Kategorie: Rennradreisen

Geschichten rund um Rennradreisen

Rennrad Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee.

Rennrad Hotel

Gerade angekommen. Das Zimmer noch nicht bezugsfertig. Es ist ja erst 10 Uhr. Die Anreise war kurz. Also schnell Rad zusammenbauen, rein in die Radpanier und auf geht’s. Die erste Erkundungstour wartet. 4-Seen-Runde. Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee und Attersee. Dazwischen Stopp beim Zauner in Bad Ischl. Nach nicht einmal zwei Kilometern ertönt ein leises, aber recht deutliches „Du bist zu schnell!“ La ketterechts macht von Anfang an klar, warum wir hier im Rennrad Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee sind. Rennrad Urlaub. Mit Betonung auf Urlaub. Wir wollen Urlaub machen. Sie will Urlaub machen. Nach den Tagen am Monte Grappa wohlverdient.

Rennrad Hotel

Mondsee Runde

Seen und gesehen werden. Das Salzkammergut.

Der Mohrenwirt. Ein Rennrad Hotel mitten im Salzkammergut am Fuschlsee. Eine Gegend, die wegen ihrer glasklaren Seen bekannt und beliebt ist. Ich kenne das Gebiet. Von früher. Bin hier sehr viel gefahren. Durchgefahren. Jetzt darf ich bleiben. Meine Zelte sind aufgeschlagen. Ganze drei Tage nehmen wir uns Zeit für die Seen und zum Gesehenwerden.

Beim Einchecken gibt es gleich eine Überraschung. Einen Sack voller Goodies. Zwei Trinkflaschen, vier ultraBar Riegel, zwei 25g Packungen Pure Magnesium Kapseln und ultrasun Sonnenschutz in Hülle und Tube. Ganze drei pro Nase und Gesicht. Mit LSF 20, 30 und 50. Dazu noch vier Apres Ride Snack Gutscheine, die Berechtigung zur Nutzung des hoteleigenen Privatstrandes am See und zwei Handybags mit Zipp-Verschluss. Ganz schön ordentlich ins Zeug gelegt. Das Team um Mastermind Jakob Schmidlechner weiß um die Notwendigkeiten des Rennradfahrers.

Rennrad Hotel

Mondsee

Rennrad Hotel Mohrenwirt. Mehr als nur Mallorca Standard.

Ich merke nicht nur am Ambiente, dass der Mohrenwirt sich das Prädikat Rennrad Hotel nicht nur einfach so auf die Fahne und auf alle Werbemittel geheftet hat. Hier wird diese Vision gelebt. Die Mitarbeiter tragen Mohrenwirt Shirts made by Castelli. In der Lobby gibt es einen kleinen Shop mit Radbekleidung, Brillen, Schuhen und anderen lebensnotwendigen Utensilien. Falls wer was vergessen haben sollte. Sonnencreme gibt es gratis an der Rezeption. Die Zimmer selber sind mit sympatischen crazy head Helm Garderoben ausgestattet. Ein großer videoüberwachter Radkeller inklusive Werkstatt bietet Platz für die eigenen Räder, aber auch für die hoteleigenen Canyon Endurande CF SL 9.0  Disc Mieträder mit Shimano Ultegra. Hier kann bei Bedarf auch selbst am Rad herumgebastelt werden. Tourenvorschläge gibt es überall. Auf der Website mit GPS-Track zum download und etwas altmodisch in einem Ordner an der Rezeption. Alles in allem mehr als nur gewohnter Mallorca Standard.

Postalm, Gaisberg, Rossfeld. Bergtraining vor der Haustür.

Die Region hat neben den vielen Seen auch ein paar interessante Anstiege zu bieten. Highlight mit Sicherheit die Postalm. Von Norden (Weißenbach bei Strobl) oder von Süden (Voglau) mit jeweils knapp 750 Höhenmetern. Der Gaisberg bei Salzburg oder auch die Rossfeld Panoramastraße bei Hallein haben es in sich und sollten nicht fehlen. Für Gäste des Rennrad Hotel Mohrenwirt gibt es ein besonderes Zuckerl. Mit Chef Jakob Schmidlechner geht’s Mittwoch’s auf den Salzburgring. Bei freier Fahrt auf 4,1 km kann man es ordentlich krachen lassen. Muss man nicht. Sollte man aber. Unbedingt.

rush hour at Salzburgring from CristianGemmato on Vimeo.

Ansonsten trifft man den Chef immer wieder. Im Hotel ist er sowieso gegenwärtig. Wenn nicht, fährt er selber Rad (Mondseerunde mit Gästen), läuft oder krault er zu „seiner“ gelben Boje, 500 Meter vom Ufer des Fuschlsees entfernt.

Das Alternativprogramm zum Rennradfahren ist im Hotel Mohrenwirt umfangreich und vielfälltig. Sollte jemand nicht genug bekommen, was ich mir nicht vorstellen kann. Denn Fuschler Tage sind lang. Sehr lang. Schwimmen im See oder in beheizten und reservierten 25m Bahnen im Fuschlbad , Laufen, Stand Up Paddeln, Sauna, Dampfbad, Massagen, Fitnesscenter im Fuschlbad, hoteleigene Grillhütte, Shoppen in der Stadt Salzburg. Viel mehr, als das Sportlerherz begehren kann.

Energiespeicher sollen nicht sinnlos voll werden.

Die gute Küchte kümmert sich darum, dass Engergiespeicher nicht sinnlos voll werden oder leer bleiben. Das Frühstücksbuffet lässt keine gesunden Kalorienwünsche offen. Vom klassischen Buttersemmerl bis hin zum glutenfreien Hirse- und Buchweizenbrei. Am Abend steht bei Halbpension ein 5-Gang-Menü zur Auswahl. Extrawünsche für Allergiker, Vegetarier und Veganer werden gerne berücksichtigt. Das „Schnapserl“ danach wird zur Feuerprobe für Entscheidungsschwache. Mehr als 10 Klare können einen schon verwirren.

Es gibt viele Rennrad Hotels. Und es gbt einen Mohrenwirt. Es ist die Kombination Seen, Wasser, Landschaft, Berge und der Kitsch des Salzkammerguts. Lycra trifft Tracht. Wenn ich eine Note vergeben würde, dann ein Salzkammersehrgut.

Mit ketterechts zum Eddy Merckx Classic Radmarathon.

Fuschl am See ist auch heuer wieder Austragungsort des Eddy Merckx Classic Radmarathons. Dieser „Saisonabschluss“, es folgt ja noch der King of the Lake, findet am 10. September 2017 bereits zum 11. Mal statt. Mit drei atemberaubenden Strecken rund um die Salzburger und Oberösterreichischen Seen. Kurze Strecke: 63km und 918HM. Mittlere Strecke: 106km und 1593HM. Lange Strecke: 169km und 2609HM.

Rennrad Hotel

Eddy Merckx Classic Radmarathon Strecken

Wer am Rennren teilnehmen möchte, oder einfach nur mitfahren will, um die Gegend zu genießen, dem lege ich folgendes exklusives ketterehts-Paket und meinen Windschatten ans Herz. Egal ob Einsteiger oder jene, die in der mittleren oder langen Strecke eine neue Herausforderung suchen.

_3 Tage, 2 Nächte im Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee
_hochwertiges Willkommensgeschenk im Wert von über € 100,-
_ketterechts #feschgeil Gutschein (2 x € 10,-) einzulosen vor Ort für den Kauf einer Radhose und/oder eines Radtirkots (1 Gutschein pro Teil)
_Energiepaket
_Halbpension im besten Rennradhotel der Region (5 Gang Menü am Abend, reichheilitges Frühstücksbuffet)
_After Bike Snack
_Gratis Entritt im Fuschlseebad oder Mohrenwirt Privatstrand
_Late check out am Sonntag
_kostenloser Rennrad check (ohne Ersatzteile)
_Startgebühr inklusive
_ketterechts Betreuung vor Ort und beim Radmarathon (ketterechts-Windschatten!)
_gemeinsames Einrollen (lockere Runde am Freitag und Teil-Streckenbesichtigung am Samstag)

 

Buchung direkt im Hotel Mohrenwirt (www.mohrenwirt.at, office@mohrenwirt.at) mit Kennwort „ketterechts“. Preis ab € 270,- je nach Zimmerkategorie

Wir sehen uns beim Mohrenwirt in Fuschl am See.

ktrchts

Monte Grappa – Liebe auf dem ersten Tritt

Monte Grappa

Bergstraßen haben für mich eine magische Anziehungskraft. Jede Kehre ist dabei ein Puzzleteil auf dem Weg nach oben. Jeder Schweißtropfen die Maut, die man dafür bezahlt, diese imposanten Naturdenkmäler mit dem Rennrad befahren zu dürfen. Keine Ahnung wie viele dieser menschlichen Meisterwerke ich schon gefahren bin. Der Monte Grappa reiht sich mit Sicherheit weit oben auf der Liste der besonderen Gipfel ein. Dieser Berg hat eine bewegte Vergangenheit und deshalb eine ganz besondere Energie. Es ist ein Privileg hier rauffahren zu dürfen. Über 22.000 gefallene Soldaten im 1. Weltkrieg haben den Grundstein dafür gelegt.

Zwischen Brenta und Piave. Ein Stück Geschichte.

Die 1.775 Meter hohe „Cima Grappa“ ist der höchste Punkt des Bergmassivs zwischen der Brenta im Westen und dem Piave im Osten. Beide Flüsse waren im 1. Weltkrieg Schauplatz brutaler Schlachten und Kämpfe. Der Berg sowieso. Umringt ist der Berg von vielen kleinen Ortschaften. Die bekanntesten am Fuße sind die Städte Bassano del Grappa im Westen, Feltre im Norden, Valdobiaddene, die Hauptstadt des Prosecco im Osten und Asolo gegen Süden. Hier endete 2016 die 11. Etappe des Giro d’Italia.

Was den Berg und die Gegend für Rennradfahrer so reizvoll macht, sind die 10+1 Anstiege hinauf zur Cima Grappa, der „Altipiano di Asiago“ gleich nebenan und der Monte Cesan in Reichweite. Auch der Passo San Boldo, die Foresta del Cansiglio, der bei Einheimischen sehr beliebte Anstieg San Lorenzo bei Vittorio Veneto sowie der Montello können in diverse Tagestouren eingebaut werden. Die ersten drei Anstiege waren heuer Schauplatz der Granfondo Pinarello.

Monte Grappa – der Berg der tausend Kehren.

Teile meiner Rennradbekleidung lasse ich „made in Italy“ in der Gegend produzieren. Meine Dienstreise zur Vorbereitung auf die Kollektion 2018 habe ich natürlich genutzt, die Gegend in Begleitung auf Rennradtauglichkeit zu testen. Denn nur vom Hören und Sagen gewinnt man keine wichtigen Erkenntnisse. Die 5 Tage Veneto brachten mir neben vielen Eindrücken vor allem müde Beine und extrem geile 400 km mit 9.500 Höhenmeter. Nicht schlecht für eine Dienstreise.

Als „Basislager“ eignen sich fast alle Orte rund um den Monte Grappe. Am interessantesten ist sicher die Stadt Bassano. Hier pulsiert das Leben und die Kulinarik lässt keine Wünsche offen. Der obligate Aperol Spritz in einer der viele Bars genießt man besten zu zweit. Bassano del Grappa ist auch deshalb als Standort gut gewählt, weil hier gleich zwei der 10+1 Auffahrten zur Cima Grappa in unmittelbarer Nähe beginnen. Ich selber war in Semonzo (Borso del Grappa) im Hotel Antica Abbazia untergebracht. Sehr gutes Essen mit regionalen Produkten (Frühstück und à la carte Abendessen), schicke auf rustikal eingerichtete Zimmer und kaum 500 Meter bis zur SP140 „Strada Generale Giardino“ entfernt.

Laute Italiener sind kein geeignetes Schlafmittel.

Einziger Wermutstropfen waren die Fenster auf die Restaurantterasse. Bis spät in die Nacht hinein tratschende Italiener sind kein geeignetes Schlafmittel. Auch weil sie sich minutelang mit „Ciao“ hin und „Ciao“ her verabschieden müssen oder wollen. Mit offenem Fenster kaum zu ertragen. Mit geschlossenem Fenster und Klima schon. Aber nicht gesund. Eine Live Band unter der Nase trägt leider auch nicht zum Schönheitsschlaf bei. Dorn im Auge oder besser gesagt Stein im Reifen war zudem der große nicht asphaltierte Parkplatz am Weg ins Hotel. 15 – 20 Meter des Grauens. Für Mountainbikes ein Traum. Für empfindliche 23mm Drahtreifen ganz das Gegenteil.

Ein perfekter Capuccino am Morgen, hausgemachte „dolci“ und ein geschmacksintensiver prosciutto sowie der „frittura“ am Abend haben diese kleinen Minuspunkt in Summe aber aufgewogen. Ich war ja schließlich nicht zum Schlafen da, sonden zum Arbeiten und zum Rennrad fahren.

Und täglich fährt das Murmeltier. Auf und ab.

Effizienz ist dann gegeben, wenn man neben der Pflicht noch Zeit für die Kür hat. Mit mehreren akribisch geplanten Tracks im Garmin bin ich angereist. Mit noch mehr Tracks dann abgereist. Es war nicht einfach nach Plan zu fahren. Überall lauerten interessante Straßen und anspruchsvolle Anstiege. Ein „fuori rotta“ war auf meinem Garmin Display gegenwärtig. Ich folgte mehr dem Instinkt als der Landkarte. Letzendlich waren es viele Giro d’Italia erprobte Leckerbissen. Wie beispielswiese die Auffahrt von Marostica nach San Luca, die „Via Foresto Nuovo“ hinauf ins Stadtzentrum von Asolo oder die „Forcella Mostaccin“ bei Maser. Allesamt sehenswerte Teilstücke, die sich leicht zu einer „Akklimatisierungstour“ zusammenstellen lassen. Der Monte Grappa läuft ja nicht davon.

Monte Grappa

Gute Technik und gute Beine

Das Erkunden der Gegend wäre ein 24h Job. Unbezahlbar was die Möglichkeiten und Eindrücke betrifft.

Wo ein Wille auch ein Weg. Oder 10+1 Auffahten.

Egal wie schön die Proseccogegend ist und war. Hauptziel musste die Cima Grappa sein. Kein einfaches Unterfangen bei ganzen 10+1 Monte Grappa Auffahrten. Wir haben uns zuerst für die „leichtere“, dafür längste entschieden. 27 km von Romano d’Ezzelino hinauf. Im Schnitt 6% steil mit maximal 10%. Gute 1.500 Höhenmeter am Stück. Schaffbar und machbar für jede/n. Neun Uhr war eine gute Zeit zu starten. Wenig Verkehr und Temperaturen, die unten heiß und oben angenhem waren. Für Sonja war es ein Highlight, erstmals so viele Kilometer und Höhenmeter am Stück bergauf zu fahren. Ein Highlight auch die 28 Kehren bergab Richtung Semonzo.

Monte Grappa

Kurz vor der Abzweigung nach Feltre

Noch am selben Tag, unmittelbar danach, habe ich noch eine Auffahrt draufgesetzt. Monte Grappa schmeckt am besten „doppio“. 20 km, die selben 28 Kerhen von Semonzo hinauf. Im Schnitt 8% mit maximal 14%. Weitere 1.500 Höhenmeter. Zwischen Kehre 20 und 21 war’s ganz schön hart. Zum Glück war vorsichtshalber das 29er Ritzel mit auf Dienstreise. Auch ab Kehre 25 habe ich die bis dahin knapp 2.800 Hm auf 62 km gespührt. Die Bardame im Rifugio Bassano war überrascht, mich ein zweites Mal hier oben zu sehen. „Ancora lei?“ Insgesamt 3.080 HM auf 82 km. Mit mehr als 100 Kehren. bergauf und bergab. Ein sehr gutes Training in Hinblick auf den Ötztaler Radmarathon 2017. Eine Zerreißprobe für mein Steuerlager.

„Il salto della capra“ – der Mortirolo Venetiens.

Mein Hersteller hat mich heiß gemacht. Er meinte ich soll den „Salto della Capra“ fahren. Das sei der giftigste aller Anstiege. Und was habe ich dann gemacht? Genau. Nach der Paar-Tour über Marostica, San Luca, Richtung Conco über Fontanelle, Tortima und Bassano am vierten Tag eben dieses Highlight gesucht und gefunden. Steil, geil und wieder steil. Die 22 km von Fietta zur Cima Grappa haben es in sich. 10% im Schnitt empor mit maximal 20%. Teilweise sogar darüber. Mein Garmin zeigte nicht selten 26, 28 aber auch 32% an. In den oberen Kehren innen. Kaum zu glauben, dass hier früher die Granfondo Pinarello heraufgefahren ist. Teilweise hat das mit Rennradfahren nichts gemeinsam. Erinnerungen an den Monte Zoncolan wurden wahr.

Am Ende der Leiden beim Anblick der Ziege hoch oben als Mahnmal hat man dann die Wahl zur Qual. Entweder weiter zur Cima Grappa oder hinunter zum Monte Tomba. Zu empfehlen ist das Weitefahren zur Cima Grappa am Hochplateau vorbei an einigen bewirtschafteten Almen.

Brevetto Monte Grappa – nur die fleißigen kommen in den Himmel.

Die Italiener lieben die Dramen. Nur so ist zu verstehen, dass sie den „brevetto grappa“ ins Leben gerufen habe. So wie in Österreich die verschiedenen Wandernadeln, kann man sich rund um den Monte Grappe altertümliche Lorbeeren in Form von Stempeln holen. Für die 10+1 Anstiege. Mit meinen drei hätte ich schon das „bronzene“ Abzeichen bekommen. Hätte ich. Habe ich aber nicht.

Die Monte Grappa Auffahrten im Detail:

Auffahrt Länge durchschn. Steigung max. Steigung Startpunkt
1 27 km 6% 10% Romano d’Ezzelino
2 20 km 8% 14% Semonzo del Grappa
3 22 km 10% 20% Fietta
4 20 km 8% 14% Passengo
5 23 km 10% 16% Cervaso del Tomba
6 25 km 7% 15% Pederobba
7 24 km 10% 14% Alano di Piave
8 25 km 7% 20% Seren
9 28 km 6% 12% Cuapo
10 26 km 8% 20% Cismon del Grappa
10+1 10 km 11,2% 20% Crespano del Grappa

Highlight dieser vielen Anstiege ist auch eine Nachtauffahrt, die ich um ein paar Tage verpasst habe (22. Juli 2017). Die Lichter der Teilnehmer waren bis weit in die Ebene hinein zu erkennen. Sicher ein imposantes Schauspiel. Die Italiener lieben Dramen.

Der letzte Berg – aber nicht der Allerletzte.

Der Monte Grappa ist nach Süden hin der letzte Berg. Für viele aber nicht der Allerletzte. Wer sich einmal nach oben geschwitzt hat, der wird es wieder und wieder tun. Es ist diese Anziehungskraft, diese Besonderheit. Bei schönem Wetter ist sogar der Blick weit bis in die Lagune von Venedig möglich. Hat man mir gesagt. Ich wollte am letzten Tag noch eine „Early Bird“ Auffahrt wagen. Die Reste eines nächtlichen Gewitters haben mir aber einen Strich durch die Rechnung gezogen. Schade. Ich komme aber bestimmt wieder. Spätestens im Mai 2018. Und ich nehme jeden mit, der mitkommen will. Termine demnächst auf ketterechts Website unter Rennradreisen.

Hier die Tracks von strava:

Forcella Mostaccin inkl. relive Video Tag 1
Crosara di Marostica „steil“ inkl. relive Video Tag 2
Doppio Grappa inkl. relive Video Tag 3
Crosara di Marostica über San Luca inkl. relive Video Tag 4
„Salto della Capra“ inkl. relive Video Tag 4
Bonustrack Cortina – Passo di Giau inkl. relive Video Tag 5

ktrchts

PS: Die Firmen „Selle Italia„, „Spezzotto„, „Pinarello„, „Dainese“ sind auch aus der Gegend. Kreditkarte nicht vergessen.

Rennrad Touren in Imst – endlich wieder Berge

Rennrad Touren in Imst

Postkartenwetter. Die Gipfel rund um Imst noch schneebedeckt. Die Sonne strahlt mit einer Kraft, die an die besten Zeiten des Hochsommers erinnert. Tirol präsentiert sich von der kitschigsten Seite und zieht alle touristischen Asse aus dem Ärmel. Wir schreiben Ende Mai und das verlängerte Wochenende schreit nach Pässe, Berge und aktiver Erholung. Rennrad Touren in Imst sind angesagt. Endlich wieder Berge.

Jeden Tag Tirol.

Das Hahntennjoch direkt vor der Haustür, die Pillerhöhe in greifbarer Nähe und das Kühtai nahebei. Dazu noch Hochimst, Imsterberg, Hochzeiger, der Kauntertaler Gletscher oder der Pitztaler Gletscher zum Drüberstreuen. Imst bietet jeden Tag Tirol. Jeden Tag Berge. Jeden Tag Passstraßen.  Wer sich lieber länger und ausgiebiger geißeln möchte der hat noch das Timmelsjoch, die Silvretta Hochalpenstraße, den Arlbergpass, den Hochtannbergpass, den Flexenpass, das Faschinajoch oder das Furkajoch in schweißtreibender Nähe. Sogar ein Ausflug ins benachbarte Allgäu über Reutte, Tannheim und das Oberjoch würde reizen. Nicht zu vergessen Seefeld über Telfs, Buchen oder Mösern.

Rennrad Touren in Imst. Die Wahl der Qual.

Imst bietet nicht nur die Wahl der Qual, sondern auch viel Gemütliches und Entspanntes. So eignet sich die Anbindung an den Inntal Radweg bestens, um einfach nur gemütlich dahinzupedalieren. Richtung Landeck oder Richtung Telfs. Das wäre aber schade. Allein der ca 14 km lange Anstieg zum Hahntennjoch ist mit Sicherheit die Reise nach Imst wert.

Erreichbar ist Imst am Schnellsten über die A12 Inntalautobahn von Westen und Osten kommend. Von Norden her über den Fernpass. Imst selber liegt idyllisch auf einem Schwemmkegel, Von der Morgensonne wachgeküsst und von der Abendsonne in den Schlaf gesungen. Je nachdem, wo man sich bettet, sind deshalb am Ende der jeweiligen Touren noch einige Höhenmeter einzurechnen. Wir waren im Hotel Stern untergebracht, was uns Tag für Tag letzte Reserven abverlangt hat, um hinauf zur Kirche zu gelangen. Besonders erschwerend dabei war die Fahrt vorbei am öffentlichen Schwimmbad. Das kühle Nass hatte angesichts der Temperaturen über 30° eine magische Anziehungskraft, welcher wir kaum widerstehen konnten.

Essen gut. Alles gut.

Das schöne an Imst ist, dass man situationselastisch radeln kann. Damit jeder auf seine Wunschkilometer oder -höhenmter kommt, lässt es sich perfekt improvisieren. Eine Frühstücksfahrt auf das Hahntennjoch, danach eine gemeisame Ausfahrt mit dem Partner und zum Abschluss noch schnell ein Bergintervall hinauf nach Hochimst. Machbar. Am besten man trifft und verabschiedet sich in der Konditorei Regensburger. Dort lässt es sich lange aushalten. Der rauschende Schinderbach direkt unter den Füßen hilft bei Kaffee, Kuchen und Eis in den Ruhemodus zu kommen.

Und nach getaner Arbeit schmeckt das Essen besonders gut. Wenn es sich dabei um frisch zubereiteten Marillen-Palatschinken handelt, dann vergeht jede Form von Muskelkater ohne Massage ganz von allein.

Gute Freund teilen sich die Straßen.

Dass der Tiroler Fleck rund um Imst ein schöner Fleck ist, hat sich natürlich herumgesprochen. Nicht nur bei den Radfahrern, sondern vor allem bei den Bikern. Insbesondere bei traumhaftem Wetter muss man sich die beschriebenen Leckerbissen brav mit Motorrädern, Cabrios und holländischen Caravans teilen. Man hat das Gefühl, das halb Deutschland nach Süden unterwegs sei. Der Vorteil ist, dass Biker eher Langschläfer sind und vor zehn Uhr morgens kaum aus dem Bett kommen. Die Zeit davor muss und soll genutzt werden. Ist eine Empfehlung. Auch sind manche Strecken einfach zu vermeiden. So wie der Fernpass.

Als Vorbereitung für den Ötztaler Radmarathon ist ein verlängertes Wochenende samt Rennrad Touren in Imst natürlich auch bestens geeignet. Eine Ötzi light Variante (die Runde ohne Kühtai), das Kühtai selber oder eine Verkürzung mit dem Zug (Imst – Innsbruck) passen perfekt, wenn man die Strecke kennenlernen will.

Rad WM 2018 in Tirol.

2018 findet in Innsbruck die UCI Radweltmeisterschaft statt. Noch war davon nichts zu spüren und zu sehen. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich immer zuletzt. Dass der motorisierte Verkehr und Rennräder nebeneinander existieren können und dürfen, hat sich noch nicht ganz herumgesprochen. Egal. Mit Rücksicht, Geduld und dem Rauschen des Schinderbachs lassen sich Tirols Straßen rund um Imst gut ertragen.

Meine Rennrad Touren in Imst zum Nachlesen auf strava. Leider war der Arlbergpass für Räder bergauf gesperrt und die Silvretta Hochalpenstraße noch im Winterschlaf. Dafür haben wir die Kaunertaler Gletscherstraße auf nächstes Jahr verschoben.

1. Tag: Seefeld-Runde
2. Tag: Hahntennjoch, Tobadill und Pillerhöhe
3. Tag: Kühtai übers Sattele
4. Tag: Talstation Hochzeiger und Pitztaler Gletscher

ktrchts

PS: der Austria Giro 2017 streift auch heuer wieder Imst. Gleich am ersten Tag. Von Bregenz nach Sölden. Anmeldungen noch möglich.

Porec – ich komme mit Sicherheit wieder.

ketterechts in Porec

Was war das für eine herrliche Woche in Porec. Sehr viel Sonne. Noch mehr Rennrad. Und vor allem recht viel Essen. Ein Radurlaub wie im Bilderbuch. Ich habe Neues entdeckt und Altbekanntes wieder erlebt. Ich habe mich einfach treiben lassen. Ans Meer, in die Berge, in die Städte, in die Kaffees, in die Wein Bars. Leider ist es schon wieder vorbei. Zu kurz. Wie immer. Aber ich komme mit Sicherheit wieder. Erneut. Als Wiederholungstäter. Aller Voraussicht nach werde ich am 24. März 2018 diese kleine Hafenstadt in der nördlichen Adria wiedersehen. Vielleicht auch schon früher.

Porec – meine Homebase für Rennradtouren in Istrien.

Dass sich Porec als Homebase perfekt eignet habe ich ja schon in meinem letzten Blogbeitrag geschrieben. Das hat nicht nur logistische, sondern auch andere Gründe. Allen voran die kleine beschauliche Altstadt und der dazugehörende Hafen. Nichts entschädigt mehr, als nach einer Radtour in einem der vielen Lokalen den Tag ausklingen zu lassen. Direkt, verschwitzt und teilweise erschöpft, oder nach dem Essen inklusive Verdauungsspaziergang. Wir haben letzte Woche die Parentino Wine Bar zum Stammlokal gemacht. Am Hafen. Erste Reihe fußfrei. Mit Sicht auf die großen Yachten, die hier anlegen. Für die größte, die ich gesehen habe, würde ich schon ein paar schöne Rennräder bekommen. Inklusive Mechaniker und einem gesamten Team mit Wildcard für die Tour de France.

Es bewährt sich, beim Radeln die eigene Kraft so einzuteilen, dass sich danach ein wenig Flanieren ausgeht. Die Sonnenuntergänge sind in Porec sowieso ein Muss. Nicht vom Hotelzimmer aus. Auch wenn die meisten Hotels Zimmer mit Meerblick anbieten. Das Rauschen des Meeres ist der beste Soundtrack für die Sundowner-Kulisse Marke kitschig. Wenn die Temperatur passt, steht der Romantik mit einer Prise Liebe auf einer der vielen Bänke entlang Buchpromenaden nichts im Wege. Heiratsanträge nicht ausgeschlossen. Oder Wiedergutmachungen. Sollte eine Tour zu lange geworden und der Partner dabei vernachlässigt worden sein. Habe ich ein Glück, dass mein Pinarello hier in Istrien eine äußerst attraktive Trek Begleitung hatte.

Meer. Hügel. Berge. Istrien ist abwechslungsreich.

Das Schöne an Istrien ist, dass man hier im Vergleich zu Mallorca nicht hinter jeder Ecke und an jeder Kreuzung Mitstreiter einholt und überholen muss. Man kann hier von Porec aus bei einer meditativen Ausfahrt auch in absoluter Einsamkeit sterben. Weit und breit keinem Menschen begegnen. Das geht. Auch keinem Auto. Einkehrmöglichkeiten vergeblich suchen. Das geht auch. Wasser vermissen. Ja. Auch das geht. Wer die Hauptstraßen rund um Pazin, Buzet, Labin, Porec, Rovinj, Pula und Barban verlässt, kann sich sicher sein, ein Rennrad Abenteuer zu erleben. Aufpassen muss man nur darauf, nicht in einer Sackgasse oder einem Schotterweg zu enden. Mir ist das auch passiert. „Strade bianche“ haben ihren Reiz. Aber auch ihre Tücken.

Geheimtipps müssen nicht geheim bleiben.

Mein Geheimtipp sind die bissigen Anstiege und Abfahrten rund um den Butoniga-Stausee hinauf nach Paladini und Vrh, hinüber nach Oslici und dann hinunter nach Cerovlje. In unseren Breitengraden würde man dafür keinen Orden für Straßenbau bekommen. Hier baut man bergauf Kehren. In Istrien Rampen. Direkt in den Himmel. Abfahrten mit über 22% Gefälle, sind keine Seltenheit. Andersrum wären es Steigungen. Also nicht jammern.

Der schönste Anstieg der gesamten Insel sind die knapp 7 km inklusive der 7 Kehren von Livade hinauf nach Oprtalj. 350 Höhenmeter verteilt auf 6,8 km. Moderate 5 – 6 % Steigung. FTP-Test verdächtigt. Momjan von hier am Weg nach Buje darf man sich auch nicht entgehen lassen. Ein 17%iger Stich raubt dir alle Kräfte, schenkt dir dann aber eine wunderbare Weinstraße Richtung Momjan.

Und ganz zum Schluss. Istrien ist erst dann der perfekte Radurlaub, wenn man am Heimweg noch in Triest stehen bleibt. Der Cappuccino auf der Terrasse des Cafè degli Specchi samt Pottpouri an Mehlspeisen gehört genauso dazu wie eine Pizza in der Pizzeriea D’Napoli. Der Rest ergibt sich von selbst.

ktrchts

Rennradabenteuer mit ketterechts. Der Austria Giro 2017.

Austria Giro 2017

Sieben Monate vor der Rennradreise Austria Giro 2017 ist es an der Zeit, einmal einen Blick hinter die Kulissen dieser bevorstehenden Premiere als organisierte Rennradreise quer durch Österreich zu werfen. So etwas entsteht ja nicht von heute auf morgen. Die Idee vielleicht schon, aber das Ganze dann auf die Beine zu stellen braucht Zeit. Organisatorisches wie rechtliches sind zu klären. Allein schon Letzeres ist aufgrund der verschiedenen Gewerbeordnungen ein kompliziertes Unterfangen. Schnell war mir klar, ein Partner muss her.

Austria Giro 2017. Eine Rennradreise mit ketterechts.

Meine Wahl fiel nach längerem hin und her, auf und ab, Wien und Linz auf cycling-adventures. Das erst im letzten Jahr gegründete Unternehmen ist kein Neuling auf dem Gebiet der Rennradreisen. Roli, Lukas, Lutz und Ruth haben schon seit Jahren ihre Finger im Spiel. Bei der Planung, Organisation und der Durchfürhung „ihrer“ Radabenteuer für einen anderen Veranstalter (Name der Redaktion bekannt). Und ich war dabei. Mittendrin statt nur daheim. Schweizrundfahrt, Tauernrundfahrt, Dolomiten, SuperGiroDolomiti – nur um einige zu nennen. Dass ich die handelnden Personen persönlich kenne, war auch ein Grund dafür, mich mit cycling-acventures aufs Tandem zu setzen.

Hinter cycling-adventures stehen also begeisterte Rennradfahrer, die gerne auch mal abseits des Touristenpfade unterwegs sind. Genau das ist es, was die Reisen auch ausmacht: Spaß am Rennrad fahren mit Hang zu etwas Abenteuer. Abenteuer in dem Sinn, dass man auch mal  etwas Neues erkundet, von dem nicht schon unzählige Radkollegen berichten konnten. Dass der Chef der Reise die Strecken dabei vorher bestmöglich ausgekundschaftet hat, versteht sich von selbst. Deshalb bin ich den Austria Giro letztes Jahr auch schon „solo“ gefahren. Learning by riding. Neben den Touren auf dem Rennrad soll auch der Genuss nicht zu kurz kommen, daher wird auch großen Wert auf lokale Köstlichkeiten sowie gehobene Hotels, oft mit Wellnessbereich, gelegt. Die beim Austria Giro 2017 gewählten Hotels haben alle ihren besonderen Charme. Ketterechts Ehrenwort.

Eine Radsaison ist lang und bietet viele Highlights.

cycling-adventures bietet ein buntes und breites Programm von März bis September. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang der Alpencross von Passau nach Triest oder die Super Giro Dolomiti Woche rund um Lienz in Osttirol. Beide Reisen mit ketterechts Star-Beteiligung. Frühe Kilometer können an der Cote d’Azur und in Liguren gesammelt werden, richtige Urlaubsstimmung kommt in der Toskana auf, die Pässewochen in Südtirol sind für Kletterer in den Fels gemeiselt. Als wirkliche Herausforderung gibt es auch die Möglichkeit einer Teilnahme am Ötztaler Radmarathon mit fixem Startplatz. Das gesamte Programm findet man auf der Seite cycling-adventures.org.

Ich lege meine Hand ins hintere Laufrad. Für die Rennradreise Austria Giro 2017 ist alles angerichtet. Strecke, Hotels, Essen, Transfer, Gepäcktransport. Und wenn was nicht passen sollte, dann machen wir es passend. Damit jeder auf sein Radabenteuer kommt. Einer für alle. Alle nach Wien.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS I: Information und Buchung der Rennradreise Austria Giro 2017 hier.

ketterechts Austria Giro 2017 – Jetzt anmelden.

Austria Giro 2017

Samstag, 12. August 2017, 0900 Uhr vor der imposanten Kulisse der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Es geht endlich los. Der ketterechts Austria Giro 2017 startet hier. Österreich von Westen nach Osten. Mit einem Abstecher in den Norden und einen in den Süden. Von Bregenz nach Wien. 8 Tage. 9 Bundesländer.  9 der höchsten Passe je Bundesland. 1.420 km und 22.000 Höhenmeter.

Wie sehr habe ich mich schon seit letztem Jahr gefreut, diese Zeilen schreiben zu können. Nach meiner Solo-Testfahrt im August 2016, einem weiteren halben Jahr Detailplanung, kann ich jetzt verkünden: Wir starten! Offiziell. Zusammen mit cycling-adventures.org, meinem Partner bei der Durchführung des ketterechts Austria Giro 2017. Bregenz, Sölden, Sillian, Radstadt, Kirchdorf an der Krems, Maria Taferl, Kirchberg am Wechsel, Eisenstadt und Wien.

Austria Giro. Jetzt anmelden. Die Plätze sind begrenzt.

Es warten die Bielerhöhe in Vorarlberg (2.071m), das Timmelsjoch in Tirol (2.474m), der Jaufenpass in Südtirol (2094m), das Hochtor in Kärnten (2.504m), das Fuschertörl in Salzburg (2.431m), der Sölkpass in der Steiermark (1788m), der Koblbergpass in Oberösterreich (1.044m), der Feistritzsattel in Niederösterreich (1.86m), der Geschriebenstein im Burgenland (802m) und der Kahlenberg in Wien (484m). Nicht nur. Der Austria Giro 2017 hat auch weitere interessante Berge und Hügel am Programm. Untergebracht sind wir in **** und ***Hotels mit Halbpension. Einzelzimmer oder Doppelzimmer. Ein Begleitfahrzeug ist stets zur Stelle und übernimmt auch den Gepäcktransport jeweils vom Ausgangspunkt zum Endpunkt der jeweiligen Tagesetappe. Wir müssen also nur Rennrad fahren, gut essen, ausreichend schlafen und die Gegend genießen.

Ein ketterechts Abenteuer mit cycling-adventures.org

Ich freue mich auf dieses Rennrad-Abenteuer. Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit cycling-adventures.org. Die Erfahrung der dort handelnden Personen in der Durchführung von Rennradreisen schätze ich sehr. Meine Wahl viel nicht nur deshalb auf Roland und sein Team. Roland kenne ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei ettlichen Tauernrundfahrten, den SuperGiroDolomiti und der Rennradreisen in die Dolomiten.

Wer also mit mir von Bregenz nach Wien dabei sein will, ist herzlichst eingeladen sich anzuschließen. Wir lesen, schreiben, hören und sehen uns am 11. August 2017 in Bregenz.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#austriagiro17 #ketterechts

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Bericht von Tag 1 #austriagiro16
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12 gute Gründe mit dem Rad Südtirol zu entdecken.

Eigentlich. Ja, eigentlich wollte ich ja gar nicht verreisen. Irgendwie ließ ich mich dann doch überreden nach Südtirol zu fahren. Ich hatte es ja versprochen. Ein kurzer gemeinsamer Urlaub. Radurlaub. Ziel die Bischofsstadt Brixen. Meine alte Heimat aus der früheren Jugend. Gute 6 Stunden von Wien entfernt. Über die S6 Semmeringer Schnellstraße, den Katschberg, die A10 Tauernautobahn, das Drautal und dann das Pustertal. Das Zimmer im ****Hotel Löwenhof längst über booking.com gebucht. Die Wetteraussichten so gut wie wohl nie mehr rund um Allerheiligen. Es lockten 20° und Sonnenschein pur. Zu gut kann ich mich noch erinnern, wie ich als kleiner Bub zur selben Zeit bei Minusgraden und Schnee durch den Friedhof gestapft bin. Es war also angerichtet. Sole, cappuccino e pizza – sollten die Begleiter werden und wurden es auch. Der Kurztripp war in Summe viel zu kurz. Dafür voller Eindrücke. Eine Reise in meine Jugend. Jugend, die ich auch schon am Rennrad verbracht habe. Einem „Giubilato“ mit 16 Gängen. Gefahren mit Turnschuhen und Schlaufen, einem T-Shirt und einer Rennradhose mit Ledereinsatz. Teilweise über dem T-Shirt getragen.


Südtirol hat sich seit dem für mich sehr verändert. Die Architektur kaum wiederzuerkennen. Moderne, Fortschritt, Design inmitten traditioneller Höfe, Burgen und Stadtmauern. Und auch die Infrastruktur lässt „fast“ keine Wünsche mehr übrig. Wer hier schon einmal mit dem Rad unterwegs war, weiß wovon ich spreche. Von Norden nach Süden, von West nach Ost – ein perfekt ausgebautes Radwegenetz verbindet das Land. Vom Brenner nach Bozen bis weiter nach Trient, oder von Innichen über Franzensfeste nach Bozen und dann weiter nach Meran bis zum Rechenpass. Ein Radwegnetz durch die drei Haupttäler umringt von all dem was Südtirol zu bieten hat. Berge, viele Berge, hohe Berge, felsige Berge, Gletscher, Burgen und Schlösser, Wein, Äpfel, Kastanien … Es gibt viele Gründe, Südtirol mit dem Rennrad zu entdecken. Hier meine 12 besten.

  1. Radwegnetze: Wer nicht auf Pässe und Höhenmeter aus ist (davon gibt es in Südtirol genug), hat die Qualität der Wahl. Selten so gut ausgeschilderte und ausgebaute Fahrradwege gesehen, wie zwischen Innichen, Bruneck, Brixen, Sterzing, Bozen und Meran. Nicht durchgängig asphaltiert. Die Ausnahmen sind aber nicht nennenswert. Jene rund um den Olanger Stausee bin ich sogar mit meinem Rennrad auf Carbonlaufrädern problemlos gefahren.
  2. Süditroler Verkehrsverbund: Gäste reisen in Südtiorl in den Zügen des Verkehrsverbundes für die Dauer ihres Aufenthaltes kostenlos. Wir sind mit der BixenCard kreuz und quer durchs Land gefahren. Nur die Mitnahme des Fahrrades kostet. € 7,- pro Fahrt.
  3. Treniitalia/Südtirolbahn: Einsteigen, Fahrrad mitnehmen, Fahrrad einhängen und los gehts. Unkompliziert. Von 8 bis 16 Stellplätze bieten die Züge von Trenitalia und Südtirolbahn. Ein Ticket für den Transport des Fahrrades garantiert aber keine fixen Platz im Zug.
  4. Cappuccino: Warum, weiß nicht. Gleicher Kaffee, gleiches Wasser – Cappuccino schmeckt in Südtirol (Italien) einfach besser als anderswo. Egal ob jetzt am Waltherplatz in Bozen, im Alten Schlachthof in Brixen oder im Bistro der Therme Meran. Und für die Mathematiker noch ein Beispiel: 1 Cappuccino in der Wiener Innenstadt kostet gleich viel (oder sogar mehr) als 2 Cappuccino in Südtirol.
  5. Pupp-Gipferln: Legendär. Mit Vanillesauce, Nuss, Nougat oder ohne. Die Pupp-Gipferln sind ein Muss. Sie schmecken zum Frühstück, zum Cappuccino am Morgen, am Nachmittag und sofern es noch welche gibt, auch am Abend. Alle und alles selbst gemacht – auch die Füllung.
  6. Wetter: Am Brenner Schnee und in Bozen 20°. Plus. Oder die Palmen in Meran. Mitten in den Bergen, aber trotzdem von der Klimagöttin geküsst. Der dunkelblaue Himmel im goldenen Herbst – nicht einmal Bob Ross wäre in der Lage, diesen Kontrast auf eine Leinwand zu bringen.
  7. Pizza: Warum, verstehe ich auch nicht. Pizza schmeckt in Südtirol (in Italien) einfach besser als anderswo. Pizzeria Helmhotel in Vierschach, Pizzeria Schloss Friedburg in Kollmann, Pizzeria Grissino in Brixen, Pizzeria Tempele in Winnebach, Pizzeria La Torcia in Bozen … Holzofen, geschmackvolle Mozzarella, feuerrote Tomaten und ein Belag nach Wahl.
  8. Sehenswürdigkeiten: Entlang der Fahrradwege zB. die Festung Franzensfeste, Kloster Säben, die Brixner Altstadt mit dem Dom und den Kreuzweg, die Sachsenklemme, Mühlbacher Klause …
  9. Radgeschäfte: Flarer in Meran, Nardello oder auch Cicli Soracase in Brixen. Für Rennradfreaks fast so gut wie ein Cappuccino oder ein Pizza.
  10. Decathlon: Eigentlich nicht meins, aber die Preise sind echt ein Hammer. Decathlon ist meine Adresse für base-layer kurz, lang, ärmellos für € 10 – 15, Vittoria Schlauchreifen für € 15, Schläuche für € 3,90 CO2 Patronen für € 1,90. Sogar die Shimano XT M780 Pedale habe ich mir dort um € 65,- besorgt.
  11. Törggelen: Sollte man im Oktober/November zu Gast sein, dann empfiehlt sich das „Törggelen„. Sofern in den Stuben Platz gefunden wird. Sind doch 40% der MünchnerInnen auch darauf aus. „Siaßer“ und „Nuier“, „Keschtn“, „Nussn“, Schüttelbrot, Speck, Kaminwurzen, Gselchtes mit Kraut und Tirtlan mit Topfen, Kraut oder Spinatfüllung – genug Kilokalorien für die nächsten Abenteuer am Rad.
  12. Spezialitäten: Regionales und saisonales. Zum Beispiel vom Siebenförcher. Ohne Rücksicht auf Übergepäck sind hier die letzten Urlaubseuros bestens investiert.

Und noch was: Wenn man ein Hotel bucht, kann es schon vorkommen, dass man bei der Ankunft informiert wird, dass Bar und Restaurant wegen Betriebsurlaub schließen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechs
#ketterechts #visitsouthtyrol

Ötztaler Radmarathon 2016. Traum und Albtraum.

Ötztaler Radmarathon
 

Ötztaler Radmarathon 2016. Ötzidreamer. Der Tag danach. Die einen feiern, die anderen grübeln. Wir sind im Juli 2016 nach Sölden gefahren, um uns auf den Ötztaler Radmarathon vorzubereiten. Wir, das sind Roland, Tobias 1 + 2, Henning, Stefan 1 + 2, Xandi, Bilgin, Christian, Michael und ich. Rookies und Wiederholungstäter. Jeder mit seinem eigenen Ziel. Wir sind die 4 Pässen abgefahren. Das Kühtai, den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch. Wir haben uns akklimatisiert. Wir haben diskutiert. Und wir haben spekuliert. 5 Tage lang. Jeder über sein eigenes Ziel. Von Durchkommen bis hin zu Höherem. Gestern war der Tag der Wahrheit. Was hat die Vorbereitung gebracht?

Traum, Albtraum, Alptraum.

Den diesjährige Ötztaler Radmarathon habe ich von zu Hause mit Datasport live miterlebt. Auf meinem Bildschirm meine Favoriten. Alle Ötzidreamer unserer Rennradreise sowie weitere Freunde und Bekannte. Eine neue Erfahrung. Eine interessante Erfahrung. Ich habe mitgefiebert, als würde ich selber mitfahren. Ab 0645 Uhr bis tief in den Abend hinein. Abschnitt für Abschnitt. Die Zwischenzeiten Ötz, Kühtai, Innsbruck, Brenner, Gasteig, Jaufenpass, St. Leonhard, Timmeljoch und Sölden altbekannte Hotspots. Meine Zeiten stets im Hinterkopf. Jene, die in den letzten Jahren gefahrenen und meine für heuer umsonst geplanten.

Es war ein langer Tag für alle. Und alle sind wieder in Sölden angekommen. Vier von uns leider mit dem Besenwagen. Gasteig, Innsbruck und 2x Brenner waren die ungeplanten Endstationen. Aus unterschiedlichen Gründen. Genaueres weiß ich noch nicht. Einmal war es Vorsicht und einmal ein technischer Defekt. Dieser konnte zwar mit einem Ersatzrad behoben werden. Die Aufholjagd auf die 30minütige Wartezeit hat dann jedoch Kraft gekostet. Jene, die ins Ziel gekommen sind haben sich ihren Ötzidream erfüllt. Herzlichen Glückwunsch. Das Finisher-Trikot kann mit Stolz getragen werden.

Resümee: Der Ötztaler Radmarathon ist kein Wunschkonzert. Es spielen einfach immer so viele Faktoren mit. Faktoren die über Albtraum und Alptraum entscheiden. Das Erlebnis Ötztaler-Radmarathon bleibt so oder so mit Sicherheit ein Highlight. Highlight, welches 2017 wieder im Programm stehen kann. Mit einer Rennradreise zum Ötztaler Marathon. Vorbereitungswoche im Juli und Rennwochenende im August. Inklusive garantiertem Startplatz. 9 unvergessliche Tage im Zentrum von Sölden. Voranmeldungen nehme ich gerne entgegen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ötzidreamer #ketterechts #örm2016

Ötztaler Radmarathon 2016. Der Ötzi-Dream ist geplatzt.

Ötztaler Radmarathon

Ich fasse mich kurz: Der Ötztaler Radmarathon 2016 findet ohne mich statt. War eh klar nach meiner Bruchlandung. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Das Wunder von Eisenstadt ist ausgeblieben. War ja auch nicht anders zu erwarten. Anatomisch wie auch physiologisch. Man hätte mich vielleicht aufs Rad heben können. Für die Ewigkeit.

Es ist also offiziell. Mein Ötzi-Dream ist geplatzt. Somit kann ich die zusammen mit quaeldich organisierte und betreute Rennradreise zum Ötztaler Radmarathon nicht beiwohnen. Zur Erinnerung: das Paket umfasste 5 Tage Vorbereitung im Juli und das Rennwochenende inkl. Startplatz und Ötzidreamer Radtrikot und -hose. Auf ein Neues 2017. Ich wünsche auf diesem Wege allen Teilnehmern, insbesonderes jenen unserer Rennradreise, alles Gute, viel Spass und gute Beine für das Rennen morgen. Ich? Ich werde vieles vermissen.

  • die Stufen rauf in die Tennishalle der Ötztal-Arena zur Startnummernabholung mit Gegenverkehr trotz Einbahnregelung
  • mein Startgeld – dieses gibt es nur bei Abschluss einer entsprechenden Stornoversicherung retour
  • den mehr als übervollen Teller Kaiserschmarrn samt Apfelmus, garniert mit Nudeln. Kaum vorstellbar, was auf einen einfachen Kartonteller so alles raufpasst. Und vor allem in welcher Kombination.
  • die Frage „Bist du den Ötzi schon mal gefahren“
  • den Italiener und seine Frau im bestens sortierten Ramsch-Standl der gesamten Expo. Kaum ein Jahr, in dem ich dort nichts gefunden und gekauft habe. Legendär die GSG-Neoprenüberschuhe. Schade dass diese nach 10 Jahren ihr Dasein aufgegeben haben.
  • den Wecker um 0400 Uhr, das frühe Frühstück, der Gang nach Außen zur Temperaturkontrolle, der Blick auf die Autodächer, um Ausschau nach Raureif zu halten
  • der doppelte bis dreifache Gang auf die Toilette nachdem die Entscheidung zum Rennoutfit gefallen und dieses im Schichtverfahren angezogen worden ist
  • das traumhafte Wetter. Als ich 2015 gemeint habe, dass ich solche Bedingungen nie mehr erleben werde, habe ich wohl bis heute Recht gehabt
  • das Vorschwindeln zum Start (mehr verrate ich nicht – das bleibt mein Geheimnis)
  • das Rauschen der Laufräder entlang der Ötztal-Bundesstraße von Sölden nach Ötz
  • das Krachen der Schaltungen am Anstieg ins Kühtai. 80% der Teilnehmer glauben nämlich mit Kette rechts rauf zu kommen.
  • der Sonnenaufgang im Ochsengarten. Dieser betont jeden Atemzug der vor dir Fahrenden noch deutlicher
  • die Stimmung kurz vor der Passhöhe mit dem Red-Bull DJ Fahrzeug. Tour de France feeling
  • die Kühe im Kühtai. Neben und auf der Straße.
  • der 100er runter Richtung Gries im Sellrain
  • die lutschenden Italiener von Kematen nach Innsbruck
  • das „ich darf nicht forcieren“ hinauf auf den Brenner, um es dann doch zu tun. Weil es läuft
  • unsere eigene Labestation kurz vor dem Brenner
  • den wahren Ötztaler ab Kalch hinauf auf den Jaufenpass – hier fangen die Spiele erst an
  • den Jaufenpass. Eigentlich harmlos. Eigentlich.
  • den Blick der Teilnehmern beim Erreichen der Baumgrenze, wenn der Pass oben am Horizont schon zu sehen ist aber noch 3 1/2 km fehlen.
  • alle schönen und weniger schönen Gedanken bis dahin
  • ein größeres Ritzel hinten
  • zwei größere Ritzel hinten
  • die vielen Schlaglöcher in der Abfahrt nach St. Leonhard
  • die Mauer von St. Leonhard und ihre berüchtigten 40 Grad
  • die Stille hinauf nach Moss im Passeier
  • die noch größere Stille bis nach Schönau
  • das Schlangelinienfahren, um Meter und Höhenmeter zu machen
  • das Hadern mit dem Wetter. Zu warm oder zu kalt. Es ist hier nie optimal.
  • die Toten von Schönau
  • die letzten 10 km zum Timmelsjoch und ihre Dramen
  • den Ötzi-Dream am Timmelsjoch. Kaum ein Straßentransparent, das so viele Emotionen auslöst
  • der Fotograf in der Abfahrt zur Mautstelle. Hoffentlich erwischt er mich beim „froomen“ mit über 100 km/h
  • der Gegenanstieg zu Mautstelle. Die längsten 200 Höhenmeter auf der gesamten Welt.
  • Hochgurgl, Obergurgl, Zwieselstein und die Mülldeponie von Sölden
  • die 1000m Marke
  • die applaudierende Menschenmenge
  • die Sprinter um die goldene Ananas
  • die Rechtskurve ins Ziel
  • das Ziel
  • das „nie mehr wieder“
  • die Stufen rauf in die Tennishalle der Ötztal-Arena zur Abhoung des Finisher-Trikots mit Gegenverkehr trotz Einbahnregelung
  • den mehr als übervollen Teller Kaiserschmarrn samt Apfelmus, garniert mit Nudeln. Kaum vorstellbar, was auf einen einfachen Kartonteller so alles raufpasst. Und vor allem in welcher Kombination
  • die Sauna und das Schwimmbad am Dach im DieBerge

Ötztaler Radmarathon. Ich vermisse dich.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ötzidreamer #ketterechts