheiden.

  • Der „Minimalist“: Er versucht mit möglichst geringem Aufwand möglichst viel zu erreichen, sei es eine Leistung im Wettkampf oder ein bestimmtes körperbezogenes Ziel (Körpergewicht, Aussehen). Sehr häufig ist er mit viel Talent gesegnet, weshalb er meist schon zu Schulzeiten in seiner Sport-/Turngruppe zu den Besten gehörte. Er macht bereits früh die Erfahrung, dass er mit relativ wenig Einsatz sportlich viel erreichen kann. Dieser Typus hat zumeist kein Problem damit, das Training, aus welchem Grund auch immer, zu unterbrechen. Er genießt die Auszeit und weiß, dass er bald wieder „der Alte“ sein wird. Aus traditionell-chinesischer (TCM) Sichtweise entspricht der Minimalist am ehesten dem Mitte-/Milz-Typ.
  • Der „Allesgeber“: Dieser versucht immer das maximal mögliche zu trainieren (Trainingszeit, Umfang, Intensität). Dies im Glaube, dass er dadurch sein Ziel am besten oder schnellsten erreiche, oder, nicht seltener, einfach um der Bewegung willen, oder z. B. um am Buffet sündigen zu können. Der „Allesgeber“ ist bei Ausdauersportlern sehr häufig anzutreffen. Meist handelt es sich um normaltalentierte Leute, die durch viel Fleiß und Hingabe oft zu der Leistung der talentierteren „Minimalisten“ aufschließen oder diese sogar übertreffen können. Das entsprechende Gegenstück in der TCM wäre der Lunge-Typ.

Natürlich sind dies zwei Extreme und dazwischen liegt ein ganzes Spektrum an möglichen Zwischenformen. Häufiger begegnet ist mir jedoch der „Allesgeber“, in verschieden starken Ausprägungen, auch ich würde mich sicher nicht zu den „Minimalisten“ zählen. Der „Allesgeber“ ist naturgemäß wesentlich anfälliger, in eine Bewegungssucht zu verfallen.

Nur selten wird in Arzt- oder sportwissenschaftlichen Praxen nach Sportsucht gescreent und die Betroffenen sprechen die Thematik nur äußerst selten an, da es im Wesen der „Süchtler“ liegt, nicht „enttarnt“ werden zu wollen. Es gibt zahlreiche komplizierte und langwierige psychologische Tests zur Abklärung einer Sportsucht. Ein sehr einfacher Test zur groben (auch Selbst-)Einschätzung ist der exercise addiction inventory (EAI), ein sehr kurz gehaltener Fragebogen, welcher wichtige Kriterien einer Abhängigkeit meiner Meinung nach recht gut berücksichtigt (auch wenn ich ihn wie unten genau erläutert modifiziert habe) und folglich dargestellt wird.2 In der Studie, in der der EAIevaluiert wurde, fand sich eine Prävalenz (Häufigkeit) von Sportsucht von 3 % (was sich auch mit anderen epidemiologischen Studien deckt), allerdings wurden in der Studie 200 „Gelegenheitssportler“ aus verschiedensten Sportarten (Teamsportarten, Ausdauersportarten, Kampfsportarten, Fitnessstudio usw.) befragt, was eine deutlich höhere Prävalenz in der spezifischeren Gruppe der „leistungsorientierten (Wettkampf-)Ausdauersportler“ nahelegt.

 Exercise addiction inventory (EAI)

Kriterium
Frage
Zustimmung*
Salienz / Priorität
Sport ist das wichtigste in meinem Leben
1
2
3
4
5
Soziale Konflikte
Zwischen mir und meinem sozialen Umfeld kam es aufgrund meines Trainingspensums bereits zu Konflikten
1
2
3
4
5
Beeinflussung der Stimmung
Ich verwende sportliches Training, um meine Stimmung zu verändern (ein „high“ erleben, vor etwas zu flüchten o.Ä.)
1
2
3
4
5
Toleranz-
Entwicklung
Ich habe über die Zeit mein Trainingspensum erhöht (um o.g. psychischen Effekte zu erzielen)
1
2
3
4
5
Entzugssymptome
Wenn ich eine Trainingseinheit auslassen muss, werde ich launisch und leicht reizbar
1
2
3
4
5
(Rückfall)
(Wenn ich mein Trainingspensum reduziert habe und dann wieder mit dem Training beginne, trainiere ich letztendlich immer gleich häufig und hart wie bereits zuvor)
(1
2
3
4
5)
Einschränkbarkeit / Reduzierbarkeit
Ich plane keine regelmäßigen Regenerationsphasen mit deutlich (!) reduziertem Trainingspensum oder kann diese nicht einhalten
1
2
3
4
5
Selbstschädigung
Ich trainiere weiter, auch wenn ich nicht sollte (Verletzung, Infekt, Erkältung o.a.), oder mache Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln / Medikamenten / Methoden
1
2
3
4
5

(In fett die ursprünglichen Kriterien; in Klammer ein meiner Meinung nach etwas missverständliches Kriterium und folglich zwei kursive von mir hinzugefügte Kriterien als Alternative für das Kriterium in Klammer). * 1: stimme überhaupt nicht zu; 2: stimme nicht zu; 3: weder noch; 4: stimme zu; 5: stimme stark zu

Sicher werden sich jetzt viele in einigen der Fragen mehr oder weniger wiederfinden. Der relevanteste Punkt im Fragebogen ist meiner Meinung nach die soziale Problematik („Sport-bedingte“ Vernachlässigung der Freunde oder Familie, Trennungen u.v.a.). Nicht wirklich berücksichtigt wird der sehr wichtige Faktor Selbstschädigung (übermäßiges Training, das zu Verletzungen und auch organischen Problemen führt; diesbezüglich leider auch nicht erwähnt die Selbstschädigung durch Dopingmittel). Schädigung von sich selbst und/oder des sozialen Umfeldes ist für mich ausschlaggebend. Die anderen Punkte, welche zwar eindeutige Kriterien für eine Abhängigkeit sind, haben in meinen Augen etwas weniger (nicht keine!) Gewichtung, da sie sich in einem gewissen milden Ausmaß bei z. B. fast jedem ambitionierten Sportler wiederfinden. So wird die Toleranzentwicklung im EAI mit „Over time I have increased the amount of exercise I do in a day“ abgefragt. Sinnvollerweise habe ich in der obigen Tabelle diese Aussage mit „…um o.g. psychischen Effekte zu erzielen“ erweitert, da die Steigerung der Trainingsumfänge über die Zeit per se ein für jeden ambitionierten Sportler völlig normaler Vorgang ist. Auch der letzte Punkt (Rückfall) kann meiner Meinung nach missverstanden und muss genauer erklärt werden, da nicht beschrieben wird, warum das Trainingspensum reduziert wurde und es z. B. völlig normal ist nach einer Krankheits-bedingten Trainingspause danach wieder das gewohnte Trainingsmuster aufzunehmen. Eine Frage könnte auch lauten: Wenn Sie sich vornehmen für einen Zeitraum (eine Einheit, eine Woche, ein Monat) weniger zu trainieren, schaffen Sie das nicht und trainieren gleich weiter wie vorher (z. B. Planung einer 5-Stunden-Regenerationswoche, welche dann in eine 15-Stunden-Trainingswoche ausartet). Oder man kann stattdessen auch die Frage formulieren: Trainieren sie ungebremst weiter, obwohl sie es eigentlich nicht sollten (z. B. während einer Erkältung oder im verletzten Zustand). Dies würde auch das Kriterium der Selbstschädigung berücksichtigen. Aus diesem Grund hab ich die ursprüngliche Frage des Rückfalls in Klammer gesetzt und die o.g. zwei Fragen in kursiv hinzugefügt.

Wenn sich jetzt übrigens jemand Sorgen macht, weil er gerade in einer Zwangs-Trainingspause ist, und körperliche Entzugserscheinungen verspürt, kann ich ihn dahingehend beruhigen, dass dies eine völlig normale körperliche Reaktion sein und teils, v.a. bei längerer Dauer, sogar erheblich ausfallen kann. Im Vordergrund stehen bei der klassischen Sportsucht sicher die psychischen Entzugssymptome wie gesteigerte Reizbarkeit, Wutausbrüche bis hin zu gröberen Wesensveränderungen.

Sollte man einer oder mehreren der oben angeführten Fragen zustimmen oder sich sonst irgendwie angesprochen fühlen, empfehle ich dies beim Arzt oder Therapeut seines Vertrauens anzusprechen, um eine rechtzeitige tiefergehende Abklärung und gegebenenfalls Behandlung durch Fachkräfte einleiten zu können.

Quellenangaben:

1) Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik, http://lexikon.stangl.eu/632/sucht/
 
2) The exercise addiction inventory: a quick and easy screening tool for health practitioners. M D Griffiths et al. Br J Sports Med 2005; 39.

**

Dr. Christian Irsara, Baujahr 1985, Arzt für Allgemeinmedizin, Diplome für Sportmedizin, Notfallmedizin und Akupunktur. Seit dem 16. Lebensjahr Begeisterung für Sport, Sportmedizin, Ernährung, Prävention, Gesundheit und aus diesem Grund Wahl des Medizinstudiums.

„Kette rechts“ war auch schon seit jeher mein Motto, deswegen fühle ich mich mit dieketterechts.com verbunden 

Motto „mit Hausverstand von der Praxis für die Praxis“. Zunächst als Jugendlicher begeisterter Sportkletterer. Ausdauersportler seit 2004 mit Jahresumfängen zwischen 400-1000 Stunden, hauptsächlich Rennrad-Sport. Zwischenzeitlich Abstecher in das Triathlon-Lager. Viel Erfahrung im Krafttraining mit Gewichten. Ötztaler 7:47. Somit sehr viel eigene sportliche Erfahrung in Ausdauer- und auch Kraftsport, sowie jahrelange Interaktion mit Ausdauersportlern, welche ich in Verbindung mit meinem medizinischen Wissen, weitergeben möchte.

Rennradtraining in Istrien. Tag 5.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
In der Ruhe liegt die Kraft.

Eigentlich. Ja, eigentlich hätte heute das Wetter schöner sein sollen. So zumindest war die Prognose. Das war zwar letzte Woche aber immerhin. Leider war es nicht so. Nach der gestrigen Postkartenidylle, zeigte sich die Halbinsel von ihrer weniger postalisch schön anmutenden Seite. Frischer, stürmischer Wind, gepaart mit leichten bis mäßigen Regentropfen ließen so manchen hier im Hotel auf Plan B umsteigen. Für Triathleten ist das Laufen oder Schwimmen. Ich als Purist habe keinen Plan B. Wenn Rennradfahren nicht geht, dann geht eben Rennrad fahren.

Pünktlich zwischen 1045 und 1115 treffen wir uns in der Lobby. Drei Musketiere. Ohne Furcht und Tadel. Dem herbstlichen Porec trotzend. Nach fünf Kilometern ein erster Sprühregen. Nein. Die Schuhe dürfen nicht nass werden. Wir suchen Unterschlupf. In der Weinbar am Hafen. Draußen kalt, innen wohlig warm dank Heizstrahler. Aus einem kurzen Espresso-Stopp wird ein längeres Verweilen. Wer geht denn schon freiwillig ins Nasse. Vor allem im Urlaub. Gegen 1215 dann doch der Wille, die Weinbar zu verlassen. Draußen pfeift der Wind immer noch durch jede noch so kleine Ritze. Es ist aber trocken. Die Entscheidung das Rennrad doch noch zu benutzen fällt einstimmig. Wir verlassen Porec Richtung Novigrad. Es läuft. So gut, dass ich entscheide, den heutigen Tag mit Kraftausdauertraining zu füllen. Sprints. Kurze Sprints. Lange Sprints. So wie bei der Auffahrt nach Tar (Tre Torri). Zwei Kilometer aus einer Senke hinauf. Es tut ganz schon weh. Oder die Brückengerade vor Novigrad. Ein Strava Segment. Seit heute halte ich dort die elftbeste Zeit. 56 Sekunden für 0,8 km. Da sind schon ein paar Laktate liegen geblieben.

Von Novigrad weiter Richtung Umag. Außerhalb von Novigrad, bläst der Wind so stark, dass wir umkehren müssen. Nochmals die Brücke und die Gerade, die Steigung zurück Richtung Tar und denn doch einen Abstecher hinauf nach Labinci. Das Wetter hält, so geht es weiter nach Visnjan. Wegen einer versperrten Straße müssen wir leider auch hier wieder umkehren. Zurück nach Labinic und dann direttissima nach Porec. Vollgas. Wind im Rücken. Nach weiteren acht Kreiverkehre sind wir wieder beim Hotel. Ich biege ab. Der Rest will noch fahren. Kommt aber maximal zwei Kilometer weit. Dann setzt Regen ein. Starker Regen. Ich habe fertig. 57 km sind es doch geworden. Eine magere Ausbeute.

Die verbliebene Zeit nutze ich, um mir das Hotel genauer unter die ketterechts-Lupe zu nehmen. Das Valemar Diamant Hotel Porec ist ein auf Sport spezialisiertes Haus. Schwer zu übersehen, wenn man sich in der Lobby aufhält. Tennisspieler, Läufer, Mountainbiker und Rennradler. Vor allem um die Rennradler ist man hier sehr bemüht. Valamar loves bike ist der eigene Schlachtruf. Ein eigener Radkeller sorgt dafür, dass die Velos in guten, alamgesicherten und videoüberwachten Händen sind. Zurtritt nur mit Genehmigung. Natürlich ist es ratsam, das Rad im Radkeller zusätzlich zu versperren, so dass niemand die Möglichkeit hat, auch nur Einzelteile davon mitzunehme. Für Wellness und Beauty ist auch gesorgt. Nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch fürs Fahrrad. Ein Waschplatz macht aus jeder Sau, wieder eine glänzende Dame. Werkzeug für schnelle Reparaturen ist auch vorhanden. Spezialwerkzeug hat man als Profi sowieso selber mit.

Übrigens. Wenn man ein Zimmer mit dem Zauberwort „valamarlovesbike“ bucht, dann bekommt man 20% Ermäßigung auf den Zimmerpreis. Eine Gratis Trinkflasche ist dann auch im Zimmer abholbereit. Zusammen mit einem isotonischen Getränk pro Tag. Prost.

Sonst bietet das Valamar Diamant auch vieles. Ein großes Indoor Becken, wo sich ab 0700 Uhr angemeldete Triathlonvereine die Flossen in die Hand geben, ein sehr großer Gym-Bereich mit hochmodernen Geräten, ein kleiner Raum mit Matten, Spiegeln und Ballettstangen für Stabi-Übungen und natürlich Wellness und Sauna. Sauna zum Aufpreis. 70 Kuna (ca. € 10) für 3 Stunden. Reservierungen bei schlechtem Wetter erbeten.

Besonders hervorheben möchte ich die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des gesamten Personals. Von der Rezeption bis zu allen KellnerInnen – und von denen gibt es hier sehr viele.

Zum Essen kann ich wenig sagen. Außer, dass es üppig ist. Abendsbuffet und Frühstücksbuffet. Sportlergerecht und weniger. Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Kartoffeln, Pizza und jede Menge süße Versuchungen. Was jetzt frisch ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen. Wenn so viel Essen auf einmal frisch wäre, dann Hut ab. Wenn nicht, schade. In Summe muss ich sagen, dass Preis/Leistung passt.

Wer sich nicht unbedingt nach einsamer Idylle sehnt, der ist hier gut aufgehoben. 200 Meter vorm Strand und 20 gestoppte Gehminuten vom Hafen/Stadtzentrum entfernt. Rennradtechnisch sind die besten Hotspots der Halbinsel leicht erreichbar. Porec und das Hotel liegen an der Ostküste ziemlich genau mittig. Pula im Süden ist ca. 50 km entfernt. Der Norden ebenso. Bis zur Westküste sind es ca. 60 km.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht finde ich noch was. 😉 Meckern kann man immer. Schönreden auch.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #cycling #istria #valamarhotels #valamarlovesbike

Der Frühling kommt. Was ziehe ich an? Die Sorgenfalten eines Rennradfahrers.

Gedanken von Ketterechts. Dem Rennradblog und Eventliveblogger.
kurz/kurz, lang/lang, kurz/lang, lang/kurz.

Österreich hat jede Menge Bauernregeln. Italien dafür Rennradregeln. Eine davon besagt, dass unter 20 Grad eine lange Hose getragen werden soll. Ich schreibe jetzt bewusst nicht „muss“. Weil ich weder Arzt bin, noch will ich jemanden maßregeln. Diese Regel kommt auch nicht von ungefähr. Sie hat einen medizinischen Hintergrund. Sagen wir einfach es ist eine Pro-Gesundheit Faustregel. Bei Kälte wird das Knie nicht so gut durchblutet, wodurch die generelle Beweglichkeit leidet und der Knorpel eher geschädigt werden kann, als bei angenehmer Wärme. Eine kurze Bekanntschaft mit Eis und Kälte ist nur in der Therapie Heilmittel. Mit Betonung auf kurz.  Das gilt auch für alle anderen Gelenke. Der allererste wärmere Tag muss also nicht gleich jener sein, bei dem die kurze Hose und das kurze Trikot eingeweiht werden. So wie gestern. Im Wiener Becken hatten wir föhnbedingt 20° plus. Ich war natürlich mit dem Rennrad unterwegs. So wie andere auch. Einige davon eigentlich genau so wie im Hochsommer. Mit dem Unterschied, dass deren Beine und Arme schneeweiß waren. Mit auffallend großen roten Flecken. Liebe Grüße vom Rheuma.

Wie gesagt. Ich bin kein Arzt. Ich hänge nur an meiner Gesundheit und an meinen Knie. Es kann also nie zu warm sein. Gestern noch trug ich meine Thermo Langhose. Sie war perfekt. Sollten sich diese warmen Tage wiederholen, dann kann ich die Thermo Hose behutsam mit einer leichten Lycra-Leggins ersetzen. Diese trage ich dann unter der Radhose. Die Leggins stört nicht. Reibt nicht. Sie hält mich warm, ohne dass mir heiß wird. Die kurze Hose allein kann noch warten. Da habe ich keine Eile. Übrigens: im Velodrom bin ich auch einer von wenigen, die mit langer Hose (Leggins unter der Radhose) fahren. In der Halle hat es im Schnitt 19°/20°.

Ich weiß, dass das Kälteempfinden eine subjektive Anglegenheit ist. Deshalb soll auch jeder das tragen, was für ihn am passendsten ist. Solange die Styling-Regeln eingehalten werden. Styling ist ja neben der Gesundheit das wichtigste Kriterium beim Rennrad farhen.

Erlaubt ist, was gut aussieht:

  • kurze Hose/Kurzarmtrikot (dann, wenn es draußen wirkich warm ist)
  • kurze Hose/Langarmtrikot dünn
  • kurze Hose/Kurzarmtrikot mit Ärmlingen
  • lange Hose/Langarmtrikot (auch dick)
  • kurze Hose mit Leggins oder Beinlingen/Langarmtrikot
  • kurze Hose mit Leggins oder Beinlingen/Kurzarmtrikot mit Ärmlingen
  • Übersocken 
  • Windweste darüber – je nach Bedarf und Kälteempfinden

Verpöhnt ist, was nicht gut aussieht:

  • lange Hose/Kurzarmtrikot
  • kurze Hose/Softshell Jacke (in der Regel übergroß)

Eigentlich ganz einfach, oder? Gerne könnt ihr eure Meinung dazu kundtun.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#rideinstyle #ketterchts #venividibici

Winterspeck – oder der Kampf gegen die innere Fettsau.

Eine Beichte von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Slim-Fit war vor Weihanchten  © Fotolia

Wo früher eine 7 davor stand, könnte jetzt auch eine 8 stehen. Zumindest fühlt es sich so an. Auf die Waage steige ich deshalb nicht. Das würde mich zu tiefst aus dem Gleichgewicht werfen. Fakt ist, dass ich selten so viel mehr herumzuschleppen hatte. Ich kann mir kaum erklären warum. Alles ist etwas enger geworden, als ich es gewohnt bin. Nicht viel. Aber zu viel des Guten. Letztes Wochenende die Krönung. Spann-Fett statt Slim-Fit. Zum Glück konnte ich über dem Hemd ein Sakko tragen. Meine Fettreserven waren inkognito unterwegs.

Beim Radfahren aber gibt es kein Sakko. Da gibt es mittlerweile nur mehr sportiv geschnittene Stoffe. Fasern, die nichts verzeihen und alles ans Tageslicht bringen. Es heißt körperbetont mit Betonung auf Körper. Wer keinen hat, der kann das damit zeigen. Es lebe die Transparenz. Entlarvung. Ich vermisse die gute alte kaschierende Baumwolle in Größe XL. Eine Zeitreise wäre angebracht. In die Vergangenheit. Zum Kampfgewicht. Damals mit 25 Jahren hatte ich 72 kg. Aber leider noch kein Rennrad. Schade. Die Leistung von heute und das Gewicht aus dem Jahr. Das wärs.

Statt dessen muss ich mit dem Gewicht von heute leisten. Weil es faktisch zu hoch ist, muss ich es reduzieren. Zu viel Gewicht, bedeutet zu viel leisten müssen. Weniger Gewicht aber auch weniger Leistung. Weil immer auch gerne Substanz verloren geht. Muskelmasse. Ein teuflischer Kreislauf. Ich muss also ans Fett. Es muss verbrennen, damit es verschwindet. Es muss lange genug verbrennen, damit es rasch verschwindet. Es muss. Die Entscheidung steht. Ich verabschiede mich ab sofort in den Fettverbrennungsmodus und optimiere meinen Gurglinput.

Zu schwer trotz hohem Trainingspensum? Das geht. Wenn man falsch gegessen hat. In meinem Fall zu wenig (und falsch). Ein gutes Frühstück. Das habe ich mir nie nehmen lassen. Doch dann die Tage. Viel unterwegs. Einmal hier. Einmal dort. Viele Ideen. Viele Projekte. Mittagessen? Wird überbewertet. Schnell mal ein gesundes Weckerl vom Bäcker. Dann kommt die Zeit des Trainings. Schnell noch einmal einen Riegel. Für das Gewissen. Das Training selber wird durchgeboxt. Hunger macht sich schnell breit. Ein weiterer Riegel beruhigt den knurrenden Magen zwischendurch. Nach dem Training ist es oft zu spät. Am Weg nach Hause nochmals kurz stehen bleiben. Trotz Heißhunger in den Supermarkt. Keine gute Idee.

Wo liegt jetzt das Problem? Meine Theorie: Ich habe zu wenig Energie in Form von Kohlenhydrate aufgenommen. Bin also die letzte Zeit vermehrt kohlenhydratedefizitär unterwegs gewesen. Jene Kohlenhydrate die ich zu mir genommen habe, hat mein mein Körper dann in Fett umgewandelt, welches er dann in Depots gespeichert hat. Am Bauch sowie links und rechts davon. In Hüfte und Fülle. Mein Körper arbeitete also komplett falsch. Statt Fette zu verbrennen, legte er diese an. Eigentlich ein Kündigungsgrund. Ich brauche also eine Umstrukturierung. Eine neue Engergieorganisation im Kampf gegen die innere Fettsau.

Gerne erzähle ich davon mehr. Später.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #passionenera

So ticken Bahnradfahrer – eine wertfreie Anlayse unterschiedlicher Charaktere.

Von Montag bis Freitag. 1500 bis 2000 Uhr. Das Dusikastation ist beliebter Treffpunkt der Spezies Bahnradfahrer. Im engsten Kreis. Auf engstem Kreis. 250 Meter. Wer schwindelfrei und laktattolerant ist, betritt regelmäßig das Oval im 2. Wiener Gemeindebezirk. Seit letztem Jahr, auch dank der Initiative von Bernahrd K, ist es an manchen Tagen enger als üblich. Viele Kohl Boys sind durch das Schnuppern zu Stammkreiser geworden. Nicht alle aber beherrschen die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze die hier herrschen.

Jeder, der eine Lizenz löst und seine Keycard ordnungsgemäß für den Eintritt nutzt ist frei, sich zu bewegen wie er will. So lange eben keine Mitdreher gefährdet und genötigt werden. Damit das nicht passiert gibt es Hallenregeln. Diese hat man zur Kenntnis zu nehmen und zu akzeptieren. Einzig allein das Demütigen ist erlaubt. Weil es ja Radsport ist. Für Egoisten. Ich denke, dass beim Bahnradsport fast so viele solcher jener unterwegs sind wie beim Triathlon. Auch wenn ich die Tendenz zu Team- und Gemeinschaft nicht verleugnen kann. In den Pausen.

Trotzdem sind es unterschiedliche Typen (und Innen) welche auf der Bahn ihre Runden drehen. Hier mein komplett wertfreier Versuch sie zu kategorisieren. Nomen est omen.

Der Vornefahrer: Er besticht durch seine Konstanz und Präzision. Wie ein schweizer Uhrwerk spult er seine Runden ab. Meist an der blauen Linie. Mit genialer Linienführung. Wattgesteuert. Im 60 Minuten Takt. Mit Scheuklappen. Nichts bringt ihn aus dem Tritt. Den runden. Weder links von ihm noch rechts von ihm. Der Vornefahrer ist leicht an seinem Schwanz zu erkennen. Jenen, den er in seinem Windschatten mitschleift. Die Länge des Schwanzes variiert je nach Geschwindigkeit. Je schneller, desto kürzer.

Der Nievornefahrer: Dieser ist vergebens vorne im Wind zu finden. Sein bevorzugtes Terrain ist das Schwanzende. In sicherer Position. Seine Stärke ist die Mathematik. Perfekt rechnet er sich aus, wie lange es brauchen wird, bis er durch das regelmäßige abwechseln in der Führung – sofern kein Vornefahrer die Gruppe lenkt – nach vorne gespult wird. Spätestens in Position 3 verabschiedet er sich. Nach unten oder nach oben. Um wenig später wieder am Schwanzende aufzutauchen. Damit beginnt das Spiel wieder von vorne.

Der Vornewegfahren: Der Vornewegfahrer wird in der Gruppe wie üblich pö a pö nach vorne gespult. Sobald dieser Typ dann Wind spürt, beschleunigt er aus der Spitze heraus. Ob wegen des Windschattens, der Euphorie, des Egos oder was auch immer. Schnell hat er die Reisegeschwindigkeit der Gruppe um mindestens 2 bis Spitzen von 5 km/h erhöht. Ganz zum Verzweifeln der Hinterihmherfahrer, welche sich genötigt fühlen auch das Tempo zu verschärfen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Diese Fahrer tragen nicht wirklich zur Harmonisierung der Gruppe bei. Spätestens nach 2 – 3 Runden sind die Vornewegfahrer dann aber wieder eingeholt. Ihr Schicksal wird mit dem Durchreichen nach hinten besiegelt. Bis sie wieder vorne sind.

Der Nebeneinanderfahrer: der Nebeneinanderfahrer hat in den meisten Fällen ein Teamtrikots. Zum Beispiel eines deutschen Reifenherstellers. Oder mit einer rot-weiß-roten Banderole um die Brust. Zu beobachten ist er logischerweise im Rudel. Leicht verwandt mit den Vornefahrern – jedoch mit gemäßigterem Tempo, ist Quatschen das primäre Ziel. An der blauen Linie. Wo er ja laut Hallenordnung auch seine Spezialität trainieren darf.

Der Ichfahreschonseitzwanzigjahren: Auch bekannt als Besserwisser oder Ständignörgler. Dieser Typ ist der geheime Chef. Im Innenfeld und auf der Bahn. Weiß alles. Kann alles. Tut alles. Sein besonderes Kennzeichen: Tiefe Blicke beim Überholen. Frei nach dem Motto „Ich weiß wo dein Auto steht“. Sanktioniert die kleinsten Vergehen mit Zeigefinger und Ermahnung. Egal ob zu frühes Absteigen oder das Überfahren einer Linie um Millimeter. Besonders allergisch reagiert der Ichfahreschonseitzwanzigjahren auf die Nebeneinanderfahrer.

Der Stresser: Dieser Typ kann sich schwer entscheiden. Zu sehen immer und überall. Ständig hält er Ausschau auf schneller Gruppen, um diese ohne Rücksicht auf Verluste aus der bestehenden einzuholen und mitzufahren. Egal ob diese unter oder oberhalb vorbeifährt. Hinterlässt in jedem Fall immer ein Loch, welches von den hinter ihm fahrenden geschlossen werden muss. Besonders Merkmals des Stressers ist auch sein unkonventioneller Stil am Rad. Arschhüpfen deluxe.

Der Schrauber: Diese sympathische Spezies verbringt die meiste Zeit im Innenfeld. Ausgerüstet mit jeder erhältlichen Größe an Imbus- und Schraubenschlüsseln kann er innerhalb kürzester Zeit Zahnkränze und Kettenblätter wechseln, Ketten tauschen, Hinterräder wechseln und Vorbauten ummontieren. Kommt meistens auch mit mehreren Taschen gefüllt ins Stadion. Bedruckt mit italienischen und französischen Wörtern wie Campagnolo und Mavic.

Die Kilometerfresser:  Kurz nach 1430 Uhr, sofern der Hallenwart gute Laune hat, betritt der Kilometerfresser die heilige Halle. Noch bevor das Licht eingeschaltet ist er schon bereit Runden zu drehen. Am liebsten täglich. Was ja nicht geht. Deshalb auch die oft vorherrschende schleichte Laune. Gegen 1800 Uhr hat der Kilometerfresser bereits 100 km am Tacho. Leicht zu erkennen ist der wahre Kilometerfresser an der Aussage „ein paar Runden fahre ich noch – habe ja noch 1 Stunde Zeit“. Eben, nachdem 100 km bereits am Tacho sind.

Natürlich lässt sich diese Aufstellung beliebig erweitern. Vielleicht mache ich es auch noch. Stay tuned.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
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Train the Blogger powered by Stiegl Sportweise – das ultimative alkoholfreie Gewinnspiel

Sportwweisse für Sportweise.

Noch 11 Tage bis zum Ironman Austria. Die schwierigste Phase des gesamten Trainingsplans beginnt. Das Tapering. Diese besondere Form der Vorbereitung stellt viele offene Fragen in den Raum. Die heikelsten sind: Geht noch was? Fehlt noch was? Bei mir sind diese Fragen längst beantwortet. Ja, es ginge noch was. Viel. Und ja, es fehlt noch was. Viel.

Beim Schwimmen fehlen mir ca. 10 Minuten. Während ich diese Zeilen tippe hätte ich eigentlich beim Schwimmtraining sein sollen. Habe es aber trotz läuten des Weckers zu einer unchristlichen Zeit verschoben. Symptomatisch. Für die gesamte Vorbereitung. Ich war nicht faul. Aber ich war auch nicht konstant und strukturiert. Vor allem was den Kontakt mit dem Element Wasser betrifft.

Beim Rad fehlt mir ein Triathlonrad. Weil ich nach wie vor überzeugt bin, dass es entscheidende Vorteile bringt. Du bist einfach mit so einem Geschoss (wenn es passt!) schneller. Und vor allem ausgeruhter, wenn es mit den Laufschuhen auf die letzten 42,195 km geht. Die Sitzposition ist anders. Die Beanspruchung der Beinmuskulatur auch. Egal. Ich habe kein TT Rad. Ich habe meine Princess of Pain. Deshalb freue ich mich auf 180 km Unterlenker. Den einen oder anderen Carbon TT Fetischisten mit oder ohne Scheibe werde ich hoffentlich wieder auf der Strecke einsammeln. So wie letztes Jahr. Gut zu sehen in meinem Video vom Ironman Austria 2013.

Beim Laufen fehlen mir Kilometer. Genauer gesagt die Kilometer zwischen 22 und 42,195. Denn diese habe ich in der Vorbereitungszeit etwas vernachlässigt. Nach dem Vienna City Marathon am 12. April 2014 war ein 30iger beim Schneebergflight das long gejoggeste was ich gelaufen bin. Dazwischen viele kürzere Dauerläufe und ein paar schnellere 10er, 12er und 14er. Ach ja. Und kein einziger Koppellauf.

Noch 11 Tage bis zum Ironman Austria. Egal. Ich werde um 0700 am Start sein. Und einen langen Tag an der frischen Luft genießen. Hoffentlich richtig heiß. Wie lange, das wage ich nicht vorauszusehen. Aber ihr solltet das. Mit meinem Tippspiel. Tippt jene Zeit, mit der ich am 29.6.2014 die finishline beim Ironman Austria überqueren werde. Denn wer meiner Endzeit am nächsten kommt, den spendiere ich (eigentlich Stiegl) eine Kiste Sportweisse.

Der Modus ist einfach:

  • wer meine Blogbeiträge in den letzten Wochen verfolgt hat, der kann sich ungefähr ein Bild über meinen Trainingszustand machen
  • wer meine Blogbeiträge in den letzten Wochen verfolgt hat, der weiß auch, was ich bisher in meiner bescheidenen Triathlonkarriere bei diversen Ironmännern und Langdistanzen zeitlich geschafft habe.
  • wer es genau wissen will, der kann gerne nachfragen
  • wer mitspielen will, der postet am Ende dieses Blogbeitrages in einem Kommentar seinen Tipp. Idealerweise mit Namen. Anonyme Einträge kann ich nicht berücksichtigen.
  • es geht um die Addierung von swim, T1, bike, T2 und run. Also eine Gesamtzeit. Splitzeitentipps willkommen, aber kein muss (interessant und lustig wärs).
  • der Rechtweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse der Kiste mögliche. Der Gewinner wird auch hier im Blogbeitrag verständigt. 
  • Abholung der Kiste Bier im Raum Wien, Linz, Salzburg. Sollte dem Gewinner ein Abholung nicht zuzumuten sein, werde ich mich mit Stiegl beraten (Sorry, bin kein Anwalt, aber ich muss mich da auch ein bisschen absichern. Keine Ahnung ob DPD oder wer auch immer Bierkisten zustellt. Und wenn ja, zu welchen Kosten).

Mein Rennen kann man dann auch live verfolgen. Meine Startnummer werde ich hier bekanntgeben.

Tipp, die Wette gilt.

Stay tuned.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: nächste Woche werde ich doch eine kleine Prognose abgeben. Je nachdem ob ich bis nächsten Sonntag noch 11x schwimmen und 11x laufen gehen kann bzw. werde.

Sidi WIRE Carbon Vernice – Erste Tretversuche.

Ich habe es getan. Meine geliebten Northwave Aerlite S.B.S. aus dem Jahr 2010 haben nun endlich ausgedient. Das war schon länger fällig. Auch wenn sie vielleicht noch das eine oder andere Jahr gehalten hätten. Irgendwie sind und waren sie unkaputtbar. Zumindest die Carbonsohle. Die Ratsche habe ich ja ein paar Mal ausgetauscht. Die Klettverschlüsse vedienten schon lange nicht mehr ihren Namen.

Ich habe mich lange umgesehen und studiert. Welcher Radschuh wohl zu mir passen würde. Eigentlich habe ich mit einem neuen Northwave spekuliert. Doch das Topmodel Extreme Tech Plus hat mich optisch einfach nicht überzeugt. Das Model Galaxy wäre der alte Schuh nur in grün gewesen. Aufgewärmtes Gulasch, so pflegte meine Mutter immer zu sagen, schmecke einfach nicht. Ich suchte auch bei anderen Müttern nach feschen Töchtern. Bei Gaerne und Mavic, wäre ich fast fündig geworden. Vor allem die gelbe Mavic Rakete hätte es mir angetan. Bis ich auf den Preis geschaut habe. Knapp € 400 für einen Radschuh? Bin ich ein Geldscheißer? Nein.

Ich wartete. Und wartete. Und dann kam ich zufällig zu Radsport Grassinger um meiner Princess of Pain den verdienten Frühjahrscheck zu spendieren. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der Sidi WIRE Carbon Vernice (bianco/rosso) in Große 44 fiel mir sofort ins Auge und ins Budget. Minus 30% weil Modell 2014 Musterabverkauf. Zuschlagen. What else. Was ich auch getan habe. Statt € 378 habe ich € 266 ausgegeben. Ein Schnäppchen. Glück muss man haben. Und man muss das Glücksvogerl einfach einfangen, wenn es bei einem vorbeifliegt.

Glücklich über meinen Kauf habe ich heute gleich zum ersten Ausflug angesetzt. Nachdem ich mit den Schuhen von gestern auf heute fast geschlafen habe (fast!) und die Keo Platten halbwegs nach Gefühl montiert habe, ging es auf die erste Ausfahrt. Ohne Überschuhe. Vorerst. Posing versteht sich von selbst.

Der Sidi WIRE ist ein sehr feiner Schuh. Ich habe die ganze Zeit keine Druckstelle gefühlt. Auch wenn ich Sorge hatte, dass die Zunge im Rist etwas weh tun könnte, dann diese ist noch sehr neu und hart. Der Schuh macht einen sehr sehr schlanken Fuß. Ganz im Gegenteil zum Northwave, der eher an eine Marroni Pfanne erinnerte. Das Schließsystem ist nach ein paar Übungsstunden leicht durchschaut und um Welten besser als die Klettverschlüsse und die Ratsche – die sowieso immer am Limit war. Durch das neue Tecno 3 Verschlusssystem schmiegt sich der Schuh über den Rist sehr sanft und druckfrei an den Fuß an. 

Super auch die Möglichkeit, die Ferse hinten individuell zu justieren. Enger oder weiter. Auch die Sohle, kann justiert werden. Will man mehr „Wind“ oder weniger Zugluft. 

Fazit: Man braucht sicher einen sehr schmalen grazilen Fuß um perfekt von einem Sidi ummantelt zu werden. Zum Glück habe ich diesen. Optisch ist der Schuh (noch) ein Hingucker. Man wird sehen, wie sich die Materialien mit der Zeit verändern und verfärben. Technisch gesehen ist der Sidi WIRE Carbon Vernice ein High Tech Gerät. Perfekt, weil sämtliche filigranen Teile als Ersatzteile verfügbar sind.

Und der Sidi hat eine italienische Flagge auf der Ferse. Das macht den Schuh besonders zum Poser Schuh.

Weitere Berichte, sobald sich was tut.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts.