Schlagwort: Rennrad Blog

Leithaberg-Radmarathon. Freistartplatz zu gewinnen.

Die Leithaberg-Radmarathon Strecke.

Purbach am Neusiedler See. Idyllisch gelegen. Ruhig. Sonnig. Warm. Hier startet und endet am 24.5.2015 der Leithaberg-Radmarathon. Sowohl die Strecke A über 120 km als auch die Strecke B über 80 km. Drei oder zwei Runden mit einer doppelten Überquerung des Leithagebirges. Zwei „Schupfer“, welche ich sehr gut kenne. Kaisersteinbruch Richtung Breitenbrunn und Donnerskirchen Richtung Hof am Leithagebirge. Der Rest ist flach. Burgenlandflach. Und windanfällig. Kaisersteinbruch mag ich. Das ist eine Kette rechts Steigung. Donnerskirchen hingegen fordert etwas mehr. Leider bin ich am 24.5. verhindert und kann deshalb nicht an den Start gehen. Im Pulk wäre das eine oder andere Strava Segment sicher zu knacken gewesen. Gruppendruck und Gruppendynamik beflügeln. Der Radmarathon selber ist auch was ganz spezielles. Fein und familiär. Was Organisator Edmund Kiss hier Jahr für Jahr auf die Beine stellt ist bewundernswert. Klasse statt Masse. Geringes Startgeld, perfekte Infrastruktur, gut abgesicherte Straßen (kein Gegenverkehr in den Anstiegen und Abfahrten!), ein ansehnliches Starterpaket und ein Finisher Geschenk der Superlative. Wahlweise ein Continental 4000s oder oder ein 4000sII Drahtreifen gegen einen geringen Aufpreis von € 10 bzw. € 15.-. Purbach am Neusiedler See ist eine Reise wert.

Deshalb möchte ich zusammen mit dem Veranstalter allen Lesern meines Blogs ein Zuckerl anbieten. Gestern 5.5. endete der günstige Nennschluss. Für rasch Entschlossene wird diese Vergünstigung verlängert. Bis Montag 11.5. Einfach anmelden und bei der Einzahlung das Kennwort „ketterechts“ vermerken. Alle Infos zur Anmeldung gibt es hier. Finisher Geschenk inklusive (nach den vorher genannten Konditionen). Nicht genug? Ok. Dann gibt es auch noch einen Freistartplatz. Für eine/n von Euch. Damit alle die gleichen Chancen haben, wird dieser Freistartplatz unter allen, die diesen Blogbeitrag kommentieren verlost. Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barablöse des Preises nicht möglich. Wahlweise für die Strecke A oder die Strecke B. Abwicklung über den Veranstalter. Mitfahren auf eigene Gefahr. Es können nur namentlich gekennzeichnete Kommentare berücksichtig werden. Und so weiter, und so fort. Das rechtliche.

Auch Wolfgang Fasching, mehrmaliger RAAM Sieger wird 2015 dabei sein. Sicher interessant mal an seinem Hinterrad zu kleben oder ihm Windschatten zu geben. Wer also einen kleinen, feinen und durchaus anspruchsvollen Radmarathon erleben möchte ist herzlichst eingeladen. Mit Vergünstigung oder mit etwas Glück auch kostenlos.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

#faceyourpassion

Super Giro Dolomiti – mit quäldich und ketterechts Osttirol entdecken.

Be a SuperHeroDolomiti.

Premiere. quaeldich und ketterechts machen gemeinsame Sache. Aus einer Rennradreise wird eine Rennradreise mit anschließendem Laktat-, Watt- und Kräftemessen. Beim Super Giro Dolomiti über 232 km und 5234 Höhenmetern. Eine echte Alternative zum schnell ausgebuchten Ötztaler Radmarathon. Ohne Stress. Denn im Gesamtpaket ist nicht nur das SuperHeroDolomiti Teamdress inkludiert, sondern auch gleich der Startplatz.

Radsport und Osttirol – seit Jahren gibt es eine Verbindung nicht nur dank der Etappen des Giro d’Italia, die hier endeten, sondern auch aufrund der Lienzer Dolomitenradrundfahrt, die heuer ihre 28. Auflage erlebt. In einer der schönsten Gegenden der Alpen – die imposanten Lienzer Dolomiten.

Heuer mit dabei zum 2. Mal der SuperGiroDolomiti. Diese Strecke wird dem Wunsch gerecht, einmal ein schweres Eintagesradrennen zu fahren. Gefühlsmäßig – ich kenne alle Teilstücke der Runde – härter als der Ötztaler. Denn zum Schluss wartet mit knapp 40 km und 1.500 Höhenmeter das Lesachtal. Eine Achterbahn der Gefühle. Nicht umsonst behauptet Ostirol „dein BergTirol“ zu sein. Von den Dreitausendern der Hohen Tauern mit dem Gipfel des Großglockners über die Lienzer Dolomiten, die ihren berühmten Namensvettern um nichts nachstehen bis zu den Karnischen Alpen. Hier erstreckt sich eine gewaltige Vielfalt an Bergen. Diese mit dem Rennrad zu erkunden gelingt besonders auf der klassischen Dolomitenradrundfahrt, aber auch einige Stichstraßen, wie etwas zum Lucknerhaus direkt unter den Großglockner, sind sehr lohnenswert. Darüber hinaus ist das radsportbegeisterte Italien quasi um die Passecke. Ein Ausflug zum Kaiser Zoncolan geht sich sicher auch aus.

Das Gesamtpaket beieinhaltet:

  • Übernachtung mit Halbpension vom 9. bis 15. Juni 2015
  • bis zu vier geführte Touren ab Lienz
  • garantierter Startplatz inkl. Startgebühr
  • hochwertiges Teamdress „SuperHeroDolomiti 
  • Stiegl Sportweisse

Hannes Wiltschnig, Roland „Roli“ Wagner und ich werden in der Vorbereitung unterstützen. Hannes und Roli sind schnell und ortskundig. An den ersten beiden Tagen fahren wir in zwei Teilen die Runde des SuperGiroDolomiti ab, damit man sich alle Passagen ansehen kann und die Landschaft bei Plaudertempo noch genießen kann. Cappuccino Stops selbstverständlich. An den folgenden beiden Tagen bieten wir zwei kleine optionale Runden an (Lucknerhaus zum Beispiel), die man beim Wunsch nach längerer Regeneration auch auslassen könnte. Alternativeprogramme in der traumhaften Bergwelt eignen sich bestens dazu. Am fünften Tag folgt frühmorgens der Start zum SuperGiroDolomiti. Details zu den Touren siehe auch unter Touren.

Wer dabei sein möchte, ist herzlichs eingeladen. Es gibt noch Restplätze. Mit Sicherheit ein einmaliges Erlebnis.

#faceyourpassion
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Mehr Schwalbe dafür Ärger.

Die allerletzte Rettung.

Alle Neune. Was beim Kegel als Erfolg gefeiert werden kann, ist in Sachen Defekten frustrierend. 5 Ausfahrten, 9  Defekte. Das ist meine traurige Bilanz der letzten Tage. Mein Mini-Trainingslager in heimischen Gefielden entpuppte sich als Training für den Ernstfall. Insgesamt 6x (fünf Mal Hinterrad und ein Mal Vorderrad) durfte ich meine Fähigkeiten einen Platten zu beheben unter Beweis stellen. Gestern bei meinem Frühjahrsklassiker von Wien nach Linz wieder drei Mal. Als ob ich es vorausgesehen hatte. Denn ich war voll von Ersatzteilen. 3x Schlauch, 2x Patrone, 1x Pannenspray. Self fullfilling prophecy? Lustig ist es nicht. Wenn du wegfährst und im Hinterkopf immer daran denkst, dass es dich bald wieder erwischen kann. Was dann auch passiert ist. Ursachenforschung ist angesagt. Ad Hoc würde ich jetzt den Schwalbe Ultremo verdammen und sehr lange nachsitzen lassen.

Aber schön der Reihe nach. Den Schwalbe Ultremo habe ich quasi als Mitgift zum Rad, welches ist derzeit fahren darf, mitbekommen. Die ersten Ausfahrten waren auch kein Problem. Dann letzte Woche der erste „Patschn“. Auch kein Problem. Austausch und weiter gehts. Noch am selben Tag ein zweiter. Ok. Pech. Austausch und weiter gehts. Der nächste Tag 100 km ohne Probleme. Frisur und Reifen halten. Doch dann beginnt die Serie. Meine Tour rund um den Neusiedlersee musste ich bei km 91 wegen eines 2. Defektes abbrechen. Ich hatte „nur“ 2 Patronen und 2 Schläuche mit. Gewechselt habe ich jeweils stets neue Schläuche. Auch habe ich die Innenseite des Reifens abgetastet und kontrolliert. So wie es halt üblich ist und wie ich in meiner Zeit bei Intersport und Sports Experts (dort habe ich in Haid die Radabteilung im Superstore geleitet) gelernt und gelehrt habe.

Als ich dann am 4. Tag wieder 2 Defekte hatte, konnte ich mir das Phänomen gleich nicht mehr erklären. Der Ultremo ist zwar etwas alt, doch die Lauffläche außen in sehr gutem Zustand. Abgesehen von ein paar kleinen Schnitzern aufgrund des Rollsplits der noch herumliegt. Diese Schnitzer habe ich auch jedes Mal brav mit Superkleber versiegelt. Ein Trick den ich mir beim weltbesten Campagnolo Mechaniker österreichweit abgeschaut habe.

Zu Hause habe ich mir die ganze Sache dann genauer angeschaut. Beide Räder vorne und hinten komplett auseinander genommen. Felgenband super gelegt. Reifen ohne jede Spuren von Eindringlingen. Und die Schläuche? Diese hatten jeweils einen kleinen Einstich. Also ein klassischer „Schleichender“. Nichts Verzwicktes (in diesem Fall hat man 2 kleine Löcher im Abstand von ca. 1 cm). Nichts Geplatzes. Und jeweils an unterschiedlichen Stellen. Natürlich habe ich die 6 kaputten Schläuche geflickt. Reserve ist Reserve! Dann die lange Ausfahrt gestern. Nach 70 km der erste Schleichende. So was spüre ich sofort. Mein Hintern ist eine Prinzessin auf der Erbse. Nach 140 km der Zweite. Wenig später dann der Dritte.

Das Interessante: Sämtliche Defekte sind nach Stops passiert. Pinkeln. Navigieren. Kurz darauf. Oder bei Volltreffern in Schlaglöchern bzw. Kopfsteinplastern. Kann jetzt das Laufrad Schuld sein? Shimano RS Eighty? Wohl nicht, oder? Mein Übergewicht? (*Scherz!). Keine Ahnung. Einen Zusammenhang mit dem Hinterrad, das im Rahmen nicht ganz zentriert Platz findet (Anm. Chinarello), sehe ich auch nicht.

Gestern bei km 151, hatte ich meinen 3. Schlauch und meine 2. Patrone verbraucht. Dank Hutchinson Pannenspray konnte ich die Fahrt fortsetzen. Bei Null Luft hat sich dieses Wunderding echt bewährt. Und mich hinter dem Triathlon Dog 15 km von Weins nach Grein mit knapp 4 Bar Druck bei 35 km/h Schnitt zur Rettung bei KFZ Krottenthaler geflogen. Dort habe ich den Reifen nochmals auf 8 Bar aufgepimpt. Mit einem weiteren neuen Schlauch und 2 neuen Patronen im Gepäck ging es dann noch 60 km bis nach Linz. Ohne Zwischenfälle. Aber die werden demnächst wohl wieder kommen.

Ich freue mich auf mein neues Rad. Mit Vittoria Corsa CX Schlauchreifen. Oder den Conti 4000s bei meinen Clincher Laufrändern. Bis dahin kann ich nur hoffen oder wieder üben.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Juhu. Ich habe nicht gespart und werde jetzt belohnt.

Ein Pinarello Geschoss kostet Geld. Viel Geld. Aber nicht nur die Pinas. Auch die Treks, Specialized, Simplons … haben ihren Preis. Im Gegensatz zu den billigen Alternativen. Die Fake Rahmen aus China. Da kann man schon schwach werden. € 700 für einen Rahmen, samt Gabel und Sattelrohr sind Peanuts gegenüber den € 4.000 eines Originals. Umgangssprachlich als Chinarello bezeichnet, haben diese Kopien den einen oder anderen verlockt.

Ich bin die letzten Jahre immer standhaft geblieben. Und habe auf das Original vertraut. Jetzt werde ich dafür entschädigt. Mein knapp drei Jahre alter Rahmen (Pinarello Dogma2) hat einen kleinen Riss. Dieser ist mir zwar aufgefallen. Ich habe mir jedoch eingebildet, es sei der Lack. Lack, den Pinarello auf seinen Rädern reichlich anbringt. Somit war der Kopf frei und die Beine ständig am Drücken. Vollgas. Kette rechts. Ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem bergab. Beim letzten Service bei Radsport Grassinger – dem Österreich Importeur von Pinarello vor ca 3 Wochen wurde ich dann nochmals auf diesen Riss aufmerksam gemacht – mit dem Hinweis weiter zu beobachten was passiert.

Somit war der Riss auch wieder im Kopf. Nicht gut. Was tun. Ich frage die Ketterechts-Community. Einschicken. Garantie. Händler fragen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen. Das Rad ist ja knapp drei Jahre alt. Kulanz? Die einzige Möglichkeit. Also rufe ich beim Händler an und schick ihm ein Foto vom beschädigtem Rahmen. Und frage vorsichtig und leise nach, ob man da was machen könnte. Die Antwort war prompt. „Wenn du den Rahmen beim Kauf registriert hast, genießt du eine ausgedehnte 3 Jahres Garantie.“ Jetzt kommen Zweifel auf. Habe ich den Rahmen registriert. Natürlich habe ich den Rahmen registriert. Aber wo ist die Bestätigung? Emails durchforsten. Bei meinem Ordnungsinn ein Wahnsinn. Ich finde die Email auf einem zweiten McBook. Wow! Bestätigung zum Händler. „Wir schicken mal alles nach Italien und warten.“ Ok. Das war vor Wochen. In der Zwischenzeit ist der Frühling eingetroffen und die Princess of Pain hat nach Auslauf verlangt. Diesen hat sie auch bekommen. Der Riss im Kopf war wieder weg.

Es dauerte und die Antwort von Radsport Grassinger war da. Pinarello tauscht im Rahmen der erweiterten 3 Jahres Garantie den Rahmen aus. Zur Auswahl stehen 2 Farben. Lieferzeit ca. 3 Wochen. Und plötzlich hatte ich ein Luxus Problem.

Nicht gerade meine Favoriten, was die Farbe betrifft. Aber ich habe keine Wahl. Wunschfarben würden 9 Wochen Wartezeit mit sich ziehen. Und so wie ich die Italiener kenne sicher noch mehr. Ich muss mich mit einer Farbe anfreunden. Suche Entscheidungshilfen bei der Facebook Community. Die Meinungen dort: 50:50.

Egal. Ich bekomme einen neuen Rahmen! Trotz aller Euphorie bleibt die Skepsis. Von Italiener zu Italienern. Und es bleibt die Gewissheit, mindestens 3 Wochen ohne Rennrad zu sein. Bei vorausgesagten frühlingshaften Temperaturen. Das Luxus Problem Deluxe. Ich suche nach Alternativen. Wer würde sich meiner erbarmen und mir ein Rad borgen? Es gibt Angebote. Ja! Ich frage bei diversen Händlern an. Grassinger selber hat keine. Roadbiker? Kohl? Sport Haderer? Keiner hat was. Ich suche auf diversen Plattformen nach gebrauchten Rädern. Bikeboard. Willhaben.at. Dort gibt es Räder. Ab € 1.500,-. Darunter sind es Vintage Stücke. Für Training nicht unbedingt geeignet. Ich verzweifle. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage wird immer besser. Das Internet scheitert an meiner Suchanfrage. Rennrad Miete in unseren Breitengraden – ein Fremdwort. Als ob man im der Wüste eine Sonnenbank suchen wollte. Dann finde ich Splinster. Doch auch hier gibt es niemanden, der privat sein Rad vermieten möchte. Nur Ski. Snowboards. Und ein paar Fixies. Zumindest im Raum Wien und Linz. An dieser Stelle: Coole Idee, dieses Splinster!

Dann stoße ich auf pedalpower.at. Rent a Bike. Rent a Segway. Und siehe da, die haben Rennräder. KTM Räder mit Ultegra. Ich frage nach. € 35 pro Tag. Salzig. Teuer. Ich rechne hoch. 3 Wochen … zu teuer. Da fahre ich lieber mit meinem Fixie. Draußen. Egal. Verhandeln! Ich muss verhandeln. Heute noch.

Egal. Ich bekomme einen neuen Rahmen. Ausgetauscht. Weil ich ein Original gekauft habe und den Rahmen registriert habe. Bei Pinarello. Die wissen was sie tun. Sie wollen ihre Marke und ihre Produkte schützen. Letztes Jahr hat Pinarello ober 35.000 illegale Auktionen mit gefälschten Produkten gestoppt! Über 1.000 getarnte e-Shops wurden angezeigt. Chinarellos sind in aller Munde.

Meine Princess of Pain ist schon abgegeben. Abbau und dann geht es ab nach Treviso. Wo nächste Woche die oben gezeigten Lackierungen gefertigt werden. Ein Rad davon ist meines. Ich werde bevorzugt. Danke Grassinger.

Pinarello hat leider nichts auf Lager. „Außer die Lagerfarbe Naked Red beim neuen Dogma F8“. Was? Das Dogma F8 wäre auf Lager? „Möglich. Wir können das für dich checken.“ Ja, bitte. Checkt das für mich. Dann würde ich ein Dogma F8 nehmen. € 700 Aufpreis sind es mir wert.

Heute ist fast Weihnachten. Denn ich bekomme die Nachricht, ob. Ob ich die Rahmengröße für mich verfügbar wäre. Ohne zusätzlicher Wartezeit. Ich kann nämlich nicht warten. Ich will nicht warten. Das lässt mein Charakter nicht zu. Und das lässt das bevorstehende Trainingslager nicht zu. Her mit dem Ding. Her mit dem Pinarello Dogma F8.

#F8endofdiscussion!

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Was das Dogma F8 so alles kann hier.

PS1: Wer hat ein Rad für mich?

Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra.

Steht auf keinem Trainingsplan.

Neun Wochen bis zum Wien Marathon und 10 Wochen bis zum Linz Marathon. Steffny Jünger rotieren schon und haben ihren 10 Wochenplan auswendig gelernt. Oder sich diesen auf oder in die Hand tätowieren lassen. Ab jetzt heißt es Montag Ruhe. Dienstag Intervalle. Und dann je nach Zielzeit 3 – 4 weitere intensive Einheiten inklusive Long Jogg am Wochenende. Das Training kann schon monoton sein.

Neun Wochen bis zum Wien Marathon und 10 Wochen bis zum Linz Marathon. Die Ketterechts-Challenge aus dem Jahr 2013 – damals habe ich beide Marathons innerhalb von 7 Tagen erfolgreich beendet, nachdem ich mir im Februar die Elle gebrochen hatte und 12 Wochen kein Lauftraiing machen konnte – ist aktueller denn je. Von @GUracell letztes Jahr nachgeahmt (und weit übertroffen), erfreut sie sich 2015 noch größerer Beliebtheit. Ich habe auch vor, mich nochmals dieser Challenge zu stellen. Deshalb wird auch trainiert. Muss auch sein. Ohne Plan. Das habe ich ja bereits kund getan. Nach Lust und Laune.

Vergangenes Wochenende hatte ich Lust und Laune, mal etwas Ultra zu sein. Ultra ist ja derzeit voll cool und in. Der werte @triathlondog macht es uns vor. Läuft in der Woche (nach Plan! Seinem Plan) schon einmal 150 km, oder an einem Tag 3 x 21 km oder wie letztes Wochenende 43 km am Stück. Sein Ziel: Der Ultra Großglocknerlauf über 110km. Davor Einlaufen. 82 km am Hochkönig. Ironman Klagenfurt, Linz Marathon unter 2:30 usw. Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra. Ultra ist in. Und so habe ich mich hinreißen lassen. Und einen längeren Long Jogg eingebaut. 37 km. Steffny wird es mir verzeihen. Er hat so was nicht am Plan. Im Vergleich zu Herrn Greif, der schon mal eine 35er Runde vorschreibt. Ich wollte einfach nur mal nachschauen, ob mein Kopf so etwas durchhält. Im Training. Allein. Also habe ich mit Trick 17 schon mal die besten Voraussetzungen geschaffen. Trick 17 ist von A nach B zu laufen. Keine Schleife. Keine Runde. Keine Möglichkeit abzukürzen. Einzukehren. Umzukehren. Trick 17 heißt von B nach A zu kommen (Zug, Bus, Auto …), um dann wieder von A nach B zu laufen. So wie ich es getan habe. Ausgestattet mit meinem Salomon Skin Pro 3 Trinkrucksack einer Manner Schnitte und einer Rippe Milka Erdbeer 300g.

Das Wetter hätte passender nicht sein können. Knapp über Null Grad und eine Sonne Marke Hochsommer. Der eisige und stürmische Wind aus Nordwest war die einzige kollaterale Nebenerscheinung. Manchmal hatte ich ihn im Gesicht, im rechten Ohr, im linken Ohr, aber meistens im Nacken. So gesehen bin ich ganz zufrieden. Die Frisur hat zwar nicht gehalten, dafür aber die Muskulatur und die Psyche. Die Hochs habe ich genossen, die Tiefs habe ich verdammt. 37 km allein auf weiter Flur. Das ist schon charakterbildend. Danke iPod Shuffle – du warst mein bester Freund. Die Strecke hatte ich tags zuvor mit gpsies.com ausgemessen. Ca. 37 km war die Herausforderung. 37 sind es geworden. Kein Meter mehr. Die letzten 700 Meter bis zur wohlverdienten Dusche bin ich gegangen. 37 km. Ganz sicher war ich mir nicht. Die 37 eine Richtlinie. Denn gelaufen bin ich statt wie geplant auf der Nebenstraße der Hauptstraße, am Radweg – und der war verzwickt und ähnelte manchmal einem Labyrinth sowie einem Kreis. Gestern wollte ich einen drauflegen. Habe aber verzichtet und mich nicht bewegt. Dafür heute. Bei eisigem Schneesturm. 11,5 km. Die Hölle. Wind. Schnee. Eis. Und müde, lahme Beine. Das kommt davon, wenn man Ultra sein will, aber nicht für Ultra geschaffen worden ist. Denn was ich verschwiegen hatte: Am Samstag musste ich 19 km und 700 HM mit falschen Schuhen trailern. Also 56 km in 2 Tagen.

In diesem Sinne. Ultradoof oder Ultrageil. Hauptsache Ultra. #faceyourpassion Cristian Gemmato aka @_ketterechts