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Das perfekte Weihnachtsgeschenk.

perfekte Weihnachtsgeschenk

Alle Jahre wieder. Weihnachten steht vor der Tür. Wer schon alle Geschenke hat, der kann sich glücklich schätzen. Die anderen (Autor inklusive) mögen zwar noch ruhig und gelassen sein, doch die Zeit wird knapp. Der Lockdown in Österreich macht das ganze noch etwas komplizierter. Lokal einzukaufen würde mehr Sinn ergeben. Geht aber nicht. Wenn, dann nur mit Click & Collect. Oder Online. Bei dieser riesigen Auswahl auch nicht leicht. Deshalb nachfolgend ein paar Tipps für das perfekte Weihnachtsgeschenk. Vom Autor persönlich. Erprobtes und selbst getestetes. Für die Liebhaber*innen des großen und kleinen Kettenblattes. Teilweise eigennützig, jung sein, Geld brauchen …, aber auch als Service. Eine besondere Empfehlung als Dankeschön für Partner*innen, mit denen dieKetterechts das ganze Jahr über zusammengearbeitet hat. In diesem Sinne, frohes Gustieren.

Fahrräder aus Holz von MyEsel.

Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus. Einer Tür aus Holz. Nein. Einem Fahrrad aus Holz. Von MyEsel. Warum nicht? Dass der Autor mit so einem Rad seit Jahren glücklich und zufrieden seine Runden dreht, ist kein Geheimnis. Erst kürzlich konnte sogar exklusiv die Neuheit 2022 gefahren werden – der Schotteresel (Gravelbike) in Nussholz-Optik. Was für alle MyEsel Fahrräder spricht, ist die Maßfertigung. Millimetergenau kann jeder Rahmen den Wünschen und Anforderungen angepasst werden. Rennrad, Tourenrad, Mountainbike, Gravel- oder Citybike – auch mit E-Antrieb. Leiser und kraftvoller Nabenmotor oder Mittelmotor. Das Angebot ist vielfältig. Das Fahrerlebnis einzigartig. Ein Wunsch ans Christkind genügt. Obendrauf gibt es € 100,- vom Autor geschenkt, falls der Wunsch bei ihm persönlich (oder über ihn) deponiert wird. Nicht genug. Intelligentes und stylisches Zubehör gibt es von MyEsel auch. Direkt im Shop von MyEsel.

MyEsel Fahrräder aus Holz sind online und bei ausgesuchten Händlern in Österreich, Deutschland sowie in der Schweiz erhältlich.

  • MyEsel Gravelbike

Ein Rennradurlaub unterm Christbaum.

Wie wär’s mit einem Rennradurlaub unter Christbaum? Oder einem Gutschein für einen Rennradurlaub? Das Motto lautet, mach Urlaub, fahr Rennrad. Ganz ohne Stress und ohne Zeitnehmung. Gemeinsam wegfahren und gemeinsam ankommen. Dazwischen richtig gutes Essen. Persönlich geführt vom Autor selbst. Zur Auswahl stehen die Adria (Riccione und Cesenatico), die Dolomiten, Bormio und das Stilfser Joch, der Mythos Monte Grappa sowie eine Bikepacking-Reise von Eisenstadt nach Triest. Für sie, für ihn und natürlich auch für beide. Gutscheine gibt es bei hier. Die Reisen selber können direkt gebucht werden. Falls es ein Geschenk werden soll, kann dafür eine individuelle Geschenkkarte angefordert werden. Einfach melden.

Radbrillen und Radhelme von blacksheep-eyewear.

Eine weitere Geschenkidee sind die Radbrillen und Radhelme von blacksheep-eyewear. Eine spannende Marke mit guter Qualität zum leistbaren Preis. Sowohl Brille als auch Helm sitzen gut und sind kaum spürbar. Leicht, gut belüftet, zierlich und leistbar. Erhältlich in jeweils zwei Größen (Helme) und mit verschiedenen Gläsern (Brillen). Empfehlenswert das Modell „Galibier„. Wenn man nicht genau hinschaut, könnte man dieses Modell leicht mit einer Oakley Sutro verwechseln. Ist aber nur ein Zufall. Für die Brille gibt es minus 20 % mit Gutscheincode „ktrchts20“. Für den Helm leider nicht. Mehr Produkte von blacksheep-eyewear gibt es hier.

  • Radbekleidung von Frau zu Frau
  • Radhelm von blacksheep-eyewear
  • Rennradhelm blacksheep-eyewear

Pannenschutz und Fahrradpflege von Effetto Mariposa

Nichts geht über ein sauberes Rad. Und einen Schutz vor Pannen. Seit Jahren schwört der Autor deshalb auf italienisches Know-how in Sachen Pannenschutz und Fahrradpflege. Außer den Produkten für Tubeless, wird alles benutzt, was Effetto Mariposa zu bieten hat. Von den großen Hilfen wie Espresso und Espresso Doppio über die kleinen Helfer wie Shelter Wheel Kit, dem Ventilschalldämpfer und Auswuchtsatz. In der Werkstatt dürfen „Carbogrip“ und „Carbomove“ nicht fehlen. Genauso wenig wie der Drehmomentschlüssel „Giustaforza“. Alberto der Chef, garantiert persönlich für all seine intelligenten Lösungen. Lösungen, welche auch die Umwelt schonen. Biologisch abbaubar ist längst ein Must-have in der Philosophie von Effetto Mariposa. So finden sich in den Produkten Sonnenblumenkerne, Kiefernöl oder Olivenkerne. Daumen hoch!

Alle Produkte von Effetto-Mariposa gibt es Online oder bei ausgesuchten Händlern.

Engery Gels von aerobee.

Immer dabei. Die natürliche Energie aus Honig. Klein, handlich und saugut. Wenn man das schreiben darf. Die Sorten Minze und Limette kommen gleich hinter der Lieblingssorte mit Salz. Eine Packung aerobee Gel hat alles, was man bei sportlicher Betätigung braucht, um nicht gleich schlapp zu machen. Für alle, die sowieso Honig mögen. Und für alle anderen auch. Mit etwas Übung klappt die Aufnahme auch ohne Kleckern. 100 % Ötztaler Radmarathon und Race Around Austria erprobt. aerobee gibt es im Online-Shop.

Rennradbekleidung aus dem Hause ktrchts

Diese Empfehlung kommt vom Herzen und vom eigenen Lager. So sind einige Stücke aus der laufenden Kollektion noch zu haben. Rennradtrikots für sie und ihn, Rennradhosen für sie und ihn und natürlich auch einiges an Zubehör. Ärmlinge, Beinnlinge, Windwesten, Radsocken. Der ktrchts Online-Shop lädt zum shoppen ein. Mit Gutscheincode „xmas21“ gibt es bis 24.12.2021 minus 20 % auf die aktuelle Kollektion (Rennradtirkots, Rennradhosen). Ausgenommen sind die Frechposten. Die sind von Haus aus bereits reduziert. Die jeweiligen Größenempfehlungen sind den einzelnen Produkten hinzugefügt. Und 2022 gibt es neue Farben.

Der feinste Zwirn von #ktrchts gibt es auch als Geschenkgutschein im Wert von € 10, € 20, € 50 und € 100,-. Zum selbst Ausdrucken.

  • Damen Rennradtrikot laKetterech
  • Radbekleidung für Damen
  • Radbekleidung speziell für Damen

T-Shirts mit dem Edelradler

Der und die Edelradler*in machen sich gut auf jedem Shirt. Auch in der Freizeit. So gibt es das ktrchts-Motiv auch als stylisches Statement. ktrchts Edelradlers Online Shop bietet T-Shirs und Hoodies für Männer und Frauen. Dazu einige Accessoires. Für die Liebhaber*innen des großen Kettenblattes. Und all jene, die gerne einen guten Spruch auf Lager haben wollen.

Alle T-Shirts und Hoodies in verschiedenen Größen, Farben und Materialien erhältlich. Die laufenden Aktionen findet man direkt im Shop.

Frohes Schenken.

Viel Spass beim Stöbern und Klicken. Sollte die eine oder andere Idee Gefallen finden, einfach zuschlagen. Das Christkind oder der Weihnachtsmann werden sich bemühen, pünktlich zu liefern. Und falls das nicht gehen sollte, dann wird zumindest ein netter Platzhalter das in Auftrag gegebene Geschenk, würdig ersetzen. Also, nicht zögern und zuschlagen. Bei Fragen den Autor kontaktieren.

#ktrchts

Sicheres Rennradfahren in der Gruppe.

Sicheres Rennradfahren in der Gruppe

Sicheres Rennradfahren in der Gruppe kann und muss geübt werden. Zu groß sind die Gefahren für sich selbst und für die Mitfahrenden. Unabhängig von der Diskussion über das Dürfen und Sollen von Hinter- oder Nebeneinanderfahren auf den heimischen Straßen. Das Fahren in der Gruppe erfordert Nachsicht, Vorsicht, Respekt und vor allem Disziplin. Es ist deshalb auch wichtig, Radfahrer*innen vor einer Ausfahrt kurz zu instruieren. Vor allem dann, wenn einige dabei sind, die noch nie oder selten in einer größeren Gruppe unterwegs waren. Das verkürzt vielleicht die Ausfahrt um fünf bis zehn Minuten, kann aber schlimmeres vorbeugen und vermeiden.

Gruppenfahren – so funktioniert’s.

Es sind nicht viele „Regeln„, die sicheres Rennradfahren in der Gruppe ermöglichen. Wichtig ist nur, dass sie von allen in der Gruppe fahrenden eingehalten werden. Womit wir auch schon beim ersten persönlichen Ratschlag wären. 

Keine Ausnahme.

Sicherheit gilt für alle und No-Gos ebenfalls. Egal wie erfahren jemand ist. In der Gruppe zählt das Kollektiv und nicht das Individuum. Eigentlich sollten (müssen) Erfahrene mit gutem Beispiel vorangehen (voranfahren). Alles, was die Sicherheit der Gruppe gefährdet, gilt es zu vermeiden.

Handzeichen geben

Die Hinterherfahrenden haben ein begrenztes Sichtfeld. Es ist deshalb wichtig, dass alles was „vorne“ passiert, nach hinten kommuniziert wird. Mit Handzeichen aber auch laut und deutlich. Egal ob Gefahrenstellen wie stehende Autos oder Schlaglöcher, Richtungsänderungen, Stoppschilder , Tempowechsel … Umgekehrt gilt das auch. So sollten herannahende Fahrzeuge von hinten nach vorne weitergegeben werden.

Ganz wichtig ist auch das Anzeigen, wenn jemand aus dem Sattel geht. Ein kurzes Handzeichen genügt. Der Wechsel vom Sitzen in den Wiegetritt verzögert für einen kurzen Augenblick das Tempo. Speziell am Berg. Hinterherfahrende sind so gewarnt.

Abstand halten.

Häufigste und größte Gefahrenstelle sind das Nichteinhalten eines Abstandes zum Vordermann bzw. Vorderfrau. Dieser sollte nicht zu groß aber auch nicht zu klein sein. Saugefährlich ist die sogenannte „Half Wheel“ Position. Das ist wenn man mit dem eigenen Vorderrad neben dem Hinterrad der Vorausfahrenden unterwegs ist. Ein Schwenker genügt und der Asphalt nähert sich unweigerlich. Also genügend Abstand nach vorne und zur Seite links oder rechts. Vorderrad am besten auf gleicher Höhe mit dem Vorderrad der Nebenfrau oder des Nebenmanns.

Tempo halten.

Das richtige Tempo in der Gruppe entscheidet über die Harmonie und erspart nachträgliche Diskussionen (die es sowieso immer gibt). Dabei spielt nicht zwingend die Geschwindigkeit eine Rolle, sondern viel mehr die Gleichmäßigkeit. Ständige Tempoverschärfungen oder auch das Langsamwerden sorgen für einen Ziehharmonika-Effekt. Dieser führt dazu, dass unnötige Unruhe in die Gruppe kommt.

Tipp: Wird in 2er-Reihe gefahren, hat der „Schwächere“ die Tempohoheit und der Stärkere passt sich an das Tempo an. Das vermeidet Stress. Frauen müssen nicht Führen. Dürfen es aber gerne. Aber das wäre ein anderes Thema.

Wegfahren dosieren.

Wie gerne gibt man wieder Gas, wenn die Gruppe einmal zum Stillstand gekommen ist. Man könnte ja etwas versäumen. Muss nicht sein. Wer vorne fährt, sollte dosiert wegfahren und etwas zuwarten, bis sich die Gruppe und die Positionen dahinter wieder formiert haben. Sind alle wieder dabei, kann gerne Tempo aufgenommen werden.

Positionen.

Starke Fahrer*innen vorne. Die Schwächeren an zweiter oder dritter Position. Am Ende vielleicht auch jemand mit Erfahrung und Kondition. So kann ein Auseinanderbrechen der Gruppe kontrolliert werden. Fahren die Schwächeren einmal hinterher, fahren sie es erfahrungsgemäß den ganzen Tag.

Ablösen.

Niemand muss und kann ewig vorne fahren. Es darf also auch abgelöst werden. Das passiert beim Fahren. Wer darin nicht geübt sein sollte, wechselt in den Pausen.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass der Wechsel von jenen ausgeht, die vorne fahren. Sie bestimmen, wann sie abgelöst werden wollen. Oder es ist im Vorfeld bestimmt worden (übt oder trainiert man einen Kreisel). No-Go ist eindeutig, wenn jemand aus der zweiten oder sogar aus einer hinteren Reihe aus Ungeduld nach vorne fährt. Das ist nicht nur gefährlich (in der Gruppe entsteht ein unnötiges Loch, welches von anderen Fahrer*innen „zugemacht“ werden muss), sondern auch egoistisch. Man kann den oder die Führende auffordern zu wechseln oder man gibt ihm (bei Frauen weiß ich nicht, ob das erlaubt und korrekt ist) einen kleinen „touch“ an der Hüfte um zu signalisieren, dass das Tempo einschläft. Spätestens jetzt wird dieser die Ablöse einleiten oder einfach wieder etwas mehr Gas geben.

Zur Ablösung selbst. Der oder die Führenden geben ein Signal, dass Sie abgelöst werden wollen (meistens geht der Ellbogen kurz nach außen), schauen nach hinten, vergewissern sich, dass die Straße frei ist, fahren leicht nach außen (links oder rechts der Reihe) und lassen sich bis ans Ende der Gruppe zurückfallen. Bitte nicht irgendwo in der Gruppe wider einreihen. Der neuen Führenden fahren das Tempo gleichmäßig weiter und beschleunigen nicht.

Rennradyoga, Fotografieren, Essen …

Jeder von uns kann es. Sollte es aber nicht. Die Rede ist von Rennradyoga, Fotografieren … und das während der Fahrt. Jede Form von turnähnlichen Verrenkungen muss vermieden werden. Das gilt auch für das Fotografieren. Trinken und Essen während der Fahrt? Wer dies nicht kann, lieber nicht. Auch das Ausziehen von Westen oder Ärmlingen … Hier gilt wieder die Vorbildwirkung. Nicht jene der Profis im Peloton. Hände in der Gruppe immer am Lenker! 

Muss jemand doch, dann lässt er oder sie sich ans Ende des Feldes zurückfallen. Was dort passiert, bleibt dort. Nicht vergessen: Das Feld fährt in diesem Fall meistens weiter.

Blick zurück.

Ein weiteres Hindernis für sicheres Rennradfahren in der Gruppe ist das Zurückschauen. Ab und wann kann ein sicherer Blick nach Hinten über die eigene Schulter nicht schaden. Beim Ausweichen von großem Vorteil. Mit Betonung auf Blick. Kopfdrehen und zurückschauen während man in der Gruppe fährt muss vermieden werden.

Wer führt, schaut so zurück, dass er sich mit einem Arm am Nebenmann absichert und dann vorsichtig nach hinten schaut. Der Nebenmann hat dabei die Kontrolle zu behalten. Wer es noch nie gemacht hat: Bitte nicht nachmachen.

Auf- und Abfahren.

Üblicherweise lösen sich Gruppen beim Bergauf- und Bergabfahren förmlich auf. Es gibt genug schnelle Bergfahrer und noch schnellere Abfahrer. Alles gut, solange man auf die Nachzügler wartet. Ehrlich wartet und nicht gleich losfährt, wenn diese gerade nachgekommen sind. Warum aber nicht einmal und auch gemeinsam hochfahren?

Ist die Gruppe groß, so ist bergab Vorsicht geboten. Idealerweise sollte nicht oder mit genügend seitlichem Abstand überholt werden. In den Kehren gilt die Devise, nicht schneiden und Spur halten.

Sicherer Schlussgedanke.

Es gäbe sicher noch eine Menge weiterer No-Gos. Diese wenigen sollten aber genügen, die Sicherheit und vor allem die Harmonie in der Gruppe zu steigern. Wenn man gegenseitig auf sich schaut, ist auf alle geschaut. Wobei die Hinteren auf die Vorderen besonders achten sollten. Hier empfehle ich den Blick nicht nach unten auf den Hinterreifen zu senken, sondern eher auf die Hüfte. Das erhöht das Blickfeld nach vorne.

Und zu guter Letzt noch ein kleiner Appell an alle, die nach Trainingsplan trainieren. Macht das nicht während einer Gruppenfahrt. 

ktrchts
machurlaubfahrrennrad

PS: Willst du sicheres Rennradfahren in der Gruppe lernen? Besuch das ktrchts Rennradcamp für Einsteiger vom 14. bis 18. April 2021 in Mörbisch am See. Sofern Corona es zulässt.

Rennrad Wintertipps – Hacks zum Überleben.

Rennrad Wintertipps

„Herr Gemmato bitte in den Behandlungsraum 5“. Es war im Februar vor einem Jahr. Drei meiner geliebten Rippen, die 9., die 10. und die 11., hatten am Röntgenbild eine unübliche Verformung. „Haben Sie Schmerzen?“ wurde ich gefragt. Eigentlich schon. Und doch nein. Bin ich doch einige Wochen davor genau damit, 3x rund um den Neusiedlersee gefahren. Ein Ausrutscher war Schuld. Angeknackst waren sie. Ich hatte mir nur eine Prellung eingeredet. Autosuggestion. Um weiterfahren zu wollen. Jetzt, wo der Winter wieder da ist, erinnere ich mich wieder daran. Ich fühle erneut mit. Meine Vorsicht ist das eindeutige Zeichen dafür, dass wir diesen ungeliebten Winter zurückhaben. Rennrad Wintertipps sind wieder gefragt. Diesmal neudeutsch als „Hacks“. Überleben erwünscht.

Rennrad Wintertipps

Draußen spielt die Musik.

Rennrad Wintertipps – das Überleben am Fahrrad.

Zum Überleben am Fahrrad. Meine Rennrad-Wintertipps. Aus den Tiefen meiner langjährigen Erfahrung und mit nicht immer ernst zu nehmender Miene:

Raus gehen. Nicht im Keller, im Wohnzimmer, in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bad. Draußen spielt die Musik. Den Winter überlebt man nicht in den vier Wänden. Drinnen ist es heiß, die Luft stickig, voller Bazillen. Zu hoch ist die Infektionsgefahr.

Schwarz Weiß Denken. Weg mit der rosaroten Brille. Weiß ist der Schnee und schwarz die Eisplatte. Wer also Schweiß Weiß denkt, der hat schon einen Vorteil. Je weißer der Schnee und je dunkler der Asphalt, desto wahrscheinlicher haben wir es hier mit einer versteckten Eisplatte zu tun. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Je kälter, desto wärmer kann’s werden. Ist nicht so kompliziert wie es geschrieben ist. Wer sich bei Hunde-Sauwetter nach draußen bewegt, der kann es später nur noch besser erwischen. Einmal -10° erleben und die -3° fühlen sich am nächsten Tag gleich viel wärmer an. Ist ziemlich einfach und logisch.

Enteiser. Die Mechanik eines Rades ist filigran. Das potenziert sich bei tiefen Temperaturen und Schnee. Sobald sich eine Eisschicht um die Kette, die Ritzeln oder das Schaltwerk bildet, wird jedes Rad schnell zum Fixi. Enteiser-Spray hilft schnell. Eine kleine Flasche davon passt in jede Trikottasche. Falls der Weg in die warme Stube noch weit und beschwerlich ist.

Radfahren im Winter. Trick or treating

Bling-Bling. 9 von 10 Autofahrer sind mit wintertauglichen Radfahrern überfordert. StvO-konforme Lichter verfehlen schnell ihre Wirkung. Also: Her mit allem, was zusätzlich leuchtet und beleuchtet. Amerikanischer X-Mas Kitsch on the road.

Thermometer. Das gute alte Thermometer an der Hauswand. Hilft enorm, sich einzuschätzen. Es zeigt die tatsächliche Temperatur an. Auf die Temperaturanzeige am Garmin ist kaum Verlass. Zu warm, zu kalt, zu ungenau, zu unsicher. Wer Kilometer braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen, ist nicht verlässlich.

Night Rides. Der Alltag ist düster. Grau in grau. Kalt. Nebelig. All dies ist die Nacht nicht. Die Nacht ist nur finster. Keine störende Wolken Kein Jammern über die versteckte Sonne. Den Bäumen sieht man den Wind nicht an. Licht drauf und ab gehts.

Lawinenpiepser: Für alle Fälle. Neben der Garmin-Unfallebenachrichtigung kann ein Lawinenpiepser Leben retten. Aber nur, wenn er auf Sendemodus geschaltet wird. Eine Lawinenschaufel scheint mir indes etwas übertrieben. Sonden auch.

Notfall Rettungsdecke: Kleines Ding mit großer Wirkung. Ich will ja nichts verschreien.

Vertrauen: Sich selbst vertrauen und auf keine Tipps hören. Wenn man draußen fahren möchte, kann man das machen. Soll man das machen. Wenn man nicht will, einfach daheim bleiben. In der stinkingen Luft.

Radwäsche. Man kommt mit gefrorenen Fingern von der Ausfahrt zurück. Schnell den Kübel holen, heißes Wasser rein, Spülmittel und die Hände darin wärmen. Danach das Rad sauber waschen. Salz und Dreck sind im Winter der Todesfeind Nummer 1. Nicht oberflächlich, nein akkurat und genau muss die Radwäsche sein. Speziell unterm Sattel, die Sattelstreben, die Speichennippel … alle Teile, die man sonst gerne vernachlässigt. Warum ich keinen Gartenschlauch nehme? Der ist eingefroren.

50 Cent. Habe ich im Winter immer dabei. Reicht zwar nicht für einen Espresso, aber 1x Hochdruckwäsche geht sich imemr aus.

Kette links. Im Winter gehe ich fremd. Ich fahre 1×11. Mit hohen Gängen. Schwere Gänge sind zwar geil, erschweren bergauf aber die Traktion. Hohe Kadenz, viel Gefühl und ein bisschen Leichtigkeit, das passt.

Viel Freude im Eis und im Schnee. Wir sehen uns dann im Frühjahr am Berg wieder. Die Liste kann jederzeit erweitert werden.

ktrchts

PS: Falls wer doch auf Tipps stehen sollte. Einfach hier Ausrutscher vermeiden. 

Radfahren im Winter – wie man Ausrutscher vermeidet

Radfahren im Winter

Der erste Schnee ist gefallen. Ich auch. Hingefallen. Ausgerutscht. Selber Schuld. Ein glatter Bauchfleck. Ich hätte es wissen müssen. Radfahren im Winter ist halt eine glatte Disziplin. Die Chancen auszurutschen sind groß und allgegenwärtig. Kann passieren. Muss aber nicht. Wenn man sich an ein paar einfache Gesetze der Physik und der Vernunft hält und diese nicht unnötig strapaziert. Leichtsinn ist keine Erfahrung.

Leichtsinn ist keine Erfahrung.

Bodenhaftung ist das Zauberwort. Auf trockener Straße denken wir nicht einmal daran. Im Winter sollten wir (ich) aber der Traktion mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie entscheidet darüber, ob und wo wir eine Ausfahrt beenden. Ich spreche aus Erfahrung. Die 24Stunden Burgenland Extrem Tour Lakemania 2017 habe ich mit 3 Rippenbrüche absolviert. Folgen eines Sturzes bei der letzen Erkundungstour rund um den Neusiedler See. Nicht das einzige Malheur im vergangenen Jahr. Wo gearbeitet wird, fallen bekanntlich Späne. Im Winter reichen diese von blauen Flecken bis zu angeknacksten Knochen.

Radfahren im Winter

Vorsicht Rutschgefahr

Deshalb lassen wir uns die Lust am Radfahren im Winter aber nicht nehmen. Die kalte Jahreszeit ist nicht nur zum Langlaufen oder Skitouren gehen da. Die nachfolgenden Tipps sollen dabei helfen, die Zeit bis zum nächsten Trainingslager im Süden zu überstehen. Ich bin kein Fan von Zwift, Tacx und Wahoo. Vielleicht weil ich es nie richtig ausprobiert habe. Vielleicht auch, weil ich Jahrhunderte vor dieser Zeit, auf einem Daum Ergo 8008 TRS die Winterzeit totgeradelt habe. Egal. Ich will raus.

Radfahren im Winter. So vermeide ich Ausrutscher.

Die nachfolgenden Tipps sind selbstkritisch und vor allem an mich gerichtet. Weil diese Punkte die Gründe für meine Liebschaften mit Schnee, Eis, Asphalt und Unfallambulanzen waren.

  • Geschwindigkeit: Geringeres Tempo ist nicht nur sicherer, sondern vermindert auch den Fahrtwind bei kalten Temperaturen. Also zwei Fliegen mit einem Streich.
  • Luftdruck: Es muss nicht immer der maximale Luftdruck sein. Weniger bedeutet mehr Bodenhaftung.
  • Reifenbreite: Je breiter, desto besser. 35mm Continental Cyclocross Speed wie ich sie fahre sind Selbstmord.
  • Reifenprofil: Was im Sommer rollt, schmollt bei Schnee. Die paar Euros für ein grobes Profil zahlen sich aus.
  • Bremsen: Lieber zu früh, als zu spät. Speziell in der Kurven. Solang das Rad noch gerade ausfährt.
  • Kurvenradius: Zu viel einschlagen bedeutet oft aufschlagen. Einfach den maximalen Kurvenradius ausnutzen. Mit geringerer Geschwindigkeit lässt sich das Rad auch auf glattem Untergrund in die gewünschte Richtung lenken
  • Vorausschauen: Nicht lässt sich Voraussehen, aber wer voraus schaut, erkennt die Gefahr viel früher.
  • Tourenwahl 1: Die Straße ist im Winter immer noch der sicherere Weg. Hier funktioniert Schneeräumung und Salzstreuung. Was die Schneeräumung vernächlässigt, sollte man auch tun.
  • Tourenwahl 2: Was im Sommer idyllisch ist, ist im Winter tückisch. Holzbrücken zum Beispiel. Oder Waldwege. Wenn die Sonne bestimmte Plätze meidet, dann sollte man es ihr gleich tun. Sie wird schon ihre Gründe haben.
  • Neuschnee: Die weiße Pracht ist zwar nett, flauschig und romantisch. Sie kaschiert aber. Alles, was gefährlich ist. Eisplatten insbesondere. Siehe Bild oben. Hände weg und Räder weg.
  • Hände: beide Hände am Lenker. Ja. Also Selfieverbot. Hart, aber wichtig. (Danke an dieser Stelle an Dieter Sch. für diesen Tipp). 
  • Spikes: Was die können, kann keine Erfahrung und kein Fahrtechniktraining auf dieser Welt. Sind diese montiert, kann man alle Punkte oben vernachlässigen und den Leichtsinn-Modus wieder ein wenig aktiveren.

Wünsche mir unfallfreies Radfahren im Winter sowie Hals- und Beinbruch.

ktrchts

PS: Bekleidungstipps für das Radfahren im Winter gibt es hier.

Last Minute Tipps zum Ötztaler Radmarathon

Last Minute Tipps

Rennwochenende. Noch ein paar Mal schlafen und der Wecker wird uns kommenden Sonntag zeitig in der Früh wecken. Es ist endlich Ötztaler Radmarathon Zeit. Für viele unter uns der Höhepunkt der Saison. Für die einen schon wieder, für andere zum allerersten Mal. Der Ötztaler Radmarathon ist und bleibt etwas ganz Besonderes. Da brauchen wir nicht lange herumreden. Organisation, Flair, Zuschauer, Strecke und das Wetter. Alles eigen. Die vielen Fragen in den diversen Facebook Gruppen und Foren zeigen, dass Frau und Mann sich schon sehr damit beschäftigen und der Tag X kein Tag wie jeder andere ist. Darum hier noch ein paar Last Minute Tipps, um die kommenden Nächte mehr als nur ein Auge zudrücken zu können.

Last Minute Tipps für den Ötztaler Radmarathon

Vom Training selber, die Anreise nach Sölden, die Tage zuvor, das Rennen im Detail, die Verpflegung rundherum, die Bekleidung, die Übersetzung, die Rennstrategie. Jedes dieser Themen würde einen eigenen Schwerpunkt verdienen. Aber in der letzten Woche vor dem Rennen ist es wohl zu spät damit. So wie es zu spät ist, jetzt noch für den Ötztaler zu trainieren.

Zügeln ist die Kunst des Wartens.

Klingt hart. Ist es auch. Wer es jetzt nicht drauf hat, wird wohl vergeblich nach der Form oder nach den fehlenden Watt suchen. Auch wenn wir Zweifel haben, genug getan zu haben. Das beste Ötztaler Training sind die 50 Wochen zuvor. Nicht die letzten 10 bis 14 Tage. Jetzt ist es viel wichtiger, den Körper die nötige Erholung zu geben. Und wenn ich das einmal behaupte, dann steckt viel Selbstkritik dahinter. Denn eine Regenerationswoche bzw. ein vernünftiges Tapering halte ich einfach nicht aus. Mein Motto ist „aus dem Training heraus“. Das geht gut. Selten – nein, eigentlich nie, ist das aber beim Ötztaler Radmarathon aufgegangen. Zügeln ist die Kunst des Wartens. Sich zurückhalten. Kurze und doch intensive Einheiten, halten den Körper auf Spannung und reizen die Muskeln. Es geht darum, Spritzigkeit zu gewinnen und das Verlangen nach Berge zu erhöhen.

Last Minute Tipps.

Allein in Gedanken.

Wer zuletzt kommt, hat kaum zu lachen.

Die Anreise nach Sölden ist und war für mich immer nur Stress. Entweder Freitag oder sogar erst Samstags bin ich recht gechillt von zu Hause weggefahren. Je näher Sölden kam, desto größer wurde das Kribbeln in mir. Habe ich dann noch beim Reinfahren ins Ötztal Rennradfahrer gesehen, war es aus mit dem gechillt sein. Ich muss auch. Ich will auch. Rennrad fahren! Die sind sonst besser. Davor aber noch das gebuchte Hotel suchen. Parkplatz finden. Einchecken. Rennrad zusammenbauen. Startunterlagen holen. Was? Die fahren alle mit Ärmlinge und Überschuhe! Ich habe keine Überschuhe mit. Wo ist das nächste Sportgeschäft. Und meine Gels brauche ich auch noch. Wo bitte kann ich hier in Sölden Enervit Gels kaufen?

Wer zuletzt kommt, hat kaum zu lachen. Mein Tipp: In Ruhe und rechtzeitig anreisen. Heuer insbesondere. Es gibt wegen des Pro Ötztaler 5500 einige Straßensperren am Freitag.

Last Minute Tipps

Die Traumseite des Timmelsjochs.

Rush Hour in der Ötztal Arena.

Wer Zeit hat und ungestresst angereist ist, genießt die Tage vor dem Ötztaler Radmarathon bei diversen offiziellen und inoffiziellen Rahmenveranstaltungen. Samstag zum Beispiel trifft man das halbe Teilnehmerfeld am Rennrad bummelnd hinein/ nach Vent oder von dort wieder retour. Locker, plaudernd und voller Träume. Mich trifft man am Freitag Vormittag am Weg zum Timmelsjoch und am Nachmittag im Ice Q am Gaislachkogel. Für Besuche in den diversen von der Sonne geküssten Kaffeehäusern im Ort selber, empfehle ich Platzreservierungen. Handtücher dafür gibt es im Hotel (Achtung: Satire!). Zum Abholen der Startnummer vermeidet die Stoßzeiten. Das ist vor allem am Samstag Nachmittag. Da geht es oft zu wie zur besten Rush-Hour in der Großstadt. Eine weitere Empfehlung ist das Aqua Dome in Längenfeld. Fahrerbesprechung, die Expo und ein Kaiserschmarrn ein weiteres Muss.

Nutzt auch diese „freie“ Zeit, um euer Material zu checken. Freitag und Samstag ist noch genügend Zeit für einen neuen Schlauch, einen neuen Mantel, eine neue Kette, ein sauberes Lenkerband, Umwerfer, Schaltwerk, Bremshebel, Sattelstütze, eine stabile Trinkflasche, Überschuhe, Ärmlinge, Beinlinge. Zum Beispiel in der Sporthütte Fiegl. Für den Fall, dass ihr letztere vergessen habt. Ich nehme sicherheitshalber ein paar mehr mit.

Last Minute Tipps

Beinahe Kältetod.

Das Rennen: Einzelzeitfahren mit Massenstart.

Der Ötztaler Radmarathon ist schnell erklärt. Ein Einzelzeitfahren mit Massenstart. Spätestens ab dem Jaufenpass ist jeder auf sich allein gestellt und fährt sein Rennen. Wer noch genug Kraftreserven hat ein schnelles, die anderen ein etwas längeres. Es bringt also nichts nach Ötz hinaus die Sau rauszulassen. Man gefährdet das eigene und das Rennen der anderen. Das gilt auch für die Abfahrt vom Kühtai. Und hinauf aufs Kühtai hat noch niemand den Ötztaler Radmarathon gewonnen. Nicht einmal Paul Lindner in seinen besten Zeiten. Mit den Kräften haushalten. Den eigenen Rhythmus fahren und nicht den, des Überholenden. Ich kann ein Lied davon singen. In Ötz, Kühtai, Innsbruck und am Brenner jedes mal deutlich unter Plan. Am Jaufen knapp noch im Plan und am Timmelsjoch elendig gestorben. Bis dahin hatte ich aber meinen Spass. Jedes Mal.

Last Minute Tipps

2015 – der wärmste Ötztaler Radmarathon

Iss oder stirb.

Das anstrengendste beim Ötztaler Radmarathon ist das Essen. Vor dem Rennen und im Rennen selber. Der Kaiserschmarrn bei der Pasta Party ist zu verlockend. Die verschiedenen Nudelgerichte auch. Und auf einen Teller passt so viel drauf. Dann noch die guten Mehlspeisen. Hier gilt es: Hände weg von Experimenten. Auch unterwegs. Esset und trinket. Aber nur, was ihr kennt und wo ihr sicher seid, es auch zu vertragen. Das gilt für die feste und auch für die flüssige Nahrung. Wer zuviel isst, der verschenkt auch Energie. Denn der Körper muss das alles ja auch verdauen. Ich zwinge mich beim Ötztaler regelmäßig zu essen. In den Abfahrten. Mannerschnitten mag ich am liebsten. Und Nüsse. Jede 1 1/2 Stunden fülle ich meine Speicher neu. Auch mit Gel. Enervitene, welche ich noch vor Ort besorgen muss. Je flüssiger, desto besser. Das schont den Magen und wirft meinen Fettstoffwechsel nicht in schiefe Bahnen. Last Minute Tipp: Salztabletten mitnehmen. Helfen viel mehr als jeder Iso-Drink.

Last Minute Tipps

Gute Laune nach getaner Arbeit.

Kleider machen Leute. Und Gewicht.

Last Minute Tipps rund um die richtige Kleidung sind die heikelsten. Kälteempfindung ist eine subjektive Angelegenheit. Meine Devise lautet, lieber zu warm, als zu kalt. Was aber nicht heißt, dass ich mich jetzt für eine mehrtägige Radexpedition einkleiden werde. Am Vortag studiere ich das Wetter samt Regenradar und dann wird entschieden. Das vom Veranstalter angebotene Hinterlegungs-Servcie macht ja alles noch viel einfacher. In vier verschiedenen Beuteln kann man an vier verschiedenen Versorgungsstellen Kleidungsstücke und Verpflegung hinterlegen. Wenn es nicht regnen sollte, reichen mir Ärmlinge und eine Windweste für die Abfahrten. Für heuer schaut es einmal ganz gut aus. Ein Tipp noch: Falls ihr doch auf Expedition gehen wollt, dann entledigt euch eurer Kleider nicht gleich im Kreisverkehr von Ötz. Da ist so schon Stau genug, weil viele mit dem schwersten Gang in den Berg fahren.

Last Minute Tipps

Wie warm wird es 2017?

Es gibt nur ein Ziel: Die Gesundheit.

Natürlich ist es jedem selbst zu überlassen, wie schnell er den Ötztaler Radmarathon beenden will. Und kann. Zeiten sind ja da, um ab und wann unterboten zu werden. Das will ich auch. Ohne aber dabei zu vergessen, dass das primäre Ziel die eigene Gesundheit sein muss. Es zahlt sich also nicht aus, für ein paar Minuten ein zu hohes Risiko einzugehen. Der Ötztaler Radmarathon fordert nicht nur die Beine, sondern auch das eigene Vermögen zu denken und zu reagieren. Bei Fortschreiten des Rennen sinkt auch die Konzentrationsfähigkeit. Passt einfach auf euch und die anderen ein klein wenig besser auf.

Schlau sein heißt übersetzt, hohe Gänge.

Wenn Zügeln die Kunst des Wartens ist, dann ist eine hohe Trittfrequenz die Kunst, im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Idealerweise von St. Leonhard hinauf auf das Timmelsjoch. Hier schnell kurbelnd hochzukommen, das wär’s. Und das ist es. Genau hier herauf ist noch so viel drinnen. Wenn es die Kehren hinauf zum rettenden Tunnel geschmeidig läuft, dann ist das gut für die Psyche. Und gut für die angestrebte Endzeit. Das Timmelsjoch ist mehr Kopfsache. Glaubt es mir. Die Blicke jener, die erstmals oder wieder in der Schönau die letzten 11 Timmelsjoch-Kilometer in Gestalt einer sich aufstellenden Felswand sehen, sprechen Bände. Ich kann nur meinen Tipp wiederholen: Wer am Anfang etwas bremst, gibt am Ende mehr Gas.

Kette rechts und gute Beine allen Startern.

Zum Schluss noch ein letzter Tipp. Hört in euch hinein. Lasst euch von den vielen Tipps und Last Minute Tipps rundherum nicht verunsichern. Die Leute reden viel, wenn der Tag lang ist. Ihr habt euch so gut wie möglich auf diesen Tag vorbereitet. Ihr kennt euren Körper am besten und könnt jedes Signal auch richtig deuten. Genießt den Tag und freut euch auf alles was kommt. Es ist so oder so ein Geschenk. Ich bin mir sicher, das wird euer Tag.

ktrchts

Rennrad fahren im Winter – meine Bekleidungstipps.

Rennradfahren im Winter

140 km. 5h45 Minuten. -5° Durchschnittstemperatur. -10° Tiefsttemperatur. Das ist Rennradfahren im Winter. Die letzte Ausfahrt war grenzwertig. Ich habe sie aber überlebt. Gesundheitlich überlebt. Kein Schnupfen. Kein Halsweh. Kein Ohrenweh. Keine Atembeschwerden. Glück gehabt? Möglicherweise. Gut, dass ich dieses Kälteerlebnis nicht so schnell wiederholen darf. Erst am 27.1.2017. Bei den 24 Stunden Burgenland. Bis zur triplen Seeumrundung ist ja noch Zeit. Vielleicht haben wir heuer im Jänner einen Jahrhundertsommer.

Rennradfahren im Winter.

Viele Leser meiner Einträge haben mich danach gefragt, was ich bei dieser Ausfahrt im Speziellen und sonst so generell im Winter anziehe, um nicht zu erfrieren. Zeit also, euch einen Blick in meinen Kasten zu gewähren. In Worten. Ohne Bilder. Diesen Anblick möchte ich jedem ersparen. Um es kurz zu halten gehe ich logistisch von innen nach außen vor. Genau so, wie ich mich anziehe. Eigentlich wollte ich mich dabei fotografieren. Ein noch nicht 100%ig erreichtes Kampfgewicht – eine Weihnachtskekse-Frühform, hat mich aber davon abgehalten. Stellt euch einfach eine bestens durchtrainierte ketterechts vor.

  • Oberkörper I: hier kommt ein klassischer baselayer zum Zug. Je nach Temperatur eine Skinfit Klima Vest und/oder ein B’twin Langarm Funktionsshirt von Decathlon. Ersteres hält die Haut super trocken, zweiteres ist angenehm zum Tragen und auch halbwegs warm.
  • Beine: jetzt kommt meine eigene lange ketterechts Thermo-Radhose zum Einsatz. Diese ist an den empfindlichsten Stellen (Knie, Rücken) extra-wattiert und an den Oberschenkeln und im Schritt, sowie am Rücken mit einem windabweisenden Material beschichtet.
  • Füße: Merino Socken oder hundsnormale dickere Wandersocken. Je höher, desto besser.
  • Oberkörper II: jetzt kommt der Schmäh. Über dem baselayer trage ich bei Temperaturen unter Null eine 1,5 mm dünne Neoprenweste von Keepersport. Diese Weste ist eigentlich für Tormänner gedacht, die ab und wann „nur“ herumstehen. Diese Weste ist Sommerregen erprobt und im Winter ein Hit. Sie lässt keine Kälte nach innen. Die angestaute Feuchtigkeit durch’s Schwitzen nehme ich in Kauf, da ich sie gar nicht spüre.
  • Oberkörper III: Obendrauf das ketterechts Langarmtrikot wattiert oder die dünnere Version. Je nach Temperatur oder Dauer der Ausfahrt, helfe ich bei den Armen mit ketterechts Ärmlingen „dick“ nach.
  • Oberkörper IV: eine ketterechts Windweste kommt aus psychologischen Gründen zum Einsatz. Die Gewissheit diese zu tragen, lässt Kälte ertragen. Reine Kopfsache.
  • Beine II: Noch ein Schmäh. Um mich im Leistenbereich vor der Kälte zu schützen, trage über der langen Hose eine Endura Superlight Überhose kurz. Wasserdicht und auch windabweisend. Damit sie gut sitzt und nicht rutscht, trage ich eine in Größe „S“. Macht das Anziehen zur Tortur, aber wenn sie über die Hüftknochen gezogen wird, dann passt sie wie angegossen. Am Crosser kein seltenes Bild – am Rennrad bekomme ich dafür Styling-Minuspunkte und eine Anzeige bei der Stylingpolizei.
  • Schuhe: Derzeit bin ich noch ohne Winterschuhe unterwegs. Dafür schütze ich meine Zehen mit den Castelli Toe Tighty und meine Füße mit den BBB-Ultrawear Winter Überschuhen. Die -10° haben sich so gar nicht arg angefühlt. Natürlich war es kalt – hauptsächlich rechts. Aber durch die Bewegung erträglich
  • Finger: Hier muss ich noch üben. Bis jetzt bin ich auch im Winter mit Sealskinz Ultra Grip ausgekommen. Manchmal mit Doppelschicht. Leichte Seidenhandschuhe darunter. zB. von Skinfit oder dünne Wollhandschuhe (Werbegeschenk von Raiffeisen). Bei -10° habe ich in den Handschuhen geschwitzt (die Sealskinz haben eine Nylonschicht – ideal im Sommer für den Regen) und die Nässe ist sofort gefroren, so dass ich Eisfinger an den Handschuhen hatte. Musste dann die Fäuste ballen. Ein Bremsen und Schalten war somit schwer. Ich denke, dass ich mir für den 27.1.17 richtige Winterhandschuhe besorge.
  • Nacken: den Nacken und den Hals schütze ich mit einem Buff Nackenwärmer oder Tubular. Kann man so auch über den Mund und über die Nase ziehen. Wobei ich das so nicht mag. Der Hauch feuchtet alles an. Und bei tiefen Temperaturen friert das. Dann hast einen Eisklotz am Hals.
  • Kopf: Unterm Helm trage ich ein Skinfit Stirnband und eine Buff Mütze. Doppelt Schutz für die Ohren.
  • Brillen: Die Augen schütze ich vor Kälte und Fahrtwind mit einer uvex variotronic Brille. Sowohl bei Nacht als auch bei Tag.

Das nächste Mal werde ich mir das Gesicht auch mit einer Fettcreme oder mit Tapes schützen. Denn unter den Augen und an den Backen haben sich die -10° samt windchill ganz schön bissig angefühlt

Es gilt wie immer einen Kompromiss zwischen Zweckmäßigkeit und Tragekomfort zu finden. Das Anziehen allein kostet im Winter viel Kraft und Überwindung. Wer sich das antut, der hat schon mal die halbe Ausfahrt hinter sich. Meine Empfehlung allgemein ist, für sich zu entscheiden, wann man was anzieht und schön langsam mehr Schichten zu verwenden. Wer gleich bei 5 Grad Plus in den arktischen Mode kippt, der hat bei Minusgraden keinen Spielraum mehr und wird frieren. Ich habe meine „Pakete“. Für -5°, 0°, +5°, +15° … Seit letztem Wochenende auch ein -10° Paket.

Wobei letztes Wochenende eine angenehme trockene Kälte alles sehr erleichtert hat. Möchte nicht wissen, wie es aussieht, wenn es feucht und kalt ist. Aber das wäre ein anderer Blogbeitrag.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #livelovemove #lakemania

PS: Am Ende noch ein Tipp: Noch nicht probiert, aber bestellt. Fußwärmer von heatcompany.

Achtung Rennrad-Anfänger. Wie man einen Einsteiger sofort entlarvt.

Gedanken von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Jeder hat einmal angefangen.

Jeder hat einmal angefangen. Oder wird es noch tun. Rennrad fahren ist in. Rennrad fahren macht süchtig. Rennrad fahren muss aber auch gelernt sein. Die Aufnahme in den Club der Arrivierten ist schwer. Fehler, Ausrutscher, Fettnäpfchen, Ungeschicklichkeit – schnell ist man als Rennrad-Anfänger entlarvt. Schnell ist die nächste Espresso-Runde fällig. Rennradfahrer sind erbarmungslos und ritualorientiert. Sie wittern. Sie riechen. Sie ahnen. Sie spüren. Sie haben Augen überall. Sie erkennen Rennrad-Anfänger von weitem. Woran? Ganz einfach. An folgenden unübersehbaren Details.

  1. Rennrad-Anfänger haben Ventilkappen. Am Vorder- und Hinterrad. Meist in gelb gehalten. Oder durchsichtig. Die blutigsten Anfänger unter ihnen haben sogar eine Reserve-Ventilkappe mit.
  2. Einsteiger kennen das Wort Farbkombination vom Hören und Sagen, haben leider dessen Auswirkung noch nie am eigenen Leib erfahren.
  3. Ihre Kette ist dunkler als der frisch aufgetragene Asphalt der Straße auf der sie sich gerade versuchen.
  4. Ihre Satteltasche streift am Hinterrad.
  5. Neulinge bremsen bergab.
  6. Novizen posieren stolz mit einem Sigma oder Cat-Eye Fahrradcomputer.
  7. Sie versuchen bereits 100m vor der Ampel hektisch aus ihren Pedalen zu klicken.
  8. Grünschnäbel am Rennrad tragen ein frisches Kettentatoo. Aus Folge von Punkt 3.
  9. Rennrad-Anfänger sind noch keine Meteorologen. Fahren deshalb gegen den Wind nach Hause. Bei Regen.
  10. Ihre Linie gleicht eher der Abbildung eines EKGs.
  11. Ihre vorderer Schnellspanner zeigt nach vorne oder nach unten, ihr hinterer Schnellspanner dienst als Spoiler rückwärts zeigend.
  12. Sie ölen ihre Kette seitlich und oben. Deshalb auch Punkt 3 und Punkt 8.
  13. Rennrad-Anfänger halten ihren Lenker mit dem Zeige- und Mittelfinger. Falls ihre Arme überhaupt dort hin gelangen.
  14. Sie kippen beim Treten jeweils mit dem druckgebenden Bein seitlich vom Rad. Mit der Arschbacke und mit der Schulter.
  15. Ihr Rennrad ist zu groß. Zu klein. Zu billig. Zu schmutzig. Zu alt. Von Trek, Specialized, Cannondale oder Canyon.
  16. Rennrad-Anfänger müssen zum Pinkeln stehen bleiben und vom Rad absteigen. Und das ist auch gut so.
  17. Sie entschuldigen sich bei vorfahrtnehmenden Autofahrern.
  18. Ihr Radtrikot reicht hinten fast zur Sattelstasche und ihre Rennradhose verdeckt leicht die Knie.
  19. Einsteiger fehlen meistens bei der zweiten gemeinsamen Ausfahrt.

Jeder hat einmal angefangen. Es ist also egal wie man es macht. Hauptsache man macht es.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #venividibici #passionenera #lookprogoslow