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Garmin Velothon Berlin 2015 – Teil 2

Das Brandenburger Tor - eines der vielen Highlights an der Strecke

An der Siegessäule und auf der Straße des 17. Juni ziehe ich den Zielsprint einer nachkommenden Splittergruppe an. Ich bin vorne im Wind. Plötzlich wird es um mich finster. Aus jeder noch so kleinen verfügbaren Ritze taucht ein Rennradfahrer auf. Ich bin umzingelt. Ich spüre schweißumströmte Unterlenker an meinem Hintern, Reifen an meinen Schuhen und etwas Panik. Ich will einfach nur raus aus den Pedalen und weit nach vorne. Zur eigenen Sicherheit und zur eigenen Erlösung. In die Freiheit. Klaustrophobische Zustände. Noch 500 Meter. Mein Hinterrad verliert die Bodenhaftung. Trotzdem. Alles nach vorne. Kräfte mobilisieren. Ich suche mir ein Hinterrad. Finde es. Folge dem. Es wird heller. Rund um mich ist wieder Platz. Noch 200 Meter. Dann die Ziellinie. Aus. Vorbei. Der Velothon 2015 ist Geschichte. Knapp 6 Minuten hinter dem Sieger habe ich mich hinreißen lassen. Auf einen Sprint um die goldene Ananas.

Den Garmin Velothon Berlin kann ich jedem ans Herz legen. Ein Erlebnis der besonderen Art. Heute knapp 10 Tage später sind die Eindrücke nach wie vor sehr präsent. Nicht nur Teil des Team Garmin gewesen zu sein, sondern die gesamten 120 km auf perfekt abgesperrten Straßen. Der ständige Kampf um Millimeter. Die volle Konzentration. Die immer wiederkehrenden gleichen Mitstreiter. Die 11 km über eine Autobahn mit 55 km/h, das Ballern über das Tempelhofer Feld am ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof. Das echte Rennfeeling. Der enorme Speed. Die Berliner Berge (Achtung Sickerwitz). Was ich genau meine kann man in meinem Film nachsehen, den ich während des Rennens mit der neuen Garmin VIRB X aufgenommen und danach mit Garmin VIRB Edit zusammengeschnitten habe (Achtung Produktplatzierung). Es ist erstaunlich, wie viele Rennräder auf 120 km auf eine Straßenbreite Platz haben. Die Regel „no half wheel“ konnte einfach nicht berücksichtigt werden. Egal ob jetzt 2spurige Autobahn oder ein einspuriger enger Radweg. Gut is gangen, nichts is gschehn. Darüber bin ich froh. Der Anblick mehrerer Rennradfahrer am Boden liegend und fast um eine Laterne gewickelt ist nicht schön und bleibt im Kopf. Auch der Geräusch von brechenden Schaltaugen sowie Carbon im Kontakt mit dem Asphalt empfinde ich als unangenehm.

Zielsprint der Verfolger

Zielsprint der Verfolger



Egal. Ich habe es überlebt. Und auch mein geliehenes Cervelo R5 hat es. Es war eine kurze, dafür heftige Liaison. Das Rad hat sich von Anfang an sehr gut angefühlt. Auch weil es mir gelungen ist die Maße möglichst nahe an jene meiner „furia rossa“ zu bringen. Durch das nach hinten abfallende Oberrohr und der RH 54 musste ich den Sattel ziemlich weit nach oben ziehen. Lenker und Vorbei hingegen musste ich belassen. Eine Spielraum nach unten und nach oben. Wobei mir hier ein grober Fauxpas passiert ist. In der totsicheren Annahme, dass mein Rad vom Boden bis zum Unterlenker 63 cm Höhe misst, habe ich diese beim R5 so hingenommen. Ein Blick auf die mitgenommenen Skizzen hätte mir genügt, um zu sehen, dass das überhaupt nicht stimmt. Er zu Hause wieder bin ich mir bewusst geworden, dass ich in Berlin nie und nimmer Unterlenker hätte fahren können. Mein Rad ist viel höher vorne. Sehr viel höher.

Natürlich sind Vergleiche zwischen Rädern obsolet. Nicht nur weil ich als Hobbysportler so einen kaum wahrnehmen kann und auch artikulieren könnte. Auch die technischen Unterschiede machen eine Gegenüberstellung wenig sinnvoll. Da ist schon einmal die ewige Diskussion ob Campagnolo oder Shimano. Oder Carbon gegen Alu Laufräder. Ich mag Campagnolo, das gebe ich zu. Und ich mag Pinarello. Weil ich bei diesen Räder das Gefühl habe, dass die Kraft nach vorne umgesetzt wird. Assymetrie. Gefallen haben mir am Rad die 25mm Contis. Sie haben mir geholfen die eine oder andere Verkerhsinsel zu überspringen und das Straßenbankett ohne Konsequenzen zu verlassen. Mit den breiten Drahtreifen hatte das Rad einfach mehr Stabilität, was im sehr unruhigen Feld kein Nachteil war. Gefallen hat mir auch die Übersetzung. 52/36 zu 11/25. Auch wenn ich das 36er Kettenblatt kein einziges Mal gebraucht habe.

Ich und meine Leihliebe.

Cervelo R5 mit Shimano Dura Ace, Rotor Kettenblatt, Fizik Sattel, Conti Grand Prix 4000 2S

Die HED Ardennes+ Laufräder sind mit Sicherheit sehr alltagstauchlich. Interessant wäre es gewesen, das R5 mit Carbon High Heels und Schlauchreifen mit 10 bar zu fahren. Man kann im Leben aber nicht alles haben.

Was ich gehabt habe, war wie bereits in Teil 1 erwähnt, die komplette Garmin Ausstattung. EDGE1000 und Vector S. Leider. Doppelt hält besser. Und sagt auch mehr aus. Die Vector Pedale lassen sich einfach an jedes Rad montieren und auch die Synchronisation mit dem EDGE funktioniert tadellos. Sofern im selben Raum keine weiteren Geräte stehen. Die Bedienung des Garmin EDGE ist kinderleicht und selbsterklärend. Der Touchscreen trägt wesentlich dazu bei. Sogar ich habe mich gleich zurecht gefunden. Auch mit der Kalibrierung des Pedals. Ob der Optik könnten wir noch diskutieren.

Zugestehen muss ich, dass ich dieses Spielzeug echt vermissen werde. Leistungsmessung. Das Modewort der rennradtauglichen Gegenwart. Kaum ein Stammtisch wo nicht über Watt gesprochen wird. Jetzt kann ich mitreden. Zum Teil zwar nur in Erinnerungen schwelgend, aber immerhin. Leistung, durchschnittliche Leistung, maximale Leistung, normalized power … wie geil ist das denn. Das alles mit so einem Ding am Pedal. Und live am Display. Farbdisplay. Dank drahtloser Übertragung ANT+. Wer braucht schon Pulswerte. Es zählt die Leistung. Und aus. € 1.299 sind nicht wenig. Dafür praktisch. Abnehmen und woanders wieder drauf geben.

Die Zukunft gehört also der Vernetzung. Und da hat Garmin wohl bereits sehr gut vorgesorgt. Connected Bike heißt das Zauberwort. Garmin misst alles, Garmin speichert alles, Garmin kann alles auswerten. Fehlt nur noch, dass Garmin auch in die Pedale tritt. Aber dann wäre der Rennradsport nicht mehr interessant.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Schnell sein und gut aussehen.

Die richtige Garmin Pose

Die Auswertung mit Garmin EDGE1000

Motte für das Radlerleben by jule-radelt.de

Jule radelt und Cristian hört zu

Das Team Garmin vom Presse Event

Der schnelle Peter aus Bayern
Der Triumpfbogen

Garmin Velothon Berlin

Fast wie ein Klassentreffen. So fühlt sich das Blogger Treffen in Berlin an. Anlass ist der Garmin Velothon, bei dem ich am Sonntag über die 120 km für und mit dem Team Garmin an den Start gehen werde. Danke an die Jungs von Garmin D für die Möglichkeit.

Die Vorbereitungen erreichen heute den Höhepunkt. In Knapp 30 Minuten beginnt eine Garmin Schulung, wo auch neueste Produkte aus dem Hause Garmin vorgestellt werden. Unter uns: es soll ein Modell auf den Markt kommen, die ohne Brustgurt auskommt. Und vielleicht findet sich jemanden, der mit bei meinem Forerunner 910XT die Uhrzeit am Display einstellen kann. Danach geht es in das Garmin Fahrradlabor. Dort stehen für uns Blogger und Journalisten Cervelo Renner parat. Diese dürfen wir morgen in und rund um Berlin reiten. Nicht bevor sie am Nachmittag auf uns eingestellt und Probe gefahren werden. Ein eigener Garmin Mechaniker wird sich liebevoll um uns kümmern. Und natürlich auch um seine Räder. Sicherheitshalber habe ich meine „furia rossa“ abgemessen. Was ich jetzt schon weiß, dass die Cervelos mit einem Garmin EDGE 1000 ausgestattet sind. Somit besteht auch noch die Möglichkeit das Garmin Flaggschiff auf Herz, Nieren und Wasser zu testen. Letzteres, weil das da und dort der Schwachpunkt bei manchen Geräten ist. Das heißt aber nicht, dass ich mir für morgen Regen wünsche. Ganz im Gegenteil. Sonne und Hitze. Das wären meine Bedingungen.

Höchst erfreut bin ich über die realen Bekanntschaften bekannter Digitalkollegen wie Nadine, Jule und Christian von den Flitzpiepen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: Dieser Blogbeitrag enthält Produktplatzierungen

Garmin Velothon Berlin – die Vorfreude.

Die Vorfreude ist groß. Richtig groß. Am Sonntag starte ich zusammen mit ca. 10.000 anderen Freaks beim Garmin Velothon Berlin. Knapp drei Stunden vor dem Rennen der Elite. Auf gleicher Strecke. Komplett abgesperrt. Rennfeeling pur.

Die Vorfreude ist groß. Ein Radrennen mitten in Berlin. Eine spannende Stadt, welche ich aus meinen zwei Starts beim Berlin Marathon kenne. Nach dem Granfondo Giro d’Italia Vienna letztes Jahr, ein weiteres Rad-Highlight in einer europäischen Großstadt.

Schon langsam steigt die Spannung. So weit, dass ich mich bereits ein wenig mit der Strecke beschäftigt habe. Er erwarten mich 120 ziemlich flache Kilometer. Aus der Stadt hinaus und wieder in die Stadt hinein. Am Streckenprofil habe ich vergebens nach einem Berg gesucht. Nicht einmal einen längeren Schupfer habe ich gefunden. Fluch oder Segen? Keine Ahnung.

Neugierig bin ich auf das Konzept Velothon. Auf die 10.000 Rennräder auf 120 km. Auf die Stadt. Auf den Speed. Die Durchschnittsgeschwindigkeit. An die Safer Cycling Guides. Auf das ganze Rundherum. Natürlich werde ich darüber schreiben. Auf meinem Blog und in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram. Am Freitag gehts mit Air Berlin von Wien in den Norden. Am Sonntag wieder zurück. Mit einem kleinen Trolley. Wie die Profis.

Mein Rad? Das bekomme ich direkt vor Ort. Von wem? Darüber werde ich auch schreiben. Es lohnt sich also nochmals vorbeizulesen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

#faceyourpassion
Die Berlin Roadgirls sind die Strecke für mich schon mal abegfahren 😉

Video Teil 1

Video Teil 2

Video Teil 3

Video Teil 4

ketterechts beim quaeldich Trainingswochenende im Mühlviertel.

Video vom quaedlch Trainingswochenende im Mühlviertel. Wir hatten wie immer sehr viel Spass, viele Kilometer und genügend Höhenmeter. Infos über die quaeldich Rennradreisen gibt es hier.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Laufshop Runners Store in Linz.

Ironman Wolfgang Ermeling – the Boss

In Linz beginnts. Zumindest war das lange das Motto der Stadt. Ein Motto, welches Wolfgang Ermeling wörtlich genommen hat. Seit letztem Jahr führt er dort den Laufshop Runners Store. Der 2fache Ironman Hawaii Finisher macht dort seine Berufung zum Beruf.

Auf einem meiner Besuche in Linz habe ich standesgemäß mit dem Rennrad, seinen Store besucht. Zum Lokalaugenschein. Und zur Kurzplauderei. Wolfgang war leider mit Kundschaften beschäftigt.

Der Shop liegt an der Hauptstraße. Hausnummer 10. Vis a vis dem Neuen Rathaus neben dem ARS Electronica Center und der Nibelungenbrücke im Stadtteil Urfahr. Perfekt mit den Straßenbahnen 1 und 3 erreichbar. Hell, sauber und neu. So der erste Eindruck. Auffällig die etwas 4 – 5 Meter lange blaue „Laufbahn“ mitten im Geschäft. Diese Laufbahn ist das Herzstück. Mit einer speziellen Software, die auch in vielen Universitäten, Sportbetrieben und Profivereinen genutzt wird, lassen sich die Füße analysieren. Eine Hochgeschwindikeitskamere filmt während des Probelaufs im Shop. Fehlstellungen oder auch Schwächen im Bewegungsapparat können festgestellt werden. Danach findet Wolfgang den passenden Laufschuh. Egal ob von Asics, Brooks, Saucony oder Newton. Zu finden sind im Runners Store natürlich die gängigsten Modell, wie aber auch Sondermodelle für ambitionierte Sportler. Stabil, leicht und schnell.

Man merkt sofort, dass hier jemand am Werk ist, der sich auskennt. Die Erfahrungen, welche Wolfgang selber beim Laufen gemacht hat sind unbezahlbar. Diese Erfahrungen gibt der Boss auch gerne weiter. Stolz präsentiert werden auch die vielen Auszeichnungen und Finisher Medaillen. Etwas versteckt im Eck, aber immerhin.

Zu den vielen Laufschuhen gesellt sich auch eine Auswahl an Laufsportbekleidung und Laufsportzubehör. Ins Auge sticht dabei die hauseigene Marke brixs. Von Wolfgang entwickelt und in Italien hergestellt. Sportnahrung der Marke Peeroton, Laufsocken der Marke Cep und Schwimmutensilien von Zoggs runden das Angebot an.

Alles in allem ein feiner Spezialstore, welcher rund um das Laufen keine Wünsche übrig lässt. Zumindest nicht jene, welche uns alle glücklich machen könnten.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Supporting the Cyclofemme Vienna 2015

We ride together! Rapha Ambassador x LRL- Le Rouleur Lent will ride CYCLOFEMME Vienna 2015

Once a year, riders around the world unite, taking part in a day called CycloFemme. A ride to honor women – we guys were welcomed to join and support womens training, being there domestiques last sunday.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Leithaberg-Radmarathon. Freistartplatz zu gewinnen.

Die Leithaberg-Radmarathon Strecke.

Purbach am Neusiedler See. Idyllisch gelegen. Ruhig. Sonnig. Warm. Hier startet und endet am 24.5.2015 der Leithaberg-Radmarathon. Sowohl die Strecke A über 120 km als auch die Strecke B über 80 km. Drei oder zwei Runden mit einer doppelten Überquerung des Leithagebirges. Zwei „Schupfer“, welche ich sehr gut kenne. Kaisersteinbruch Richtung Breitenbrunn und Donnerskirchen Richtung Hof am Leithagebirge. Der Rest ist flach. Burgenlandflach. Und windanfällig. Kaisersteinbruch mag ich. Das ist eine Kette rechts Steigung. Donnerskirchen hingegen fordert etwas mehr. Leider bin ich am 24.5. verhindert und kann deshalb nicht an den Start gehen. Im Pulk wäre das eine oder andere Strava Segment sicher zu knacken gewesen. Gruppendruck und Gruppendynamik beflügeln. Der Radmarathon selber ist auch was ganz spezielles. Fein und familiär. Was Organisator Edmund Kiss hier Jahr für Jahr auf die Beine stellt ist bewundernswert. Klasse statt Masse. Geringes Startgeld, perfekte Infrastruktur, gut abgesicherte Straßen (kein Gegenverkehr in den Anstiegen und Abfahrten!), ein ansehnliches Starterpaket und ein Finisher Geschenk der Superlative. Wahlweise ein Continental 4000s oder oder ein 4000sII Drahtreifen gegen einen geringen Aufpreis von € 10 bzw. € 15.-. Purbach am Neusiedler See ist eine Reise wert.

Deshalb möchte ich zusammen mit dem Veranstalter allen Lesern meines Blogs ein Zuckerl anbieten. Gestern 5.5. endete der günstige Nennschluss. Für rasch Entschlossene wird diese Vergünstigung verlängert. Bis Montag 11.5. Einfach anmelden und bei der Einzahlung das Kennwort „ketterechts“ vermerken. Alle Infos zur Anmeldung gibt es hier. Finisher Geschenk inklusive (nach den vorher genannten Konditionen). Nicht genug? Ok. Dann gibt es auch noch einen Freistartplatz. Für eine/n von Euch. Damit alle die gleichen Chancen haben, wird dieser Freistartplatz unter allen, die diesen Blogbeitrag kommentieren verlost. Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barablöse des Preises nicht möglich. Wahlweise für die Strecke A oder die Strecke B. Abwicklung über den Veranstalter. Mitfahren auf eigene Gefahr. Es können nur namentlich gekennzeichnete Kommentare berücksichtig werden. Und so weiter, und so fort. Das rechtliche.

Auch Wolfgang Fasching, mehrmaliger RAAM Sieger wird 2015 dabei sein. Sicher interessant mal an seinem Hinterrad zu kleben oder ihm Windschatten zu geben. Wer also einen kleinen, feinen und durchaus anspruchsvollen Radmarathon erleben möchte ist herzlichst eingeladen. Mit Vergünstigung oder mit etwas Glück auch kostenlos.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

#faceyourpassion

Asphaltausschlag nach Rennrad Sturz – eine Anleitung zur Selbstversorgung

Darf in keiner Rennrad Hausapotheke fehlen

Eine feindliche Berührung mit dem Asphalt ist nicht nur akustisch ein Graus, sondern ist auch gesundheitlich bedenklich. Sehr bedenklich. Die Folgen sind je nach Tempo, Bodenbeschaffenheit, Aufprallgeschwindigkeit, Restgeschwindigkeit beim Kontakt mit diesem sowie Rutschphase (Zeit und Entfernung) unterschiedlich. Das eigene Gewicht spielt auch eine entscheidende Rolle. Mit der Gewissheit am Körper und am Rennrad kaum ungeschoren davon zu kommen. Die logischste Konsequenz ist ein Asphaltauschlag. Besonders gefährdet ist dabei am Körper der seitliche, äußere Bereich des Oberschenkels – in vielen Fällen jener auf Höhe Arschbacke. Dicht gefolgt vom Knie. Auch wiederum seitlich, außen. Schulter, Ellbogen und Fußknöchel schließen die Top Five ab.

Am Rad erwischt es meistens die Bremshebel, das Lenkerband, das Pedal, das Schaltwerk und das Schaltauge. Schlimmeres kann man durch geschicktes parieren mit der eigenen Körperbeherrschung verhindern. Die Frage ist immer, was man zuerst rettet: Sich oder das Rad. Hier würde ich jedem das Seine überlassen.

Was aber tun, wenn es passiert? Auf alle Fälle weiterfahren. Sofern es die Technik am Rad und die Motorik am Körper zulassen. Ein weiterer Aspekt einer möglichen Nicht-Weiterfahrt ist der Zustand der Radbekleidung. Verstößt diese nach dem Sturz aufgrund ihrer Auflösung nach Reibung gegen die guten Sitten, dann ist eine Weiterfahrt natürlich zu überdenken. Alles andere ist heldenhaft. Gedanken an eine etwaige Verletzung sollte man sich dann machen. Wobei das „dann“ sehr dehnbar ist. Dann ist von später bis hin zu viel später. Also nach der Stiegl Sportweisse. Wir wollen uns doch das Rennrad fahren von einem Sturz nicht verderben lassen, oder?

Ob sich der Oberschenkel aufgelöst hat oder nicht merkt man eh bereits nach wenigen Kilometern. Blut hat so eine kühlende Wirkung. Und offene Wunden reiben schmerzhaft. Eine Abschürfung am Ellbogen oder am Arm ist meistens luftgekühlt. Der Verletzungsgrad einer Schulter ist sofern nicht das Trikot in Mitleidenschaft gezogen wurde, die unangenehme Unbekannte.

Egal. Es kann passieren. So wir mir vergangenen Samstag. Nach ca. 3h08min Fahrzeit habe ich eine 90° Kurve mit einer Geschwindigkeit von 25,2 km/h (laut Garmin) genommen. Besser gesagt, ich wollte die Kurve nehmen, um von der Fiedlerstraße kommend auf den Radweg über die Nibelungenbrücke in Linz Höhe neues Rathaus zu kommen. Der Anfang des Radweges hatte eine kleine Stufe – eine ganz kleine. Klein genug aber, um mein Vorderrad zu „lupfen“. Meine Gewichtsverlagerung am Rad war in diesem Augenblick physisch nicht die optimalste. Ein Sturz war mit meinem im Moment zur Verfügung stehendem Fahrkönnen nicht zu vermeiden. Die Konsequenz: Asphaltauschlag. Den ich mir erst dann, 30 Minuten und 17 km später, genauer angeschaut habe.

Mein Weg führte mich gleich zur diensthabenden Apotheke. Betaisodona Puderspray, Bepanthen oder Hametum und Alutex Kompressen. Habe ich normalerweise zu Hause. Aber mein Missgeschick ist im Außendienst passiert. Wunde waschen – brennt – und dann brav einschmieren. Wichtig dabei ist die Alutex Kompresse. Ohne ihr, würde die Wunde kleben. An der Hose oder an der Boxershort. Dann reißt man die Wunde immer wieder auf, wenn man sich auszieht. Sehr hilfreich ist auch der Puderspray. Er dramatisiert nicht nur farblich die Verletzung, sondern bildet schnell eine kleine Krustenschicht. Die wiederum ist gut – gegen Verklebung. Schwierig ist die Bandagierung des Oberschenkels. Je höher die Abschürfung desto komplizierter. Außer man schafft es seine Hüfte so zu fixieren, dass nichts mehr geht. In meinem Fall habe ich selbstklebende Peha-Haft Verbände verwendet. Ziemlich im Schritt gewickelt haben sie die Kompresse halbwegs an ihrem gewünschten Platz gehalten.

Bei allen Mitteln ist eine feine Rasur der Beine von großem Vorteil. Das Thema hatten wir schon. Doch ich kann nicht aufhören es zu forcieren. Rasierte Beine sind nicht nur ästhetischer, sondern auch medizinisch wertvoller. Wer will schon seine Haare mit der offenen Wunde zusammenwuchern sehen bzw. spüren? Niemand. Genau.

Nach der Erstversorgung hat natürlich die Wiederaufnahme des beliebten Sports oberste Priorität. Es sollte deshalb nicht lange gewartet werden, um schnell wieder aufs Rennrad zu kommen. Auch wenn es nur ein paar Kilometer sind. Bei mir waren es gestern 43. Mit Schmerzen. Aber Rennrad fahren muss weh tun. Sonst könnten wir ja auch Fußball spielen gehen.

Die Heilung braucht dann auch ihre Zeit. Die Wunden müssen gepflegt werden. Regelmäßiges wechseln der Verbände sind Garant dafür, dass es zu keinen Kollateralschäden, sprich Komplikationen kommen wird. Auch das Lüften ist gut. Wenn das Wetter es erlaubt, weite leichte Kleidung tragen. Bei Knieabschürfungen Shorts benützten.

Heikles Thema ist noch das Schlafen. Meine erste Nacht nach nach dem Crash habe ich im Grand Hotel Europa in Innsbruck verbracht. Ich weiß nicht, was sich die Zimmermädchen gedacht haben, als sie nach meiner Abreise den Zustand des Leintuches und der Bettwäsche gesehen haben. Ob die mir eine Fifty Shades of Grey Orgie zugetraut haben? Egal. Da ich ein seitlich Lieger bin mit Bevorzugung der rechten Seite, hatte ich so meine Schwierigkeiten. Es empfiehlt sich das starre Rückenliegen zu trainieren. Und zu beherrschen. Für den Fall.

Nach und nach wird die Wunde abheilen. Jetzt ist es auch wichtig, die neue Haut zu fördern. Feuchtigkeitscremen oder auch nur Vaseline helfen, die Geschmeidigkeit zu fördern.

Fazit: Stürze passieren. Und wenn sie passieren, dann hilft nur eine akkurate Erst- und Selbstversorgung. In der Hoffnung, dass wir so was alle nicht brauchen.

#faceyourpassion.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Hände weg von Hansaplast Sprüh-Pflaster. Brennt. Brennt. Brennt.

Die Wiener Rennrad Szene – ein Lokalaugenschein.

Gemeinsame Ausfahrt im Wienerwald.

Es tut sich was. In Wien. Vor allem. Die Rennradszene lebt und zeigt sich. Mein drittes Jahr in Wien und ich muss nicht mehr allein durch die Gegend gurken. Dank Social Media bin ich informiert und organisiert. Wann, wohin und mit wem – das steht im Netz.

Die Mutter aller gemeinsamen Ausfahrten in und rund um Wien ist wohl die legendäre Löwenbrücke Ausfahrt. Samstag und Sonntag 1000 Uhr. 12 Monate im Jahr. Selber bin ich da noch nie mitgefahren. Weiß aber aus Erzählungen, dass es hier immer ganz schön zur Sache geht. Ob Mythos oder Wahrheit. Einfach selber ausprobieren. Rennhärte und Rennfeeling kann man hier mit Sicherheit voll auskotzen. Ortskenntnisse sind von Vorteil. Man will doch auch wieder Heim kommen. Es hält sich hartnäckig ein ganz bestimmtes Gerücht

Seit gut einem Jahr gibt es neu den Vienna International Cycling Club. Von Stuart Marven ins Leben gerufen, hat der VICC bereits knapp 500 Mitglieder auf Facebook. Gut erkennbar durch die eigenen wunderschönen Cuore Radtrikots und Hosen. Treffpunkt ist Samstags und Sonntags auf der Yellow bridge Donauinsel. 0930 oder 1000 Uhr. Je nach Jahreszeit. Gefahren wird meist sportlich bis ehrgeizig. In Gruppen unterschiedlicher Stärke. Falls notwendig. Denn vor allem die Hügel und Berge treiben so manchen aus dem Sattel. Strava-Ego. Bevorzugtes Revier ist dabei der Wienerwald mit den Highlights Weidlingbachtal, Tulblingerkogel, Sophienalpe und Dopplerhütte. Aber auch im Nordosten von Wien wird gewildert. Ein Klassiker ist due Kreuttal-Runde.

Neu in Wien sind auch die Ausfahrten von Veletage – dem Salon für Radkultur. Treffpunkt Sonntags (nicht immer) um 0900 Uhr im Shop, Praterstrasse 13. Hier begrüßt Josh die Gäste mit einem Kaffee. So hat man Zeit sich untereinander kennen zu lernen und das Angebot seines Geschäftes zu begutachten. Josh selber fährt Amateurrennen und hat es ganz schön drauf. Auch was die Sicherheit der Mitfahrer betrifft. So werden Abbiegungen und Kreuzungen gut bewacht. Der eine und andere Autofahrer muss dabei auch mal Nachrang geben. Eine „Veletage ride“ Runde dauert 2 1/2 bis 3 1/2 Stunden und lässt sich in der Gruppe gut meistern. Auch Damen willkommen.

Speziell für Damen gibt es in Wien jetzt auf Initiative von Miriam Kathrein  eine „womans only“ Ausfahrt (LRL-Le Rouleur Lent  Women’s Training Rides). In Vorbereitung auf die #womans100 von Rapha am 26. Juli 2015. Wer also Lust und Laune hat ist hier gut aufgehoben. Treffpunkt ist Samstags im Veletage Shop in der Praterstrasse 13. Infos gibt die Seite Le Rouleur Lent und natürlich auch Facebook.

Auch von Le Rouler Lent (LRL) organisiert ist eine Ausfahrt am Mittwoch. Für Frühaufstehter mit verheißungsvollem Namen: Brutally Early Morning Ride. Von 0600 bis 0830 Uhr. Mixed. Damen und Herren. Infos dazu und die jeweilige Ausschreibung hier.

Weitere Ausfahrten werden auch von Roadbiker Wien organisiert. Infos dazu gibt es auf Facebook. Treffpunkt hier ist die Friedensbrücke.

Nicht ganz neu aber gut besucht und „anders“ sind die Radausfahrten mit Bernhard Kohl. Diese Dienstagsausfahrten sind schon sehr professionell organisiert und im Vergleich zu den oben beschriebenen „kostenpflichtig“. Kostenlos nur mit einem Kohl-Teamtrikot für € 79,-. Also doch „kostenpflichtig“. Bei jeder Ausfahrt ist ein Begleitfahrzeug dabei. Mit Ersatz- und Laufrädern sowie Wasser zum Nachfüllen der Getränkeflaschen. Abfahrt ist Dienstags um 1700 Uhr vor dem Shop in der Triester Straße. Gefahren wird in zwei unterschiedlichen Leistungsklassen, die wöchentlich wechseln. Der Abschluss einer Unfallversicherung von der Wiener Städtischen ist Pflicht. „Kostenpflichtig“ eben.

Falls wer weitere Ausfahrten kennt, der sei so frei und ergänze diese hier.

Eine ketterechts Ausfahrt? Bin am Überlegen, ob sich noch Platz findet bei so viel Angebot.

#faceyourpassion
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Demnächst besuche ich die Wiener Rennradshops. Dran bleiben lohnt sich.