Schlagwort: Salzkammergut

ketterechts Rennradreisen – eine Zwischenbilanz

ketterechts Rennradreisen

Die ketterechts Rennradreisen nach Zadar, an den Fuschlsee, zum Monte Grappa und nach Südtirol sind bereits schöne Erinnerungen. Auf Fotos und in den Beinen verewigte Erinnerungen. Das Highlight Austria Giro nur noch wenige Wochen weit. Der Radsommer 2018 kommt jetzt so richtig in die Gänge. Über 16 Stunden Licht pro Tag bedeuten Rennradfahren, Rennradfahren und nochmals Rennradfahren. Im Urlaub, vor der Arbeit oder nach der Arbeit. Logisch, dass sich bereits jetzt eine Zwischenbilanz ziehen lässt.

Chilliges Rennradwochenende am Fuschlsee.

Homebase Rennradhotel Mohrenwirt in Fuschl am See. Hotel gut. Essen gut. Service gut. Alexa gut. Alles gut. Das Team rund um Ironman-Hawaii-Finisher Jakob Schmidlechner hat dafür gesorgt. Am Anreisetag ging es gleich zum Salzburgring. Zum Aufwärmen. 60 Minuten Vollgas exklusiv für ketterechts. Der 4,3 km lange Rundkurs mit 22 Kurven und 25 Meter Höhenunterschied pro Runde macht Spass. Rennradfeeling pur. Ganz anders als auf einer normalen Straße. Der Schweiß rinnt. Der Schmäh rennt. Laktat en masse. Ein genialer Einstieg.

ketterechts Rennradreisen

Aufwärmen am Salzburgring

Die nächsten Tage versprachen bestes Radwetter. Die täglichen Touren wurden so gewählt, dass jede/r gemäß eigener Form und Willenskraft Plan A, B oder sogar C befolgen konnte. Besprochen wurde das Tagessoll beim Abendessen. Bei fehlender Einigung gab es einfach einer Vertagung der Entscheidung an die Bar. Stadt, Land, Wasser und Berg. Die geographische Vielfalt lässt im Salzkammergut keine Wünsche unerfüllt. Am Ende des chilligen Rennradwochenendes protokollierten die Fleißigsten 400 km und 6.000 Höhenmeter. Eine saubere Bilanz. Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Postalm, Rossfeldstraße, Bad Ischl, Hallein, Strubenklamm … um nur ein paar Highlights zu nennen. Die eine oder andere Überraschung sorgte für das gewisse Extra. Manchmal auch für einige Diskussionen. Stichwort Perfalleckstraße. In beide Richtungen. Wer nie seine Komfortzone verlässt, verpasst ganz schön viel.

ketterechts Rennradreise

Kurventechnik und Fahrspass

Mythos Monte Grappa.

Der Berg der 1000 Kehren. Das Pfingswochenende für Kletterer. Paar-Kletterer. Zufall oder nicht. Bei der ketterechts-Rennradreise zum Monte Grappe fanden sich ausschließich Pärchen unter den Teilnehmern wieder. Getreu dem Motto für sie, für ihn, für beide. In einem ehemaligen Kloster direkt an zwei der 10 Auffahrten zur 1.700 Meter hohen Cima Grappa wurden die Zelte aufgeschlagen. Es waren liebevoll eingerichtete Zimmer mit allem möglichen Komfort. Italienisches Flair und eine Küche der Superlative. Das Ambiente passte mehr als nur perfekt. Das an das Kloster angeschlossene Restaurant ist eines der bekanntestens und meist besuchten in der Gegend. Für Hausgäste wie dieketterechts war Abend für Abend der beste Tisch reserviert.

Wäre der Berg nicht so wundervoll attraktiv, müsste man an dieser Stelle nur über das Essen schreiben. Zum Beispiel, dass ein “grande” bei der Vorspeise nicht groß, sondern riesig bedeutet. Oder dass der “fritto misto” so lecker schmeckt, wie frittierter Fisch selten mundet. Aber auch, dass eine Pizza mit Pommes als Highlight zelebriert werden kann. Aufgegessen wurde alles nicht nur des Hungers wegen, sondern auch ob der Belohung in Form eines lokalen Grappas. Frei Haus versteht sich.

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Für sie, für ihn, für beide.

Zurück zum Berg. Der Monte Grappe. Eine Erscheinung. Als letzte große Erhebung Richtung Süden fasziniert er mit einem atemberaubenden Ausblick. Die bereits erwähnten 10 Auffahrten bescheren Klettergefühle, die schwer beschreibbar sind. Kehren, Kehren und noch mehr Kehren. 7.500 Höhenmeter in drei Tagen. Oben am Gipfel Espresso, Panini und “dolci”. Unten “gelati”, “pizzette” und den einen oder anderen Aperol Spritz. Rennradfahren im Urlaub. Urlaub mit Rennradfahren. Bergtraining in den italienischen Voralpen. Auf Wiedersehen bis zu Pfingsten 2019.

Rennradfahren in Südtirol. Berge und Seen.

Szenenwechsel. Tramin an der Südtiroler Weinstraße. Bike Hotel Traminerhof. Familie Pomella weiß, wie man Radfahrer verwöhnt. dieketterechts weiß, wo man hier gut Rennradfahren kann. Eine perfekte Kombination für sonnenfeste RennradfahrerInnen. Berge und Seen in Reichweite. Val di Non, Val di Cembra, Ultental, Valsugana, Überetsch. Entlang der Radweg-Autobahnen, durch die Obstplantagen und hinauf in die Berge rund um Latemar und Rosengarten oder die Nonnsberger Alpen. Mendelpass, Gampenpass, Lavazè Joch und der Manghenpass. Dieser Rennrad-Urlaub war ein ständiges auf und ab zwischen Palmen, Lärchen und Apfelbäumen.

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Berge & Seen.

Auch während der Südtirol-Woche wurde nicht mit Highlights gespart. Nochmals 7.500 atemberaubende, idyllische und unvergessliche Höhenmeter. Chillen am hoteleigenen Pool. After-Bike-Pasta mit Haubenniveau. Die Nacht der Keller mit Weinverkostungen. Nicht zu vergessen die Konditorei Zum Hasen in Lana. Trunka Lunka entwickelte sich schnell zum geflügelten Wort. Ein Running-Gag für Insider. Gut, dass es bereits vom 24. bis 28. Oktober 2018 nochmals nach Tramin geht. Wein und Kastanien warten. Rennradfahren in Südtirol. Herzlich willkommen.

ketterechts Rennradreisen – einfach mitfahren.

Der Radsommer 2018 kommt jetzt so richtig in die Gänge. Es gibt noch freie Plätze. Für den Austria Giro 2018, “Alla conquista di Firenze“, die Eroberung von Florenz vom adriatischen Meer aus und eben nochmals Südtirol im Herbst. Für sie, für ihn und für beide. Einfach mitfahren. Das Leben ist zu kurz, um es nur in der Ebene und geradeaus zu verbringen. Alle ketterechts Renradreisen 2018 sind auf der Webseite nachzulesen. Die Termine für 2019 folgen. Fix im Programm sind dann wieder Zadar (Ostern und Mitte März), der Fuschlsee, die Gegend um den Monte Grappa (Pfingsten), Südtirol (2x wenn nicht öfters) und der Austria Giro. Auch die Emilia Romagna klopft schon an der Tür und möchte hereingelassen werden. Rimini, Riccione, Cesenatico … wie in den guten alten Zeiten.

ktrchts

 

Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechts

Rennradreisen und Rennradurlaub

Der Radsommer 2018 hat noch nicht einmal richtig begonnen und wir können bereits auf ein paar echt geniale gemeinsame Rennradreisen zurückblicken. Nach dem Frühlingserwachen in Zadar zu Ostern, gab es im Mai gleich einen starken Doppelpack. Das Rennradwochenende am Fuschlsee und der Mythos Monte Grappa. Zuerst das romantisch kittschige Salzkammergut rund um den Fuschlsee, Mondsee, Traunsee, Attersee udn Wolfgangsee und danach der geschichtsträchtige Berg in den italienischen Voralpen. Rennradreisen und Rennradurlaub wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Rennradfahren kommt vom Rennrad fahren.

Nein. Es waren keine Trainingslager. Und ja. Es waren dann doch Trainingslager. Rennradfahren kommt ja vom Rennrad fahren. Damit wäre das Geheimnis der ketterechts Rennradreisen fast schon gelüftet. Rennrad fahren. Viel Rennrad fahren. Und Urlaub machen. Spass haben. Gemeinsam. Grenzen auslosten. Grenzen überwinden. Ein klein wenig Drill inklusive. Innere Schweinehunde sind bekanntlich zäh. Und wir haben alle einen im Gepäck. Aber alles ohne Stress. Wer nicht will, muss nicht. Sie oder er dürfen. Sollten. Es gibt viel zu verpassen.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Mythos Monte Grappa

Sowohl am Fuschlsee als auch am Monte Grappa hätte es nicht besser laufen – eigentlich Rad fahren, können. Unterkunft, Verpflegung, Touren und Wetter. Alles hat perfekt gepasst. Danke an dieser Stelle nochmals an alle für’s Dabeisein. Und “sorry” für die eine und andere Überraschung. Innere Schweinehunde sind zäh.

Rennradreisen und Rennradurlaub – Strandliegen für Fortgeschrittene.

“Tra il dire e il fare c’è di mezzo il mare.” Zwischen dem Reden und Tun liegt das Meer. Dieses italienische Sprichwort beschreibt es ganz gut. Nein, es beschreibt es genau so wie es ist. Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechs sind Strandliegen für Fortgeschrittene. Schweißtuch statt Badetuch. Wiegetritt statt Tritt zu Liege. Nicht reden. Tun. Viele Wege führen nach Rom. Und viele Wege führten zum Beispiel auf die Postalm. Beim Renrnadwochenende am Fuschlsee haben wir diese Hochalm direkt und über Umwege erreicht. Die einen so, die anderen so. Oben waren sie alle. Auch jene, denen das Meer dazwischen zu weitläufig, zu tief und zu unüberwindbar war. Freiwillig. Nicht ganz. Bereut hat es keine/r.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Wunderbares Salzkammergut

Das Leben ist zu kurz, um es flach zu befahren. Deshalb gibt es Passstraßen. Diese rufen. Und diesem Ruf muss man folgen. So sind wir dem Ruf der Postalm gefolgt. Zwei Mal. Von Norden und von Süden. Und wir sind dem Ruf der Rossfeldpanoramastraße gefolgt. Hoch über Hallein. Mit Blick auf das Tennengebirge und mit Abstecher nach Deutschland. Rossfeldhöhenring nennt sich diese wunderbare Ansammlung an Kehren, Abfahrten und Anstiegen. Das hat die Sammlung von Höhenmetern gleich um einiges aufgemotzt. Das Eis danach eine wohlverdiente Belohnung. Die Stimmung am Abend beim Mohrenwirt war letztendlich der beste Beweis dafür, dass ein wenig Schinderei Glückshormone ausstößt. Selten so entspannt gelacht wie an den Abenden an der Bar.

Monte Grappa – Hunderte Kehren, ein Gipfel.

Ganz anders die Rennradreise zum Monte Grappa. Kein See in der Nähe. Keine Abendstimmung beim Sonnenuntergang. Weder Strand noch beheiztes Becken mit reservierten Bahnen. Kein Wäscheservice rund um die Uhr. Kein After Bike Snack. Am Fuße des Monte Grappa war Purismus angesagt. Ein altes Kloster, das beste Restaurant im Umkreis und der Berg. Genau. Der Berg. Direkt vor der Haustür. Hunderte Kehren. Ein Gipfel. Die Cima Grappa. Gute 1700 Metern über dem Meer. Und 10 unterschiedliche Auffahrten. Von allen Seiten. Unterschiedlich lang. Abwechslungsreich steil.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Eine von 10 Auffahrten zur Cima Grappa

Das war Bergtraining in den italienischen Voralpen. Und das Beste gleich zu Beginn. Eine 27 km lange Steigung und eine ebenso lange Abfahrt. Mit kurzen und giftigen Gegenanstiegen am Weg zum Monte Tomba und zur Cima della Mandria. Eine traumhafte Kulisse. In Reichweite das Meer gegen Süden und die Dolmiten im Norden. Giro d’Italia erprobte Anstiege, wo ein Vincenzo Nibali nach wie vor den Strava KOM hält.

Wir haben uns alle sehr schnell in diesen Berg verliebt. Ich bin ja schön längst davon besessen. Aber auch der Altipiano di Asiago über Marostica und San Luca idylisch und verkehrsarm zu erreichen, bietet unendliche Möglichkeiten, das eigene Rennrad-Karma aufzuladen. Die vielen Cafès in den kleinen Örtchen locken mit bestem Espresso und selbstgemachten Mehlspeisen.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Espresso Pause am Mondsee

Der Radsommer ist noch nicht zu Ende.

Zadar, Fuschlsee und Monte Grappa. Der Radsommer 2018 ist noch nicht zu Ende. Es geht munter weiter. Rennradreisen und Rennradurlaub mit ketterechts. Gleich nächste Woche machen wir Station in Tramin am Kalterer See. Es gibt noch ein paar freie Plätze. Dolomiten, Gardasee und wenn die Straße wieder befahrbar ist, das Stilfser Joch.

Rennradreisen und Rennradurlaub

Gemeinsam bergauf.

Danach folgen die August Highlights. “Alla conquista di Firenze” und der “Austria Giro“. Zwei Reisen, zwei Herausforderungen. Einmal das Erreichen von Florenz ohne Übergewicht und einmal das Queren von Österreich von West nach Ost. Liebhaber der Dolce Vita und der italienischen Küche wählen die Fahrt von der Adria in die Stadt der Lilien und Liebhaber der Alpenpässe die 8-tägige Alpen-Achterbahn. Beide Reisen mit Begleitung für Gepäck und müde Radfahrer samt Räder. Mitfahren lohnt sich.

Bei Interesse einfach den jeweiligen Link anklicken, informieren und buchen. Für sie, für ihn, für beide.

ktrchts

 

ketterechts beim King of the Lake 2017

ketterechts beim King of the Lake 2017

Der dichte Nebel über dem Attersee hat es diesmal nicht eilig. Der Wettergott hat wohl verschlafen. Grau und düster präsentiert sich die Marina in Kammer bis in den späten Vormittag hinein. Die Temperatur einstellig. Am Expogelände und im Festzelt herrscht bei meiner Ankunft kurz nach neun Uhr angespannte Ruhe. Die einen hämmern noch fleißig, die anderen schieben Absperrgitter über den Asphalt und der Rest ist damit beschäftigt, Sponsoren-Transparente zu fixieren. In Kürze werden hier 1.200 Athleten samt Carbon-Anhang die Straßen verschwitzen. Mittendrin statt nur daheim wie angekündigtt auch ketterechts beim King of the Lake 2017. Das farbenfrohe Mixed Team mit “magenta” Maria, “blau” Paul, “schwarz” Thomas  und dem weißen Ego sitzt bereits beim koffeindoping im Cafè Das.Zimt. Die Startnummern 169 bis 172 sind bereit für das Abenteuer Mannschaftszeitfahren.

Knapp vorbei ist auch nur Vierter.

Kurz vor 1500 Uhr rollen wir mit 500 Watt zu Dritt über die Ziellinie. 1:12:03 lautet die offizielle Zeit. Ziemlich knapp an der 1:11er Zeit gebremst, welche wir von einer namhaften Astrologin ausrechnen haben lassen. Wunsch. Traum. Realität. Knapp vorbei ist auch nur Vierter. 54 Sekunden – eine Ewigkeit – hinter dem Platz an der Sonne. Sofort beginnen wir mit der Ursachenforschung. Trotz des Spaßes, den wir hatten. Sehr viel Spaß. Die zwischen Kammer und Weyregg zwei Stunden vor dem Start geübte Renntaktik war es nicht, die uns die goldene Ananas beschert hat. Wohl mehr die unsauberen Wechsel. Hier haben wir uns etwas verzettelt. Waren nicht zügig genug. Ich liebe Selbstkritik.

Übung macht bekanntlich den Meister. Wer Meister werden will muss üben. Notiz an uns für den King of the Lake 2018. Pro Wechsel 1 Sekunde verschenken heißt am Ende 60 Sekunden verschenken. Aus. Auf die Idee, dass wir vielleicht nicht alle voll gefahren sind, konnten wir ad hoc im akuten Sauerstoffmangel und Laktatüberschuss nicht kommen. Möglich ist das schon. Drei von uns waren nach dem Rennen nach wie vor sehr agil. Noch jetzt schließen wir dafür aus, dass wir es nicht drauf gehabt hätten. Dieses Jahr waren drei Mixed Teams schneller. Das müssen wir anerkennen.

ketterechts beim King of the Lake 2017. Das Video.

Der King of the Lake ist und bleibt ein Muss für alle Tempo-Freaks. Das größte Einzelzeitfahren Österreichs auf 48 km gesperrter Straßen kann man mit Attributen schwer beschreiben. Es ist dieses einmalige Flair einer Großveranstaltung im familiären Kreis. Eine Art Maturatreffen. Mit all den Strebern, den Rabauken, den Klassenbessten, den Unscheinbaren und den Wegbegleitern aus vergangenen und aktuellen Zeiten. Es ist eine geile Party ohne Exzesse. Mit Elektrolyte statt Alkohol. Im Temporausch statt Alkohohlrausch. Jeder gegen jeden und doch alle miteinander. Was das Team vom Atterbiker rund um Erwin Mayer diesmal wieder am herbstlich dampfenden Attersee auf die Füße gestellt hat, ist einfach eine Herzblut-Veranstaltung mit Charme. Ein Lycra Woodstock für Laktat Junkies.

Lycra Woodstock für Laktat Junkies.

Einzelzeitfahren und Mannschaftszeitfahren. Damen, Herren, Mixed. Dazu noch die Elite der Rad Bundesliga, welche beim King of the Lake 2017 ihr Finale im Mannschaftszeitfahren absolviert. Oben drauf auch der österreichische Meister im Einzelteitfahren Georg Preidler, welcher als Letzter ins Rennen geht und nach knapp 55 Minuten im kitschigen Abendrot dem Rundkurs seine persönliche Vorstellung von Kraft, Ausdauer und Aeordynamik diktiert. Streckenrekord. Vorbilder und Stars zum Greifen nahe.

Natürlich wurden wird vom Wetter verwöhnt und der Wettergott ist noch rechtzeitig munter geworden. Das gehört dazu. Es ist die Region rund um den Attersee, welche ihren Beitrag dazu leistet. Die blaue Wasserfarbe des Sees, das darin reflektierte Sonnenlicht und die bunten Blätter, welche im Wind am Fahrstreifen tanzen, sind ein Balzruf, den wenige widerstehen können. Das Ganze bei grau in grau zu fahren, wäre dann etwas für die wirklichen Carbonbekifften und weniger lustig. Der Cappuccino auf der Terrasse mit Blick auf die Yachtmasten und den Schafberg im Fön schmeckt drinnen sicher nicht so gut.

Fazit:

Wir sehen uns wieder am 22. September 2018. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn wir einen Startplatz ergattern können und nicht auf der 1.000 Namen langen Warteliste Platz nehmen müssen.

ktrchts

PS: Für Zahlenfreaks die Runde auf strava. Fotos und Ergebnisse hingegen hier.

Einzelzeitfahren rund um den Attersee – der King of the Lake

Einzelzeitfahren

Möglichst oft und möglichst lange Rennrad fahren. Das ist meine Devise. Das Tempo spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Dieses ergibt sich meist von selbst. Manchmal ist es gemütlich, manchmal auch etwas schneller. Im Schnitt aber so, dass ich wohl keine Bäume ausreiße. Da und dort ein KOM, aber mehr durch Zufall und Glück. Was habe ich also bei einem Einzelzeitfahren zu suchen? Die Antwort liegt auf der Hand. Nichts. Trotzdem bin ich am 30. September beim King of the Lake wieder mittendrin statt nur daheim. Nach 2015 meine zweite Teilnahme. Vergangenes Jahr war ich zur selben Zeit bekanntermaßen mehr mit Becken- und Bodenturnen beschäftigt.

Ein Kampf mit sich selbst und gegen eine unsichtbare Wand.

Einzelzeitfahren als Königsdisziplin des Rennradsports. Nirgendwo anders zählt die beste Kombination aus Kraft, Ausdauer und Rennintelligenz. Der aerodynamische Kampf mit sich selbst und gegen eine unsichtbare Luftwand erfordert Strategie. Und deshalb wieder die Frage, was ich bei einem Einzelzeitfahren zu suchen habe. Die Antwort hatten wir schon. Darum bin ich diesmal im 4er Mannschaftszeitfahren am Start. Mixed Team. Maria, Paul und Thomas begleiten mich die 48 km rund um den Attersee. Damit sich mein Cordoba nicht wiederholen kann. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Einzelzeitfarhen

Allein gegen eine unsichtbare Wand

Dass ich ein 4er Mannschaftszeitfahren erst ein Mal im Leben bestritten habe, soll sich am Ende mildernd auswirken. Im Zweifelsfall für den Langsamen. Dass ich (wir) es nie geübt haben nicht. Es wird mit Sicherheit lustig werden. Das letzte und einzige Mal haben Florian, Martin, Mister X (Name der Redaktion nicht mehr bekannt) und ich, uns von Lambach auf die Großalm bereits auf den ersten drei Kilometern so richtig vernichtet. Was bei anderen so geschmeidig und einstudiert ausgesehen hatte, war bei uns ein Ziehen an einem vierfachen Strang. Unrhythmisch, unorganisiert und unkontrolliert. Es kann also am Attersee nur besser werden.

Einzelzeitfahren zwischen FTP und VO2max.

Mit meinen Teammitgliedern bin ich ständig in Kontakt und im Austausch. Ich lese mit, wie sich Paul und Thomas über “Sweet Spot”, “FTP” und “VO2 max” austauschen. Begriffe, die ich zwar kenne, im Training aber gerne vernachlässige. Möglichst oft und möglichst lange ist ja meine Devise. Trotzdem wollte und will ich niemanden zur Last fallen und habe die letzten Tage mein Training dann doch etwas gröber umgestellt und den Fokus auf Intervalltraining gelegt. Die dabei erzielten Werte sind nach einer Saison, die bei mir schon ein paar Jahre dauert, ganz passabel. Müde sind meine Beine aber erst recht. Leistung ist da. Nur wie lange?

Einzelzeitfahren

Intervalltraining – Vollgas

Noch habe ich genau 10 Tage Zeit, um mich in eine halbwegs akzeptable Mannschaftszeitfahrform zu bringen. Am Rad und im Netz. Deshalb studiere ich auch die Theorie. Ich lese viel und hole mir den letzten Schliff. Interessant der Blogbeitrag von Jürgen Pansy im Allgemeinen und speziell über so ein Einzelzeitfahren zum Thema Aufwärmen am Renntag oder die Ernährung. 200ml Kaffee kann ich sicher organisieren, aber woher noch schnell eine Rolle zum Aufwärmen? Jetzt will ich auch. Wie die Pro’s. Schaut nicht nur geil aus, soll auch was bringen.

Ganz schön schnell Rennrad fahren.

Auf jeden Fall werde ich dafür sorgen, dass wir nicht nur schnell Rennrad fahren werden, sondern auch ganz schön schnell Rennrad fahren werden. Ein ausgegklügeltes Style Konzpt ist schon erstellt und fixiert. Der Shop-Fundus voll ausgeschöpft.

Einzelzeitfahren

Einziges ketterechts Team-Meeting

Die restliche Renntaktik ist auch schon fixiert. Im ersten und einzigen Team-Ketterechts-Lehrgang haben wir diese festgelegt. Besser gesagt, ist diese festgelegt worden. Bei der gemeinsamen Ausfahrt habe ich durch Abwesenheit geglänzt. Ich war lieber mit Eddy Merckx unterwegs. Schnell wegfahren und dann noch schneller eingehen. Was sonst. Auf die Analyse bin ich schon gespannt.

ktrchts

PS: Natürlich nehmen wir das Einzelzeitfahren sehr ernst und peilen einen Podestplatz an. Dazu müssten wir mit einem Schnitt von über 40 km/h in einer Zeit von 1h10min das Ziel erreichen. Theoretisch fast unmöglich. Praktisch genauso.

Rennrad Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee.

Rennrad Hotel

Gerade angekommen. Das Zimmer noch nicht bezugsfertig. Es ist ja erst 10 Uhr. Die Anreise war kurz. Also schnell Rad zusammenbauen, rein in die Radpanier und auf geht’s. Die erste Erkundungstour wartet. 4-Seen-Runde. Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee und Attersee. Dazwischen Stopp beim Zauner in Bad Ischl. Nach nicht einmal zwei Kilometern ertönt ein leises, aber recht deutliches “Du bist zu schnell!” La ketterechts macht von Anfang an klar, warum wir hier im Rennrad Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee sind. Rennrad Urlaub. Mit Betonung auf Urlaub. Wir wollen Urlaub machen. Sie will Urlaub machen. Nach den Tagen am Monte Grappa wohlverdient.

Rennrad Hotel

Mondsee Runde

Seen und gesehen werden. Das Salzkammergut.

Der Mohrenwirt. Ein Rennrad Hotel mitten im Salzkammergut am Fuschlsee. Eine Gegend, die wegen ihrer glasklaren Seen bekannt und beliebt ist. Ich kenne das Gebiet. Von früher. Bin hier sehr viel gefahren. Durchgefahren. Jetzt darf ich bleiben. Meine Zelte sind aufgeschlagen. Ganze drei Tage nehmen wir uns Zeit für die Seen und zum Gesehenwerden.

Beim Einchecken gibt es gleich eine Überraschung. Einen Sack voller Goodies. Zwei Trinkflaschen, vier ultraBar Riegel, zwei 25g Packungen Pure Magnesium Kapseln und ultrasun Sonnenschutz in Hülle und Tube. Ganze drei pro Nase und Gesicht. Mit LSF 20, 30 und 50. Dazu noch vier Apres Ride Snack Gutscheine, die Berechtigung zur Nutzung des hoteleigenen Privatstrandes am See und zwei Handybags mit Zipp-Verschluss. Ganz schön ordentlich ins Zeug gelegt. Das Team um Mastermind Jakob Schmidlechner weiß um die Notwendigkeiten des Rennradfahrers.

Rennrad Hotel

Mondsee

Rennrad Hotel Mohrenwirt. Mehr als nur Mallorca Standard.

Ich merke nicht nur am Ambiente, dass der Mohrenwirt sich das Prädikat Rennrad Hotel nicht nur einfach so auf die Fahne und auf alle Werbemittel geheftet hat. Hier wird diese Vision gelebt. Die Mitarbeiter tragen Mohrenwirt Shirts made by Castelli. In der Lobby gibt es einen kleinen Shop mit Radbekleidung, Brillen, Schuhen und anderen lebensnotwendigen Utensilien. Falls wer was vergessen haben sollte. Sonnencreme gibt es gratis an der Rezeption. Die Zimmer selber sind mit sympatischen crazy head Helm Garderoben ausgestattet. Ein großer videoüberwachter Radkeller inklusive Werkstatt bietet Platz für die eigenen Räder, aber auch für die hoteleigenen Canyon Endurande CF SL 9.0  Disc Mieträder mit Shimano Ultegra. Hier kann bei Bedarf auch selbst am Rad herumgebastelt werden. Tourenvorschläge gibt es überall. Auf der Website mit GPS-Track zum download und etwas altmodisch in einem Ordner an der Rezeption. Alles in allem mehr als nur gewohnter Mallorca Standard.

Postalm, Gaisberg, Rossfeld. Bergtraining vor der Haustür.

Die Region hat neben den vielen Seen auch ein paar interessante Anstiege zu bieten. Highlight mit Sicherheit die Postalm. Von Norden (Weißenbach bei Strobl) oder von Süden (Voglau) mit jeweils knapp 750 Höhenmetern. Der Gaisberg bei Salzburg oder auch die Rossfeld Panoramastraße bei Hallein haben es in sich und sollten nicht fehlen. Für Gäste des Rennrad Hotel Mohrenwirt gibt es ein besonderes Zuckerl. Mit Chef Jakob Schmidlechner geht’s Mittwoch’s auf den Salzburgring. Bei freier Fahrt auf 4,1 km kann man es ordentlich krachen lassen. Muss man nicht. Sollte man aber. Unbedingt.

rush hour at Salzburgring from CristianGemmato on Vimeo.

Ansonsten trifft man den Chef immer wieder. Im Hotel ist er sowieso gegenwärtig. Wenn nicht, fährt er selber Rad (Mondseerunde mit Gästen), läuft oder krault er zu “seiner” gelben Boje, 500 Meter vom Ufer des Fuschlsees entfernt.

Das Alternativprogramm zum Rennradfahren ist im Hotel Mohrenwirt umfangreich und vielfälltig. Sollte jemand nicht genug bekommen, was ich mir nicht vorstellen kann. Denn Fuschler Tage sind lang. Sehr lang. Schwimmen im See oder in beheizten und reservierten 25m Bahnen im Fuschlbad , Laufen, Stand Up Paddeln, Sauna, Dampfbad, Massagen, Fitnesscenter im Fuschlbad, hoteleigene Grillhütte, Shoppen in der Stadt Salzburg. Viel mehr, als das Sportlerherz begehren kann.

Energiespeicher sollen nicht sinnlos voll werden.

Die gute Küchte kümmert sich darum, dass Engergiespeicher nicht sinnlos voll werden oder leer bleiben. Das Frühstücksbuffet lässt keine gesunden Kalorienwünsche offen. Vom klassischen Buttersemmerl bis hin zum glutenfreien Hirse- und Buchweizenbrei. Am Abend steht bei Halbpension ein 5-Gang-Menü zur Auswahl. Extrawünsche für Allergiker, Vegetarier und Veganer werden gerne berücksichtigt. Das “Schnapserl” danach wird zur Feuerprobe für Entscheidungsschwache. Mehr als 10 Klare können einen schon verwirren.

Es gibt viele Rennrad Hotels. Und es gbt einen Mohrenwirt. Es ist die Kombination Seen, Wasser, Landschaft, Berge und der Kitsch des Salzkammerguts. Lycra trifft Tracht. Wenn ich eine Note vergeben würde, dann ein Salzkammersehrgut.

Mit ketterechts zum Eddy Merckx Classic Radmarathon.

Fuschl am See ist auch heuer wieder Austragungsort des Eddy Merckx Classic Radmarathons. Dieser “Saisonabschluss”, es folgt ja noch der King of the Lake, findet am 10. September 2017 bereits zum 11. Mal statt. Mit drei atemberaubenden Strecken rund um die Salzburger und Oberösterreichischen Seen. Kurze Strecke: 63km und 918HM. Mittlere Strecke: 106km und 1593HM. Lange Strecke: 169km und 2609HM.

Rennrad Hotel

Eddy Merckx Classic Radmarathon Strecken

Wer am Rennren teilnehmen möchte, oder einfach nur mitfahren will, um die Gegend zu genießen, dem lege ich folgendes exklusives ketterehts-Paket und meinen Windschatten ans Herz. Egal ob Einsteiger oder jene, die in der mittleren oder langen Strecke eine neue Herausforderung suchen.

_3 Tage, 2 Nächte im Hotel Mohrenwirt am Fuschlsee
_hochwertiges Willkommensgeschenk im Wert von über € 100,-
_ketterechts #feschgeil Gutschein (2 x € 10,-) einzulosen vor Ort für den Kauf einer Radhose und/oder eines Radtirkots (1 Gutschein pro Teil)
_Energiepaket
_Halbpension im besten Rennradhotel der Region (5 Gang Menü am Abend, reichheilitges Frühstücksbuffet)
_After Bike Snack
_Gratis Entritt im Fuschlseebad oder Mohrenwirt Privatstrand
_Late check out am Sonntag
_kostenloser Rennrad check (ohne Ersatzteile)
_Startgebühr inklusive
_ketterechts Betreuung vor Ort und beim Radmarathon (ketterechts-Windschatten!)
_gemeinsames Einrollen (lockere Runde am Freitag und Teil-Streckenbesichtigung am Samstag)

 

Buchung direkt im Hotel Mohrenwirt (www.mohrenwirt.at, office@mohrenwirt.at) mit Kennwort “ketterechts”. Preis ab € 270,- je nach Zimmerkategorie

Wir sehen uns beim Mohrenwirt in Fuschl am See.

ktrchts

King of the Lake – dein Gratisstartplatz wartet

King of the Lake

“3, 2, 1 … los. Die Startrampe in Schörfling am Attersee gibt dir den ersten Schwung. Den Rest müssen deine Beine erledigen. Auf 47 km heißt es Gas geben, mit den Kräften haushalten, um so schnell wie möglich den Attersee im Uhrzeigersinn zu umrunden. Das ganze verkehrsfrei auf abgesperrter Strecke.” Beim King of the Lake ist das möglich. Am 30. September 2017. Dabei sein ist einfach. Wenn man einen der begehrten Startplätze ergattern konnte. Oder, wenn man einen Startplatz mit ketterechts einfach gewinnen würde.

Gewinne deinen Startplatz für den King of the Lake.

Bereits zum 7. Mal lädt der Radsportverband atterbiker.at zu diesem europaweit einzigartigen Einzel- und Mannschaftszeitfahren rund um den schönsten See im Salzkammergut ein. Hobbyathleten, aber auch die österreichische Elite werden sich hier gemeinsam messen. Auf der von 1230 bis 1830 Uhr für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrten Uferstraße. “Profifeeling” garantiert. Schnell, schneller, King of the Lake. Denn der Streckenrekord liegt bei 57:04 Minuten. Das sind 50 km/h Schnitt. Verschiedene Klassen (Rennrad und Zeifahrrad) sorgen für faire Verhältnisse. Los geht’s in Schörfling am Attersee nahe Festzelt. Das sorgt für Spannung für die Zuschauer. Die Fan-Zonen entlang der Strecke in jedem Ort sind weitere Hot-Spots.

2015 war ich dabei. 2016 fehlte ich verletzungsbedingt. 2017 bin ich mit einem Mixed Team am Start.

ketterechts Blog abonnieren zahlt sich aus.

Die insgesamt 1200 Startplätze (Einzel und Mannschaft) sind begehrt und beinahe ausgebucht. Wer also nicht schnell genug war oder ist, der muss warten. Oder den ketterechts Blog abonnieren. Unter allen, die das bis kommenden Samstag, 27. Mai 2017 machen (ja – eine Woche lang hat man die Möglichkeit), verlose ich einen Gutschein zur Teilnahme am King of the Lake. Einzel, Rennrad oder Zeitfahrrad.

King of the Lake

Rennradgeschichten. Rennradreisen. Rennradsatire.

 

 

Achtet einfach auf den gut ersichtlichen Button “Jetzt anmelden”. Dieser erscheint beim Öffnen der Seite am unteren linken Bildschirmrand. Email Adresse eingeben und schon seid ihr im Topf. Das “Gewinnspiel” läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse des Preises möglich. Die oder der GewinnerIn wird schriftlich verständigt. Es zählen ausschließlich gültige Email Adressen.

Ich wünsche allen viel Glück. Wir sehen uns am 30.9.2017 in Schörfling am Attersee beim King of the Lake.

ktrchts

King of the Lake 2015 – das Einzelzeitfahren rund um den Attersee. Die Analyse.

Foto und Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Event Liveblogger
King of the Lake – 47 km Einzelzeitfahren

Nachdem meine Oberschenkel- und Wadenmuskulatur unmittelbar nach dem Rennen vom Massageinstiut Lukas schmerzhaft an ihre Grundfunktion zurückerinnert wurden, ist jetzt auch der Kopf wieder so weit, eine halbwegs objektive Analyse meines Antreten beim King of the Lake 2015 wiederzugeben.

Alles in allem ist meine Rennstrategie in Summe aufgegangen ist. Damit könnte ich leben, Wenn da nicht mehrere wenn wären. So bin ich die ersten 15 Minuten vom Start weg mit Ø 281 Watt statt wie geplant mit 245 Watt gefahren. 40 km/h Schnitt auf 10 km sind nicht schlecht. Für mich. Etwas übereifrig, aber geil war’s. Auch habe ich am Start etwas geblödelt und bin mit ausgeklicktem linkem Pedal die sehr steile Startrampe runter (Fotobeweis vorhanden). Den Aufschlag am Asphalt konnte ich nur mit einem “Bist du deppert” entgegentreten (Videobeweis vorhanden). Nach 15 Minuten habe ich versucht, den Plan einzuhalten. Doch hat mich in dieser Phase des Rennens bis knapp vor der Wende in Unterach ganz einfach eine gewisse Langweile eingeholt. In meiner natürlichen Naivität dachte ich mir, mehr Vorstarter auf der Strecke zu erspähen. Diese hätten mir dann (Wunschdenken) einen gewissen Kick geben sollen, noch mehr zu drücken, um sie ein- und zu überholen. Dem war aber nicht so. Im Nachhinein muss ich mir gestehen, dass der Kampf gegen die Uhr allein, mich nicht wirklich erfüllt hat. Kein Auto, kein Gegner, kein Hindernis, kein Mensch. Langweilig. Kein Schmäh. Kein Adrenalin. Keine Motivation. Mit Sicherheit hat auch das Wetter dazu beigetragen, meinen Endorphinausstoß in seiner Überschwänglichkeit zu stoppen. Grau. Trüb. Nass.

Erst als mich der hinter mir gestartete einholen konnte, kam bei mir Rennfeeling auf. Mit guten 10 Metern Abstand konnte ich mich an die Startnummer 288 anhängen. Bei der Auffahrt Unterach sogar überholen (Dank auch der wenigen Groupies dort in der Kurve). Genau deshalb hatte ich genug Kraft diese längere Steigung mit Kette rechts hinauf zu drücken. Dann ging es am Nordufer retour. Dieser Teil hatte eine ganz andere Toponomastik als das Südufer. Große Scheibenschupfer, statt der kleinen. Was zur Folge hatte, dass es auch längere Bergabpassagen gab. Hier verhungerte ich mit meinem 50er Kettenblatt vorne. Das 11er Ritzel hinten machte das Kraut auch nicht fett. Nicht nur die 288 fuhr mir davon, sondern auch weitere von hinten kommende (300er Nummern!) flogen an mir vorbei. Allesamt mit Zeitfahrrad und in Aero-Position. Ich machte mich zwar am Unterlenker so klein wie möglich, aber ich hatte keine Chance. Auch nicht mit einer Extraschicht Laktatproduktion. Mein Herz wollte sowieso nicht mehr so richtig pumpen (am Ende eine mäßig hohe maximale HF von 174. Die Ø lag bei 165 – was wiederum sehr viel Interpretationsspielraum eröffnet).

So musste ich leider ansehen, wo der Bartl den Most herholt. Auf den letzten 15 km. Zwar konnte ich an den vielen Zwischensteigungen (Nußdorf, Litzberg …) die 288 immer wieder einholen, auf der anderen Seite der Hügel, zog mir mein als Gegener Nummer 1 Auserwählte immer wieder davon (Videobeweise vorhanden). Jetzt könnten wir über Zeitfahrrad vs Rennrad bzw. Aero-Position vs Unterlenker in Verbindung Luftwiderstand und Leistung (Watt) diskutieren. Ich sage, dass das in paar kleine Wattchen bringt. Vielleicht war es in diesem speziellen Fall (Startnummer 287 vs 288) eine Frage der Kraft in den Beinen. Foto- und Videobeweis (siehe auch Foto oben) sprechen eine deutliche Sprache. Ein Oberschenkel der 288 ist so groß wie meine beiden zusammen.

Mit Sicherheit war auch meine innere Einstellung, alles mit Kette rechts fahren zu wollen, eine Schnapsidee. Mit dieser Einstellung konnte ich zwar bei jedem Hügel meine Wattperformance steigern, ich war “oben” aber jedes Mal ziemlich blau.

Schlussendlich habe ich das ins Zielgetragen, was unter diesen Voraussetzungen möglich war.

Fazit: Nicht die Beine entscheiden, sondern der Kopf. Den Kampf gegen die Zeit muss man mögen. Ich mags zwar auch, aber ich brauche einen physischen Gegner. Und eine Heldenkurbel. Am besten 54×11. See you next year – mit einem virtuellen Gegner von GARMIN.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#kingofthelake15
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King of the lake – das Einzelzeitfahren rund um den Attersee

Ein Vorbericht von ketterechts, dem Rennrad Blog und Event Liveblogger
47 km Vollgas rund um den Attersee

47 km Vollgas rund um den Attersee. Auf einer für den Verkehr gesperrten Straße (es gilt aber trotzdem die StVO). Wie geil ist das denn. Nach dem Jahrtausendsommer eine weitere Möglichkeit Spuren von Laktat zu hinterlassen. Und ich bin dieses Jahr mittendrin statt nur daheim. In der Kategorie Rennrad. Klassisch. Pur. Nackt. Reduziert auf einen normalen Rennlenker. So wie Gott das Velo schuf.

Logisch, dass ich mich ein wenig mit dem Thema Rennstrategie auseinandergesetzt habe. Dank der Hilfe von Paul. Er hat mich wieder mit interessanten  Excel Tabellen ausgestattet. Diesmal eine, welche meine 5 Trainingszonen nach Puls und Watt einteilt. Regeneration. Aerobe Ausdauer. Tempotraining. An der Schwelle, Über der Schwelle (Aerobe Kapatzität, Anaerobe Kapazität). Was ich dazu brauche? Pulswerte wie maximale HF und LSHF und Leistungswerte, also wieder den FTP Wert.

Diesen FTP Wert lege ich dieses Mal auf anraten von Paul etwas niedriger an. Also nehme ich 90% der 288 Watt, welche ich im Training einmal durchschnittlich über 20 Mintuten geleistet habe. Ohne selbsteingeschätzter Erhöhung. Mehr steht mir am Papier (Garmin) nicht zur Verfügung. Einen speziellen 20 Minuten Test habe ich ja noch nicht (trotzdem bin ich sicher, dass ich mehr leisten kann). Egal. Was liegt das pickt. Ein FTP Wert von 259 Watt.

Früher hätte ich mal so gerechnet: 47 km bei einem möglichen Schnitt von 36 km/h wären 1h18min. Damit wäre ich ja halbwegs zufrieden. Wobei der 36 km/h Schnitt etwas vorsichtig ist. Diesen Schnitt konnte ich “früher” bei meinen Ironman Starts über 180 km bei vielen Höhenmetern 5h halten können. Mit einem Zeitfahrrad.

Aber früher war alles anders. Am Samstag darf anders gerechnet werden. Ich soll mir das Rennen in 4 Abschnitte einteilen. Die ersten 15 Minuten mit einer Ø-Leistung von 245 Watt. Die zweiten 15 Minuten auf 255 steigernd, die dritten 15 Minuten dann mit 265 bolzen und den Rest dann all out – also Vollgas bis zum Kotzen. Das bedeutet Zurückhaltung am Anfang. Was nicht leicht sein wird.

Bin gespannt was herauskommt. Auf alle Fälle über 60 Minuten Unterlenker. Liebe Grüße an dieser Stelle an die Bandscheiben. Hoffentlich kann ich früh genug starten, denn um 20.00 Uhr muss mein Alter Ego bereits wieder in Wien sein. Bei Soso’s Comedy Club.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
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#faceyourpassion
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PS: Natürlich starte ich mit der Garmin VIRB XE am Lenker. Damit auch alles dokumentiert wird.