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24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2018 – Countdown

24 Stunden Burgenland

Dicke weiße Schneeflocken tänzeln im Morgengrauen vom Himmel. Leicht zu erkennen im Lichtschein der Straßenlaternen. Wiesen und Bäume sind schon angezuckert. Die Schneeschaufel bekommt ihren heiß ersehnten Einsatz. Es ist erst der zweite in diesem Winter. Verwöhnt von den überdurchschnittlich milden Temperaturen, fühlt sich dieser Wintereinbruch mehr als Osterüberraschung an. Genau 10 Tage vor der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2018 hat der Winter das pannonische Flachland erreicht. Zum Leidwesen der mehr als 3.500 Geher/Läufer und 100 Biker, die ab 25. Jänner 12:00 Uhr das Abenteuer ihres Leben gehen, laufen und radlen werden.

„Großvati, es hat geschneit“ – Pezibär jubelt, der Rest grübelt.

Dramatischer hätte man den Countdown für die Lakemania nicht inszenieren können. Petrus versteht was von seinem Fach. Der vermeintliche Spaziergang wird wohl zu dem, was die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour sein muss. Extrem. Drei Mal um den Neusiedler See mit dem Rad. Drei Mal offizielle 120 km. Das sind 360 km im Hochwinter. Wer die Gegend rund um den Neusiedler See kennt, der weiß, dass hier Winter vor allem eines heißt: Wind. Eisiger Wind. Starker Wind.

24 Stunden Burgenland

Hart. Härter. 24 Stunden Burgenland.

Während Geher und Läufer heuer bereits zum siebten Mal ihr Durchhaltevermögen stark auf die Probe stellen, werden dieses Jahr rund 100 Biker zum zweiten Mal ihre Kälteempfindlichkeit neu definieren müssen. Natürlich war ich letztes Jahr bereits mittendrin, statt nur daheim. Die Vorbereitung damals eine ganz andere. Wussten wir (ich) im vergangenen Winter nicht was uns erwarten wird, wissen wir es heuer erst recht nicht. Das macht es spannend und erlaubt kein Ausruhen auf vergangenen Lorbeeren. Michael und Tobias waren wohl der Meinung, dass es nicht genügt, die unberechenbare Wetterkomponente als Spannungselement beizubehalten. Nein sie haben die Startzeit so gelegt, dass es für viele die längste Nacht ihrer winterlichen Radlaufbahn werden könnte. Und werden wird. Für mich bestimmt.

24 Stunden Burgenland – Extrem muss extrem sein.

Der Start um 12:00 Uhr Mittags vom Gemeindezentrum in Oggau aus, bedeuted, dass maximal eine Runde bei Tageslicht absolviert werden kann. In der zweiten von drei Runden wird bereits das Licht abgedreht und wir Teilnehmer sind auf technische Finessen wie Lux und Lumen angewisen. Und auf gute Akkus. Mehr als 10 Stunden in der Dunkelheit Pannoniens. Gibt es Schöneres? Bestimmt. Dasselbe beispielsweise an einem heißen Sommertag und lauer Sommernach. Aber das könnte ja jeder, oder?

Nicht nur die Dunkelheit wird eine große Rolle spielen. Ich vermute auch die Müdigkeit. Die Schnellsten werden tags darauf gegen 01:00 Uhr Nachts ihr Abenteuer beendet haben. Ich wohl eine Weile später. Das ist immer noch eine Zeit, in der ich normalerweise die Kunst des Tiefschlafs praktiziere. Nach 360 km, ein paar Stunden vor Sonnenaufgang zahlt es sich dann nicht mehr aus, ins Bett zu gehen. Deshalb habe ich für heuer eine Idee. Wo 24 Stunden draufstehen, sollten auch 24 Stunden drinnen sein. Mehr will ich noch nicht verraten.

24 Stunden Burgenland

Lakemania Tour Guide

Und warum macht man das? Warum mache ich das? Ganz ehrlich? Keine Ahnung. So was passiert mir. Leider. Nur noch 10 Tage.

ktrchts

PS: Sofern Wetter und Akkus mitspielen, wird es von meiner 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2018 ein paar Live-Einstiege geben. Für moralische und seelische Unterstützung via soziale Medien (Twitter, Instagram und Facebook) bedanke ich mich jetzt schon. Hashtag #lakemania18

 

Digitsole – was können die beheizten Einlagesohlen?

Digitsole

Warme Füße und Zehen sowie warme Hände und Finger sind die wesentlichsten Kriterien für einen ungetrübten Radspass in den kalten Monaten. Nichts ist am menschlichen Körper empfindlicher als die äußersten Extremitäten. Jeder hat so seie Geheimformel, diese warm zu halten. Von do it yourself bis zu Hightech-Lösungen, von altbewährter Alufolie bis zu modernem Elektro-Schnickschnack. Auch ich habe bis dato all das probiert. Bis ich von der preisgekrönten Digitsole gelesen habe. Die beheizte Einlagesohle musste ich haben. Zwar bin ich mit den Northwave Winterschuhen gut bedient – aber ganz traue ich den bis zu -10° Versprechen der Italiener nicht. Die Lakemania wird mir einiges abverlangen. Doppelt gemobbelt kann also nicht schaden.

Footwear reinvented – klingt vielversprechend.

Eine kurze Email an den Hersteller hat gereicht. Ein paar Tage später brachte mir der Paketdienst zwei Paar Digitsole. Die Warm Series und die smart, intelligente running/cycling 2.0. Die hochwertige Verpackung der Warm Series durfte gleich durch meine ungestüme Neugier ein hartes aber faires unpacking über sich ergehen lassen. Im Nullkommenix war ich bereit für meinen Test.

Digitsohle

Digitsole Warm Series Seitenansich

Zum Test eine kurze Anmerkung. Meine „Tests“ haben nie einen wissenschaftlichen Charakter. Das steht mir nicht zu. Auch haben sie keinen Anspruch auf irgend etwas. Ich teste immer nur die Brauchbarkeit und die Tauglichkeit eines Produktes. Und ich teste, ob ein Produkt das hält, was die Industrie verspricht. Dass meine Tests nicht gekauft sind, versteht sich von selbst.

Und noch was: Ich teste (manchmal) ohne Gebrauchsanweisung. Für mich muss ein Produkt im Groben unkompliziert selbsterklärend sein. Das schätze ich am meisten.

Digitsole – Wunderwuzzi mit Zukunftspotential

Die Sohlen wurden mir in Größe 44 geliefert. Meine Radschuhe variieren zwischen 43 (Suplest Edge3), 43,5 (Lake CX404 und Northwave Raptor Artik GTX) sowie 44 (Sidi Wire Carbon). Ich musste also zuerst die Schere verwenden und beide Warm Series Sohlen auf ein Zwischenmaß stutzen. Achtung dabei! Man darf die Sohlen nur bis zur Demarkationslinie schneiden. Diese ist gut erkennbar und sichtbar. Wer diese Linie überschneidet, der zerfetzt sich seine Investition von € 199,-.

Digitsohle

Die Sohlen können/dürfen zugeschnitten werden

Das Gummi lässt sich nicht wirklich geschmeidig schneiden. Eine ruhige Hand und ein Stanley-Messer hätten geholfen, eine bessere B-Note (Stylenote) zu bekommen. Who cares – die Sohle sieht ja keiner.

Alles was mit Akku funktioniert muss zuerst aufgeladen werden. So auch die beiden Digitsole. Das mitgelieferte Ladekabel hat zwei (!!) Stecker und so können beide Sohlen gleichzeitig aufgeladen werden. Die Anschlüsse findet man leicht auf der Innenseite der Sohle. Eine zuerst rot leuchtende Lampe zeigt an, wie lange geladen werden muss. Bei grün sind die Sohlen einsatzbereit.

Bedienung über’s Smartphobne: mit Bluetooth und App

Als nächster Schritt folgt der Download der Digitsole App. Android und iOS. Geht schnell und ist schmerzlos. Eine Anmeldung ist natürlich auch ein Muss. Wobei diese „nur“ mit Facebook oder Twitter geht. Eine Anmeldung über Email mit Benutzername und Passwort habe ich vergebens gesucht. Über Vor- und Nachteile einer solcher Anmeldung über die sozialen Netze brauche ich in diesem Zusammenhang nicht ausführlicher einzugehen.

Über Bluetooth verbindet sich das Handy mit den Sohlen und über die App kann jetzt jede Sohle einzeln temperaturtechnisch geregelt werden. Zwischen 20° und 35° liegt die Empfehlung des Herstellers. Will man mehr, wird man von der App gewarnt.

Die Einstellung ist einfach. Das Setzen der gleichen Temperatur je Sohle erfordert dafür etwas Geduld, denn der Regler am Handy springt gerne hin und her – bevorzugterweise auf die 20° zurück. Kann jetzt auch an meinem mangelnden Fingerspitzengefühl oder an meinem Display gelegen haben. Muss es aber nicht. Denn es ist mir mehrmals passiert.

Reingelegt. Das kann die Digitsole wirklich

Startklar ist die Sohle erst dann, wenn diese im Schuh seine Funktion ausüben kann. Hier habe ich die größten Hindernisse erlebt. Der hohe Schaft meines Raptor Artic erschwert diesen wichtigen Part. Das Reinlegen inkludiert leichten Ärger. Der sehr weiche und flexible Vorderteil der Sohle trägt kaum zur Deeskalation bei. Schiebt man die Sohle von oben in den Schuh, biegt sich dieser gerne nach hinten. Ein Nachjustieren ist nicht vermeidbar. Mehrmals. Dann muss man nur hoffen, beim Cutten richtig Augenmaß genommen zu haben.

Digitsole

Displayanzeige am Handy

Ganz wichtig ist, dass die Sohle im Schuh gut liegt und millimetergenau passt. Logisch. Das muss jede Sohle. Bei der Digitsole ist das aber umso wichtiger, da die Sohle in der Mitte eine ungewohnte Wölbung und an der Ferse eine ungewohnte Höhe aufweist. Hier ist ja der Akku verbaut. Ein paar Millimeter vor oder zurück sind entscheidend. Der kleine Druck im Längsgewölbe des Fußes hat mich nicht gestört. Das ist nicht Jedermanns/frau Sache. Die Solestar Carbonsohlen haben eine ähnliche Form. Mit der Zeit spürt man diesen leichten Druck nicht mehr. Am Anfang ist es aber gewöhnungsbedürftig. Aufgefallen ist mir, dass die rechte Sohle besser gepasst hat, als die Linke.

Die damit verbundene Erhöhung an der Ferse hat zur Folge, dass der ganze Fuß hinten höher ist und im Schuh ungeahnte Druckstellen entstehen können. Die Erhöhung ist nicht unwesentlich. Ich merke das am Verschluss meines Raptor. Die Überlappung am Rist ist nicht die selbe wie ohne .Auch die Sitzposition am Rad ändert sich damit. Das darf man nicht unterschätzen.

Zu guter Letzt geht es auch noch darum zu erwähnen, dass die Sohlen laufend über Bluetooth reguliert werden können. Von der Temperaturregelung bis hin zum Aus- und Einschalten. Ich selber habe Bluetooth unterwegs stets ausgeschaltet. Spart am Handy wertvollen Akku. Die Sohlen brennen dabei trotzdem weiter.

Die Zukunft gehört dem itelligenten Schuhwerk

Das Fazit fällt wie immer sehr nüchtern aus. Die Frage wozu man die Digitsole braucht stelle ich mir nicht. Es gibt sie und sie erfüllt ihre Funktion. Die Füße bleiben warm. Auch wenn ich das nicht zu 100% bestätigen kann. Bis jetzt. Es war für den Test leider nicht so kalt. Weitere Tests werden folgen. Auch mit herkömmlichen Schuhen. Auf alle Fälle geht Digitsole bereits damit mit großen Schritten in Richtung Zukunft. Vernetzte Schuhe.

Neben den bereits beschriebenen kleinen praktischen Hürden gibt es noch das Nachladen. Um dies zu tun, muss die Sohle aus dem Schuh genommen werden. Das macht nach jeder Ausfahrt (nach gut 4 Stunden maximaler Leistung – also 35° – sind die Akkus leer) die selbe nervige Prozedur. Das Reinlegen der Sohlen nervt. Mich.

ktrchts

PS 1: running/cycling 2.0 wird noch getestet. Interessant dabei: diese Sohlen haben eine Tracking Funktion.

PS 2: schaut euch auch den Digitsole Smartshoe an. Marty McFly Jr. würde vor Neid erblassen.

 

 

Das Radjahr 2018 – eine kleine Vorschau

Das Radjahr 2018

Es war wieder einmal ein spannendes wie auch kilometerreiches Radjahr mit vielen Highlights. Der Ötztaler Radmarathon, die Granfondo Pinarello, die Lakemania, der Mythos Monte Grappa, die Heimat Südtirol um nur ein paar zu nennen. Ich durfte viele neue Produkte testen und habe das Jahr ohne gröberen Verletzungen überstanden. Was nicht immer selbstverständlich ist. Der alljährliche und obligate Strava Rückblick hat erstaunliche Zahlen ans Licht gebracht. Alles Vergangenheit. Schauen wir nach vorne. Was wird das Radjahr 2018 bringen?

Möglichst oft und möglichst lange Radfahren.

Das Radjahr 2018 aus der Sicht von ketterechts wird nicht weniger spannend werden. Das ist meine Hoffnung und mein Bestreben. Möglichst oft und möglichst lange Radfahren. Das wird mein persönliches Motto bleiben. Motto welches ich mit vielen Gleichgesinnten teilen möchte. Aus diesem Grund, werden im nächsten Jahr neu die ketterechts Rennradreisen stattfinden. Dafür habe ich sehr gute Hotels, verslässliche Partner und vor allem sehenswerte Routen ausgewählt. Sechs Highlights stehen im Angebot. Für alle gibt es noch Restplätze.

Rennrad fahren in Dalmatien. Ostern in Zadar  24. bis 31. März

Radeln. Reden. Relaxen – chilliges Rennradwochenende beim Mohrenwirt in Fuschl am See. 10. bis 13. Mai

Rennrad fahren in Südtirol – Berge & Seen vom 5. bis 10. Juni 

Monte Grappa – kulinarisches Rennradwochenende am Monte Grappa. 19. bis 22. Mai und 18. bis 22. Juli

Austria Giro  – mit dem Rennrad von Bregenz nach Wien. 11. bis 18. August

Rennrad fahren in Südtirol – Wein & Kastanien vom 24. bis 28. Oktober

Hervorzuheben ist sicher der Austria Giro 2018. In 8 Etappen von Bregenz nach Wien und über die höchsten befahrbaren Pässe je Bundesland. Silvretta Hochalpenstraße, Timmelsjoch, Jaufenpass, Iselsberg, Hochtor, Fuschertörl, Obertauern, Sölkpass, Koblbergpasse, Pfaffensattel, Feistritzsattel, Geschriebenstein und dier Wiener Kahlenberg. Ein Begleitbus steht stets an der Strecke zur Verfügung und ein Mechaniker wird dafür sorgen, dass der Defektteufel keine Spur hinterlässt.

Das Radjahr 2018 – alles bleibt besser.

In Sachen Radbekleidung bleibt alles besser. Sowohl Teamdress und Camouflage bleiben im Sortiment. Die Serie „passione colorata“ wird um eine neue Farbe erweitert. Damit sind bereits 7 verschiedene feschgeilen Farben erhältlich. Als Überraschung folgt noch eine neue Radhose. Für sie, für ihn, für beide.

Das Radjahr 2018

Neue Farbkombination 2018

Neu 2018 ist, dass im meinem Shop lake Rennradschuhe angeboten werden. Neben dem klassischen Sortiment CX332 Damen und Herren, auch eine ketterechts custom made Serie. Lake Schuhe sind aus echtem Känguru Leder und die Modelle CX402 und CX332 können im Ofen gebacken werden (heat molding). Damit lässt sich der Fersenbereich noch besser an den Fuß anpassen. Das ganze funktioniert perfekt. Selbst getestet.

Einen Einteiler habe ich noch in Planung. Der Trend geht ja in diese Richtung. Gespräche mit dem Hersteller laufen. Beim Design bin ich mir noch nicht ganz sicher. Vorschläge nehme ich gerne entgegen.

 

Review passieren lassen.

Natürlich wird es wieder den einen oder anderen Produkt-Review geben. Der Garmin 1030 ist aktuell noch im Langzeittest. Auch Wärmesohlen von Digitsole sind in den Schuhen. Zugesagt hat man mir das neue Specialized Tarmac. Einige neue Regionen werde ich auch ausgiebig unter die ketterechts Lupe nehmen. Routen finden, Routen befahren und Routen beschreiben. Einfach dranbleiben. Am besten den Newsletter abonnieren, um keine Neuigkeiten zu verpassen.

Neue Blog-Schwerpunkte.

Viele neue Ideen, die Seite zu erweitern kreisen im Kopf herum. Wenn nicht dieses lästige Rennradfahren wäre. Mir fehlt oft einfach die Zeit, mich mit der technischen Seite des Bloggens zu beschäftigen. Das sei mir verziehen. Zwei Dinge nehme ich mir für das Radjahr 2018 vor. Ziel ist es, die Industrie noch näher zu uns zu bringen.

Das Radjahr 2018

Darf ich vorstellen: La ketterechts

Noch nicht gelungen ist es mir, „la ketterechts“ zu überzeugen, selbst über ihre Rennrad-Leidenschaft zu berichten. Eigentlich hätte ich für sie eine eigene Rubirk vorgesehen. Schauen wir mal, ob wir das intern lösen können. Sonst müsst ihr mir helfen. Sie ist witzig, sie ist charmant, sie fährt gerne und vor allem ist sie kritisch.

In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen sportlichen Jahresausklang und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Wie lesen uns 2018.

ktrchts

PS: Wünsche, Anregungen, Lob und Sonstiges packe ich gerne ich meine Trikottasche.

Northwave Winterschuh – der Raptor Artic GTX

Northwave Winterschuh

Der Name Raptor Artic GTX klingt in meinen Ohren wie eine gefährliche Bedrohung. Gut wenn diese gegen die winterlichen Bedingungen gerichtet ist. Schnee und Kälte dürfen sich gerne davor fürchten und das Weite suchen. Dann ist einem warmen Fahrspass im Winter nichts mehr im Wege. Und sollte es doch kalt und feucht werden, dann muss der Northwave Winterschuh sein Versprechen einhalten und all seine Funktionen ausspielen. Seine Aufgabe ist Wasser und Wind von den Zehen fern zu halten. Darüber hinaus muss er tiefe Temperaturen stoppen. Ob er das kann? Um das herauszufinden habe ich den Schuh aktuell im Einsatz.

Endlich brauche ich keine Überschuhe mehr.

Im letzten Winter habe ich 3 Paar Überschuhe vernichtet. Einerseits habe ich sie durch Stürze am Asphalt durchgeschliffen und anderseits einfach aufgebraucht. Meistens hat das Material an Ferse und Schuhspitze den Dienst quittiert und aufgegeben. Meine Liebe zu Überschuhen hält sich seit dem in Grenzen. Das Geld für Neue habe ich dieses Jahr in Winterschuhe investiert. Die Wahl viel auf den Northwave Winterschuh Raptor Artic GTX. Gekauft bei XXL Sports. Statt um € 249,- (Listenpreis, UVP) zum Aktionspreis von € 159,-. Ein Spezialmodell. Die  Farbkombination schwarz/gelb fluo findet man sonst nirgends.

Northwave Winterschuh

Funktionalität vor Schönheit.

Wie es sich gehört, habe ich mich vor dem Kauf, im Netz viele Informationen und Meinungen zum Schuh reingezogen. Was auch für Verwirrung gesorgt hat. Den Nortwave Winterschuh gibt es nämlich in zig Ausführungen. Einmal für Rennrad und MTB, dann je Nicht-Artic, Artic und Extreme. Entschieden habe ich mich für die goldene Mitte.

Northwave Winterschuh – Funktionalität frisst Schönheit.

 

Northwave Winterschuh

(c) Nortwave

Geschmäcker sind verschieden und Kompromisse nicht jedermanns Sache. Beim Raptor muss mein einen solchen Kompromiss eingehen. Schön ist – in meinen Augen – was anderes. Dass andere Mütter auch keine schöneren Winterschuhe haben, tröstet nur bedingt. Wer was Zierliches sucht, der liegt bei diesem Schuh leider falsch. Wer was Funktionelles sucht, hingegen genau richtig. Die ersten 1.200 km mit dem Schuh waren vielversprechend. Der Einsatz bei Kälte und Schneematsch genau so, wie man ihn sich vorstellt. Die Füße sind nicht nur trocken geblieben, sondern auch warm.

Die ganz extremen Bedingungen waren bis jetzt noch nicht dabei. Also keine -14° wie im letzten Jahr, oder -5° Durchschnittstemperatur wie bei der Lakemania 2017. Ich denke aber, dass man mit diesem Schuh, auch derartige Verhältnisse gut überleben kann. Mit Merino Socken und einem Fußwärmer.

Praxistest bestanden. Ein paar Wünsche gibt es noch.

Kommen wir nun zum Praktischen. Der Schuh war anfangs ein Mysterium. Anziehen und Verschließen mussten erst erfahren werden. Es gibt nämlich Vorteile, die gleichzeitig aber auch kleine Tücken sind. So zum Beispiel der hohe Schaft aus Neoprenmaterial. Was zum Schutz vor Wasser gedacht wurde, stellt sich als Hinderniss beim Hineinschlüpfen dar. Der leichte Schaft ist so biegsam, dass man keinen guten Halt hat, den Schuh mit den Händen so zu fixieren, damit man mit den Zehen reinschlüpfen kann. Da sind koordinative Fähigkeiten gefragt. Auch weil der schwere „Restschuh“ gravitationstechnisch das Gesamtwerk nach unten zieht. Am einfachsten geht das jetzt im Sitzen. Schuh am Boden, Schaft anvisieren, Zehen nach unten strecken, Loch erwischen und dann vorsichtig seitlich den Schaft noch oben ziehen. Die letzten Zentimeter mit der kleinen Schleife.

Northwave Winterschuh

Nie mehr Überschuhe.

Ist man einmal im Schuh, darf das Schließen mit dem BOA ähnlichen System nicht bei Eile erfolgen. Der Schuh hat nur einen Drehverschluss. Das Seil ist dementsprechend lange und es sind schon 10+ Umdrehungen notwendig bis der Schuh fest sitzt. Das selbe gilt auch beim Öffnen.

Vorsicht kann Spuren von kaputt gehen enthalten.

Das Verschlusssystem bedingt sich eines Seils und nicht eines Drahtes. Das Seil schaut sehr filigran aus und fühlt sich auch so an. Beim Öffnen ist Vorischt geboten. Es gibt nämlich keinen „Hebel“ mit dem die Überlappung des Schuhs (ja, der Schuh hat eine überlappende Zunge – sehr gut, wenn es darum geht, einen Wassereintritt zu verhindern) hochgezogen werden kann. Dazu kommt noch, dass der Drehknopf ein komisches Metallzäpfchen hat. Wird dieses nicht nach oben gezogen, öffnet sich der Schuh nicht. Man bräuchte also drei Hände. Mit einer Hand das Zäpfchen ziehen, mit der anderen Hand die Überlappung hochziehen und mit der dritten Hand das feine Seil begleitend mitziehen. Keine Ahnung wer sich dieses Verschlusssystem ausgedacht hat. Ich würde mir da zwei andere Drehverschlüsse wünschen.

Northwave Winterschuh

Northwave Verschlusssystem

Die Sohle des Northwave Winterschuh ist steif genug, um den Druck auf’s Pedal zu bringen. Carbon sein Dank. Dieser ist wohl unter einer dicken Kunstoffschicht versteckt. Das Profil ist sehr grob und ermöglich so ein sicheres Gehen im Gelände. Auch am Asphalt. Durch einen Defekt musste ich 4 km bergab gehen. Der Schuh hat es überlebt. Meine Waden weniger.

Ein funktionelles hässliches Entlein.

Eine detaillierte technische Beschreibung erspare ich mir. Die kann jeder selbst nachlesen. Bis jetzt kann ich nur Positives vermelden. Abgesehen von der Optik (ja, ich bin da etwas eigen und heikel) ist der Northwave Winterschuh eine sehr gute Investition. Windproof und waterproof sind keine leeren Versprechungen. Die bis zu -10° muss ich allerdings noch testen. Wenn es nicht dazu kommt, bin ich auch froh. Ich hasse nämlich Kälte.

ktrchts

 

The Rapha Festive 500 – alle Jahre wieder.

The Rapha Festive 500

Ein Stück Stoff als Belohnung für kalt feuchte 500 km zwischen dem 24. und 31. Dezember. Das ist „The Rapha Festive 500“ powered by strava. Belohnung, welche sich wieder Zehntausende Außerirdische vom Rennradplaneten holen werden. Die einen in warmen südlichen Gefilden. Die anderen in unseren winterlichen alpinen Breitengraden. Gut haben es die aus dem Süden. Sehr gut. Weniger gut die Alpenländler. Wir Alpenländler. Hier isst man nicht nur üppiger und süßer. Bei uns ist auch das Wetter womöglich alles andere als rennradfreundlich. Nach 2015 und 2016 bin ich heuer wieder mittendrin statt nur daheim. Diesmal in Begleitung. La ketterechts hat sich angemeldet. Auch sie will den Stoff, der mein Radleben bedeutet.

Gruppendruck ist der moderne freie Wille.

Ich muss gestehen, dass ich vor 2 Jahren nicht ganz freiwillig das äußerst knappe Minimalziel von 501 Kilometern erreicht habe. Es war der kollektive Gruppendruck der mich einerseits motiviert und andererseits auch verpflichtet hat. Grupendynamik ist der moderne freie Wille. Im vergangenen Jahr, war es schon viel entspannter. Nach 250 km Vorglühen am 23.12. bin ich weit über das 500er Ziel hinausgeschossen. Heuer geht es darum, als Domestique gute Arbeit zu leisten.

The Rapha Festive 500

Das begehrte Stoffabzeichen

So wie bei vielen, wird es wohl ein hartes Stück Arbeit werden. Nicht für jene, welche die #festive500 Challenge an einem Tag erfüllen. Ja. Die gibt es auch. Freaks nennt man sowas. Verrückte. Kranke. Ich meine eher jene, die das zum allerersten Mal machen wollen. Sie werden mit sich und anderen Faktoren kämpfen müssen. Gut, wenn man ein paar Tage frei hat. Da kann man es sich besser einteilen. Einteilung ist auch das Zauberwort. Strategisch planen und vorgehen. Was man hat, das hat man. Wer am Ende um Kilometer kämpfen muss ist klar im Nachteil.

Wie aber sollte Mann und Frau es aber angehen? Ich habe mir ein paar Gedanken über Strategie und Zeiteinteilung gemacht.

The Rapha Festive 500 – digitale Gladiatorenkämpfe.

Der Heilige Abend eignet sich heuer perfekt dafür, sich einen angenehmen km-Polster zu verschaffen. Da dieser auf den Sonntag fällt und viele Geschäfte nicht aufsperren werden/wollen, ist es am 23.12 mit dem Shopping-Stress geschehen. Aus diesem Grund kann der Christbaum am Heiligen Abend ein paar Stunden später stehen. Die leuchtenden Kinderaugen dürfen auch warten. Ein 100er ganz zu Beginn wäre eine feine Sache. Status: -400 km.

Der Christtag schreit nach einem „early morning“ ride. Alternativ „night ride“. Das Mittagessen im Kreise der Lieben (Eltern, Schwiegereltern …) kann man kaum canceln. Darum früh raus und den 50er voll machen. Status: -350 km.

Der Stefanitag gibt das zurück, was man am Heiligen Abend und am Christtag geopfert hat. Nämlich die Zeit. Jetzt Zeit für sich zu beanspruchen ist nicht egoistisch. Nein es ist fair. Und in jeder guten Beziehung vertretbar. Partner, Kinder, Haustiere können heute gerne Skifahren oder Eislaufen gehen. Man trifft sich dann am Abend zum gemeinsamen Abendessen. Oder zum Aufwärmen. Die 200er Marke muss überschritten werden. Es geht schon Richtung 250 von 500. Status: -270 km

Alles was jetzt noch zählt ist Mitzählen.

Tag 4. Die Lebensmittelgeschäfte haben wieder geöffnet. Wer seine Reserven nicht aufbrauchen will, der füllt heute seine Vorräte. Zu Hause in der Speisekammer oder im eigenen Körper. Nein. Keine Pause. Ein regenerativer Tag bringt uns in Richtung 300er. Plus. Was man hat, hat man. Alles was jetzt zählt ist Mitzählen. Und Aufzeichnen. Status: -200 km.

Für die Fleißigen bleiben ab 28. Dezember noch 200 km in 4 Tagen. Ein Kindergeburtstag. Wenn alles glatt läuft. Ist es aber glatt, dann schaut’s anders aus. Gut, wenn in der Garage neben dem Rennrad auch ein Mountainbike oder ein Crossrad zur Verfügung stehen. Mit Spikes. Für den Fall der Fälle. Den Schneefall. Damit uns nichts aufhalten kann. Irgendwo in der Nähe des 400er darf der 28. Dezember zu Ende gehen. Status: -130 km.

In drei Tagen bist du tot. Oder frei von Zwängen.

Wir schreiben den 29. Dezember. Noch drei Tage um zu sterben. Sofern jetzt Hausfrieden, und Beziehungsstatus noch in der Norm sind, geht es in den Endspurt. Die fehlenden Kilometer vor Augen werden einige noch ihr Bestens geben. Andere hoffnungslos das Rad gegen eine Couch tauschen. Oder gegen einen Wellnessbeziehungs-Kiturlaub. Genau. Kinder gibt es ja da und dort auch noch. Einsame Kinder mit einer nagelneuen Rodel oder frisch vom Christkind herbeigeflogenen Skiern. Wer erklärt denen, dass ein Stück Stoff wichtiger sind? Wem das alles wurscht ist der schreit „mission accomplished“. Status: -80 km.

Die letzten zwei Tage gehört den Fleißigen. Sie fahren nach dem Pflichtteil bereits die Kür. Herzlichen Glückwunsch. Sie haben ihr Ziel erreicht. Silvester kann genossen werden. Am Rad. What else. Der Rest kämpft. Mehr oder weniger.

Silvester. Jetzt oder nächstes Jahr. Darüber, ob man die 500 km erreichen wird oder nicht, ist schon entschieden worden. In den ersten drei Tagen. Jetzt brauchen viele noch einen Kraftakt und Motivationsschub. Möge die Macht mit ihnen und der Wettergott gnädig sein.

Wünsche allen Freude, Frieden und diesen Fetzen Stoff.

ktrchts

PS: wer glaubt, The Rapha Festive 500 am Ergometer oder am Bahnrad zu meistern. Dem sage ich nur eins: #mimimi

Radfahren im Winter – wie man Ausrutscher vermeidet

Radfahren im Winter

Der erste Schnee ist gefallen. Ich auch. Hingefallen. Ausgerutscht. Selber Schuld. Ein glatter Bauchfleck. Ich hätte es wissen müssen. Radfahren im Winter ist halt eine glatte Disziplin. Die Chancen auszurutschen sind groß und allgegenwärtig. Kann passieren. Muss aber nicht. Wenn man sich an ein paar einfache Gesetze der Physik und der Vernunft hält und diese nicht unnötig strapaziert. Leichtsinn ist keine Erfahrung.

Leichtsinn ist keine Erfahrung.

Bodenhaftung ist das Zauberwort. Auf trockener Straße denken wir nicht einmal daran. Im Winter sollten wir (ich) aber der Traktion mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie entscheidet darüber, ob und wo wir eine Ausfahrt beenden. Ich spreche aus Erfahrung. Die 24Stunden Burgenland Extrem Tour Lakemania 2017 habe ich mit 3 Rippenbrüche absolviert. Folgen eines Sturzes bei der letzen Erkundungstour rund um den Neusiedler See. Nicht das einzige Malheur im vergangenen Jahr. Wo gearbeitet wird, fallen bekanntlich Späne. Im Winter reichen diese von blauen Flecken bis zu angeknacksten Knochen.

Radfahren im Winter

Vorsicht Rutschgefahr

Deshalb lassen wir uns die Lust am Radfahren im Winter aber nicht nehmen. Die kalte Jahreszeit ist nicht nur zum Langlaufen oder Skitouren gehen da. Die nachfolgenden Tipps sollen dabei helfen, die Zeit bis zum nächsten Trainingslager im Süden zu überstehen. Ich bin kein Fan von Zwift, Tacx und Wahoo. Vielleicht weil ich es nie richtig ausprobiert habe. Vielleicht auch, weil ich Jahrhunderte vor dieser Zeit, auf einem Daum Ergo 8008 TRS die Winterzeit totgeradelt habe. Egal. Ich will raus.

Radfahren im Winter. So vermeide ich Ausrutscher.

Die nachfolgenden Tipps sind selbstkritisch und vor allem an mich gerichtet. Weil diese Punkte die Gründe für meine Liebschaften mit Schnee, Eis, Asphalt und Unfallambulanzen waren.

  • Geschwindigkeit: Geringeres Tempo ist nicht nur sicherer, sondern vermindert auch den Fahrtwind bei kalten Temperaturen. Also zwei Fliegen mit einem Streich.
  • Luftdruck: Es muss nicht immer der maximale Luftdruck sein. Weniger bedeutet mehr Bodenhaftung.
  • Reifenbreite: Je breiter, desto besser. 35mm Continental Cyclocross Speed wie ich sie fahre sind Selbstmord.
  • Reifenprofil: Was im Sommer rollt, schmollt bei Schnee. Die paar Euros für ein grobes Profil zahlen sich aus.
  • Bremsen: Lieber zu früh, als zu spät. Speziell in der Kurven. Solang das Rad noch gerade ausfährt.
  • Kurvenradius: Zu viel einschlagen bedeutet oft aufschlagen. Einfach den maximalen Kurvenradius ausnutzen. Mit geringerer Geschwindigkeit lässt sich das Rad auch auf glattem Untergrund in die gewünschte Richtung lenken
  • Vorausschauen: Nicht lässt sich Voraussehen, aber wer voraus schaut, erkennt die Gefahr viel früher.
  • Tourenwahl 1: Die Straße ist im Winter immer noch der sicherere Weg. Hier funktioniert Schneeräumung und Salzstreuung. Was die Schneeräumung vernächlässigt, sollte man auch tun.
  • Tourenwahl 2: Was im Sommer idyllisch ist, ist im Winter tückisch. Holzbrücken zum Beispiel. Oder Waldwege. Wenn die Sonne bestimmte Plätze meidet, dann sollte man es ihr gleich tun. Sie wird schon ihre Gründe haben.
  • Neuschnee: Die weiße Pracht ist zwar nett, flauschig und romantisch. Sie kaschiert aber. Alles, was gefährlich ist. Eisplatten insbesondere. Siehe Bild oben. Hände weg und Räder weg.
  • Hände: beide Hände am Lenker. Ja. Also Selfieverbot. Hart, aber wichtig. (Danke an dieser Stelle an Dieter Sch. für diesen Tipp). 
  • Spikes: Was die können, kann keine Erfahrung und kein Fahrtechniktraining auf dieser Welt. Sind diese montiert, kann man alle Punkte oben vernachlässigen und den Leichtsinn-Modus wieder ein wenig aktiveren.

Wünsche mir unfallfreies Radfahren im Winter sowie Hals- und Beinbruch.

ktrchts

PS: Bekleidungstipps für das Radfahren im Winter gibt es hier.

Rennradreisen nach Südtirol, Italien und Österreich

Rennradreisen

Ich freue mich, hier ganz offiziell kund zu tun, dass es 2018 exklusive ketterechts Rennradreisen geben wird. Die Katze ist aus dem Sack. Nach dem Shop im letzten Jahr, ist dieser Schritt eine weitere Erweiterung des Angebotes meiner Webseite, welche jetzt neben der Rennradgeschichten und der Rennradbekleidung eben neu, Rennradurlaub unter einem Hut vereint. Den prominenten Anfang machen nächstes Jahr das Südtiroler Unterland, der Austria Giro, der Monte Grappa und die Region rund um den Fuschlsee.

Mehr als nur Rennradurlaub.

Fokus meiner Rennradreisen soll das Miteinander sein. Für sie, für ihn, für beide. ketterechts Rennradreisen wollen mehr als nur Rennradurlaub sein. Sie werden Genuss mit sportlichem Ehrgeiz sein. Ganz so einfach darf es ja nicht sein. Denn am Ende des Tages wollen wir ja auch spüren, wofür es sich gelohnt hat in die Pedale zu treten. Wir wollen uns einfach landschaftlich und kulinarisch so richtig verwöhnen lassen und nebenbei noch die Freude am Rennrad genießen. Eine gute Mischung aus anspruchsvollen Kilometern und atemberaubenden Höhenmetern. Das ganze flankiert von Capuccino-Pausen mit Kuchen. Wenn das kein Versprechen ist.

Rennrad Hotel

Wasserstelle Voglerau

Rennradreisen – Für sie, für ihn, für beide.

Die jeweiligen Termine eignen sich für alle, die Spass am gemeinsamen Rennradfahren haben. Egal ob als Formaufbau, Formbestimmung oder einfach nur Kilometer zu strampeln. Der Blick auf die Landschaft steht im Vordergrund, auch wenn die eine oder andere Verbesserung der Technik nicht vernachlässigt wird. Grundkondition ist natürlich Voraussetzung.

Das Programm ist schnell beschrieben: Rauf. Runter. Lang. Kurz. Ausgiebig. Einmal. Mehrmals. Gemütlich. Schnell. In der Gruppe. Inklusive Cappuccino Stopps. Gemeinsam wegfahren. Gemeinsam ankommen. So einfach und schön kann Rennrad fahren sein.

Monte Grappa

Gute Technik und gute Beine

Termine 2018

 

Ostern in Porec. Istrien mit dem Rennrad entdecken. Vom 24. bis 30. März 2018

Radeln, reden, relaxen. Das chillige Rennradwochenende. Vom 9. bis 13. Mai 2018.

Monte Grappa. Kulinarisches Rennradwochenende in den italienischen Voralpen. Vom 19. bis 22. Mai 2018

Rennradfahren in Südtirol. Berge & Seen. Vom 5. bis 10. Juni 2018.

Monte Grappa. Bergtraining in den italienischen Voralpen. Vom 18. bis 22. Juni 2018

Austria Giro 2018. Von Bregenz nach Wien. 10. bis 18. August 2018

Rennradfahren in Südtirol. Wein & Kastanien. Vom 24. bis 28. Oktober 2018.

Rennrad fahren

Der Kalterer See

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Rennrad fahren in Südtirol – Heimat bist du schöner Pässe.

Rennrad fahren

Viele kennen Südtirol vom Hörensagen. Ich kenne es von meiner Kindheit. Wir schreiben die späten 80iger und die frühen 90iger Jahre. Ich darf bereits ein Giubilato 16Gang Stahlrad mein Eigen nennen. Mit weißem Baumwolle T-Shirt, schwarzer Radhose und Turnschuhen mache ich zuerst die Straßen rund um Brixen unsicher. Später dann die Dolomitenpässe. Das waren noch Zeiten. Heute, zig Jahre später, bin ich immer noch gerne hier. Am liebsten im Spätsommer, der hier in Südtirol Ende Oktober noch zugegen ist. Heuer haben wir uns für’s Rennrad fahren entschieden. Letztes Jahr war es noch die Premiere mit dem Crossrad.

Der liebe Gott war auf Rennradreise.

Die Wahl fiel auf Tramin an der Südtiroler Weinstraße. Die umliegenden Pässe und der Kalterer See bieten eine perfekte Kulisse zum Radeln und Relaxen. Hier herrscht mediterranes Klima. Palmen sind deshalb keine Seltenheit. Die Möglichkeiten reichen vom ausgiebigen Rollen entlang der Radwege an der Etsch über das Bezwingen kurvenreicher Bergpässe. Anfang November ist das Bozner Unterland ein Potpourri aus Farben und Düften. Gelbe Weinreben, rote Äpfel und ein azurblauem Himmel prägen das Landschaftsbild. Der liebe Gott muss wohl seinen besten Tag gehabt haben, als er Südtirol erschaffen hat.

Rennrad fahren

Der Kalterer See

Wir haben unsere Zelte im ****Bike Hotel Traminerhof aufgestellt. Es war eine Entscheidung, die ich aus dem Bauch heraus getroffen habe. Die Wahl haben wir nicht bereut. Hier wird Bike groß geschrieben. Familie Pomella sorgt dafür. Besonders Junior Chef Andreas lebt hier sein Hobby und seinen Beruf voll aus. Die neuen Zimmer Apple&Style sind geräumig und eher einem stylischen City Hotel zuzuordnen, das Essen ist auf sehr hohem 4×4 Niveau. Mit jeweils vier Möglichkeiten für ein 4-Gang-Menü besteht keine Gefahr monoton zu speisen. Oder haben sie schon einmal eine „Tausendflockensuppe“ oder ein „Wachtelbrüstchen“ gegessen? Wir bis jetzt nicht.

Der Morgen schreit nach Rennrad fahren.

Frühstückswünsche bleiben keine offen. Der obligate und lebensnotwendige Cappuccino kommt noch von der klassischen Kaffeemaschine und nicht vom Vollautomaten. Nachschub inklusive. Mehr muss ich wohl nicht sagen. Außer vielleicht, dass es hausgemachten Kuchen und hausgemachte Müsliriegel gibt. Ganz nach meinem Geschmack. Kraft tanken heißt es. Denn diese wird benötigt. Weil der Südtiroler Morgen nach Rennrad fahren schreit. Gleich zeitig in der früh, wenn die Morgensonne die Beine weckt.

Rennrad fahren

Apple&Style im Traminerhof

Als Alt-Einheimischer ist es für mich nicht schwer, uns eine an das Wetter und an die zur Verfügung stehende Zeit angepasste Rennradrunde zu finden. Schwer ist nur die Entscheidung welche. Dolomiten, Gardasee, Bozen, Überetsch, Eisaktal, Seiser Alm, Nonstal, Mendelgebirge, Ultental – der liebe Gott hat es gut gemeint, als er Südtirol geschaffen hat. Zu gut, würde ich sagen. Man braucht hier 7 Tage zu je 25 Stunden, um alle Highlights in unmittelbarer Nähe zu sehen. Das geht sich nicht aus. Auch weil die Traminer Kellerei und die Brennereien Roner und Psenner besucht werden sollten. Nur der Neugier halber. Nicht um etliche Flaschen Gewürztraminer als Urlaubsmitbringsel auf der Heimreise im Kofferraum zu verstauen. Dort sind ja schon die Südtiroler Äpfel gelagert.

Weinstraße, Bergstraße und Radwege.

Spätsommerliches Wetter. Traumhafte Kulissen. Besonderes Flair. Ausgezeichnetes Essen. Und nicht zu vergessen, viele Rennradkilometer und -höhenmeter. Wir haben die kurze und intensive Zeit genossen. Den Cappuccino am Bozner Waltherplatz, die Kehren hinauf auf den Mendelpass, Unsere liebe Frau im Walde, den spiegelglatten Kalterer See am Morgen, die erntereifen zum Mundraub verlockenden Pink Ladies, das Lavazèjoch mit dem 18% Anstieg von Cavalese, dem belohnenden, wunderbaren Rundblick vom Ortlermassiv über die Gletscher des Alpenhauptkammes bis zu dem greifbar nahen Latemar, Rosengarten und Schlern-Massiv hoch oben auf 1808 m und zuletzt den Geschwindigkeitsrausch am Radweg von Bozen nach Auer.

Südtirol ist eine Reise wert. Für jeden Geschmack findet sich das Passende. Hier trifft alte Tradition auf moderne Architektur, italienisches Flair auf südtiroler Kerbe, Rennrad auf Mountainbike, Schriftsprache auf Dialekt, Temperament auf Gelassenheit, Großstadt auf Landidylle. Und wer will, trifft hier nächstes Jahr auf mich.

Aufgepasst: Südtiroler Rennradwochen 2018

Weil es so schön war, haben wir uns entschieden wieder zu kommen. Und wir wollen Sie mitnehmen. Zu den ketterechts Rennradwochen 2018. Wir radeln, reden und relaxen gemeinsam. Zwei Termine stehen zu Auswahl. Anmeldungen und Reservierungen ab sofort möglich. Genaue Informationen bieten die jeweiligen Links.

Berge & Seen – Rennrad fahren in Südtirol vom 5. bis 10. Juni 2018

Wein & Kastanien – Rennrad fahren in Südtirol vom 24. bis 28. Oktober 2018

Rennrad fahren

Hotel Traminerhof

Ich freue mich, Ihnen die Schokoladenseite des Bozner Unterlandes zu zeigen.

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Aero Rennrad Specialized Venge ViAS

Aero Rennrad

Frei nach der Devise andere Mütter haben auch schöne Rennräder, habe ich dieses Mal nicht lange gezögert und bin dem Ruf vom Mountainbiker am See gefolgt, als mir angeboten wurde, das Aero Rennrad Specialized Venge ViAS unter die ketterechts Fittiche zu nehmen. Gesehen hatte ich das Rad schon ein paar Mal. Meine Neugier also groß genug, um mich trotz Sturm und Regen mit meinem Pina von Eisenstadt Richtung Weiden am See auf den Weg zu machen.

Andere Mütter haben auch schöne Rennräder.

Specialized Venge ViAS mit Scheibenbremsen, Ultegra Di2, Pirelli P-Zero Drahtreifen 25mm vorne und hinten, Roval Carbonfelgen mit DT-Swiss Naben und ein S-Works Power Sattel. Vor mir stehen 7.499 Aero gebündelte Carbon Euros. Clean, auf das Wesentliche reduziert, bereit das Weite zu suchen und ordentlich getreten zu werden. Kurzer und obligater Espresso im Shop, ein wenig Small Talk mit Mike, ein kurzer Besuch in der Werkstatt zur Einstellung der Sitzhöhe und schon war ich in der freien Wildbahn.

Aero Rennrad

Specialized Venge ViAS

Gleich von Anfang an fühle ich mich nackt ohne Garmin. Mein Edge 1000 muss in die Trikottasche. Der specialized Specialized Lenker ist so specialized, dass herkömmliche Garmin Halterungen nicht passen. Oder Mike hat einfach keine montiert. Fakt ist, dass flach und konvex nicht zu rund passen. Eventuell ganz nahe am Vorbau. Nicht einmal die Halterungen, welche man direkt an die Schrauben des Vorbaus befestigen könnte, würden passen. Das Venge ViAS misst mit eigenen Maßstäben und nicht in der Norm. Alles ist viel breiter angelegt. Aero. Schade eigentlich. Ich hätte gerne Tempo und Watt im Auge. Vor allem bei einer Testfahrt.

Ein Aero Rennrad. Sexy oder doch nicht.

Das Specialized Venge ViAS fühlt sich weich an. Komfort würde der Kenner meinen. Dafür sehr kompakt. Ich fahre einen 56er Rahmen und dieselbe Sattelhöhe wie beim Dogma. Trotzdem sitze ich kürzer. Nicht ungut. Ich mag es so. Im Wiegetritt, klopfe ich mit meinen Knien ab und wann auf den besagten Lenker. Ok. Speichern. Das muss ins Unterbewusstsein. Die Pirelli P-Zero mit 25mm und 7,7 bar zeichnen sich als Komfortspender aus. Das Gesamtpaket Rad, Laufrad, Reifen schluckt Kanaldeckel als gäbe es sie gar nicht. Das stockbockige Dogma mit Carbon-Boras und 10 bar gibt im Vergleich dazu, jede Bodenunebenheit direkt an die Wirbelsäule weiter. Wer es lieber weich hat, findet im Venge ViAS einen Verbündeten.

Ich verschmelze sehr schnell mit dem S-Works Power Sattel. Sitzt, passt. Kann bis an den vordersten Zipfel rutschen und spüre keinen Schmerz. Hätte ich jetzt Aufleger würde ich zum Flug ansetzen. Die Ultegra Bremshebel sind wuchtig, liegen aber trotzdem gut in der Hand. Daumen nach innen, Finger nach außen. Ich habe das Gefühl, dass man hier für alles den richtigen Platz vorreserviert hat. Einzig das elektronische Schalten funktioniert noch nicht. Ich bin ja ein Campagnolo Jüngling und so ein Di2 Dingsda habe ich schon einmal umgebracht. Ein wenig probieren geht über studieren. Die Fehlerquote reduziert sich im Laufe der Ausfahrt.

Seitenwind ist der stärkere Gegenwind.

Das Wetter spielt nicht mit. Es weht ein böiger Wind und immer wieder gehen leichte Regenschauer nieder. Zuerst übe ich ein wenig specializen am Radweg. Schnell ist mir das zu langweilig und ich verlasse diesen in Jois Richtung B50. Dort mache ich am Weg Richtung Winden am See Bekanntschaft mit des Rades Feind Nummer eins. Den Seitenwind. Über das Leithagebirge bläst dieser in einem 90° Winkel zur Fahrbahn mit voller Wucht auf das Venge. Die hohen Laufräder sind eine attraktive Angriffsfläche. Meine Neigung in den Verkehr hinein nimmt skurrile Formen an. Ich surfe. Es fällt mir schwer, mein Geschoss zu kontrollieren. Nach ein paar Kilometern ist der Spuk vorbei. Ich biege rechts ab und setze mich frontal in den Wind. Klingt einfacher, ist es auch.

Aero Renrnad

Shimano Disk-Brake

 

Bergauf überrascht mich die Agilität des Aero Rahmens. Trotz der 25er Reifen und der nicht unbedingt auf Alp d’Huez getrimmten Geometrie. Im Wiegetritt wie auch im Sitzen. Die Übersetzung ist mit 52/36 vorne und 11/28 hinten für burgenländische Verhältnisse optimal. Die Sprünge sind gering und somit lässt sich die Kette problemlos über die volle Bandbreite der Ritzel steuern. Auch 53/28 läuft geräuschlos und ohne Probleme. Trotz müder Beine drücke ich. Das Rad reagiert gut. Eine PB geht sich knapp nicht aus.

Genetisch bedingt auf Speed getrimmt.

So richtig geil wird’s hinunter nach Kaisersteinbruch. Das Venge beschleunigt gut und dank der Scheibenbremsen kann ich in den paar Kurven inklusive der letzten Kehre einen späteren Bremspunkt setzen. Richtig schräg wird es erst im Kurvenscheitel. Die Linie ist gesetzt und die Spur wird treu gehalten. Danach geht es ohne Gegenlenkung weiter. Dieses Rad ist genetisch bedingt auf Speed getrimmt. Es schreit danach. Ich schenke mir nichts und lass es krachen. Strava wird es mir am Ende des Tages mit einer neuen PB bis Wilfleinsdorf danken.

Der Rest ist jetzt nur mehr die Kür. Bruck an der Leitha, Bruckneudort, Parndorf. In der Waldschneise. Seitlich von hinten schiebt es mich nach vorne. Die 52 Zähne werden voll ausgenutzt. Der Griff zum Unterlenker unvermeidlich. Ich starte den Triathlon-Modus. Schwerpunkt vor das Tretlager und Druck nach hinten. Es rauscht. Die Bestie hat den Käfig verlassen. Die freie Wildbahn ist das natürliche Habitat des Aero Rennrades. Ein Wildkatze, die aber leicht zu zähmen ist.

I’am specialized – das Fazit fällt nüchtern aus.

Die postiiven Eindrücke überwiegen nach der ausgiebigen Testfahrt. Geiles Rad. Interessantes Spielzeug mit einer Menge neuer teschnischer und aerodynamischer Teilen. Vielleicht ist das Venge ViAS nicht für jeden Tag und jede Ausfahrt geeignet. Aufgefallen wird damit aber sicher.

Einzig und allein die Bremsen haben Abzüge in der A Note bewirkt. Nach jeder stärkeren Bremsung haben die Shimano Scheiben angefangen zu heulen. Ja. Nach dem Bremsen. Sobald die Bremse ausgelassen worden ist. Wie eine Nachtigall beim Balzen. Lauter und immer lauter. Erst beim Wegfahren oder erneutem Bremsen verstummte das Konzert. Fragt mich nicht warum. Mike bestätigte mir diesen Effekt.

Dass Hinter- und Vorderrad so nahe am Sattelrohr und Unterrrohr liegen würde mich in Sachen Rahmenschaden beunruhigen. Hier ist viel Platz für Rollsplitt und anderen Teilen, welche die Straße freigibt.

Es war eine kurze Liaison. Das Aero Rennrad und ich haben uns respektvoll verabschiedet. Wir hatten Spass. Ob wir uns wiedersehen? Vielleicht. Möglicherweise. Auf alle Fälle gibt es bald ein Date mit dem neuen Specialized Tarmac. Einmal specialized, immer specialized?

ktrchts

Danke nochmals an Mountainbiker am See für die Leihgabe des Rades. Falls das Venge S-Works frei verfügbar wäre: Ihr wisst, wo ich zu finden bin. eTap oder Dura Ace mit Wattmesskurbel ist egal.

PS: Dieser Blogbeitrag erfolgt unentgeltlich. Nein. Ich habe dafür zwei Espresso bekommen.