Schlagwort: rennrad

Die Grossglockner Hochalpenstrasse. Ein ganz normaler Sommertag.

Während der quaeldich.de Tauernrundfahrt sind wir auch dieses Jahr wieder die Grossglockner Hochalpenstrasse hinauf- und hinuntergeradelt. Bei traumhaften Wetterbedingungen und entsprechendem Verkehr. So war das bergabfahren eine Angelegenheit von Stop and Go.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quaeldich Tauernrundfahrt 2015. Tag 5.

Bericht von Ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
Von Huben nach Kals und dann zum Lucknerhaus

St. Leonhard. Es ist kurz nach 1500 Uhr. Wir biegen zum Parkplatz vor dem Hotel Untersberg ein. Alle zusammen. Die 7. quaeldich Tauernrundfahrt ist soeben zu Ende gegangen. Nach 700 km und guten 12000 Höhenmetern. In 5 Tagen. Über die Postalm, den Pass Gschütt, Obertauern, den Schönfeldsattel, die Windische Höhe, den Gailbersattel, die Kalser Glocknerstraße, die Großglockner Hochalpenstrasse mit der Kaiser Franz Josefs Höhe, dem Hochtor, dem Fuschertörl, den Filzensattel und den Dientner Sattel. Es wartet das obligate Gruppenfoto und der wohl verdiente Kaiserschmarrn.

Nach einem nächtlichen Gewitter ist der Himmel über Kaprun grau in grau. Die Sonne will uns aber schon bald wieder mit hochsommerlichen Tugenden verwöhnen. Wir starten wie immer in gewohnter Hotel Sportkristall Manier. Mit olympischem Feuer und den aufmunternden Worten des Hauschefs. Es geht um nichts, aber die Stimmung hier ist fast wie bei der Tour de France. Gruppe drei bekommt einen Vorsprung von 45 Minuten. Gruppe 2 dafür nur 15 Minuten. Am Anfang rollen wir am Zeller See vorbei Richtung Maria Alm. Gruppe 2 wird kurz vor Hinterthal zum ersten Mal gestellt. Danach geht die Post ab. Der letzte Tag ist bei der Tauernrundfahrt bekanntlich Guide Tag. Was so viel heißt, dass Guides am Berg angreifen dürfen, falls sie können. Roli darf. Und kann. Nach der offiziellen Freigabe, ist nur mehr ein lautes Kettengeräusch zu hören und schon weg war er. Franz folgt. Stuart und Michael auch. Der Rest, inklusive mir, geht es gemütlich an. Besen Hannes verrichtet wieder seine Dienste. Mein Tempo ist zu langsam für die Schnellen und zu schnell für jene hinter mir. So wird es wie üblich ein Solo. Dann taucht Lorraine von Gruppe zwei auf. Sie fährt an mir vorbei. Irgend etwas zieht sie nach vorne.

Es gibt viele Berge, welche ich nicht mag. Einer davon ist der Filzensattel. Er geht böse weg, wird dann mal flach, um dich zum Schluss nochmals abzuwerfen. Mein Garmin kratzt ständig die 300 Watt Marke. Bei einer Trittfrequenz von unter 50. Ich bin so was von fertig. Jetzt taucht auch noch Florian auf. Ich kann ihn in Schach halten. Endlich oben. Immerhin 2 Minuten schneller als 2013. Dafür 3 Minuten langsamer als die Schnellsten meiner Gruppe.

Nach dem Filzensattel ist vor dem Dientner Sattel. Der ist so flach, dass du glaubst, du könntest mit dem großen Kettenblatt drüberbrennen. Aber der Glaube allein, versetzt keine Berge. Und der Gegenwind macht den Rest. Es heißt beißen. Zum Glück kommt jeder einmal oben an. Ich auch. Aufgrund der Verpflegung vor dem Passschild, wird dieses Strava Segment leider nicht für gültig erklärt. So ist es. Strava spielte bei dieser Tauernrundfahrt sowieso eine wichtige Rolle. Die Daten vieler waren schneller im Netz als die Fahrer unter der Dusche. So ändern sich die Zeiten.

Die Abfahrt von Dientner Sattel nach Bischofshofen ist eine Orgie an Hochgeschwindigkeitkurven. Die 15,5 km schaffe ich in 16min 46sek. Spitzengeschwindikeit 94,6 km/h. Ich bedanke ich an dieser Stelle bei meinem Schutzengel und meinen Campagnolo Bora One mit original Campagnolo Bremsgummis.

Der Rest des Tages ist geprägt von weiteren 2 Verfolgungjagden. Einmal Hinauf ins Lammertal Richtung St. Martin im Tennengebirge. Hier stellen wir wieder Gruppe 2. Gruppe 3 ust oben an der Verpflegung. Das zweite Mal mit dem Gruppe 1 Express über Annaberg, Abtenau, Golling, Kuchl Richtung Hallein. Gruppe 3 holen wir kurz nach Golling ein. Um vor Gruppe 2 am vereinbarten gemeinsamen Treffpunkt sein zu können, müssen wir dafür schon ordentlich antreten. Mit mehr als 40 m/h geht es von Kuchl Richtung Bad Vigaun. Gruppe 2 ist in Sichtweite. Thomas und ich schauen uns an. Sollen wir? Dürfen wir? Wir tuns. Vollgas. „Kannst du noch? Ich kann“. Die Worte von Thomas schmerzen mehr als meine Beine. Weil ich kann echt nicht mehr. Wechsel. Ich bin hinterm Feld. Das Tempo wird langsamer. Ich trete eine Attacke Marke Soloritt von hinten. Will allein das Loch schließen. Es sind vielleicht 800 Meter oder etwas mehr.  500 Meter, 300 Meter, 200 Meter. Zum Glück kommen jetzt noch Stuart, Michael und Roli von hinten. Die Lücke ist geschlossen. Gruppe 1 hat sich dafür etwas aufgelöst. Gruppe 1 und 2 kommen gemeinsam am Treffpunkt an.

Es dauert nicht lange und auch Gruppe 3 ist da. Gemeinsam rollen wir durch Hallein Richtung Hotel. Aus. Ende. Wir sehen uns vom 27.7. bis 31.7. 2016 wieder.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

Für die Statistiker:
700 km
12.000 HM
26,3 Ø Geschwindigkeit
29,0 höchster Tagesschnitt
94,6 max. Geschwindigkeit
14.216 Kalorien
130 Ø Puls
168,5 Ø max. Puls
278,0 Watt max Ø Leistung  (20 Minuten)
355 Ø TTS (Training Suffer Score)

quaeldich Tauernrundfahrt 2015. Tag 4. Nichts als nur Berge.

Mittendrin statt nur daheim mit ketterechts dem Rennradblog und Event Liveblogger
Ketterechts heute in neuem Outfit.

Schon wieder Grossglockner Hochalpentrasse. Von Heiligenblut aus. Kaiser Franz Josefs Höhe, Hochtor und Fuchertörl. Warum? Weil sie auch dieses Jahr das Highlight der quaeldich Tauernrundfahrt ist.

Die Nacht haben wie im 10er Lager im Lucknerhaus auf 1.900m Seehöhe verbracht. 5 Stockbetten. Ein Leintuch, ein Polster und Decken. Um 2300 Uhr ist Bettruhe. Ab ca 0100 Uhr morgens herrscht in Lager 2 akute Schnarchgefahr. Ich kann nicht schlafen. Dieses eintönige immer wieder kehrende Geräusch macht mich wahnsinnig. Wandere aus dem Zimmer raus. In den Gang. Dort ist ein Sofa. Samt Decken und Polster. Der Gang hat einen Bewegungsmelder. Es ist sehr hell. Ich lege mich trotzdem hin. Ich will schlafen. Es gelingt mir. Teilweise. Jedes Mal wenn jemand die Toilette aufsucht und an mir vorbei geht, wird das helle grelle Licht eingeschaltet. Ich schlafe ein. Ich wache auf. Ich schlafe ein. Ich wache auf.

0500 Uhr. Ich werde zum wiederholtem Male geweckt. Jetzt gehe ich gar nicht mehr schlafen. Statt dessen wandere ich in die frische Luft. Ein Morgen am Berg hat auch was. 0700 Uhr. Frühstück. Ich fresse mich an. Warten doch an die 150 km und 3.000 Höhenmeter. Zuerst hinunter nach Kals. Eine 7 km Abfahrt zum Aufwärmen. Dann von Huben nach Lienz. Der Iselsberg ist unsere erste Herausforderung. Die üblichen Verdächtigen vorne. Verpflegung in Winklern. Geschlossen fahren wir dann nach Heiligenblut. Nach dem obligatem Foto mit der Kirche und dem Grossglockner im Hintergrund 15 km und 1500 HM hinauf zur Kaiser Franz Josefs Höhe. Es ist traumhaft schön und auch noch heiß. Der Verkehr ist stark. Stinkende Bremsen unerfahrener Holländer. Motorräder und Busse. Wir sind oben. Es geht zu, als gäbe es hier was gratis. Die Parkplätze sind voll. Es gibt Blockabfertigung.

Zurück zum Kreisverkehr und dann hinauf auf das Hochtor. Besen Hannes übernimmt das Gruppetto. Roli fliegt mit dem Rest den Berg hinauf. Ich genieße meine Leiden. Bin allein. Mit mir und meinen armen, müden und stark beanspruchten Beinen. Sie drehen noch. Unter 60x pro Minute. Das ist wenig. 230 – 250 Watt sind aber noch drinnen. Ich bin oben. Es gibt etwas zu essen.

Es fehlt jetzt aber noch der letzte Gegenanstieg von der Fuscher Lacke auf das Fuscher Törl. Jedes Jahr unterschätze ich diese zwei Kilometer. Gefühlte 15 km später bin ich oben. Jetzt nur mehr hinunter. Mitten im Verkehr. Das Video dieser Abfahrt ist der Zensur zum Opfer gefallen. Wer will schon einen Rennradfahrer hinter bremsenden Autos sehen. Oder neben Gas gebenden Bussen. Auch das zwischen einem nach unten fahrenden und einem nach oben kommenden Auto ist nicht wirklich interessant, oder? Weniger als 15 Minuten brauche ich für die 13 km. Weil ich das eine und andere Mal ausgebremst wurde.

In Fusch gibt es den ersten Kaffee Stopp der gesamten Tour. Endlich. Auch etwas chillen. Dann ab ins Hotel. Das Essen gerade eben sehr gut und reichlich. Noch schnell den Blog abschließen und dann Small Tallk.

Morgen letzte Etappe. Mit Filzensattel und Dientner Sattel. Bei nochmals sonnigem und heißem Wetter.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quaeldich Tauernrundfahrt. Tag 3. Sieg in der Bergwertung

Bericht von Ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
Mittendrin statt nur daheim.

Anfahrt zum Gailbergsattel vom Gailtal kommend. Bereits kurz vor Kötschach werde ich von Chefguide Roli mit den Worten „kürzer“ abgemahnt. Bei einem einfachen Scheibenschupfer. Das ist wie ein Ritterschlag. Wir haben bereits 82 km in den müden Beinen. Bis zur Verpflegung sind es 6 km. Bergauf.

Wie immer pfeift die Gruppe ohne Rücksicht auf Verluste in den Berg hinein. Ich kann das nicht. Also erst einmal langsam. Nach der zweiten Kehre kann ich dann aber doch aufschließen. Die Gruppe fährt homogen den Berg hinauf. Ich bin mittendrin statt nur daheim. Dann kurz von Laas meine Attacke. Diesmal ziehe ich es durch. Die Schmach von gestern sitzt tief. Keiner folgt mir. Ich muss es dieses Mal durchziehen. Mit einer Trittfrequenz von über 100 knapp unter 300 Watt. Der Berg ist noch lang. Ich drehe mich nicht um. Dann doch. Es ist niemand weit und breit in Sicht. Die letzten Kehren. Jetzt sehe ich die Meute. Sie nähert sich. Sie kreiselt. Sie gibt alles. Sie verzweifelt. Die Verfolgergruppe wird gesprengt. Zwei müssen abreißen lassen. Das steilste Stück ist geschafft. Jetzt noch eine lange, leicht steigende Gerade. Kette rechts und Vollgas. 350 Watt. Puls über 170. Ich riskiere einen Blick nach hinten. Michael und Stuart sind im Anflug. Ich gehe aus dem Sattel. Sprint. Der Parkplatz oben ist erreicht. Ich bin mir sicher, hier ist die Verpflegung und nehme Tempo raus. Das Passchild ist hinter mir.  Doch am Parkplatz steht kein Bus. Als ich das realisiere sind Stuart und Michael an mir vorbei. Die Verpflegung ist einen Parkplatz weiter. Stuart und Michael kommen dort als erste an. Ich 5 Sekunden dahinter. Egal. Ich bin Sieger der Herzen.

Tag 3 ist geprägt von der Bergankunft am Lucknerhaus. Am Fuße des Großglockners. Von Huben hinauf 21 km und 1.100 Höhenmeter. Ein echtes Highlight. Nach 130 km Anreise über die Windische Höhe und den Gailbergsattel. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Der Gipfel des höchsten Berges Österreichs empfängt uns in seiner vollsten majestätischen Schönheit. Der Anblick lässt uns alle Schmerzen für ein paar Augenblicke vergessen.

Morgen wartet die Großglockner Hochalpenstrasse. Eine weitere Königsetappe. Ohne mich. Ich bin blau. Werde mir einen Nichtangriffspakt teuer erkaufen. Gute Nacht.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quaeldich Tauernrundfahrt 2015 – Tag 2.

Mittendrin statt nur daheim. Mit Ketterechts - dem Rennradblog und Live Eventblogger
Endlich wieder trocken.

Substanz. Mir fehlt einfach die Substanz. Ich habe aktuell mehr Kilometer in den Beinen als die Jahre zuvor zum Selben Zeitpunkt. Doch letztendlich scheitere ich bei jedem Versuch, die guten alten Zeiten zu verbessern. Strava deckt alles auf. Strava kennt keine Gnade. So auch heute. Und da es keine Strava Segmente für die Abfahrten gibt, muss ich damit leben, nicht nur älter geworden zu sein, sondern auch langsamer. Oder schwächer. Oder beides.

Tag 2 der quaeldich Tauernrundfahrt 2015 war ein klassischer „badass ride“. Gegen alle Prognosen hielt sich der Regen wesentlich länger. Lange Gesichter bereits beim Frühstück. Es schüttete wie aus Kübeln. Kurzerhand wurde der Start auf 1030 Uhr verschoben. Weiters die Etappe um 12 km und 500 HM verkürzt. Die wenigen Plätze in den Begleitfahrzeugen waren heiß begehrt und wurden am Schwarzmarkt bereits für Unsummen gehandelt. Vergeblich. Es hörte nicht auf zu pissen.

Die große Frage unter den Teilnehmern: Was ziehe ich an? Wie und womit bleibe ich am längsten trocken? Neben Nanoflex und Gabba von Castelli, das Non-plus-Ultra High Tech Equimpement, einer selbst gebastelten Überhose Marke Müllsack und arktischen Expeditionsuntensilien, das übliche Gore-Tex Zeugs sind auch Optimisten unter uns. Mit kurzen Hosen. Leider hat das Hotel Bischofsmütze keine Duschhauben zu bieten. Denn eine solche am Helm hat sich auch schon mehrmals ausgezahlt. 

Vom Start weg Regen. Bis ca km 60 von 120. Hinauf nach Obertauern. Reißende Bäche links und rechts. Und auf der Straße, talabwärts. Mensch und Maschine sind gefordert. Meine Sealskinz Handschuhe halten mich warm. Auch meine Endura Regenüberhose. Sonst Knielinge, eine leichte Regenjacke und Überschuhe.

Kurz vor Obertauern Verpflegung. Ich ziehe ein trockenes Netztrikot an und ein trockenes Radtrikot darüber. Weiters wird die mehr als nur durchnässte Radkappe mit einem Stiegl Stirnband ersetzt. Von Obertauern hinunter schüttet es weiter. Mir ist warm. 83 km/h Spitzengeschwindigkeit. Bora Carbon und Campagnolo Bremsgummis arbeiten perfekt. Kleine Verzögerungen beim Anbremsen inklusive.

Mauterndorf. Es trocknet auf. Und es wartet gleich der Schönfeldsattel. 12 km Anstieg. Es wird geblufft. Eine Gruppe von 6 Fahrern im Gleichschritt. Oben, 3,5 km vor der letzten Verfplegung eröffne ich die Spiele. Mit einer Attacke aus der hinterer Reihe. Schnell habe ich ein paar Meter Vorsprung. Breche aber ab. Die Meute kommt wieder heran. Und bläst zur Gegenattacke. Was für eine. 5 Mann pfeiffen an mir vorbei. Gegenseitig puschen sie sich. Mir bleiben die Spucke und der Atem weg. Lonley ride. Und viel Zeit zu überlegen. Was mache ich falsch?

Innerkrems. Vorderkrems. Ein Strava Segment in der Abfahrt. 9,2 km mit einem durchschnitlichen Gefälle von 4,5%. Ich brauche dafür 9min 45sek. 57,1 Schnitte. Allein.

Morgen Königsetappe mit über 150 km und Bergankunft. Gute Nacht.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 7

Bericht und Fotos von Ketterechts - dem Liveeventblogger
quaeldich Deutschlandrundfahrt – Tag 7

Jetzt sind wir knapp vor der Österreichischen Grenze. Im Hotelzimmer habe ich A1. LTE. Obwohl ich immer über den Mobil Krösus geschimpft habe – in diesem Moment bin ich froh dieses Netz zu haben. Wlan war in den Hotels bis dato etwas mühsam. Zumindest hier flutscht es und ich kann Mengen an Daten durch das Internet schießen.

Tag 7. Nur noch 2 Tage und wir sind in Garmisch. Die Beine sind stark. Der Wille ist schwach. Und mir gehen schon langsam die Themen aus. Gott hat sich am 7. Tag ausgeruht. Ich kann das nicht. Noch nicht. Aber über was und wen soll ich schreiben? Über das Scheißwetter, das wir heute hatten? Obwohl es wieder einmal gar nicht so schlecht hätte sein dürfen. Ich habe sämtliche Wetterberichte studiert. Alle waren sich einige. Starker Wind und Schauer, die sich über die Mittagszeit hin abschwächen sollten. Regenwahrscheinlichkeiten unter 50%. Maximal 1 l/m2. Schwerpunkt am Großen Arber. Und wie war es in Wirklichkeit? Die Fahrt über die Scheibenstraße nach Brennes zum Arbersee und die Arberseestraße hinauf zum Bretterschachten, dem höchsten Punkt der heutigen Etappe auf über 1.100m Seehöhe war trocken. Obwohl es nass hätte sein sollen. Den Rest der Etappe über Bodenmais, Regen (kein Witz), Lalling, Auerbach zur Mittagsverpflegung in Hengersberg durchnässt. Essen durften wir zumindest im Trockenen. Doch was danach kam, war der Weltuntergang.

Wir starten nach der Mittagsverpflegung Richtung Burghausen. Auf Höhe Donau Überquerung dann das, was wir gar nicht gebraucht haben. Ein Regenguss Marke Regenwald. Wind von links. Kaltes Wasser von oben. Warmes Wasser von unten. Und links Autos. In Fahrtrichtung und gegen diese. Der ganze Spuk dauert bis Pfarrkirchen. Gute 40 km. Schwimmflossen, Taucherbrille und Sauerstoffflaschen wären hier angebrachter gewesen als dünne 23mm Reifen. Apnoe.

Ab Pfarrkirchen ging das alles munter weiter. Zwar nicht mehr in dieser Stärke, aber immer wieder fällt uns Wasser auf den Kopf. Dazu gesellt sich eine Polizeieskorte, die uns zwingt uns sanft, gemäßigt und straßenverkehrsordnungskonform zu verhalten. Was uns nicht immer gelingt. Zuerst fahren wir rechts ran um zu pinkeln. Halten dabei eine entgegenkommende Frau mit Kind im Auto an. Das Kind lacht. Die Mutter zeigt uns den Vogel. Dann müssen wir wegen es Defekts wieder am Straßerand anhalten. 28 Mann dabei verkehrstechnisch sinnvoll unterzubringen ist keine leichte Aufgabe. Zu guter Letzt, verfahren wir uns. Wir verfehlen eine Abzweigung nach links und geben uns auf eine lange gut einsichtbare Abfahrt mit Kurven. Der Chef bemerkt den Fehler. Wir bleiben stehe. Doch der vorderste Mann – ein Insider, fährt weiter. Wir schreien uns die Stimmbänder wund. Doch im Geschwindigkeitsrausch ist es nicht einfach was zu hören. Einer unserer Männer fährt im nach. Auch die Polizei. Wir drehen und um warten brav. Beide kommen wieder die Auffahrt nach oben. Die Polizei auch. Als wir den zuerst verpassten Weg nach unten folgen, münden wir in die Straße, welche wir nicht hätten fahren dürfen.

Dürfen ist auch das Stichwort. Die Deutschlandrundfahrt musste einzeln in jedem Bundesland angemeldet werden. Auch die Routen. Diese wurden dann genehmigt. Um zu kontrollieren, ob wir dann auch diese Routen fahren, finden wir da und dort Polizei. Teils unterstützend wie in Thüringen, wo uns Kreuzungen abgesperrt worden sind. Teilweise, wie hier auch belehrend. Weil wir ja als geschlossener Verband unterwegs sind. Das sind Radfahrergruppen am 15 Personen. Als Verband ist man von der Benutzung eines Radweges befreit. Muss also nicht, wenn ein Radweg mit einem blauen Schild markiert ist und zumutbar ist, diesen befahren. Als Verband gilt man als mehrspuriges Fahrzeug und hat somit die selben Rechte und Pflichten. Unser Verband war heute eine 14 doppelköpfige Zweierreihe. Das ist ganz schön lang. Dementsprechend auch die Reaktion der Autofahrer. Folgt uns ein Polizeiauto, dann reihen diese sich ein und sind brav. Fehlt der Polizeischutz, dann sind wir Freiwild. Leider. Es wird unterschätzt, wie schnell wir sind und wie lange ein Überholmanöver dieser Art dauert.

184 km später sind wir noch rechtzeitig im Hotel angekommen, bevor ein weiterer Regenschauer sich über Burghausen ergießt. Jetzt buiness as usual. Zuerst Rad putzen und dann Duschen. Heute habe ich dann doch die Bremsgummis ausgetauscht. Auch wenn morgen, sonniges und sommerliches Wetter vorhergesagt wird. Aber ich traue keinem mehr.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

liveeventblogger Ketterechts

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liveeventblogger ketterechts am Großen Arber

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liveeventblogger Ketterechts am Arbersee

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 4.

von Flensburg nach Garmisch in 9 Tagen, 1500 km und 20000 Höhenmeter
Tempotraining mit Gruppe 1.

Oberhof im Thüringer Wald. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Bekannt aus den Übertragungen vom Biathlon Weltcup, vom Rennrodeln und der Nordischen Kombination. Das ist wie Semmering am Semmering. (Österreichischwer Lufkurort zwischen Niederösterreich und der Steiermark). Nur halt in Deutschland. Schaut genau so aus. Wintersport und Sommerurlaub wie vor vielen Jahren. Hier bin ich heute gelandet. Zum Schluss der 4. Etappe der quaeldich Deutschlandrundfahrt. Von Bad Sachsa kommend. Von Norden nach Süden. Auf dem Weg von Flensburg nach Garmisch. Die Nacht im Göbels Vital Hotel Bad Sachsa war geprägt von einer missglückten Evakuierung des gesamten Hotels wegen einer Betriebsstörung. Wir blieben alle im Haus. Von unseren Bieren wollten wir uns einfach nicht trennen. Da schaute auch die Feuerwehr, als wir Widerstand leisteten. Mit unseren Gläsern und Flaschen.

Das nächtliche Gewitter hat die Temperaturen erträglicher gemacht. Um 0830 Uhr ist mir nach Tagen der Hitze erstmal kalt. Kurz/kurz. Aber nicht lange. Ich bin heute bei Gruppe 1 vorangemeldet. Gastfahrer. Ich habe noch eine Rechnung mit der Speed Gruppe offen. Diese will ich begleichen. Also friere ich nur ca 2 km. Dann wurde mir schnell warm. Gruppe 1 ist die High Speed Gang. Hier fährt man Rad, wie man halt Rad fährt. Vollgas. 70 km in guten 2h bist zur ersten Verpflegung. Nicht ohne Hindernisse. Nach 10 km erwische ich ein Schlagloch und ich verliere eine Trinkflasche. „Haaaaalt“. „Trinkflasche“. Ich bleibe stehen. Die Gruppe verschwindet am Horizont. Ich drehe um, hole die Flasche und fahre weiter. Gerade aus statt rechts ab. „Streckenabweichung“. Der Garmin spricht Klartext. Ich bin falsch. Drehe um. Verloren? Zwei von der Gruppe kommen mir schon entgegen. Der Chef persönlich, der von Gruppe 6 zu Gruppe 1 gehoppt ist. „Sorry“. Richtig abgebogen sehe ich Gruppe 1 am Straßenrad auf mich wartend. Dann das nächste Missgeschick. Am nächsten Bergchen werde ich von der Gruppe eingeholt. Ich verschalte mich und die Kette springt raus. Ich versuche im Fahren die Kette wieder zu justieren. Doch es geht nicht. Ich bleibe stehen. Lege die Kette über das große Kettenblatt, doch sie will nicht rund laufen. Keine Ahnung warum. Bis ich sehe, dass die Kette hinten beim untersten Schaltröllchen aus der Führung gesprungen ist und außen läuft. Ja außen. Schaltwerk kaputt? Die mir beistehenden meinen ja. Ich kanns nicht glauben. Wieder Pech? Bei der Di2 gibt es aber kein fixe Verbindung beim Schaltkäfig. Also muss die Kette da wieder rein, wo sie raus ist. Mit Gewalt. Sehr schmutzige Hände später rollt das Rad wieder. Glück gehabt.

Getränkeverpflegung 1, Mittagsverpflegung und Getränkeverpflegung 2. Alles easy mit einer sehr harmonischen und sehr schnellen Gruppe. Es macht Spass hier mitzufahren. Kurzweilig. Extrem lehrreich. Eigentlich habe ich vor Gruppen zu wechseln. Mit Gruppe 5 oder sogar 6 ins Ziel zu kommen. Aber bei jedem Stopp reizt mich die Herausforderung weiter mitzufahren. Und das tue ich auch. Bis zum Ende. Ein genialer Tag. Highlight sicher die Fahrt von Arnstadt nach Crawinkel durch das Jonastal. Hier rollt es. Leicht bergauf. Eine perfekte Kette rechts Trainingsstrecke.

Die Freigabe bei Crawinkel löst dann das zu erwartende Feuerwerk aus. Die Truppe löst sich auf wie Zucker im Wasser. Vorne weg die Raketen des Alpecin Teams. Kai, Mister 44.000 Jahreskilometer (in Worten vierundvierzigtausend) lässt alle stehen. Ich kann nicht sehen, wer im folgt. Meine Leistung pendelt sich bei 220 – 250 Watt ein. Wie im Trance nach oben. Für mein Gefühl ganz ok. Aber andere sind besser. Weit besser. Bergfahrer. Möglicherweise.

Nach 4 1/2 Stunden sind 140 km und 1.700 HM mit einem Schnitt von 30,5 km/h geschafft. Nicht schlecht für einen alten Mann wie ich, oder?

Falls es wen interessiert heute mal was zum Thema Leistung. Ich habe ja mittlerweile ein geiles Garmin Spielzeug. 

Die Eckdaten zu Etappe 4:
140 km
1.700 Höhenmeter
4:35:10 Fahrzeit
30,5 km/h Schnitt
64,1 km/h Höchstgeschwindigkeit
146 Watt durchschnittliche Leistung
699 Watt max. Leistung
53 % links/47% rechts – Verhältnis links/rechts
22% links/21 % rechts – Gleichmäßigkeit des Tretens
185 Normalized Power (NP)
0,842 Intensity Factor (bis 8,5 ist es ein Ausdauertraining)
324,9 Training Stress Score (werde wohl mehr als 2 Tage brauchen, um alles zu „verdauen“

Morgen Königsetappe. Mit 3.300 Höhenmeter. Verteilt auf 171 km. Wir fahren nach Bayern.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#faceyourpassion

PS: dieser Blog kommt etwas verspätet, weil ich mir einen Vortrag von Besi angehört habe. Bitte unterstützt Besi. Mehr Infos auf seiner Webseite www.rad-statt-rollstuhl.de

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

Ketterechts - mittendrin statt nur daheim

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 2. Ein Zwischenbericht

Etappe zwei bei mörderischer Hitze
Das Gegenteil von Fitness.

Die gute Nachricht zuerst. Es geht mir halbwegs wieder gut. Appetit ist noch nicht da. Magen flau. Kopf tut weh. Und der Stoffwechsel im Arsch. (Doppeldeutung). Danke für die vielen besorgten Postings auf Facebook. Laut mitgereister Sanitäter und Ärzte habe ich wieder halbwegs Farbe im Gesicht. Was war aber passiert?

Ich hatte wohl einen Sonnenstich oder einen Hitzeschlag. Bei km 88 überqueren wir die Elbe mittels Fähre. Ich reihe mich danach hinter den Guides ein. Weil das meine Position war, mit der wir auf die Fähre gekommen sind. Nach wenigen Kilometern auf der Elbuferstraße heißt es für mich in den Wind. Ich merke sofort, dass ich nicht mehr wirklich kann. Es geht ein paar Höhenmeter auf den Berg. Mir wird schlecht. Ich muss abreisen. Wir fahren links rauf zum Aussichtspunkt. Ich folge. Gehe nicht mit auf die Plattform. Bleibe stehen. Man sieht mir an, dass es mir nicht gut geht. Ich bekomme ein Salt Stick und ein Dextro Energ Gel. Beides nehme ich sofort. Und plötzlich rebelliert der Darm. Ich muss. Schnell Papier und ab ins Gebüsch. Ich verpeste den Wald. Schwitze wie eine Sau. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich, dass der Tag für mich gelaufen ist. Noch acht km bis zur Mittagsverpflegung. Ich schaffe es mit Mühe und Not dorthin zu gelangen.

Kette gerissen #hitze #kreislauf #dlrf15
Posted by Ketterechts on Samstag, 4. Juli 2015

Mir ist so schlecht. Man hebt mich vom Rad. Und legt mich auf den Boden. Füße hochgelagert. Nasse Handtücher auf der Stirn. Victor misst mir den Blutdruck. Der ist ziemlich niedrig. Der Puls bei 167 im Liegen. Ein paar Minuten und es wird. Es wurde nicht. Ich stehe auf gehe in einen Getränkeladen. Kalter Eistee. Ein Mezzo Mix. Eine Cola. Eistee geht runter. Der Mezzo Mix nicht. Der Gaumen brennt. An Essen ist nicht zu denken. Ich rieche an einem Milchreis und kriege Brechreiz. Gruppe 1 fährt los. Ohne mich. Auch Gruppe 2 lasse ich aus. Gruppe 3 und 4 detto. Es steht fest. Ich nehme den Besenwagen von Sille. Keine Chance. Kraftlos. Schwindelig. Kotzend.

Gute Entscheidung. Man hebt mich in den Bus. Ich sitze vorne. Mit einem Cold Pack am Nacken. Ich kann dann 30 Minuten schlafen. Dann geht es mir etwas besser. 120 Minuten im Auto. Das Hotel ist erreicht. Ab unter die Dusche. Und aufs WC. Stoffwechsel immer noch im Arsch und in der WC-Schüssel. Sorry.

Es war wohl ein Sonnenstich. Ein Hitzeschlag. Ein Kreislaufkollaps. Ich bin doch alt geworden. Es tut mir leid. Jetzt Dinner canceling. Ich krieg noch nichts runter.

Morgen? Keine Ahnung.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: das war heute für alle brutal. Hoffe, dass zu diesem Zeitpunkt alle Teilnehmer im Hotel sind. Mehr in meinem Blog. Vielleicht bis morgen früh.

quaeldich Deutschlandrundfahrt 2015 – Tag 1

von Flensburg nach Garmisch in 9 Tage und 1.500 km
Mediale Aufmerksamkeit für die quäldich Rennradreise

Flensburg. Heute Morgen. Lokale Medien sind auf das Spektakel der 7. quäldich Deutschlandrundfahrt aufmerksam geworden. Fotografen und Reporter umzingeln die Meute. Jan gibt als Chef ein Interview und auch Riccarda wird gefragt, wie verrückt muss man sein, Deutschland vom Norden in den Süden zu durchqueren. Bei angesagter Hitzewelle.

Damit die Tour auch einhält, was sie verspricht, sind wir heute unter Polizeischutz von Flensburg kurz über die dänische Grenze gefahren, um dann wieder hinzureisen. Ein großes Trara mit 180 Radfahrern. Wichtig zu sein, macht schon Spass. Später dann gab es die effektive Gruppeneinteilung. Von Gruppe eins bis sechs wurde in drei Minuten Intervallen gestartet. Ziel war Lübeck. 202 km weit entfernt von Flensburg.

Der Wettergott ist vorerst mit uns gnädig. Schickt sogar ein paar Regentropfen. Der Himmel ist bewölkt. Die große Hitze lässt auf sich warten. Gut so. Es geht zuerst recht zügig dahin. Teils monoton. Backsteinhäuser links. Backsteinhäuser rechts. Bäume links. Bäume rechts. Wiesen links. Wiesen rechts. Und alles eben. Relativ eben. Am Ende der 202 km waren immerhin 1000 HM am Garmin. Erstes Highlight des Tages ist die Überquerung der Schlei auf der Lindaunisbrücke. Eine enge Hebebrücke stellt sich uns in den Weg. Eigentlich den Gruppen drei, vier und fünf. Wegen eines technischen Defektes müssen sie warten und der gesamte Tagesplan aller Helfer wird ad absurdum geführt. Verpflegungzeiten inklusive. Zweites Highlight die Überquerung des Ostsee

Knapp vor Eckernförde ändert der Wettergott seine Meinung. Die Wolken verziehen sich und die Sonne Norddeutschlands sticht uns (mir) auf das Köpfchen. Kapitän Jan von quaeldich lenkt uns durch die Innenstadt. Es ist seine Geburtsstadt. Applaus. Wir haben knapp 88 km hinter uns. Dann die Fähre bei Sehestedt. Wir müssen eine Wasserstraße überqueren. Jene, welche die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Mein Garmin läuft weiter. Das senkt den Schnitt.Bei km 118 wartet das Mittag essen. Es geht monoton weiter. Die Backsteinhäuser. Die Wiesen. Die Bäume. Die Alleen. Wo sind die Berge. Jene Berge, die ich nicht mag. Sie fehlen mir jetzt. Ich muss noch ganze 3 Tage warten. Ich freue mich jetzt schon sie zu verfluchen.

Essen es ist reichich. Es ist gut. Milchreis. Kuchen. Obst. Und geschmolzene Twix, Mars und Lions. Im Hintergrund ertönen Pavarotti und Friends. Simon Le Bon himself singt mit dem italienischen Tenor Ordinary World. Ich singe mit. Dank Playback im Hintergrund klingt das ganz vernünftig. Für mich zumindest. Der Rest ist nicht wirklich begeistert. Ich werde geduldet. Ich hau mir wieder die Wampe voll. Trotz Vorsätze. quäldich Rennradreisen sind Schlemmer- und keine Diätreisen. Nein sagen ist schwer.

Weiter gehts. 15 Höhenmeter rauf. 20 Höhenmeter runter. 15 Höhenmeter rauf. 20 Höhenmeter runder. Und so weiter. Und so fort. Die meiste Zeit zeigt mir Garmin an, dass wir uns unter dem Meeresspiegel befinden. Deshalb sind meine Ohren auch zu. Und das auftauchen, vulgo 15 Höhenmeter und mehr aufsteigen muss langsam erfolgen. Damit keine Luft ins Blut kommt und die Dekompressionskammer ruft.

Mittlerweile haben wir einen guten Rückenwind. Die Geschwindigkeit ist dementsprechend höher. Wir sind knapp 6 Stunden Fahrzeit unterwegs und es fehlen noch ca 12 km bis zum Hotel in Lübeck. Wir verfahren uns, müssen ein paar Hundert Meter gegen den Wind auf die richtige Route zurück und landen mit einem Schnitt von über 30 km/h an unser Etappenziel.

Das Gepäck ist schon da. In Gitterboxen. Nach Gruppen unterteilt. Wer sein Gepäck heute morgen ordentlich und pünktlich in die Gitterbox gehoben hat, der findet es jetzt 202 km später hier wieder. Ich schnappe mir meines, gehe ins Zimmer und fange an auszuwerten, was ich im Laufe des Tages so alles aufgenommen habe. Es ist viel. Sehr viel. Dank lahmen Internets kann man noch nichts davon sehen. Die Spannung bleibt also aufrecht. Gerne könnte ihr später mal vorbeischauen. Morgen. Vielleicht ist in Wolsburg High Speed Internet wirklich High Speed.

Wir lesen uns.
Cristian Gemmato aka @_ketterechts

PS: Seit heute habe ich meinen Punkt in Flensburg. Einen Standpunkt.