Kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Natürlich von Kräutermax

Kräuterbasierte Nahrungsergänzung

Vor ein paar Monaten habe ich die kräuterbasierte Nahrungsergänzung von Kräutermax für einen Selbstversuch in meinen Speiseplan aufgenommen. Einfach so. Weder unter wissenschaftlichen Aspekten, noch unter empirischen Prämissen. Ich wollte einfach was Natürlicheres ausprobieren. Und da passte Kräutermax einfach gut dazu. Hüft’s nix, so schodt’s nix. Und was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker. Die Wahl fiel auf das sagenumwobene L-Carnitin, das Basenpulver und auf die Coenzym Q10 Kapseln. Zusätze, die mir im Alltag durch meine ganz persönlichen und eigenartigen Ernährungsgewohnheiten fehlen. Und zwar aufgrund der Tatsache, dass auch ich der modernen Esskultur und der Faulheit des Kochens verfallen bin.

 

Man fährt Rennrad, so wie man isst.

Eines weiß ich. Ich fahre mit meinem Rennrad so, wie ich esse. Ernähre ich mich ausgewogen, kann ich was leisten. Esse ich ungesund, fahre ich genau so. Da ich kein Asket bin – besonders alles was mit Süßspeisen zu tun hat, bekommt meine volle Aufmerksamkeit, helfe ich gerne da und dort etwas nach. Darum brauche ich ein paar Additive. Naütrliche Additive. Einerseits zur Abschwächung unerwünschter Eigenschaften und andererseits zur Verstärkung erwünschter Folgen.

Diese Additive habe ich im ketterechts Shop aufgenommen. Für den Fall, dass jemand es mir nachmachen möchte. Und ja. Dieses „Zeugs“ gibt es woanders auch. Vielleicht nicht in derselben Zusammenstellung. Aber durch den Kauf über den ketterechts Shop, unterstützt man nicht nur ein heimisches Unternehmen mit Sitz in Ried im Innkreis, sondern auch den ketterechts-Blog. Somit bleiben ein  paar zerquetschte Cent in der ketterechts-Kassa. Für den Käufer ändert sich nichts. Der Preis bleibt gleich.

Kräuterbasierte Nahrungsergänzung. -20% jetzt als Startaktion.

Moment, das stimmt nicht. Der Preis ist im Onlineshop von ketterechts bis 31.8.2018 um 20% reduziert. Einfach Gutscheincode „kräutermax startaktion“ eingeben und einlösen. Einfach und easy. Zum Ausprobieren. Zum Testen. Eine Einführungskation. Die Produkte kommen dann direkt nach Hause geliefert.

Infos über die einzelnen Produkte dieser kräuterbasierten Nahrungsergänzung sind auf der Webseite zu finden. L-Carnitin, Coenzym Q10 Kapseln und Basenpulser.

 

Speziell für RennradfahrInnen ausgesucht.

Basenpulver: Mit Basenpulver stellen RennradfahrerInnen ihr Gleichgewicht im Säuren-Basen-Haushalt wieder her. Speziell nach intensiven Einheiten, wenn der Körper bei starker Belastung auf Energiebereitstellung ohne Sauerstoff umsteigt und sich als Stoffwechselprodukt Milchsäure (ja, das ist das Laktat) anhäuft. Weil der Organismus nicht mehr in der Lage ist, diese Übersäuerung auszugleichen, gerät der Säuren-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Diese Säureüberschüsse können durch Basenreserven neutralisiert werden.

L-Carnitin: Das L-Carnitin wird im Sport als einer der am stärksten wirkenden Fettverbrenner gehandelt. Fehlt L-Carnitin können Fette nicht verbrannt werden. Unser Organismus kann L-Canitin zwar selbst herstellen, laut Studien reicht das aber oft nicht aus. Besonders viel L-Carnitin ist in Fleisch enthalten, was für Veganer problematisch sein kann. Dementsprechend ist eine zusätzliche Aufnahme zu emfpehlen.

Coenzym Q10: Das Coenzym Q10 wird von jeder Zelle unseres Körpers benötigt, um die Energieversorgung sicherzustellen. Jedenfalls aktiviert Q10 das Immunsystem. Im Grunde genommen stärkt Coenzym das Herz und die Nerven. Und es verstärkt die Fettverbrennung. Studien empfehlen Coenzym Q10 auch als Mittel für gesunde Nerven, ein gesundes Herz-Kreislaufsystem, ein junges Hautbild, für kräftige Muskeln und gegen Infektionen.

Klingt ja vielversprechend, oder?

 

Kräutermax – maximale Kräuterkraft auch für’s Rennradfahren.

Es sind schon ein paar Jahre her. Wir schreiben das Jahre 1890 und Carl Mayrhofer gründet die Mariendrogerie in Ried im Innkreis. Seit dem werden alle Kräutermax Produkte nach eigener Rezeptur und nach familienintern überführten Vorgaben produziert. Ebenfalls auch die kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Die Verbindung alter Kräuterweisheiten mit modernen und erforschtem Wissen schenken diesen Mitteln maximale Kräuterkraft. Auch für’s Rennradfahren.

ktrchts

Hinweis: Kräuterbasierte Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die zusammen mit einer gesunden Lebensweise von Bedeutung ist. Die empfohlene Tagesmenge nicht überschreiten. Nicht für Kinder unter 12 Jahren verwenden

PS: Dieser Beitrag enthält eine Produktempfehlung für kräuterbasierte Nahrungsergänzung. Sie erhalten die im Beitrag erwähnten Produkte im Onlineshop von ketterechts und kräutermax zum selben Preis. Die -20% gibt es als Startaktion bis 31.8.2018 aussschließlich im Onlineshop von ketterechts.

 

Kufsteinerland. Auf Du und Du mit dem Rennrad.

Kufsteinerland

Ob ich die Perle Tirols kennen würde, fragte mich des Öfteren schon ein sehr bekanntes Volkslied. Das Städtchen Kufstein, wurde mir dann suggeriert, das kennst du wohl. Nicht ganz, muss ich gestehen. Ich war zwar ein paar Mal dort, aber noch nie mit dem Rennrad. Selber Schuld. Heute weiß ich, was ich dabei alles verpasst habe. Viel. Sehr viel. Das vergangene Wochenende hat es gezeigt. Das Kufsteinerland hat für RennradfahrerInnen einiges zu bieten. Heuer sogar eine Straßenrad-WM.

Die UCI Straßenrad-WM startet in Kufstein.

Kufstein ist vom 28. bis 30. September gleich 4-facher Startort der UCI Straßenrad-WM 2018 und das Kufsteinerland begleitet dann die Damen, Herren und Junioren auf ihrem Weg zu den Medaillen nach Innsbruck. Auf einem mit über 4.000 Höhenmetern gespickten Kurs durch das Inntal bis zur Ziellinie vor der Hofburg. In Kufstein selbst fiebert man diesem Ereignis entgegen. Frischer Radwind weht durch die Stadt. Viel ist davon noch nicht zu sehen. Dafür umso mehr zu spüren. Der Gedanke, dass die weltbesten Radsportler hier sein werden, vielleicht genau dort, wo man gerade steht, elektrisiert. Gänsehaut.

Kufsteinerland

Frischer Radwind weht in Kufstein.

Das Kufsteinerland und Kufstein sind aber nicht nur Straßenrad-WM allein. Das wäre unfair gegenüber dieser Region, die auf mich wie eine verzauberte Prinzessin wirkt. Des Gebirgs-Kaisers Prinzessin. Gut geschützt und behütet von der Festung Kufstein, welche Start- und Endpunkt vieler wunderbarer Rennradtouren ist. Wer hier die Zeit findet, muss sie ausnutzen. Beginnend mit einem kurzen Espresso in einem der vielen Cafés in und rund um die Fußgängerzone der Stadt. Danach wird für jeden etwas samt gewissem Extra geboten. Man muss nur in die Pedale treten wollen. Tourenvorschläge gibt es als Download auf der Seite des Tourismusverbandes. Flach, hügelig, bergig. Kurz, knackig, lang und anspruchsvoll. Sowohl Highligts wie Kitzbühler Horn oder der Großglockner sind von hier aus zu erreichen, wie auch echte Geheimtipps wie die Brandenberg-Runde oder die Abstecher nach Thiersee und Hinterthiersee.

Kufsteinerland

Festung Kufstein. Start- und Endpunkt vieler Radtouren

Kufsteinerland – eine verzauberte Prinzessin.

Mittendrin, statt nur daheim. Nicht, dass die verzauberte Prinzessin wachgeküsst hätte werden müssen. Das war nicht notwendig. Die Prinzessin lebt und pulsiert. Reges und buntes Treiben, wohin man schaut und wohin man mit dem Rennrad fährt. Sogar auf Nebenstraßen. Verkehrsarm, aber reich an Eindrücken. Eine Landschaft, die fasziniert und einen Einblick gibt in das Kulturgut Tirols. Wer ein Auge für die Details hat, der kann sich dieser erfreuen. Herrliche mit Blumen geschmückte Höfe, Kirchen, Kapellen, Seen, Schluchten. Tirol isch lei oans.

Wer hier die Zeit findet, muss sich diese nehmen. Das Kufsteinerland braucht Zeit. Es ist kein Durchfahren. Vielmehr ein aktives Erfahren. Tag für Tag wächst die Vertrautheit und die Orientierung. Zusammehänge werden erfasst. Vor allem, wenn man sich geographisch ein wenig auskennt. Plötzlich bekommen Ortschaften, die man nur als Autobahn-Ausfahrten kennt, eine ganz andere Bedeutung. Vieles muss man gesehen haben und noch mehr bekommt ein Gesicht. Der Spagat zwischen Österreich und Deutschland, Tirol und Bayern ist fließend.

Trotz unseres kurzen Aufenthaltes, haben wir sehr viel gesehen und erlebt. Von den 400 km und 4.275 Höhenmeter in drei Tagen bleiben intensive Erinnerungen. Und es bleibt die Lust auf noch mehr Kufsteinerland.

Kufsteinerland Radmarathon

Die nächste Gelegenheit dafür wäre der 9. September 2018. Der Kufsteinerland Radmarathon findet heuer bereits zum dritten Mal statt. Die 125 km lange Tour verspricht einiges und wird den Teilnehmern auch einiges abverlangen. Natürlich sind wir diese vorab abgefahren. Inklusive dem Pfarrwirt Stich in Thiersee  (1,6 km mit 10%), der Brandenberger Landstraße (1,2 km mit 18%) und dem Aschau Stich (1,5 km mit 12%). Gemütlich sieht anders aus. Chillig fühlt sich bestimmt nicht so an. Laut Strava Bestenliste, waren hier Egon Bernal und Thibaut Pinot auch schon am Werk. Schneller. Ziemlich schneller. Es lohnt sich aber. Brandenberg und Hinterhiersee sind die Idylle in Person. Hier ist ein Spar noch ein Nahversorger und kein Interspar. Eine Aufstiegsanlage ist hier noch ein kleiner Schlepplift und die Volksschule so urig, dass man gerne nochmals darin Platz nehmen würde.

Kufsteinerland

Auffahrt nach Brandenberg

Rennrad fahren im Kufsteinerland.

Die Topographie im Kufsteinerland könnte rennradfreundlicher nicht sein. Lockeres Einrollen entlang des Inn-Radwegs, Aufwärmen rund um die umliegenden Feriendörfer und Schwitzen in den Anstiegen Richtung luftige Höhen. Brandenberg und Thiersee sind schon erwähnt worden. Ein Muss. Dazu Sudelfeld von Bayrischzell hinauf. 1000 Höhenmeter auf 56 km. Knackig und dem Training zuliebe wäre die Aschinger Alm zu empfehlen. Keine 13 km von Kufstein entfernt, dafür aber 500 Meter höher. Kilometerfresser erfreuen sich an der großen und langen 178 km Chiemgau Runde. Und wer das Ultracycling liebt, der plant die Glockner-Tour mit knapp 300 km und 4.000 Höhenmetern. Wem das alles noch zu wenig ist, der kann ja zwischendurch noch das Kitzbühler Horn einschieben. Bis zu 23,5% geht es hier hinauf. Zu guter Letzt bliebe noch die Straßenrad-WM, um sich mit der Elite zu messen.

Kufsteinerland

Da und dort ist zu berücksichtigen, dass das Kufsteinerland nicht nur für Rennradfahrer ein Paradies ist. Auch deutsche und holländische Urlauber lieben die Gegend und erkunden diese hauptsächlich motorisiert. Wenn dann auch noch Badewetter herrscht und halb München sich am Walchsee, Tegernsee oder Schliersee zum Sonnenanbeten trifft, dann kann es schon eng werden zwischen den vielen SUV’s und Cabrios.

Riding the Heart of the Alps.

Ob ich die Perle Tirols kennen würde. Jene am grünen Inn. Ich kenne sie jetzt etwas näher. Nicht genug. Sie hat sicher noch viele mir verborgene Seiten. Links und rechts von ihr erheben sich Straßen und Wege, die regelrecht nach dir rufen. Am besten einfach selber einmal vorbeischauen. Vielleicht trifft man sich dort zu Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Zwetschgenröster. Oder beim 3. Kufsteinerland Radmarathon.

ktrchts

PS: Infos über Möglichkeiten und Unterkünfte gibt es auf der Webseite kufstein.com. Als bleibe kann ich den Gasthof Sattlerwirt empfehlen. Neue, sehr traditionelle modern eingerichtete Zimmer und eine sehr gute Küche sprechen dafür. Für etwaige Radreparaturen empfehle ich Inn-Bike. Auch am Wochenende geöffnet.

PS: Da es sich in diesem Fall um einen bezahlten Aufenthalt in Kufstein handelt, ist der Beitrag im Sinne der Transparenz mit „Produktplatzierung“ gekennzeichnet. Es handelt sich dabei trotzdem und wie immer um einen eigenen verfassten Beitrag, der meine eigene Meinung sowie meine persönlichen Erfahrungen widerspigelt.

 

Vittoria Rubino Pro Drahtreifen im Praxistest.

Vittoria Rubino Pro

Und wieder ein Produkt, welches den Weg zu mir nach Hause gefunden hat. Danke Vittoria für zwei kostenlose Exemplare Vittoria Rubino Pro Faltreifen. Graphene, all-round, 700x25C. Neueste Generation. Gerade richtig und gerade rechtzeitig. Die Frage, ob ich die vorher benutzten Reifen Made in France noch benutzen sollte, erübrigte sich damit. Nach dem Bahnrad-Bruder in der Slick-Variante und mehreren Vittoria Schlauchreifen aus der Corsa-Serie CX und G+ (allesamt ganz normal im Fachhandel erworben), ein weiteres Familienmitglied aus der italienischen Reifenschmiede.

Vom Karton direkt auf die Felge.

Ich ließ mich nicht zweimal bitten und im Nu waren die Neuankömmlinge ausgepackt und in Windeseile auf den Alufelgen aufgezogen. Ohne vorhergehendes Stretchen. Vom Karton direkt auf die Felge. Ohne Daumenbruch oder sonstige medizinische Missgeschicke. Gekonnt. Auch ohne Reifenmontierhebel. Genau wie es sich gehört. Die Beschriftung auf Ventilhöhe und alle in der richtigen Laufrichtung. Übung macht den Meister.

Vittoria Rubino Pro

So schön kann Verpackung sein.

Der Rubino Pro fällt durch seine Laufflächen-Struktur auf. Zweifärbig und in der Mitte ohne Profil. Für optimalen Seitenhalt und guten Laufeigenschaften sowie sanfter Geschmeidigkeit. Die etwas dickere Lauffläche erhöht laut Hersteller den Pannenschutz.  Eigentlich alles, was man von einem Reifen verlangen darf und verlangen muss. 3C Layering nennt sich diese Mischung inklusive G+ Isotech Gummimischung Graphene. Optisch sammelt dieser Reifen aus meiner Sicht viele Pluspunkte. Die Dimension 700x25C mit 290 TPI entspricht dem Standard, den wir heute fast alle fahren. Für Nostalgiker gibt es ihn auch noch in 700x23C. Bei bike24 habe ich sogar eine 700x28C Variante gesehen. Der Rubino Pro ist ein echter Allrounder. Konzipiert für den Alltag und das Training. Der Leichteste ist er aber nicht. Die Großen wiegen knapp 250g. Pro Stück.

Vittoria Rubino Pro – il signor copertone.

Daten und Eckpunkte sind für die Statistik und für die Freaks. Für die Grammsparer und die Zahlenfetischisten. Alles interessante Disziplinen. Aber viel wichtiger ist, wie sich il signore copetone Vittoria Rubino Pro auf der Straße (und außerhalb) verhält und bewegt. Um das Wichtigste vorneweg zu testen, habe ich ihn mal auf 8 Bar vollgepumpt. Das ist an der oberen empfohlenen Schmerzgrenze. Ich liebe es hart und bockig. Das in die Jahre gekommene Alu-Laufrad ist weich genug und sorgt für den Komfort. Vorne 8 Bar und hinten detto. Genau so soll es sein. Damit gibt man den Gummis Richtung. Und zwar geradeaus nach vorne. Auch im Wiegetritt halten sie gut. Das Rad schwimmt nicht. Natürlich ist ein Reifen nicht das Maß aller Dinge, aber ohne Reifen hat der Rest auch nur eine kleine Nebenrolle. Gutes steifes Rad, gute steife Laufräder, gute Reifen und das Paket ist perfekt.

Vittoria Rubino Pro

Vittoria – Nomen est omen.

Auch bei Nässe ist der neue Vittoria Rubino Pro ein treuer Begleiter. Spurtreue ist seine Stärke. Das erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl. In den Kurven fährt er dorthin mit, wo man ihn hinlenkt und einlenkt. Niente male. Molto bene. Für € 45,- kein schlechter Deal. Wenn man bedenkt, was ein Conti 4000 SII kostet, ein Schnäppchen (Sonderangebote ausgeschlossen).

Rein zu Testzwecken bin ich zum Leidwesen des Rennrades auch die eine und andere Schotterpassage und auf Rollsplit gefahren. Augen zu und durch. Es hat zwar mir weh getan, dem Vittoria Rubine Pro hat es nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Außer Schmutz und Dreck hafteten wenige bis gar keine kleine Steinchen im Gummi. Der Härtegrad dürfte also Stimmen. Jener der Reifen und meiner. Diese Härte, das eigene Rad so zu bewegen, muss man erst einmal aufbringen.

Eine schwere aber sehr gute Entscheidung.

Reifen gibt es viele. Wie Sand am Meer. Nur wenige davon haben dieses G+. Jene von Vittoria. Was zumindest in der Theorie viel verspricht und in der Praxis bis jetzt auch gehalten hat. Mir ist wichtig, dass mein Reifen lange hält und mich vor bösen Überraschungen verschont. Also keine Schnitte, keine Risse und möglichst keine Pannen zulässt. Und er sollte während seiner Laufzeit, seine Form nicht  maßgeblich verändern. Ich hatte schon Reifen, die bin sich eckig gefahren. Namen nenne ich keine. Dafür nehme ich gerne die paar Gramm mehr in Kauf.

Vittoria Rubino Pro

Shelter Wheel kit by effetto mariposa

Die Entscheidung für den Vittoria Rubino Pro ist sicher eine schwere, aber richtige Entscheidung. Für mich ein guter Reifen für Training und Alltag. Und für lange Ausfahrten und Herausforderungen.

ktrchts

PS: Bei Wiggle den Vittoria Rubino Pro auch schon um € 28,- gesehen.

Bräunungsstreifen. Das Dilemma einer Rennradfahrerin.

Bräunungsstreifen

„Sie san a a Radlfoahrarin, gö?“ Der mitleidige Blick der Supermarktkassiererin wandert über meine Oberarme. Bevor ich noch reagieren kann, ihre Erklärung: „Mei Maun schaut a so aus…“ Ertappt. Aber wenigstens von einer, die sich offensichtlich auskennt. Von einer, die mit meinen Bräunungsstreifen etwas anfangen kann. Sympathische Frau. Sehr sympathisch.

Anders als jene, die mich oft durchdringend mustern oder jene, die mir verstohlene Blicke zuwerfen und sich überlegen, in welchem fernen Land und in welchem Badekostüm ich wohl Urlaub gemacht habe.

Tan lines – oder wie er sagt: Formbräune.

Der einen Fluch, des anderen Segen. Schon die erste Sonneneinstrahlung im April nach einer Kurz-Kurz-Ausfahrt versetzt ihn in helle Aufregung. Seine Augen beginnen zu blitzen und er freut sich wie ein Schneekönig, wenn er sieht, dass die Sonne ein gutes Werk getan hat. An seinen Oberschenkeln. An seinen Oberarmen. Sogar die sich abzeichnenden Ränder seiner Socken findet er attraktiv. Er nennt so etwas Formbräune. Und er ist immer hellauf erstaunt, wenn ich das nicht genauso sehe.

Während er seine tan lines kultiviert, darauf achtet, dass jede Radhose richtig abschließt, dass jedes Trikot, die scharfe Linie fördert, seine Streifen stolz vor sich herträgt und sie und sich bewundern lässt, suche ich von der ersten Frühlingsausfahrt an fieberhaft nach Möglichkeiten, die sich anbahnenden, schier unabwendbaren Schönheitsmakel so unauffällig wie möglich ausfallen zu lassen. Sonnenschutzfaktor 50 ist mein ständiger Begleiter.

Meine Bräunungsstreifen als Visitenkarte.

Doch all meine Bemühungen sind leider erfolglos. Spätestens Ende Mai sehe ich genauso wie er aus. Und fast noch ein bisschen schlimmer. Weil ich nämlich als Burgenländerin schneller braun werde als er, der Italiener. Ziemlich braun.

 

Dann beginnt es kompliziert zu werden, mein Leben. Als wäre es nicht schon anstrengend genug, in der Früh die passende Kleidung für den Tag zu finden, verschärfen meine Bräunungsstreifen die Situation im Frühsommer dramatisch. Der eine Rock überhaupt zu kurz. Der andere Rock im Sitzen zu kurz. Das Kleid ebenso. Das nächste würde passen, gefällt mir aber nicht. Habe ich unten endlich die passende Länge gefunden, beginnt das Drama von Neuem. Kaum ein Oberteil in meinem Kasten, das lang genug ist, um diese störenden Streifen an meinen Armen zu verdecken. Und dann kommt er ins Zimmer. Unterbricht meine Ankleidezeremonie kopfschüttelnd und ohne jegliche Empathie für mein Kernproblem. Warum um alles in der Welt ich denn so kompliziert sei, fragt er. Er, der jeden Tag in Jeans und T-Shirt oder Hemd das Haus verlässt. Er, der lediglich in der Badehose seine tan lines der ganzen Welt präsentieren muss. Ich werfe das Handtuch. Angle mir irgendein Leiberl und irgendeinen Rock und setze mich zum Frühstück.

 

Sie san a Radlfoahrarin, gö?

Wenigstens mein Sockenproblem fällt in diesem Sommer geringer als im letzten aus. Weil ich mich nämlich bereits im Frühling entschieden habe, mit sehr kurzen Socken zu fahren. Also zumindest keine störenden Sockenränder mehr. Sehr zu seinem Leidwesen. Du setzt dich über all meine internationalen Rennrad-Style-Regeln hinweg, wenn du kurze Socken trägst, hat er gesagt. Es reicht, wenn ich sonst überall aussehe wie ein Streifenhörnchen, meine Antwort.

Letztens waren wir auf einem Sommerball. Ich im Ballkleid. Schulterfrei. Das bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Ich will endlich ein ärmelloses Trikot. Meiner Forderung gibt er aber nicht nach. Das gehe nicht. Wir seien keine Triathleten, sagt er dann. Seine Kollektion hat nichts übrig für Ästhetinnen wie mich. Ganz im Gegenteil. Die Trikotärmel werden immer länger. Die Radhosen auch. Ihn inspirieren die Radprofis. Nicht ich.

Bräunungsstreifen

Minirock – Minishock

In einem Freibad bin ich heuer noch nicht gewesen. Nur an einem See. Ich im Bikini ist noch schlimmer als ich im Ballkleid. Für Ausgleichsbräunungen im Liegestuhl fühle ich mich mittlerweile zu alt. Die Zeiten des ewigen Sonnenbadens sind vorbei. Der Schutz meiner Haut ist mir wichtiger als eine durchgehende Bräune. Das Dilemma ist also nicht zu lösen. Nur anzunehmen. Und das tue ich.

Fakt ist, er findet mich schön mit Streifen. Zumindest das ist beruhigend. „San Sie a Radlfoahrarin?“, fragt er schelmisch grinsend, während ich vor dem Spiegel das zweite Oberteil probiere. Dann schaue ich auf seinen Kopf, lache über seine, durch Sonne und Helm verursachten, Alienstreifen und bin glücklich, dass ich keine Glatze habe. Und darüber, dass Bräunungsstreifen derzeit mein größtes Problem sind.

la ketterechts

Tour de France 2018. Ein kurzer Rückblick.

Tour de France

Die Tour de France 2018 ist zu Ende. Mit einem richtigen falschen Sieger. Geraint Thomas, Edelhelfer von Top-Favorit Chris Froome, hat vergangenen Sonntag Paris in Gelb erreicht und Paris in Gelb überlebt. Mit zwei Etappensiegen wohlverdient und doch überraschend. Zweiter der Giro-Zweite Tom Doumolin und „nur“ Dritter der gesperrte und dann doch-nicht-gesperrte Giro-Sieger Chris Froome. Ein Podium mit dem man rechnen konnte. Weniger vielleicht mit der Platzverteilung. Es war eine langweilige Tour de France mit vielen spannenden Momenten. Eine dominierende Sky-Mannschaft in den Alpen und Angriffe von hinten in den Pyrenäen. Dazwischen ein souveräner Thomas, ein kämpfender Dumoulin und ein wankender Froome.

Diese Tour hat Unmenschliches etwas entschärft.

Wir alle haben noch den 80 km langen Solo-Ritt von Chris Froome beim diesjährigen Giro d’Italia in Erinnerung. Ein epochaler Auftritt. Fern von allen Dopinggerüchten, eine Leistung, die wir so selten gesehen haben und die der Radsport dringend gebraucht hat. Froome hatte den Giro gewonnen. Seine und unsere Erwartungen auf das Double somit intakt. Dann das unnötige Geplänkel über Sperre, Nicht-Sperre, Doch-Sperre und letztendlich Alles-in-Luft-Auflösung. Hat kein Schwein gebraucht. Weder die Welt, noch der Radsport. Egal. Ist passiert. Die Tour hatte einen Staatsfeind Nummer 1. Eine Rolle mit der Favorit Froome und dessen Team leben mussten und leben gelernt haben.

Er war der große Favorit. Zu dominant seine französischen Auftritte in den letzten Jahren. Zu frisch die Erinnerung an den Giro. Der vermeintliche Spaziergang wurde aber schnell vom Gegenwind gebremst. Was Chris Froome und das Team Sky in Frankreich erleben musste, war bis auf die Buh-Rufe schon grenzwertig. Spuckattacken und Handgreiflichkeiten haben Rennradfahrer nicht verdient. Dem Team hat es nicht geschadet. Zwei am Podium in Paris. Das ist die einzige sportliche Antwort.

Tour de France 2018. Was bleibt.

Die Tour de France 2018 ist tot. Es lebe die Tour de France. Es bleibt vieles für die Statistik und es bleiben Erkenntnisse.

Der Stärkere gewinnt. Der Stärkere mit der stärksten Mannschaft gewinnt ein wenig leichter. Sky hat dominiert. In den Bergen. Froome und Thomas waren in den Bergen selten allein. Bernal, Kwiatowski oder Castroviejo beste Helfer. Sie hätten Potential gehabt, die eine oder andere Etappe zu gewinnen oder die Gesamtwertung zu beeinflussen.

Der Stärkere gewinnt nicht immer. Dumoulin war aus meiner Sicht stärker als Thomas. Ohne Unterstützung seiner Teamkollegen war er aber machtlos gegen die erdrückende Team-Sky-Dominanz. Schade, denn aus den Fehlern wie beim Giro, hätte Sunweb (Dumoulin) lernen können. So bleiben zwei zweite Plätze und die Hoffnung auf die Zukunft und auf eine stärkere Mannschaft.

Der Schwächere darf nicht gewinnen. Thomas als Helfer. Froome als Kapitän. So waren die Rollen aufgeteilt. Dann wurden es zwei Kapitäne. Thomas hatte zwei Etappen gewonnen. Froome da und dort ein paar Sekunden verloren. Froome hinter Thomas. Darf jetzt der Schwächere den Stärkeren angreifen? Diese Frage bleibt unbeantwortet, denn Froome hat nicht angegriffen, weil Froome nicht angreifen hätte können. Seine kleinen Schwächen in den Pyrenäen haben gezeigt, dass er es nicht drauf gehabt hätte.

Eine Rennrad-Show ohne Rennrad-Feuerwerke.

Die Stärkeren sind zu stark. Selten wurde eine Tour de France von so vielen guten Fahrern gleichermaßen geprägt. Die Führenden in der Gesamtwertung haben sich auf Schritt und Tritt derart neutralisiert, dass kaum Spannung aufgekommen ist. Keine bis laue Angriffe. Schuld vielleicht auch die Tourleitung. Eine einzige Bergankunft in den Pyrenäen und das auf einer 65 km kurzen Etappe. Erwartet und erhofft hätten wir uns schon mehr Feuerwerke und Epos seitens der Favoriten.

Radsport ist Teamsport. Ein Team ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Team. Peter Sagan kann ein Lied davon singen. Dank seiner Teamkameraden, die in teilweise den Berg hochgeschoben haben, hat der gestürzte Sagan die drittletzte Etappe vier Minuten vor Ende der Karenzzeit beenden können. Sein sechstes grüne Trikot war ihm dann nicht mehr zu nehmen.

Wer bremst verliert. Wer falsch bremst, fliegt. Philippe Gilbert und Simon Yates sing geflogen. Beide. Der eine über eine Betonabgrenzung in die Böschung und der andere in einer Linkskurve weil ihm sein Vorderrad weggerutscht ist.

Scheibenbremsen. Ok. Dieses Thema muss ich hier wohl einbauen. Weder der Sieger des Bergtrikots Alaphilippe noch irgendeiner der Bestplatzierten hatten diese in Verwendung. Es war Peter Sagen, der damit seine vier Etappensiege und eben das grüne Trikot (bester Sprinter) nach Hause fuhr. Und jetzt bitte darüber diskutieren.

Die Tour de France 2018 ist tot. Es lebe der Giro 2019. Denn dieser war 2018 spannender und wird es 2019 auch wieder sein.

ktrchts

PS: Das Team Sky hat alles richtig gemacht. Vielleicht hätte Froome gewinnen können, vielleicht hat Froome nicht gewinnen dürfen oder wollen. Ein Froome in Gelb in den Bergen? Wer weiß, was passiert wäre. Egal. Thomas hat es geschafft. Und beide werden es wieder versuchen.   

Rennradsturz mit Folgen. Für Körper und Psyche.

Rennradsturz

Es hätte mein erster 200er werden sollen. Von Linz nach Wien. Eingebettet in seine 400k-Ausfahrt zur Sonnenwende. Hätte. Denn bei Kilometer 98 ist es passiert. Mein erster heftiger Sturz. Ein Rennradsturz mit Folgen. In der Gruppe. Wie bei der Tour de France. Nur etwas kleiner. Nicht schön anzusehen, hat er gesagt. Nicht gut anzufühlen für mich und für andere in der Gruppe. An den genauen Unfallhergang erinnere ich mich nicht. Alles viel zu schnell. Auf jeden Fall bin ich kopfüber vom Rad gestiegen. Mein Kinn hat den Asphalt geküsst. Und einige andere Teile meines Körpers haben es ihm gleichgetan. Und wie es eben so ist bei Stürzen in der Gruppe, hat jeder von jedem etwas abgekriegt. Die einen mehr, die anderen weniger. Ich ziemlich viel. Und doch weniger, als möglich gewesen wäre. Zum Glück.

Eine nette Rennradreise mit Tatütata.

Du schaust nicht gut aus, hat er gesagt und sein sorgenvoller Blick hat mich Schlimmes ahnen lassen. Auch die Blutflecken auf meinem Trikot und mein schmerzendes Kiefer haben nichts Gutes verheißen. Es war die erste Fahrt mit der Rettung in meinem Leben. Und wären nicht der Schock so groß und meine Verletzungen so schmerzhaft gewesen, hätte ich sie vermutlich ein kleines bisschen mehr genossen. Währenddessen hat er sich um mein ebenso verletztes Rad gekümmert und ist damit – selbst fahrend und mein Rad schiebend – 12 km zu mir ins Krankenhaus gefahren. Rettungen nehmen keine verletzten Rennräder mit.

Im Krankenhaus dann Entwarnung. Alle Knochen sind heil. Prellungen, Stauchungen, Abschürfungen, Rissquetschwunden, aber keine Brüche. Ich durfte noch am selben Abend nachhause. Meine Kinder waren froh, mich in Gedanken halbwegs heil in die Arme schließen zu können. Praktisch war eine Umarmung aufgrund meines Zustands leider nicht möglich.

Rennradsturz

Sichtlich mitgenommen

Du musst nach einem Rennradsturz so schnell wie möglich wieder aufs Rad, hat er gesagt, glaub mir. Ich habe versucht, ihm zu glauben, aber mein Körper hat auch zu mir gesprochen. Und er hat eindeutig die besseren Argumente gehabt. Zumindest eine Zeit lang. Meine Zeit lang. Anfangs habe ich Speisen nur im pürierten Zustand zu mir nehmen können. Ich lernte schnell zu improvisieren. Mein Speiseplan bestand aus Hummus, Hummus und zwischendurch auch noch etwas Hummus. Er wollte mir sogar vieles vorkauen. Aber so weit habe ich es nicht kommen lassen. Ich habe stattdessen begonnen, Chips zu lutschen. Zum Wein natürlich. Das hat gut getan. Und trotz all dieser Widerlichkeiten war ich jede Sekunde dankbar, dass nicht mehr passiert war. Der Radsturz hätte viel schlimmer ausgehen können.

Rennradsturz mit kleinen Folgen.

Meine erste Ausfahrt nach meinem Unfall hat mich viel Überwindung gekostet und ist kein Genuss gewesen. Auch die zweite, die dritte, die vierte und die fünfte waren mehr Überwindung als Genuss. Irgendetwas hatte sich verändert. Dieser eine Tag hatte viel verändert. Ich fühlte mich plötzlich verletzlich. Verwundbar. Unsicher. Mit weichen Knien und einem mulmigen Gefühl im Bauch habe ich Kilometer für Kilometer absolviert. Jede Unebenheit auf der Fahrbahn hat mich in Angst versetzt. Hinter ihm zu fahren, war eine große Herausforderung. Hinter anderen zu fahren schier unmöglich. An eine Gruppenausfahrt gar nicht zu denken. Geschwindigkeit, die ich zuvor so geliebt hatte, war plötzlich eine Bedrohung für mich. Das Vertrauen in meine Fähigkeiten erschüttert. Der Schreck hatte sich in all meinen Gliedern breitgemacht, hatte meinen Körper und meinen Geist geflutet.

Und das Schlimmste nach dem Rennradsturz: Ich hatte scheinbar den Spaß verloren. Diese große, unbändige Lust aufs Radfahren war wie ausgelöscht. Da half auch der mich freudig begrüßende Fahrtwind nicht. Ich hatte das Gefühl, dass alles, wofür ich brannte, mir genommen worden war. Würde das jemals wieder anders werden?

Es wird anders, hat er gesagt, ich weiß es, es braucht nur Zeit. Zeit. Der heilsamste Faktor von allen. Beim Radfahren wie sonst im Leben.

Rennradsturz

Alles wird gut

Radlerinnen sind hart im Nehmen.

Ich bin also drangeblieben. Ich bin weitergefahren. Und ich fahre weiter. Dank seiner motivierenden Beharrlichkeit und meinem festen Willen, meine Angst besiegen zu wollen und zu können. Ich weiß mittlerweile auch, dass es wieder anders wird. Ich spüre, dass es anders wird. Zaghaft breitet sich Vertrauen aus. Vorsichtig kommt der Mut zurück. Die letzte Ausfahrt hat schon beinahe ein kleines bisschen Spaß gemacht. Und die gestrige Krone hat mich schon ziemlich gefreut.

la ktrchts

24h Ultraradchallenge Kaindorf – mittendrin und vorne dabei.

Kaindorf

Ein großes weißes Zelt. Das Größte am improvisierten Campingplatz vor der Mehrzweckhalle in Kaindorf. Das Team cisco ist noch mit dem Aufbau beschäftigt. Das Gerippe steht schon und die Planen schützen bereits vor der Sonne. Im Zelt selber hat es gefühlte 200° ohne Umluft. Jede noch so kleinste Bewegung löst einen Schweißausbruch aus. Ein Vorgeschmack auf die bevorstehenden 24 Stunden. Hochsommer in Kaindorf. Die 24 Stunden Ultraradchallenge in der oststeirischen Ökoregion startet gleich. Endlich bin ich mittendrin, statt nur daheim. Nach dem Slovakia Ring das nächste Langzeitabenteuer. Diesmal als Legionär beim „10 minus 1“ Mann- Cisco Re-Cycling Team.

Eine Rennradreise über 24 Stunden.

Ich kannte die 24 Stunden von Kaindorf nur von Erzählungen. Guten Erzählungen. Emotionalen Erzählungen. Als mir dann auch noch Cheforganistator Andreas Gratzer vom WSA greenteam zu Ostern bei meiner Rennradreise nach Zadar eine lange Zunge machte, war es für mich sehr leicht, dem Lockruf von cisco zu folgen. Pünktlich um 1800 Uhr stand ich im Startblock. Blaue Nummer am Rad und am Rücken. Firmenwertung. Mindestens 8 von 10 Teilnehmern müssen dabei von ein und derselben Firma sein. Der Rundkurs 17,9 km lang. Gespickt mit 180 Höhenmetern. Darunter der Weixelberg. Eine unscheinbare Asphaltblase, welche Runde für Runde höher und steiler wird. Um am Ende fast unüberwindbar zu werden.

Kaindorf

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Die 24 Stunden Ultraradchallenge Kaindorf besteht aus einem 3 Stunden Sprint, einem 6 Stunden Radmarathon, der 12 Stunden Classic sowie der Königsdisziplin und dem eigentlichen Ultra Hauptbewerb. 24 Stunden Radfahren. Allein oder im Team. 4er, 6er oder 10er Team. Damen oder Herren. Eingebettet sind alle Rennren in diverse Rennserien wie der Senioren Consul-Cup, der Austria-Top-Tour oder dem 24h Cup mit Grieskirchen und der 24h-Radtrophy. Die Leistungsdichte enorm. Das Live-Tracking konnte ich nur mit großen Augen und offenem Mund verfoglen. Stefan Pöll vom Team WSA Pushbikers, absolvierte beispielsweise 24 Runden (429,6 km nonstop) in einer Zeit unter 12 Stunden. Im Schnitt 29,04 Minuten pro Runde. Mehr füge ich nicht mehr hinzu.

Ultraradchallenge Kaindorf – 24 Stunden Party.

Ich zog das Los des Starfahrers. Dabei durfte ich gleich zwei Runden fahren. Aus organisatorischen Gründen. Unsere Rennstrategie, Runde für Runde zu wechseln, würde erst dann greifen. Unsere Marschtabelle, war auf 30 Minuten pro Runde ausgelegt. Schätzwerte. Vielleicht Überschätzwerte. Vom Start weg geht es gleich zur Sache. Maximalpuls sofort und unmittelbar. Brennende Oberschenkel. Schnappatmung. Am Weg nach Ebersdorf spühlt es mich von weit hinten im Feld weit nach vorne. Zu weit. Plötzlich bin ich hinter den Begleitfahrzeugen. Ein Blick auf meinen Garmin und ich schüttle den Kopf. Geschwindigkeit 51 km/h. Die gesamte Meute hinter mir. Nein. Das darf ich nicht. Ich tue es doch. Zu geil das Gefühl gejagt zu werden. Der zweite Teil der Strecke ist welliger. Enger. Kurviger. Ich bin immer noch mittendrin und vorne dabei. Den ersten ernstzunehmenden Hügel überlebe ich noch. Beim zweiten, dem Weixelberg, trennt mich mein Gewicht von den echten Rennradfahrern.

Die Abfahrt bringt mich wieder etwas heran. 26 Minuten exakt für die erste Runde. 41 km/h Schnitt. Und das mitten jener, die vorhaben 24 Stunden durchzufahren. Ich bin sprachlos und voller Hochachtung. Runde 2 fährt sich einen Tick langsamer. Ein paar 100 Meter vor mir die Spitzengruppe. Mit Profis, Ex-Profis, Naturtalenten und Beißern. Es ist heiß. Schwül. Der Mund trocken. Die Atmung fällt schwer. Den Griff zur Flasche vergesse ich. Bin zu konzentriert. Im Wind. Der Weixelberg wirft mich noch nicht ab. Fast aber. In der Abfahrt löse ich mich vom Feld. Deute an, dass ich wechseln werde. Hoffe so, in Ruhe gelassen zu werden. Keine Chance. Wie mit Superkleber behandelt, klebt man an mir. In der Wechselzone gebe ich unser Schicksal in die Hände von Martin. 28 Minuten für Runde zwei. Ich bin fertig. Habe jetzt ca. 4 Stunden Pause. Mein nächster Einsatz ist eine Nachtschicht.

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Schlaflos in Kaindorf. Adrenalin ist besser als Kaffee.

Kaindorf erlebt in der Zeit der Ultraradchallenge ein Stelldichein verschiedener Menschengruppen. Zum einen die Fahrer. Die Fahrenden und die Ruhenden. Zum anderen Zuschauer, Fans, Betreuer, Dj’s, Moderatoren, Organisatoren, Helfer und Exekutive. Alle kämpfen sie 24 Stunden lang mit der Müdigkeit. Im Zielbereich und entlang der Strecke. Ein Partyzelt ist für alle rund um die Uhr offen. Ein zweites Zelt bietet Kulinarisches für all jene, die eine Vollrundum-Verpflegung gebucht haben. 24 Stunden frei essen und trinken. Nudeln, Reis, Kaiserschmarrn, Obst, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee, Pommes, Gemüse, Nudelsuppe, Müsli, Brot, Butter, Marmelade, Kuchen, Apfelmus und Eierspeise. Alles zeitlich perfekt abgestimmt.

Auch sonst wird einem nicht langweilig. Im Zielraum, wo jeder Fahrer Runde für Runde eine kleine „Ehrenrunde“ drehen muss, wird Programm geboten. Feuershow, Danceshows, Trialshow – Kaindorf ist die Stadt die niemals schläft. Zumindest nicht bei der Ultraradchallenge. Adrenalin hält sie alle wach. Besser als jeder Kaffee. Schlaflos in Kaindorf. Wer ein Auge zudrücken kann, der hat Neven wie Stahl und einen gesunden Schlaf. Während die schwüle und feuchte Nacht voll im Gange ist.

In der Nacht sind alle Kurven dunkel.

Ich versuche die Zeit zwischen meinen Einsätzen totzuschlagen. Hauptsächlich mit Essen. Viel Essen. Zu viel Essen. In der Gesamtwertung liegen wir schnell einmal auf Platz drei. Die Rundenzeiten pendeln sich im Team bei 32 Minuten im Schnitt ein. Über Plan. Das bringt die Marschtabelle etwas durcheinander. Meine zwei Nachteinsätze gegen 2300 Uhr und knapp vor 0400 Uhr morgens genieße ich in vollen Zügen. Mit meiner Ixon IQ Premium Speed von Busch+Müller mache ich mir die Nacht zum Tag. Gutes Licht ist gleichbedeutend mit Geschwindigkeit und Sicherheit und so ist es auch. Nur die Kurven sind etwas vorsichtiger zu genießen. Es fehlt in der Nacht der Seiten- und Weitblick. Und es fehlt die Orientierung. Der Bezug zur Entfernung fällt komplett weg. Das bremst ein wenig. Meine Nachtschichten absolviere ich in 30:26 und 30:51 Minuten.

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Dazwischen versuche ich etwas auzuruhen und mich vor der Feuchtigkeit zu schützen. Das Zelt gleicht einem türkischen Dampfbad. Es schwitzt. Ausziehen, Umziehen, Warmanziehen. Die Schlafansätze am Boden auf einer kaputten Luftmatratze bescheren mir ein paar rheumatische Beschwerden. Das Ruhen auf einem Campingstuhl dafür ein steifes Genick. Ich bevorzuge also das Stravanzen. Und das Essen. Währenddessen schlägt sich auch der Rest des Teams cisco in den Nachstunden hervorragend. Platz 3 wird abgesichert. Platz 2 in Reichweite. Nur das Team Graz Holding reist in einer anderen Liga. Zwei Runden Rückstand sind viel zu viel und nicht mehr aufzuholen.

Kaindorf ist das Kitzbühel für die Ultracycling Szene.

Treffen und getroffen werden. Kaindorf ist Treffpunkt Bekannter und Freunde. Das Kitzbühel der Ultracycling Szene. Mit viel weniger Glamour und Scheinheiligkeit. Hier begrüßen sich Askese und Dekadenz. Es begegnen sich unterschiedliche Menschen mit derselben Leidenschaft. Jene mit einfachen Mitteln und jene mit professioneller Betreuung. Die einen schlafen im Auto, andere wiederum im Festzelt auf einem Liegestuhl, während die Erfahrenen ein komplettes Zeltdorf mit Küche, Bad und Schlafräumen aufbauen und bewohnen. Newbies lernen von den alten Haudegen.

In Kaindorf und entlang der Stecke formieren sich Partyzellen. Menschen, die ihre Häuser und Garagen öffen und mit Musik, Wasser (nicht nur) und Beifall, den herbeifahrenden Helden beistehen. Hotspot der berüchtigte Weixelberg. Dort, wo dir unbekannte Menschen frenetsich zujubeln und dich zur Höchstleistung motivieren. Hier kannst du, obwohl du schon lange nicht mehr willst.

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Können, obwohl man schon lange nicht mehr will.

Die Oberschenkel schmerzen. Mir bleiben noch mindestens zwei Einsätze. Müde radle ich mich für diese je 20 Minuten locker ein. Dann jeweils die Übergabe. Raus auf die Straße. Vollgas soweit es noch geht. Vorbei an den vielen Einzelfahrern. Gerne würde ich sie mitnehmen. Im Windschatten. Draufdrücken. In den Steigungen mit hoher Frequenz die Laktatbildung verlangsamen. Die vor mir fahrenden sind Zielscheibe. Teilziele, um weiter zu kommen. Anvisieren und einholen. Vorbeifahren. Egoistisch denke ich an mich. Wer mithalten kann, ist herzlich willkommen. Freiwillig bremsen kommt nicht in Frage. Der Weixelberg ist diesmal und auch auf meiner letzten Runde Scharfrichter. Ich fahre teilweise in Zeitlupe. Anhaltspunkt ist eine mobile Tempomessung. Sie zeigte jedes Mal 14 km/h an. Viel schneller als mir gefühlsmäßig zumute ist.

29:24 und 29:59 für die Runden fünf und sechs ergänzen die Statistik. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen. So schnell meine Beine es noch zugelassen haben. Den Rest der Medaille haben meine Teamkollegen geholt. Chapeau. Euphorisch. Denn zum Schluss machte es allen noch mehr Spass. Trotz Unwetter um 1700 Uhr und somit Abbruch des Rennens. Plötzlicher Wind und Regen, mit Blitz und Donner haben uns alle geduscht. Beim Abbau des Zeltes, welches noch trocken verstaut hätte werden sollen. Hätte.

Mittendrin und vorne dabei.

Platz 3 in der Firmenwertung. Danke cisco. Danke Franz, Peter, Markus, Markus, Hubert, Lukas, Johannes und Martin. Die 23 Stunden Ultraradchallenge ist Geschichte. Mittendrin und vorne dabei. Große Empfehlung für alle. Solo, im Team oder einfach nur als Zuseher. Kaindorf ist ein feines Event. Familiär. Überschaubar. Kurzweilig. Ich würde 2019 wieder kommen. Wer will mich?

ktrchts

Anmeldungen demächst möglich.

Rad und Recht. Rennradfahrer haben immer die Arschkarte.

Rad und Recht

Rad und Recht. Oh, mein Gott. Recht haben und Recht bekommen. Oh, mein Gott. Nichts ist so frustrierend wie die Tatsache, dass man als Rennradfahrer (und Radfahrer) auf Österreichs Straßen die Arschkarte zieht, sobald man sich aufs geliebte Rad schwingt. Zwar gibt es in der StVO zum Schutz oder einfach nur, um ein Miteinander zu regeln, einen § 68. Dieser ominöse § 68  StVO ist aber für den Hugo. Für die Katz. Für die Würste. Im Fall des Falles ohne Aussicht auf irgendwas. Und solche Fälle gäbe es genug. Schneiden, drängeln, Vorfahrt nehmen. Vergehen, die ein Autofahrer oder Busfahrer rein von den Regulativen her, nicht begehen dürfte. Vom Hausverstand aus betrachtet auch nicht begehen sollte.

Rennradfahrer – die Parasiten auf Österreichs Straßen.

Der Alltag auf Österreichs Straßen. Sodom und Gomorrah. Der Stärkere frisst den Schwächeren. Der Schnellere überfährt den Langsameren. LKW, Bus, Klein-LKW, Klein-Bus, SUV, Auto, Motorrad, Radfahrer. So lautet die Rangordnung. Unterbrochen von Polizeiautos, die da und dort diese Hierarchie etwas durcheinander bringen. Das schwächste Glied in diesem ganzen Zirkus? Genau. Der Radfahrer. Ein ungern gesehener und nur teilweise geduldeter Gast in der Manege. Ein lästiges Hindernis. Ein Parasit. Autofahrer zahlen die Straßen und der Radfahrer nutzt sie. Weil er nicht freiwillig das Feld (die Straße) räumt, wird er einfach hinausgedrängt. Oder man tut so, als gäbe es ihn nicht. Frei nach den Gesetzen der Natur.

Rad und Recht

Alltag auf Wiens Radwegen

Ich kann ein Lied davon singen. Noch besser. Ein paar Zeilen darüber schreiben. Es sind schon ein paar Kilometer im Jahr, welche ich landein und landaus am Straßenrand verbringe. Meistens entlang des Farbahn-Begrenzungsstreifens. Links von mir fahren dann die anderen vorbei. Die schnelleren Verkehrsteilnehmer. Die meisten klopfen dabei an der Illegalität an. Einige davon ziemlich eindeutig und laut. Meine Wahrnehmung dabei ist, dass es vor allem Busfahrer sind, die hier den Schöpfer spielen und über Leben und Tod entscheiden. Einen kürzlich erlebten Fall kann ich in meine fiktive Statistik aufnehmen.

Rad und Recht. Und die unfehlbaren Busfahrer.

Samstagmorgen. B59 zwischsen Eisenstadt und Großhöflein. Ein Bus der Wiener Neustädter Verkehrsbetriebe überholt mich ziemlich knapp, ohne den Fahrbahnstreifen zu wechseln. Damit ist schon alles gesagt. Natürlich äußere ich meinen Unmut über dieses unnötige Manöver mit ziemlich eindeutigen Gesten. Der Busfahrer dürfte das gesehen haben und bleibt an der nächsten Haltestelle stehen. Er öffnet die Tür. Ich nähere mich und frage ihn, warum er mir den Platz zum Überleben genommen hat. Seine Antwort lapidar: „Hast du nicht gesehen, dass mir ein Auto entgegenkommen ist?“ Meine Reaktion darauf waren viele Fragezeichen im Kopf. Meine Antwort „Dann hätten Sie sich hinter mir einreihen müssen und warten“. Ein „ok“ „sorry“ oder ähnliches hätte die Situation besänftigt. Stattdessen werde ich vom Busfahrer daran erinnert, dass ich eigentlich nicht auf die Straße gehöre. Weitere Fragezeichen. Den Rest können sich viele hinzudenken. Einiges war nicht jugendfrei.

Rad und Recht

Anderer Tag. Anderer Busfahrer.

Wer glaubt, die Geschichte sei zu Ende, der täuscht sich. Selber Tag. Ca. 8 km später. Derselbe Bus. Kurz vor Steinbrunn. Die Straße eine Gerade. Kein Gegenverkehr. Leicht abschüssig. Ich werde von demselben Bus nochmals überholt. Diesmal weniger als nur knapp. Der Bus hat erneut den rechten Fahrbahnstreifen nicht verlassen. Rache? Revanche? Egowiederherstellung?

Leben oder Spital. Eine Entscheidung der Busfahrer.

So etwas hinterlässt Spüren. Ich versuchte die Sinnhaftigkeit dieser Aktion zu reflektieren. Fragte mich, was in einem Busfahrer vorgehen kann. Am Abend dann, setzte ich mich an den Computer und schrieb den Wiener Neustädter Verkehrsbetrieben eine kurze Email mit der Schilderung des Vorfalles. Hier die Antwort.

„Wir nehmen Bezug auf Ihre Beschwerde vom 30.06.2018 und möchten uns für die von Ihnen übermittelten Informationen bedanken.

Aufgrund des von Ihnen geschilderten Vorfall wurden interne Überprüfungen durchgeführt. Wir teilen Ihnen mit, dass ermittelt werden konnte, dass Sie bei beiden geschilderten Situationen genügend Platz hatten und der Lenker den gesetzlichen Abstand zum Radfahrer gehalten hat. Uns ist durchaus bewusst, dass ein vorbeifahrender Bus anders wahrgenommen wird und bedauern diesen Vorfall sehr. Unser Buschauffeur blieb bei dem ersten Zwischenfall kurz nach Steinbrunn stehen und öffnete die Tür um mit Ihnen zu sprechen.

Unsere Buslenker sind dahin geschult die StVO einzuhalten und die Gefahren der allgemeinen Sicherheit, welche im Straßenverkehr auftreten können, richtig einzuschätzen.

Wir werden auch noch mit dem zu diesem Zeitpunkt im Dienst befindlichen Lenker über den von Ihnen geschilderten Vorfall sprechen und ihn zu mehr Rücksichtnahme bewegen.

Wenn Sie sich durch unfreundliches Verhalten negativ angesprochen gefühlt haben, möchten wir uns höflichst bei Ihnen entschuldigen.

Wir verbleiben mit der Bitte um ihre geschätze Kenntnissnahme!“

Also. Keine wirkliche Einsicht. Zeilen gespickt mit physikalischen und räumlichen Fehlern. Eindeutigen Fehlern. Und natürlich Schuldumkehr. Alles ist gut. Danke und Aufwiedersehen. Rad und Recht ignoriert. Zumindest eine höfliches Bedauern, welches ich zum Glück lebend noch annehmen kann.

Rad und Recht

Parkplatz Radweg

Die Arschkarte – Ticket einer gefährlichen Rennradreise.

Ähnlicher Vorfall im vergangenen Herbst. Natürlich habe ich das Gespräch mit dem Busfahrer gesucht. Rad und Recht eingefordert. Höflich und interessiert. Daran, warum man einem Rennradfahrer nicht Platz lassen will. Seine Reaktion konnte ich mit einem Foto festhalten. Die Reaktion der Postbus AG:

„Ich danke Ihnen für die Rückmeldung und nehme Ihre Bedenken und Ängste sehr ernst..Wenn etwas passiert ist, ist es zu spät. Ich habe die Erhebungen zu dem Vorfall durchgeführt und mir vom Lenker die Situation beziehungsweise seine Wahrnehmung zu dem Vorfall schildern lassen. Er hat mir die Situation aus seiner Sicht geschildert. Ich habe ein Gespräch auf sachlicher Ebene mit Ihm geführt und Ihm mit den Bedenken und Ängsten die aus seinem Verhalten entstanden sind konfrontiert. Nach dem  ausführlichen Gespräch wurde Ihm klargelegt dass er sich dem Verkehrsaufkommen und der Verkehrssituation entsprechend zu verhalten hat und auch ein Maß an Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer an den Tag legt. Auf keinen Fall soll es soweit kommen, dass sich Verkehrsteilnehmer gefährdet fühlen.

Nach dem Gespräch mit dem Fahrer als unmittelbar Vorgesetzter, kann ich Ihnen mitteilen dass der Lenker Einsicht gezeigt hat und er sah ein, dass er sich auf ein Gespräch mit Ihnen und eine Klarstellung mit Ihnen vor Ort  einlassen hätte sollen.“

Es sind also keine Einzelfälle. Und meine Wahrnehmung täuscht nicht. Egal ob jetzt ein Stadtbus in Eisenstadt (Stopptafel ignoriert und mich auf die Gegenfahrbahn geträngt) oder ein Dr. Richard Linienbus in Tulbling (Radfaher auf einspuriger Fahrbahn überholt währed ich entgegen kam – also zwei auf einem Streich). Die Könige der Straßen sind die Großen und jene, die diese lenken. Menschen, die davon leben, einen gültigen Führerschein zu haben. Gegen die ist man machtlos. Rad und Recht vertragen sich nicht. Rad und der Rest der Welt auf der Straße auch nicht.

Rad und Recht

Aus und vorbei.

Was man als Radfahrer darf: Gar nichts.

Mehrmals habe ich ähnliche Vorfälle auch bei den Dienststellen der Polizei gemeldet. Mein Leben ist mir zu wertvoll. Hier wurde jedes Mal nach Vorschrift alles brav protokolliert. Einmal hat man mich, weil kein Ausweis dabei, wieder nach Hause geschickt. Vorschrift eben. Alle Anzeigen sind im Sand verlaufen. Nötigungen sind schwer nachweisbar. Aussagen gegen Aussagen. Videos und Fotos nicht zulässig. Und solange sich niemand ernsthaft verletzt, ist das sowieso kaum relevant. Dazu kommt noch, dass kaum ein Autofahrer oder Busfahrer sich selbst einmal bei der Nase zieht und Fehler eingesteht. Victim-blaming.

Das ist die Realität auf Österreichs Straßen. Das ist § 68 StVO. Ein Pseudo-Paragraph, den kaum jemand kennt, noch irgend ein Auto- oder Busfahrer befolgt.

ktrchts

PS: Bevor die Diskusison losgeht: Es gibt auch die guten Auto- und Busfahrer und es gibt auch die sehr guten Auto- und Busfahrer, sowie es die weniger guten Renn- und Radfahrer gibt. Rad und Recht sind nie objektiv.

 

Rad und Recht – Aktualisierung:

Und täglich grüßt das Murmeltier. Und täglich schneidet dich ein Autobus. So passiert vergangene Woche und gestern. Diesmal war ich bei der Polizei und habe Anzeige erstattet. Irgendwas mit Verwaltungsstrafe wird sich schon finden. Strafrechtlich ist ein absichtliches Schneiden nicht relevant.

Kurz die Geschichte: Postbus 200 (Wien – Laxemburg – Eisenstadt). Fahrer überholt trotz Gegenverkehr. kurz nach Großhöflien. Lässt kaum 20 bis 30 cm Platz zwischen mir und seinem Ungetüm. Mit den entstandenen Verwirbelungen habe ich Mühe mein Rennrad zu halten. Zum Glück passiert nichts. Ich folge dem Bus. Dank Wut im Bauch und Adrenalin gibt es eine Strava PR auf den Strecke Müllendorf – Bergkirche. Den Buss erreiche ich am Domplatz. Der Busfahrer steht vor dem Bus und begrüßt mich „Wos willst?“ Ich erkläre ihm, dass … und er könne doch etwas mehr Rücksicht auf die Radfahrer nehmen. Seine Antwort „Weil ich auf die Radfahrer aufpasse!“ Mit einem süffisantem Lächeln im Gesicht. Mir steigt es bis zum Hals. Muss mich beherrschen. Mir reicht es. Ich fahre zur Polizei. So ein arrogantes, herablassendes und abwertendes Verhalten erlebt man selten. Foto des Fahrers habe ich.

Rad und Recht

Autobus delicti

Verkehrspsychologen – wo seid ihr?

Ob was rauskommt? Keine Ahnung. Gestern dann ein weiterer Bus. Diesmal wieder die Wiener Neustädter Verkehrsbetriebe. Knapp vorbei. Voll daneben.

Das sich nicht der einzige bin, zeigt dieses Schreiben, welches ich im Netz gefunden habe. Ein Radfahrer hat sich die Mühe gemacht, beim Bundesministerium zu intervernieren. Hier die äußerst interessante Antwort:

„Sehr geehrter Herr Ing. Schlögel!
Herzlichen Dank für Ihre Eingabe vom 07. Juli 2018. Wir können die von Ihnen geschilderte Problemlage nachvollziehen, es ist mit Sicherheit äußerst gefährlich und verunsichernd, wenn man als Radfahrer von Fahrzeugen überholt wird. Die polizeiliche Überwachung dieser Übertretungen gestaltet jedoch äußerst schwierig, um eine solche Übertretung beweiskräftig und einspruchsresistent zur Anzeige bringen zu können, müsste man sich als PolizistIn unmittelbar vor oder hinter dem Geschehen befinden, wobei fraglich ist, ob dann noch eine Übertretung stattfindet. Obwohl natürlich bei Wahrnehmung solcher Übertretungen Anzeige erstattet wird, möchten wir Sie aus den erwähnten Gründen auf die Möglichkeit der Privatanzeige hinweisen. Bei besonders gefährlichen Situationen sollten Sie sich also das Kennzeichen, Fahrzeugbeschreibung, Zeit und Ort merken und Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten.


Radfahrer sollen sich laut Polizei „breit machen“.

Ein weiterer Aspekt ist jener, dass sich RadfahrerInnen oft „zu wenig breit machen“, was FahrzeuglenkerInnen dazu verleitet anzunehmen, dass sich ein Überhol- bzw. Vorbeifahrvorgang ohne Gefährdung oder Behinderung ausgeht. Man sollte als RadfahrerIn zwar einerseits am äußerst rechten Fahrbahnrand fahren, sich andererseits aber auch den notwendigen Platz lassen und evtl. Hilfseinrichtung wie „Abstandskellen“ am Fahrrad anbringen, die das Fahrrad breiter erscheinen lassen und die nachkommenden FahrzeuglenkerInnen darauf hinweisen, dass ein Überholen bzw. Vorbeifahren nur ohne Gegenverkehr bzw. an geeigneter Stelle möglich ist. Sichtbare Bekleidung bzw. Warnwesten sind vermutlich bereits selbstverständlich. Dass sich die Situation für „Radrennfahrer“ nochmals schwieriger darstellt, ist uns bewusst, es sollte nur ein Denkanstoß in der Sache sein.

Abschließend können wir Ihnen versichern, dass bei entsprechender Wahrnahmung unsere PolizistInnen Anzeige erstatten werden, müssen allerdings nochmals erwähnen, dass sich das Gesamtproblem auf Grund der schwierigen Wahrnehmung solcher Übertretungen mit polizeilichen Möglichkeiten nicht lösen wird lassen und weisen deshalb nochmals auf die Möglichkeit der Erstattung von Privatanzeigen hin.

Mit besten Grüßen

BM.I, Abt. II/12 – Verkehrsdienst der Bundespolizei“

Meine ziemlich ambivalente Beziehung zu Garmin

Garmin

Garmin liebt mich, Garmin liebt mich nicht. Ich liebe Garmin, ich liebe Garmin nicht. Es ist eine ambivalente Beziehung. Jene zwischen mir und Garmin. Eine Hassliebe. Eine Achterbahn der Gefühle. Ein Funktionieren mit Zeitfenstern. Es ist ein Dahinstottern. Fast schon ein Roulette-Spiel. Schwarz und rot. Licht an. Licht aus. Warum das so eine Hassliebe ist? Keine Ahnung. Vielleicht ist es der Ärger über mich sich selbst. Mein ganz persönliches Scheitern, welches ich Garmin in die Schuhe schieben möchte. Oder es ist einfach nur die Tatsache, dass ich die Technik einfach nicht beherrsche und dass Garmin eigentlich ganz gute Produkte baut.

Die Technik ist ein Hund. Garmin kein Schmusehund.

Heavy-User. So könnte man mich bezeichnen. Vor knapp zwei Jahren habe ich schon einmal darüber philosophiert. Darüber, ob ich überhaupt garmin-tauglich bin. Damals habe ich einen Edge1000 im Dauerregen versenkt. Selber schuld. Warum fahre ich auch über 7 Stunden im Regen. Ein knappes Jahr später. Ein weiterer Edge1000, welcher den Geist aufgibt und den Touch-Screen nicht mehr freigibt. Eine ordentliche Bedienung damit unmöglich. Nicht einmal ein Reset. Selber schuld. Warum auch immer. Die unzähligen Abstürze dazwischen und bis heute nicht mitgerechnet, waren meine Garmin Geräte sehr oft und regelmäßig zwischen Wien, Graz und Garching unterwegs. Auch die Pods meiner Vector2. Wie gerade aktuell.

Garmin

Thema Vector abgehackt

Es waren Ersatz-Pods. Die letzteren wurden durch den Regen auch unbrauchbar gemacht. Ja. Selber schuld. Ich weiß. Man fährt nicht im Regen. Die neuen Pods hatte ich 1:1 wie die alten montiert. Auf Sram Etap mit Force Kurbel. Doch siehe da, die Pods ließen sich nicht kalibrieren. Die Sensoren wurden zwar erkannt, aber die Verbindung kappte unmittelbar danach. Neue Batterien waren Fehlanzeige. Löschen, neu hinzufügen auch. Dann wie aus heiterm Himmel funktionierte alles wieder. Zufall? Keine Ahnung. Zwei Tage später dann wieder die alte Leier. Rien ne va plus. Und so weiter, und so fort. Tageweise. Wochenlang. Ich probierte unterschiedliche Beilagscheiben. Eine, zwei, keine. Das Ergebnis war immer dasselbe. Ja. Nein. Ein bischen. Gar nichts. Bis letzte Woche. Da habe ich das Thema abgehackt. Vorerst. Neue Pods, neues Glück. Eventuell mit neuer Firmware.

Garmin – warum tue ich dir das an?

Es tut mir leid. Leid, dass ich einfach zu viele Schwachstellen auffinde. Dass ich Gebrauchsanweisungen so umsetze, wie sie geschrieben sind. Wort für Wort. Zeile für Zeile. Und dass ich als Nicht-Techniker es trotzdem nicht auf die Reihe bringe. Sorry, dass ich oft nicht das notwenige Werkzeug zu Hause habe. ZB. einen 44NM Drehmomentschlüssel für die Pedale. Oder, dass ich einfach zu vorsichtig bin. Bei der Montage und Bedienung der Garmin Produkte. Aus Angst was falsch zu machen. Und genau diese Angst hemmt mich. Ich prophezeihe Katastrophen, die dann auch eintreten. Zitternd und respektvoll lege ich mich mit Garmin Produkten an und verliere genau deshalb den Kampf.

Garmin

Ohne Touch-Screen Funktion kein Reset

Meine ambivaltente Beziehung zu Garmin lasst mich zweifeln. Warum ich? Bin ich wirklich der Einzige mit diesen Problemen. Habe wirklich nur ich Garmin Geräte, welche sich beispielsweise unterwegs wie aus heiterem Himmel aufhängen? Sie laufen dann erst nach mehreren Reset-Versuchen. Während der Fahrt. Aber unter anderer Flagge. Englisch statt Italienisch. Kann es sein, dass ich der Einzige bin, bei dem die Garmin Varia Rückleuchte kondensiert und Wasser speichert? Oder plötzlich die Kunstoffabdeckung verliert. Ohne Fremdeinwirkung. Ohne Sturz. Kann es sein, dass ich das Unglück magisch anziehe?

 

Garmin macht mich paranoid und nachdenklich.

Ich leide an Verfolgungswahn. Es verfolgt mich ein Garmin-Herzfrequenzmessgerät. Es ziert ab und wann ohne Funktion meine Brust. Früher wurde es regelmäßig erkannt. Rauf aufs Rad. Garmin einschalten und ich konnte beimen Herzschlag sehen. In letzter Zeit muss ich das schwarze Band jedes Mal neu verbinden. Mit großem oder gar keinem Erfolg. Zur Info: Batterien waren neu. Dann verfolgt mich auch ein Aus- und Einschaltknopf. Dieser ist am Edge1030 so angelegt, dass er mit „fremden“ Halterungen in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Wer nicht erreichbar ist, kann auch nicht benutzt werden. Außer mit ganz dünnen und feinen Fingern.

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wenig Abstand zum Ein- und Ausschalten

Ich bin ein Einzelfall. Das hoffe ich. Und ich bin zuversichtlich. Zuversichtlich, dass andere Hersteller auch mit mir Probleme bekommen würden. Dashalb bleibe ich trotz kleiner Querelen dort wo ich bin. Denn eines muss man Garmin schon zugutehalten. Garmins Geduld mit mir ist groß. Rießengroß.

ktrchts