Kategorie: Allgemein

Ötztaler Radmarathon Premiere.

Ötztaler Radmarathon Premiere

Endlich nicht schon wieder Ötztaler Radmarathon. Diesmal war das Warten aber viel kürzer. 10 Monate nach der letzten Ausgabe, geht der 42. Ötztaler Radmarathon dieses Jahr bereits im Juli über die vier bekannten und gefürchteten Pässe Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch. Der Mythos Ötzi platzt mitten in den Hochsommer und ist für alle eine Ötztaler Radmarathon Premiere am ungewohnten Termin 9. Juli. Ein gefundenes Fressen für das Ötzi-Phrasenschwein.

Die Ötzi-Karten neu gemischt.

Ganz egal wie besser oder schlechter der Anfang Juli im Vergleich zu Ende August sein wird. Die Karten werden neu gemischt. Und das, obwohl alles beim Alten bleiben wird. Das Murren über das Wetter, das Raunzen über die eigene Form, die Suche nach dem Last-Minute-Wunder-Dings (Einnahme oral, rektal, nasal – ganz egal), die ewige Diskussion über banale Dinge, das unkontrollierte Shoppen auf der Expo, das Suchen nach einem freien Tisch zum abendlichen Carboloading, die Handgriffe der Mavic-Profis an Schaltung und Rennrad sowie die natürliche Angst vor dem nassen und feuchten Morgengrauen. Anders wird nur das Tageslicht sein. Früher hell und später dunkel. Das macht die 224 Kilometer in diesem Jahr aber auch nicht einfacher.

Abwarten und Tee trinken.

Wie heiß die Suppe bei der Ötztaler Radmarathon Premiere jetzt im Juli gegessen wird, werden wir sehen. Oder bei einem Wetterumsturz sogar kosten werden können. Und ob der Juli auch nur mit Wasser kocht oder Wasser abwirft, ist auch noch nicht abzusehen. Abwarten und Tee trinken. Etwas anderes bleibt allen TeilnehmerInnen und der Organisation nicht übrig. Auch wenn wir sie gerne hätten. Die Gewissheit. Über alles, was uns am 9. Juli einen Strich durch die Rechnung ziehen könnte. Genauso wie jedes Jahr. Nur etwas früher.

Premiere Ötztaler Radmarathon

Egal, wie es kommt. Man kommt nicht drumherum.

Nicht drumherum kommen, aber rundherum fahren. Das ist der Ötzi 2023. Mit oder ohne Zusatzanstieg, entlang der Originalstrecke oder über ein oder sogar mehrere „Sattelen“. Niemand weiß es, alle würden es gerne wissen. Oft passiert es dann, wenn man nicht mehr damit rechnet. Der Ötztaler ist und bleibt ein Fragezeichen mit vielen Ausrufezeichen. Ein Doctor Jack-Hill und ein Mister-Ride. Die Sucht nach Drama und die Lust zu leiden ist ein böses Spiel.

Ois hoib so wüd (Alles halb so wild).

Damit können nur blutige Rookies (w/m/d) etwas anfangen. Wer den Ötztaler Radmarathon schon mindestens einmal gefahren ist, lacht hier. Obwohl es eigentlich stimmt. Denn ca. 90 der 224 Kilometer gehen bergab. Der Rest ist eben oder eben hügelig. Halb so wild, dafür aber ganz schön steil. Die Steigungsprozente werden am 9. Juli genau so nerven, wie an all den anderen Tagen im Jahr. Einzige Ausnahme sind jene Tage, an denen man nicht über Kühtai, Brenner, Jaufen oder Timmelsjoch fahren muss.

Ötztaler Radmarathon 2023

A geh, scheiß di ned au (Ach mach‘ dir nicht ins Hemd).

Was ist nicht alles schon über Tipps und Tricks zum erfolgreichen finishen geschrieben worden. Tipps, die begehrte Lycra-Trophäe zu ergattern. Ein Status-Symbol sein eigen zu nennen. Von der richtigen Übersetzung, die beste Ernährungsstrategie, über Taktik im Rennen, das Anstellen an den Labstationen, das Lutschen von Kematen nach Innsbruck, das Einbremsen hinauf auf den Brenner, das eigentliche Rennen ab Gastein, der Scharfrichter Timmelsjoch und natürlich das letzte senkrecht in den Himmel ragende Hindernis zur Mautstelle nach Hochgurgl. Es gibt nichts, worüber im Vorfeld oder nach dem Ötztaler Radmarathon nicht schon mindestens ein Mal geschrieben worden ist. Nichts? Fast. Mein Tipp: Scheiß di ned au! Auch nur eine Phrase, aber die ehrlichste.

Ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht allerweil.“

Das ist es. Egal welche Phrasen auch immer am Ötzi-Wochenende fallen werden (und es werden viele fallen): Der beste Weg, ins Ziel zu kommen ist, einmal links und einmal rechts das Pedal zu drücken. Möglichst schnell und gleichmäßig hintereinander. Über einige Stunden lang hindurch. Zwischendurch ausruhen und dann gleich weiter. Wenn die Beine dann nicht mehr wollen, einfach mit dem Kopf (oder im Kopf) weiter pedalieren. Einmal links und einmal rechts. Möglichst schnell und gleichmäßig hintereinander. Denn „a bisserl was geht allerweil“.

Wir sehen uns in Sölden.
#ktrchts

PS: Weitere Ötzi-Phrasen gerne in den Kommentaren.

Rennradurlaub 2023

Rennradreisen 2023

Urlaub machen und Rennrad fahren wird auch 2023 das zentrale Motto der von und mit mir sein. Mit bewährten Destinationen und erweitertem Programm und neuen Terminen. Für sie, für ihn und natürlich für beide. Es geht wieder ins sonnige Burgenland, in die appetitanregende Emilia Romagna, in die zauberhaften Dolomiten, durch Österreich und an den mythischen Monte Grappa. Hier das vorläufige Angebot der Rennradreisen 2023. Highlights für den Rennradurlaub 2023? Der Sellaronda Bike Day in den Dolomiten, die Novecolli in Cesenatico und der Austria Giro. Letzterer ist zwar noch in Planung, aber …

Rennrad Saisonbeginn in Cesenatico.

Die ersten warmen Sonnenstrahlen. Ein Cappuccino am Canal Grande. Meeresluft. Und der Flair einer radsportbegeisterten Region. Der Rennrad Saisonbeginn in Cesenatico ist die erste Gelegenheit, nach dem langen Winter gemeinsam in der Gruppe Kilometer zu sammeln und an der eigenen Form zu basteln. Schluss mit Smarttrainer und stinkiger Kellerluft. Die Rennrad-Saison 2023 beginnt in Cesenatico vom 25. März bis 1. April 2023.

Das Angebot für den Rennradurlaub 2023 in Cesenatico:

  • 7 Tage ****Bike Hotel direkt am Meer mit beheiztem Außenpool
  • täglich geführte Touren in verschiedenen Gruppen
  • ab € 574,- pro Person im DZ mit Super Halbpension (Frühstück After-Bike Buffet und Abendessen)

Information und Buchung hier

Saisoneröffnung in Cesenatico
Strade Bianche rund um Cesenatico.

Rennradurlaub in Riccione.

Ostern in Riccione. Schlag auf Schlag geht es weiter und in der Karwoche ist Riccione vom 1. bis 8. April 2023, Schauplatz eines entspannten Rennradurlaubes. Feinstes familiär geführtes Hotel direkt am Strand und die Möglichkeit geführter Rennradtouren in Gruppen durch das romagnolischen und emilianischen Hügelland. Urbino, San Marino, Monte Carpegna oder die atemberaubende Panoramica. Der Rennradurlaub in Riccione richtet sich an GenussfahrerInnen, aber auch an sportlich ambitionierte RadsportlerInnen mit ausgeprägtem Entdeckergeist.

Das Angebot für den Rennradurlaub 2023 in Riccione:

  • ***Bike Hotel direkt am Meer
  • täglich geführte Touren in unterschiedlichen Gruppen
  • ab € 550,- pro Person im DZ mit Super Halpension (Frühstück, After-Bike Buffet, Abendessen)

Information und Buchung hier

Rennradurlaub in Riccione
Frühlingserwachen in der Emilia Romagna.

Novecolli Cesenatico

Neu im Programm ist 2023 die Rennradreise zur Novecolli, der legendären Granfondo mit über 10.000 TeilnehmerInnen vom 18. bis 22. Mai 2023. Das Paket umfasst den Aufenthalt in einem **** oder ***Bike Hotel direkt am Meer mit beheiztem Außenpool und All-Inclusive Service sowie den garantierten Startplatz und die Möglichkeit in einem der vorderen Startblöcke zu starten.

Das Angebot für die Novecolli 2023:

  • **** oder ***Bike Hotel direkt am Meer 5 km vom Start der Novecolli entfernt
  • All-inclusive Hotelpaket (Sauna, Spa, Getränke, Wäscheservice …)
  • garantierter Startplatz in vorderen Startblock
  • persönliche Betreuung vor Ort
  • ab € 904,- pro Person im DZ mit Super Halbpension (Frühstück, After-Bike Buffet und Abendessen)

Information und Buchung hier

Rennradurlaub und Novecolli
9 Colli – 1 Abenteuer.

Rennradfahren am Monte Grappa.

Der Monte Grappa ist mittlerweile der Klassiker unter den Rennradreisen mit Urlaubsschwerpunkt. Vom 25. bis 30. Mai 2023 gastieren wir wieder direkt am Fuße des mystischen Berges in einem alten Kloster. Von hier kann man die 10 + 1 Auffahrten auf den Berg in wenigen Tritten in Angriff nehmen. Nicht nur. Die Gegend rund um die Hauptstadt des Prosecco Valdobiaddene lädt nicht nur zum Rennrad fahren ein.

Das Angebot für den Rennradurlaub 2023 am Monte Grappa:

  • Übernachtung mit Frühstück in einem ehemaligen Kloster am Fuße des Monte Grappa
  • täglich geführte Touren
  • ab € 360,- pro Person im DZ

Information und Buchung hier

Rennradurlaub am Monte Grappa
Rennradparadies Monte Grappa.

Rennradurlaub in den Dolomiten.

Die Rennradreise in die Dolomiten haben wir 2023 ein wenig früher angesetzt, damit den Teilnehmerinnen die Möglichkeit gegeben wird, am 10. Juni 2023 beim Sellaronda-Bike-Day dabei zu sein. Einmal um das Sellamassiv über vier Pässe. Ganz ohne Abgase und Motorgeräusche. Vom 4. bis 11. Juni 2023 geht es also ins Gadertal (Badia), von wo aus täglich geführte Touren zu den Klassikern der Dolomiten angeboten werden. Ich zeige euch dabei die schönsten Plätze meiner Heimat.

Das Angebot für den Sellaronda Bike Day 2023:

  • ****Bike Hotel inmitten der Dolomiten
  • täglich geführte Touren
  • Spa- und Wellnesmöglichkeiten im Haus
  • ab € 714,- pro Person im DZ mit Halbpension
  • Sellaronda Bike Day

Information und Buchung hier

Rennradurlaub in den Dolomiten
Südtirollen in den Dolomten.

Austria Giro.

Noch in der Planungsphase ist der Austria Giro 2023. Eine Radreise von Bregenz nach Wien. Durch die Bundesländer und über die schönsten und spektakulärsten Gebirgspässe der Alpen. 6 – 7 Tage mit Busbegleitung und Gepäcktransport. Ein Rennradabenteurer der Superlative. Termin Ende Juli/Anfang August 2023

Austria Giro Rennradurlaub
Großglockner Hochalüpenstraße.

Rookie Rennradcamp.

Aufgrund des großen Erfolges wird es auch 2023 ein Rennradcamp für Rookies geben. „On the bike“ lernen und festigen wir die wichtigsten Skills für ein sicheres und entspanntes Fahren in der Gruppe. Wir werden am Rad herumschrauben und uns die Finger schmutzig machen. Auch erfahren wir das, was uns Google und Facebook nie verraten können. Denn Rennrad fahren kommt vom Rennradfahren. Termin Mai 2023.

Rookie Rennradcamp im Burgenland
Burgenland – die Sonnenseite Österreichs.

Saisonausklang in Cesenatico.

Auch für den Saisonausklang 2023 setzen wir auf ein bewährtes Konzept und schlagen unsere Zelte wieder in Cesenatico auf. Warum? Ganz einfach. Weil es dort schön ist und das Essen so gut ist. Vom 21. bis 28. Oktober oder vom 28. Oktober bis 4. November 2023 spüren wir uns die letzten Sonnenstrahlen vor dem Winter und holen noch einmal Frischluft auf den Spuren des Giro d’Italia oder der Novecolli.

Programm für den Saisonausklang 2023 in Cesenatico:

  • ****Bike Hotel direkt am Meer mit eigenem Strand
  • beheiztes Außenpool mit Salzwasser (29° C)
  • täglich geführte Touren in verschiedenen Gruppen
  • ab € 553,- pro Person im DZ mit Super Halbpension (Frühstück, After-Bike Buffet und Abendessen)

Information und Buchung hier

Rennradulraub in Cesenatico
Canal Grande in Cesenatico.

Individuelle Radurlaube und Rennradreisen.

Selbstverständlich organisiere ich in Kooperation mit einem Reisebüro auch individuelle Pauschalreisen für Vereine und Gruppen oder plane gerne bevorstehende Individualreisen. Frei nach dem Motto für den Rennradurlaub 2023: Mach Urlaub, fahr Rennrad. Oder Gravel.

Melde dich Newsletter an und verpasse keine Neuigkeiten auch zum Thema Rennradurlaub.

#machurlaubfahrrennrad
Cristian Gemmato

Ötztaler Radmarathon 2022.

Ötztaler Radmarathon

Sag zum Abschied leise „Servus“. Der Ötztaler Radmarathon 2022 findet zum letzten Mal Ende August statt. Er verlässt den Pflichttermin für das alljährliche Familienfest im Ötztal. Bis auf ein paar wenigen Ausnahmen, so wie 2017, war der letzte Sonntag im August für viele RadsportlerInnen das Highlight ihres Radsommers. Und für das Wetter war Ende August die beste Gelegenheit, sich in und rund um Sölden vom Sommer- auf den Wintermodus umzustellen. Noch kann keiner genau sagen, was sich der Wettergott dieses Jahr einfallen hat lassen. Eines ist aber bestimmt. Der 28. August 2022 wird mit oder ohne Regen, Schnee und Hitze in die Geschichte eingehen. Es wird jener Tag sein, an dem wir uns alle zurückerinnern werden. Damals werden wir sagen. Damals wussten wir, dass es in der Höhe schneien würde. Dass alle Regenjacken im Ötztal vergriffen sein werden, die Expo laut „Sold Out“ schreien würde für alles, was irgendwie mit Gore-Tex zu tun habe. Und eine Wetterfee nach der anderen, die Apokalypse bekannt geben musste. Wetterwarnungen vom Veranstalter inklusive. All das wussten wir im Voraus. 2023 wird alles gleich sein. Nur eben anders.

© Ötztal Tourismus/Fotograf Jürgen Skarwan

Das Wetter wird gleich sein. Nur anders.

Hochalpine Freiluftveranstaltungen bergen ein gewisses Risiko. Man kann sich dabei nie sicher sein. Das macht die Sache spannend bis zum Startschuss. Nicht nur im August. Womöglich, nein, ganz sicher auch Anfang Juli im nächsten Jahr. Der Reiz ist diese Ungewissheit und diese Ungewissheit reizt. Nein, sie triggert. Jahr für Jahr. Man will den Epos, scheut aber, Teil davon zu sein. Alle jene, die 2003 gestartet sind und all jene, die 2013 gelitten haben, wissen ein Lied davon zu singen. Auch wenn der Ötztaler Radmarathon Jahr für Jahr seine eigene Geschichte schreibt, diese zwei Jahre waren episch und kaum zu überbieten. Wenn, ja wenn nicht ein Jahrhundertwinter bevorsteht und das Timmelsjoch Anfang Juli noch im Restschnee versinkt. Dann wird ein ganz neues Kapitel geschrieben. Vom Mythos, von den Helden, von den Sonntagen Ende August, als es eigentlich doch ganz angenehm war.

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen. Zu heiß, zu kühl, zu kalt, zu trocken, zu nass, zu lang und zu steil. Wir alle wissen, dass der Ötztaler Radmarathon kein Kindergeburtstag ist. Treten freiwillig an, um uns zu quälen. Haben es stets selbst in der Hand. Jede Entscheidung ist unsere eigene. Und doch suchen wir immer einen Schuldigen. Das Wetter, der Monat, die Umleitung … um nur ein paar zu nennen. Von den individuellen Ausreden und Missgeschicken wollen wir gar nicht anfangen. Dasselbe gilt für die Höhenmeter. Einmal sind es zu viele, dann wieder zu wenige. Heuer beispielsweise sind es auch wieder etwas mehr. Als erhofft.

© Ötztal Tourismus/Fotograf Rudi Wyhlidal

Der Mythos Ötztaler Radmarathon lebt.

Der Ötztaler Radmarathon wäre kein Mythos, gäbe es nicht das jährliche Murmeltier, das uns alle grüßt. Nicht nur zum Thema Wetter. Denn auch die Strecke wird schön langsam zur Diva, die gerne überrascht und sich nicht festlegen will. War es im letzten Jahr das Sattele, so beschert der Ötztaler Radmarathon 2022 allen TeilnehmerInnen gleich drei Umleitungen. Eine für immer (sofern es das gibt) und zwei temporäre. Im Sellrain schenkt eine Baustelle allen StarterInnen 5,7 Mehrkilometer und 182 Mehrhöhenmeter, die Umleitung am Brenner ist nicht der Rede wert und in Sterzing gibt es bei fast identer Streckenlänge jedoch noch einmal 111 Höhenmeter obendrauf. Das macht 2022 fast tatsächliche 5.500 Höhenmeter über die gesamte Strecke. Der Mythos lebt, denn obwohl es auf jeder offiziellen Ausschreibung steht, verursachen diese 5.500 Höhenmeter wieder einmal Chaos. Wir wollen die 5.500 Höhenmeter und prahlen damit. Fahren will sie aber niemand. So wie letztes Jahr war und so wie es die nächsten Jahre sein werden. Mitsamt dem Wetter. Warum eigentlich?

Eine Frage, die sich wohl kaum beantworten lässt. Mythen sind Mythen. Und der Ötztaler Radmarathon ist eben kein gewöhnlicher Radmarathon. Er fesselt dich, er verschlingt dich und spukt dich erst wieder aus, wenn du deine Leidensfähigkeit unter Beweis gestellt hast. Dann, wenn du am Timmelsjoch den rettenden Tunnel erreichst hast. Dich dann noch zur Passhöhe quälen konntest und mit den letzten Konzentrationstropfen die Abfahrt zum Gegenanstieg zur Mautstation überlebt hast. Diesen anschließend, egal wie, noch hochkommst, um dich dann frisch wie schon lange nicht mehr, mit den letzten freigewordenen Kräften im freien Fall nach Sölden hinunterwirfst.

Augen zu und durch, hinauf und hinunter.

Jeder Kilometer des Ötztaler Radmarathon ist es wert. Und wenn es mehr sind, gibt es eben mehr Kilometer zum selben Startgeld. Jeder Höhenmeter ist es auch wert. Und sind es mehr, dann hat man eben mehr davon zum selben Startgeld. Wenn das geklärt ist, dann können wir bitte wieder über das Wetter reden. Wie wird es am 28. August 2022 und vor allem am 9. Juli 2023?

#ktrchts

#ÖtztalerRadmarathon

Race Around Niederösterreich.

Race Around Niederösterreich

Es muss nicht immer Radfahren sein. Auch wenn es das sein sollte. Ein Ultracycling-Rennen hinterm Steuer eines Betreuerautos hatte auch seine Reize. Einmal rund um Niederösterreich. 600 km und knapp 6.000 Höhenmeter. Start und Ziel in Weitra. So zumindest der Plan von Andi. Und weil das Ganze allein nicht zu meistern ist (offiziell), musste eine Crew dabei sein. Der Autor war ein Member davon und somit Teil des Race Around Niederösterreich 2022. Voll Rookie. Eine Premiere. Führerschein B, keine Erfahrung mit Automatikgetriebe, dafür mäßige Streckenkenntnisse. 2020 ging es schon einmal Unsupported rund um Niederösterreich. In zwei Tagen aufgeteilt. Beste Voraussetzungen also.

Artgerechte Anreise zum Ultracycling.

Man muss Bedingungen stellen, wenn man sich überreden lassen will. Kompromisse sind die Basis einer guten Freundschaft. Die Anreise nach Weitra musste also artgerecht mit dem Rennrad erfolgen. Als Trostplaster für die Team-Dienste. Mindestens 24 Stunden Rennrad-Entzug mitten Rennradfahrenden wäre sonst nicht auszuhalten gewesen. Von Eisenstadt weg. 210 wellige, von permanentem Gegenwind geprägten Kilometern. Insgesamt knapp 2000 Höhenmeter. Ein Drittel der Race Around Niederösterreich Distanz. Als Vorprogramm für einen Tag hinterm Steuer. Deal war Deal. Die luxuriöse Nacht im Hotel Hausschachen eine nicht erwartete Draufgabe. Zimmer so groß wie eine Kleinwohnung und ein Seeblick mit integriertem Urlaubsfeeling haben die Anspannung auf das bevorstehende Abenteuer in Schach gehalten. Danke Andreas.

Das Race Around Niederösterreich ist wie das Race Around Austria. Nur viel kleiner und kürzer. Logisch, dass die Vorbereitung etwas weniger Zeit in Anspruch nimmt. Viele Teilnehmer reisen sogar erst am Renntag an. Holen sich die Startnummer und fangen an, gemütlich das Auto mit allen notwendigen Pflichtkleber zu bemalen. Fahrräder inklusive. Andi und Team haben das bereits am Vormittag erledigt. Ob nach Plan oder improvisiert, muss erst eruiert werden. Es war wohl eher nach Gefühl. Die Position der Kleber am Auto sagt alles. Symmetrie sieht anders aus. Das Team rund um Ariane und eben dem Autor haben sich echt bemüht. Auch um den Glanz der Räder haben sie sich gekümmert. Zuerst wurden sie ordentlich geputzt und dann mit Rückstrahlern in zwei Farben betupft. Wahlweise gelb und weiß. Wie nach Reglement verlangt. Pro Laufrad 4 auf jeder Seite, zweimal Kurbelarm dann Sattelstütze, Gabel und Sattelstrebe.

Ultracyclling Vorbereitung

Auf die Plätze, fertig, rund um Niederösterreich.

Seitenwechsel. Vom Fahrer im Scheinwerferlicht zum Fahrer mit Scheinwerferlicht. Was am Rennrad nicht gelungen ist (einschlafen – zum Glück) wurde befürchtet. Vorschlafen also bis zum Start, der sich zeitlich etwas in die Länge gezogen hat. Fast wie warten auf das Christkind. Doch pünktlich um 1812 Uhr, ging die Startnummer 62 ins Rennen. Pacecar hinterher. Am Beifahrersitz Ariane mit allen notwendigen Informationen aus dem Prerace-Youtube-Briefing. Perfekt vorbereitet. Moment? Strecke und Track wurden nur wenige Minuten vorher auf ein Tablet gespielt. Als Plan B stand ein Garmin-Gerät in Lauerstellung und dank Rene auch noch ein Sicherheitsupdate in Form der OsmAndMaps samt Offline Navigation. Also doch Perfektion. Last Minute.

Dank Garmin wusste die Crew über die Leistung von Andi Bescheid. Der erste Berg vor Gmünd stimmte das Team irgendwie nachdenklich. Die Vermutung, dass 340 Watt vielleicht zu viel sein könnten, hat sich im Nachhinein bewahrheitet. Die Nacht war aber noch lang. Ruhe bewahren und Gummibärchen essen.

Der Wind war lästig und teilweise günstig, sodass Andi eine gute Grundgeschwindigkeit halten konnte. Das hat das Hinterherfahren erleichtert. Zügig wurden auch die ersten Fahrer mit Bravour und höchster Professionalität überholt und nicht touchiert. Als hätte man bis jetzt nichts anderes gemacht. Langsam wurde es dann dunkel und am Ende war die Nacht da. Gegen 22 Uhr musste der erste Kaffee dran glauben. Auch der Fahrer, Autor und Italiener. Latte Espresso laktosefrei – ein Billa Fehlkauf auf allen Ebenen. Gute Nacht.

LaLeLu. Nur der Mann am Steuer schaut zu.

Durchhalten. Team und Fahrer hatten nur diese eine Devise und diesen einen Wunsch. Die Gefahr der Langweile, groß. Monoton war sowieso alles schon. Offene Fenster für die frische Luft und laute Musik fürs Wachbleiben. Dank Freitagnacht, dröhnte Discomusik mit über 130 Beats per Minute durch die Bose-Boxen. Das Waldviertel und das Marchfeld bieten in der Nacht jetzt nicht unbedingt Sehenswertes. Nur die einer oder andere Erinnerung in Form von „da war ich schon“ lockerte das monotone Hinterherfahren auf. Seit 2000 Uhr herrschten ja die Nachtfahrtregeln. Also Fahrer immer im Scheinwerferlicht des Pacecar. Stoppt das Pacecar, muss der Fahrer auch stoppen. Lulu-Pause also ausgeschlossen. Bis 0530 Uhr. Außer Andi hätte Bedürfnisse. Zum Glück hatte er diese und die Crew durfte sich der überschüssigen Flüssigkeit entleeren. Die erste Packung Gummibärchen war zu diesem Zeitpunkt schon fertig. Der Vorrat an Salametti wurde angezapft. Das gesamte Proviant im Auto musste ja auch irgendwie verzehrt werden. Zumindest die 15 Bananen.

Die Zeit verging und die Augen blieben erfreulicherweise offen. Die gähnfreien Abschnitte wurden aber immer kürzer. Auch Andi hatte schon zu kämpfen. Dank der fehlenden Kommunikation mit dem Fahrer (auf eigenem Wunsch) konnte das Team nur vermuten, was regelmäßige Yoga-Übungen am Rad zu bedeuten hätten. Ansonsten waren die ersten Nachtstunden ohne besonderen Vorkommnisse. Nehmen wir einen übergroßen Mähdrescher raus, den Andi überholt hat, das Pacecar aber nicht, oder einen Hasen, der Andi fast zu Fall gebracht hätte. Glück, dass wenige Sekunden vorher auf Befehl von Ariane das Fernlicht gezündet wurde. Fernlicht ist auch das beste Stichwort, wenn es darum geht, Dinge aufzuarbeiten und zu verbessern. Fernlicht geben und Fernlicht nehmen waren nicht immer synchron mit dem Gegenverkehr und den Ortsdurchfahrten. Nachträgliche Zeitstrafen sind nicht zu befürchten.

Schlafen, aber trotzdem wach bleiben.

Crew Mitglieder haben eine heikle Aufgabe. Allen voran, den Fahrer zu schützen, zu begleiten und mit dem zu versorgen, was er gerade für notwendig erachtet. Erinnerungen zu essen und zu trinken wurden via WhatsApp-Nachricht auf den Wahoo diktiert, während zur Neige gegangene Essensrationen über das Fenster serviert wurden. Andreas bekam, was ihm fehlte und wonach ihm gelüstete. Auch eine Pause. Die erste längere gab es bei km 244. Kurz davor hatte Christoph Strasser, Andreas nicht nur eingeholt, sondern regelrecht stehen lassen. Faszinierend, dieses Uhrwerk an Tritten und Bündel an Kraft kurz live zu sehen. Mit Demut und richtig viel seitlichem Abstand vom Autos aus. Die erste längere Pause wurde vom Team genutzt, im Auto kurz die Augen zu schließen und einen Powernap zu machen. Der Autor kann sich erinnern, geschlafen zu haben ober trotzdem wach gewesen zu sein. Ganze 4 Teams sind in den wenigen Minuten vorbeigefahren. Diese wurden nicht nur gehört, sondern auch aufgrund der gelb blinkenden Lichtern am Heck gesehen. Im Halb-, Viertel oder sogar Sekundenschlaf.

Christop Strasser #ranbike

Nach etwa 20 Minuten hatte Andi wieder Lust und Laune sich aufs Rad zu setzen. Im Anflug auf Hainburg und die Donau. Möglicherweise hat der bevorstehende Heimvorteil rund um Bruck an der Leitha Andis Lebensgeister geweckt. Wir schreiben Kilometer 277 und kurz nach Bruck an der Leitha bittet Andreas dann um eine weitere Pause. Ganz 30 Minuten lang herrschte im Pacecar Stille. Nur Andis Atem war zu hören. Und die ersten Vögel. Es ist 0400 Uhr, als leichtes Morgengrauen am Horizont zu erkennen ist und das Abenteuer weitergehen kann. Noch 321 Kilometer und 2/3 der Höhenmeter. Der Weg zum Semmering wird hart werden. Doch es kam nicht dazu.

Alles hat sein Ende.

Das Team erreicht nach der Weiterfahrt mit Andi Kilometer 284 als ein eindeutiges Handzeichen das Ende des Abenteuers Race Around Niederösterreich besiegelte. Nicht einmal ein früh aufgestandener Freund konnte Andi dazu bewegen, weiterzufahren. Die Stopptaste am Wahoo war somit das offizielle aus. DNF.

Was folgte, war die Heimfahrt nach Weitra über den direktesten Weg. Nicht kurz, nur direkt. Im Pacecar herrschte Stille. Alles schlief. Außer der Fahrer, war wach, nach 11 statt 24 Stunden am Steuer. Als Rookie gestartet und als Rookie wieder heim. Auch ein DNF. Trotzdem war es lehrreich, intensiv, spannend und ermüdend. Fast anstrengender als das Radfahren selbst. Mit Ringen um die Augen gings zurück nach Eisenstadt und am Nachmittag wieder aufs Rad. Es muss nicht immer Radfahren sein. Aber wenn man nicht Auto fahren muss, dann darf man aufs Rennrad. Nein, muss man.

#ktrchts

Rennrad fahren in Riccione.

Rennrad fahren in Riccione

Urlaub machen und Rennrad fahren. Der Radsommer 2022 hätte nicht besser beginnen können. Eine traumhafte Rennradwoche in der Emilia Romagna ist soeben zu Ende gegangen. Mit vielen schönen Erinnerungen, einigen Kilos Mehrgewicht und ersten nennenswerten Bräunungsstreifen an Beinen und Armen. Rennrad fahren in Riccione war ein Revival italienischer Radsporttradition und eine Zeitreise zurück zum Ursprung aller modernen Rennradreisen. Begriffe wie Trainingslager oder Radsportwoche wurden vor vielen Jahren genau hier an der mittleren Adriaküste geboren. Lang ist das her. Das damalige Flair ist aber heute noch zu spüren. Vieles ist rund um Riccione wie damals, angepasst an modernere Gegebenheiten. Die „Ciclisti“ sind im Frühjahr nach wie vor willkommene Gäste und die Vorboten der sonnenhungrigen Sommertouristen.

Dabei ist es nicht nur die romagnolische Küche, die uns magisch angezogen hat. Es sind die vielen Möglichkeiten Urlaub zu machen und Rennrad zu fahren. Das Rennradfahren in Riccione ist und bleibt eine sportliche und kulturelle Reise ins Schlaraffenland Europas.

Höhenmeter schrubben. Zwischen Himmel und Erde.

Das einzig Flache hier in der Gegend ist der kilometerlange Strand und die Straße, die zwischen großen Hotels auf der einen und noch größere Hotels auf der anderen Seite entlang führt. Der Rest ist ein ständiges Auf und Ab. Zwischen Himmel und Erde. Von null auf 200, 300 bis hinauf auf 1.400 oder sogar 1.700 Metern Meereshöhe. Ein ständiges Wechselspiel von kurzen Auffahrten und ebenso langen Abfahrten. Nicht umsonst haben hier in der Gegend mindestens 50 % der Ortschaften ein Monte vor dem Namen. Montecolombo, Montescudo, Montefeltrio, Montegridolfo, Monte Carpegna, Monte Nerone, Montegiardino, Montefiore …

Ein Paradies für Rennradfahrer*innen, die sich nicht auf langweiligen Hauptstraßen herumtreiben müssen. Denn wo hier in der Gegend hoch über einem Hügel eine Kirche oder ein Turm thront, da gibt es auch immer eine Straße, die dorthin führt. Bergauf. Man kann (muss) hier Höhenmeter schrubben – wie eine Teilnehmerin der Rennradreise nach Riccione es auf sächsisch ungewohnt formuliert hat. Übersetzt heißt das ganz einfach: Gute Beine und gute Bremsen. Aber keine Angst, die „colline“ hier machen keine Angst. Im Gegensatz: Sie ziehen magnetisch an. Oben auf der Piazza gibt es Espresso für € 1,10 oder einen Cappuccino für € 1,60. Für alle, die Hunger haben, sei eine Piadina zu empfehlen. Mit Prosciuttto Crudo, Rucola und am besten mit Stracchino. Außerdem sind die Auffahrten zu den vielen wunderschön gelegenen Borghi sehr gut in Schuss, weil der Giro d’Italia in dieser Gegend regelmäßig zu Besuch ist.

Via Panoramica. Ein Pumptrack für Rennradfahrer*innen.

Es gibt viele Küstenstraßen und Küstenklassiker. Aber es gibt nur eine Via Panoramica von Gabbice Mare, über Gabbice Monte, Fiorenzuola di Focara nach Pesaro. Am besten, man macht dieses Stück Straße gleich in beide Richtungen. An einem Tag. Dann kann man das Besondere dieses besonderen Stücks Emilia Romagna doppelt genießen. Ein Ruhetag eignet sich dafür perfekt. 70 km und knapp 1.000 Höhenmeter, die man aber kaum spürt. Versprochen. Weil sie abgesehen von den ersten zwei, drei Kilometern von jeder Seite aus, kaum wahrnehmbar sind. Die Via Panoramica ist eine Summe von Wellen, die dich, mit dem richtigen Schwung genommen, in einen Flow versetzen. Ein überdimensionaler Pumptrack, der nach dem großen Kettenblatt aka Kette rechts schreit. Sonntags ist dieses Vergnügen sogar autofrei. Von 0630 Uhr bis 1230 Uhr. Aber auch unter der Woche verlieren sich hier kaum Autofahrer. Diese bevorzugen die schnelleren Verbindungen am Fuße der Erhebung.

Via Panoramica

Und täglich schlemmert das Murmeltier.

Das ewige Dilemma. Essen wir ordentlich, weil wir viel Rennrad fahren oder fahren wir Rennrad, damit wir ordentlich essen können? Diese Frage war in der Woche Rennradurlaub in Riccione schwer zu beantworten. Weil es keine Zeit gab, darüber nachzudenken. Essen und Rennradfahren wurden nur durch den notwendigen Schlaf unterbrochen. Kein Wunder bei der angebotenen Auswahl im ausgesuchten Hotel. Diätpläne konnten keine eingehalten werden. Dazu hätte man einen zu starken Willen gebraucht. Alles war selbstgemacht. Ganz egal ob Gnocchi, Tagliatelle, Orecchiette oder Penne. Ob Sugo al Pomodoro, Ragù oder eine andere hauseigene Kreation. Dazu noch die vielen Antipasti und natürlich die wunderbaren Süßspeisen. Die Küche hat täglich nur ihr Bestes aufgetischt.

Die Emilia Romagna ist bekannt für ihre Küche, Rennradfahrer*innen für ihren Hunger. Treffen beide aufeinander, entsteht ein nicht enden wollender natürlicher Kreislauf. Und dann stellt sich wieder diese eine Frage.

Die guten alten Rennradzeiten.

„Il Carpegna mi basta“ – der Carpegna reicht mir. Marco Pantanis Worte zieren einige der 22 Kehren hinauf zum Cippo. Auf sechs Kilometern müssen dabei über 600 Höhenmeter bewältigt werden. Dieser Berg ist ein Monument. Die Anfahrt ein Kreuzweg, die Rückkehr ins Hotel ein Triumphzug. Der Cippo ist zuerst der Alptraum. Speziell dann, wenn man (der Autor höchst persönlich) schon Tage davor Angst und Schrecken verbreitet. Am Weg hinauf schreibt dann jeder seine eigene Heldengeschichte. Jede Kehre schließt ein Kapitel und öffnet ein neues. Hier herauf büßt man so manche Sünde. Marco Pantani ist einst von Cesenatico regelmäßig auf den Cippo gefahren. Ohne Pulsmesser und ohne Powermeter. Radsport pur. Die guten alten Rennradzeiten. Nicht zu vergleichen mit jenen von heute. 16 Minuten und 51 Sekunden hat Tadej Pogačar von Kehre 1 bis Kehre 22 gebraucht. Das sind 16,7 km/h im Schnitt. Watt und Puls unbekannt.

Der perfekte Rennradurlaub.

Für Radsport-Nostalgiker sind Riccione und die Emilia Romagna der perfekte Rennradurlaub. Wo sonst wird man am Morgen beim Aufbrechen vom Chef des Hauses in perfektem Italo-Style persönlich verabschiedet und nach der Tour ebenso gestylt wieder empfangen? Oder wo sonst scheint die Morgensonne durch das Fenster aufs Bett und somit direkt ins Herz und in die Seele?

Rennrad fahren in Riccione ist vielleicht nicht so cool, nice oder angesagt, wie eine Woche auf Malle. Die Emilia Romagna steht der Baleareninsel aber um nichts nach. Sie toppt das Radsportmekka sogar um einiges. Einfach einmal hinfahren, einlassen und ausprobieren. Wir kommen wieder. 1. bis 8. April 2023. Und dazwischen geht’s in zum Monte Grappa, in die Dolomiten, zum Stilfser Joch und nach Cesenatico. Urlaub machen und Rennrad fahren.

Riccione Highlights

Hotel: Fedora Bike Hotel
Touren: Alles mit einem Monte davor, San Marino, San Leo, Verrucchio, Serra San Marco, Via Panoramica, Urbino, Cippo della Carpegna, Passo del Grillo, Gola del Furlo …
Guide: Cristian aka dieKetterechts für die perfekte Übersetzung
Reisezeit: März – Mai, September – Oktober

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Local Legend – der neue Strava KOM

Local Legend - der neue Strava KOM

Heftiger Sturm, eine sagenhafte Entwicklung über die Wintermonate oder eine ganze Schar von Wasserträgern – ohne einer dieser Hilfen ist der beliebte Strava KOM Ritterschlag kaum mehr zu holen. Vielleicht da und dort, wenn man sich ein Segment selbst zusammenstellt. Wohl eher nicht. Denn die Straßen sind wie der Tiefschneehang Minuten nach heftigem Schneefall zerbombt. Lücken für All-time-Bestleistungen kaum mehr zu finden. Das Rennradfahren ist aber deshalb nicht langweiliger geworden. Local Legend – der neue Strava KOM heißt die neue Challenge. Höher, schneller, weiter war gestern. Heute fährt man möglichst oft dieselbe Strecke, um sich virtuelle Lorbeeren zu holen. Mit demselben psychologischen Effekt wie der KOM. Keiner will ihn, aber jeder ärgert sich, wenn er weg ist.

Motivationsfaktor Strava.

Nicht wollen, müssen. Rennrad fahren kann Spuren von „Müssen“ enthalten. Seit es Strava gibt, ist dieses „Müssen“ noch ausgeprägter. Das Netz setzt dann noch einmal eins obendrauf und macht die Lust zur Sucht. Motivation am Boden? Beine leer? Hundewetter? Egal, man muss raus. Die Wochenkilometer müssen erreicht werden und der Polster für die angepeilten Jahreskilometer will aufgebaut werden. Und dann gibt es noch die Wilderer, die sich sowieso immer und immer wieder herumschleichen. Ihnen das Revier zu überlassen, wäre fahrlässig. Auch sie gehören in Schach gehalten. Sonst ist er weg. Der Local Legend – der neue Strava KOM.

Das schmerzt oft mehr als das Laktat in den Muskeln

Plötzliche Verluste schmerzen.

Sie sind unvorhersehbar und kommen immer unangemeldet. Sie schmerzen mehr als das Laktat in den Muskeln. Diese Verluste sind ein Stich ins eigene Ego und das Eingestehen der eigenen Schwäche. Wenn man nicht mehr Local Legend ist, geht die Welt unter. Oft ist es nicht die Faulheit oder der so notwendige Ruhetag. Es kann auch nur die ungewollte kurzfristige Entscheidung sein, eine andere Route gefahren zu sein. Die Seitengasse war dann schuld am Verlust. Und das eigene Revier gehört jetzt einem Wilderer.

Local Legend – der neue Strava KOM ist die neue Währung, mit der man im Netz bezahlen kann. Man bekommt dafür Lob und Anerkennung. Gehandelt wird der Local Legend mit Schweiß und Disziplin. Denn der Verlust kommt oft schneller, als man denkt. Und vor allem unvorhersehbar und unangemeldet.

#ktrchts

La Rubè in Gravel. 257 Kilometer schottern.

La Rubè in Gravel

Er heißt Luca Masini und ist das, was wir hier liebevoll und anerkennend einen Freak nennen würden. Und tun. Luca ist Bike Manager im Oxygen Cycling Hotel in Viserbella bei Rimini. Gleichzeitig auch Organisator und Initiator diverser Ultracycling Events. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Der GINS (Giro d’Italia NonStop) sei hier aber absolut erwähnenswert. Luca hat selbst eine glorreiche Vergangenheit auf dem Rad hinter sich und eine noch rosigere Zukunft vor sich. Seine Leidenschaft gilt nämlich dem „Gravelbike“ und der Möglichkeiten, die sich damit ergeben. Und das sind viele. Der Trend zum „Schottern“ ist ja nicht aufzuhalten. Seine neueste Idee ist die „La Rubè in Gravel„.

Das ist die Gravel-Version der legendären Paris-Roubaix. 257 Kilometer komplett auf Schotter. Genau am selben Tag. Und das nicht weit von dem Ort entfernt, an dem diese Zeilen geschrieben werden. Einmal darf man raten, was dem Autor jetzt so durch den Kopf geht.

Radfahren in der Wildnis der Emilia Romagna.

La Rubè in Gravel ist von der Idee kaum verrückter als der Ideengeber. Schräg und doch ergibt es Sinn. Sehr viel Sinn sogar. Wenn man selbst verrückt genug ist, sich um vier Uhr früh auf den Weg zu machen. Bis 20 Uhr hätte man dann Zeit die Strecke mit 2.000 Höhenmeter zurückzulegen. Eine leichtere Variante mit 118 Kilometern und 900 Höhenmetern gibt es auch. Unsupported auf sich allein gestellt. Abenteuer pur. Das versteht sich von selbst.

Dieses Event schreit danach, in die eigene Bucket List aufgenommen zu werden. „Strade Bianche“ sind in, cool und Kult. La Rubè in Gravel serviert diese auf dem goldenen Tablett.

La Rubè in Gravel - Strecke

Lizenz oder Doktorspiele.

Die Anmeldung ist einfach. Kompliziert ist nur die Tatsache, dass man für das Antreten bei Radrennen in Italien entweder eine Lizenz braucht (Uci, Csain, Fci, Acsi…) oder als Amateur verpflichtend ein ärztliches Attest vorlegen muss (nicht älter als 6 Monate). Darüber hinaus wird auch eine private Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Alles muss bei der „registrazione“ brav vorgelegt werden.

Der Rest ist easy und kostet im Verhältnis wenig. Für € 25,- kann man starten, wenn man aus der Provinz Rimini kommt, für € 75 starten alle anderen inklusive Frühstück und Abendessen. Wer im Hotel übernachten will, legt € 125 auf den Tisch. Weitere Goodies sowie die gpx Daten und Reflektoren sind in diesen Preisen auch enthalten. Viel für wenig Geld.

Rennradurlaub in Riccione.

Falls Überlegungen anstehen sollten, La Rubè del Gravel zu bestreiten, besteht die Möglichkeit, sich dem Rennradurlaub in Riccione anzuschließen. Dieser findet unter der Federführung des Autors vom 9. bis 16. April 2022 statt. Für das Rennen wäre eine Verlängerung/Verlegung von Riccione nach Viserbella möglich. Schotterrad mitbringen oder Schotterrad ausborgen.

Individualreisende können sonst gerne für die Anmeldung und die Suche nach einer passenden Unterkunft den sprachlichen Heimvorteil des Schreibers nutzen und sich so geschickt und gekonnt durch den Formular-Dschungel bewegen. Ob vor Ort der ktrchts-Windschatten genutzt werden kann, bleibt noch offen.

#ktrchts

La Rubè in Gravel

17. April 2022
257 Kilometer (118 Kilometer)
2000 Höhenmeter (900 Höhenmeter)
komplett auf Strade Bianche (Schotter)
Start: Visarbella (RN) Oxygen Cycling Hotel 4 Uhr
Ziel: Visarbella (RN) Oxygen Cycling Hotel 20 Uhr
Bewertung: *****


Rennradschule. Rennradfahren leicht lernen.

Rennradschule

Aller Anfang ist hier. In Mörbisch am See. Hier am Neusiedlersee gibt es vom 17. bis 21. März und vom 14. bis 18. April 2021 (zwei Termine zur Auswahl) Antworten auf alle Fragen, die sich Rennrad-Einsteiger*innen am Beginn gerne und oft stellen. Trainingsfragen, Materialfragen, technische Fragen, Ernährungsfragen, Fragen zu Fahrten in der Gruppe, zur richtigen Sitzposition oder zum Thema Sicherheit. Keine Fragen sollen unbeantwortet bleiben, denn Österreichs erste Rennradschule will eine Lücke füllen, die durch den Rennrad-Boom entstanden ist. Immer mehr Rennrad-Verliebte wollen auf die Straße. Und das ist gut so. Noch besser ist, wenn Mann und Frau sich dort selbstsicher bewegen. Was Einsteiger*innen am meisten fürchten kann man hier nachlesen.

dieKetterechts Rennradschule

Sicherer Umgang mit dem Rennrad.

Rennrad fahren kommt vom Rennrad fahren. Wer also das Rennradfahren lernen möchte, sollte Rennrad fahren. Möglichst lange und möglichst oft. Richtig und sicher von Anfang an. Weil ein unbeschwerter und angstfreier Umgang mit dem eigenen Rennrad, die Lust auf und die Motivation für die nächste Ausfahrt steigert. Aber wie fährt man richtig und sicher? Genau diesen Fragen geht man beim Rookie Rennradcamp im Mörbisch am See nach. Bei gemeinsamen Ausfahrten, gemeinsamen Workshops, vielen Tipps und Tricks und natürlich auch mit Reifenheber, Inbus, Torx, Montagefett, Schraubenzieher, Kassettenabzieher, Drehmomentschlüssel, Kettenpeitsche und Standpumpe.

Die Idee der Rennradschule kann einfacher nicht sein. Viel Rennrad fahren und viel übers Rennradfahren fachsimpeln. Fünf Tage lang am Ufer des Neusiedlersees im Burgenland. Ende März und Mitte April herrscht hier schon ein sehr fahrradfreundliches Klima. Inmitten der Weinberge, entlang und über das Leithagebirge und höher hinauf auf die Rosalia oder in die Buckelige Welt.

 

Rennradfahren am Neusieldersee

Rennradfahren lernen.

Das Rookie Rennradcamp umfasst ein Package bestehend aus vier Übernachtungen in einem ***Hotel mit Halbpension,  fünf geführten Touren, Workshops und Vorträge zum Thema Training, Ernährungsaufnahme, Material und Werkstatt, sowie Fahrtechniktrainings zur Verbesserung der eigenen Skills. Auch das verhasste Stretching wird eine große Black“Rolle“ spielen. Hauptaugenmerk wird aber auf das gemeinsame Fahren gelegt. Das Angebot richtet sich vor allem an Einsteiger*innen. Es werden Touren zwischen 60 und 100 km angeboten. Betreut werden die Radfahrer*innen vor Ort von Cristian Gemmato aka dieKetterechts sowie Mario Einödmaier, staatlicher Trainer und Instruktor.

Der Preis für das gesamte Package beträgt € 502,- pro Person im Doppelzimmer.

Jetzt informieren.

Informationen zum Rookie Rennradcamp und zur Rennradschule gibt es unter office@gemmato.com. Begrenzte Teilnehmerzahl.

Anmeldungen direkt: moerbischerhof@gmail.com

Rookie Rennradcamp (Rennradschule)
Mörbisch am See (Neusiedlersee
17. bis 21. März 2021 – ACHTUNG. Wegen verlängertem Lockdown abgesagt!
14. bis 18. April 2021

Preis pro Person im DZ € 502,- exkl. Ortstaxe
Preis pro Person im EZ € 603,- exkl. Ortstaxe

Für das 1. Camp kann das Winter-Bonusticket des Landes Burgenland im Wert von € 75, – geltend gemacht werden. Gilt für alle EU-Bürger mit Neben- oder Hauptwohnsitz in Österreich

Für beide Camps gilt eine GRATIS Corona-Storno-Versicherung. Details dazu hier.

Leistungen:
4 Übernachtungen mit Halbpension im ***Hotel
5 geführte Touren (60 – 100 km)
Fahrtechniktrainings
Schwierigkeitsgrad: leicht
Workshops und Vorträge zum Thema Training, Energiezufuhr

Das Camp findet in Abstimmung mit den aktuellen und zukünftigen Covid-Maßnahmen zu Eindämmung der Pandemie statt. Absage und Verschiebung möglich.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Informationen einholen.

Warnung
Warnung
Nimmst du teil?(erforderlich)

Warnung
Warnung
Warnung.

UCI WorldTour Teams – Top Rennräder als Arbeitsgeräte

UCI WorldTour Teams

Über die Top-Rennräder 2021 wurde in diesem Blog schon berichtet. Welche davon von den UCI WorldTour Teams gefahren werden, schauen wir uns in diesem Beitrag an. Es sind jene Arbeitsgeräte, die wir auf der Pro-Tour im nächsten Jahr bestaunen werden. Viele Teams schwören dabei auf altbewährtes. Einige wechseln frei nach dem Motto „wer zahlt, schafft an.“

 

Herbstzeit ist Transferzeit.

Die Transferzeit ist fast zu Ende. Die meisten Verträge mit den Fahrern laufen bis 31.12. Auch jene mit den Ausstattern. Was zu aktuell zu vielen kuriosen Szenen führt. Fahrer, die Mannschaft wechseln, dürfen mit der neuen Mannschaft (oder alleine) trainieren, müssen aber Trikots und Räder ihres „alten“ Teams benutzen. Vertrag ist Vertrag.

Interessant ist dabei auch die Story rund um Wout Van Aert. Der Jumbo-Visma Fahrer fährt aktuell Cyclocross-Rennen mit einem Bianchi Zolder Pro (Vertrag 2020). Ab 2021 muss er mit Cervelò Räder fahren. Doch hat Cervelò aktuell kein Cyclocross-Rad, welches ihm zur Verfügung gestellt werden kann. Die WM in Februar wird Wout Van Aert (möglicherweise) mit einem neutralen Bianchi fahren müssen. Vertrag ist Vertrag, aber manchmal muss es Ausnahmen geben.

 

Die Rennräder im Überblick.

Hier die Liste der Rennräder aller UCI WorldTour Teams 2021. Zu bemerken ist der 3er Wechsel zwischen Michelton (von Scott zu Bianchi), Team Jumbo-Visma (Bianchi zu Cerveló) und Team DSM (ex Sunweb) von Cerveló zu Scott.

AG2R LA MONDIALE: Eddy Merckx Bikes aktualisiert BMC

ASTANA: Wilier Triestina

BAHRAIN VICTORIOUS (vormals Bahrain-Merida): Merida

BORA-HANSGROHE: Specialized

COFIDIS: De Rosa

DECEUNINCK-QUICK STEP: Specialized

EF PRO CYCLING: Cannondale

GROUPAMA-FDJ: Lapierre

INEOS GRENADIERS: Pinarello

INTERMARCHE-WANTY-GOBERT (hat die Linzen von CCC übernommen): Cube

ISRAEL START-UP NATION: Factor Bikes (Ridley)

LOTTO SOUDAL: Ridley

MOVISTAR: Canyon

MITCHELTON: Bianchi ( 2020 Scott)

QHUBEKA-ASSOS (vormals NTT): BMC

TEAM DSM (formals Sunweb): Scott (2020 Cervelo)

TEAM JUMBO-VISMA: Cervélo (2020 Bianchi)

TREK-SEGAFREDO: Trek

UAE EMIRATES: Colnago

 

Viel Spass beim Träumen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad