Schlagwort: training

Vorbereitungswoche auf den Ötztaler Radmarathon. Der dritte Tag.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog
Giplfelstürmer auf über 3000 Metern.

Als hätte ich es verschrien. Von wegen wir haben Beziehungen zu Petrus. Wir sind heute nass geworden. Ziemlich nass. Tag drei unserer Vorbereitungswoche für den Ötztaler Radmarathon bescherte uns eine unfreiwillige Trainingseinheit. Die Wettertauglichkeit. Bis 1300 hätte es trocken bleiben sollen. Um 1000 Uhr ging es los. Zuerst mit leichten Nieseln. Dann war schnell Land unter. 30 Minuten Vollgas. Es hat gereicht uns so richtig einzuweichen. Als wir zurück im Hotel waren, schien wieder die Sonne. Zu spät. Keiner von uns hatte Lust, sich nochmals aufs Rad zu setzen. Ein Fast Ruhetag wurde kurzfristig eingeschoben. Am Garmin magere 36 km mit 700 Höhenmeter. Sölden – Vent und dann wieder retour. Wetterbedingt. Morgen soll’s besser werden. Hoffen wir. Beten wir. Sagen wir. Dann steht der Gletscher am Programm.

Kurzerhand haben wir dann einen Plan B geschmiedet. Dank Ötztal Premium Card ging es hinauf auf 3.040m. Genauer gesagt mit der Gondel. Gaislachkoglbahn I und II. Auf den Spuren von James Bond 007.

Spectre – in Sölden allgegenwärtig.

Ganz Sölden ist nach wie vor 007 verseucht, pardon, gebranded. Am Dorfeingang, am Eingang der Gaislachkoglbahn, in der Mittelstation und natürlich in und rund um der Bergstation. Kenner wissen, wovon ich rede. Das Ice Q wurde im Film kurzerhand in ein Labor umgewandelt. Mit Garage für Autos. Ganz genau kann ich mich an die Szene nicht mehr erinnern. Außer an die Assistentin. Oder war es die Laborchefin? Egal. Wir waren 007. Inklusive Gipfelsturm. 3.058m. Alpines Gelände. Hier oben war der Winter noch präsent. Ziemlich viel Schneereste für Ende Juni.

Verbuchen wir es als Höhentrainingslager mit Panorama Sight-Seeing. Getrübt von der nächsten Schauerfront, die von Westen her schon am Weg nach Sölden war. Innerhalb kurzer Zeit wurde es grau und um gute 10 Grad kühler. Schnell waren die unzufriedenen Gesichter ob der verpassten Radfahrt wie weggespült. Das Sonnenfester seit Ankunft im Hotel dauerte nur knapp zwei Stunden. Sölden war wieder unter Wasser. Also doch wieder Sauna.

Morgen soll’s besser werden. Hoffen wir. Beten wir. Sagen wir. Dann wir die Gletscherstraße fallen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.

Vorbereitungswoche auf den Ötztaler Radmarathon. Der zweite Tag.

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog.
Ötzi Dreamer – nomen est omen.

Tag zwei. Wir haben vollendet, was vollendet werden musste. Mit dem Kühtai heute sind die vier Pässe des Ötztaler Radmarathons gefallen. Der Traum vom Finish ist somit für die Ötzi Dreamer ein kleines Stück greifbarer geworden. Nach weiteren 144 km und 2.100 Höhenmetern. Über Sölden, Ötz, Kühtai, Kematen, Telfs, Haiming und zurück. Der Zweck unserer Vorbereitungswoche mehr als erfüllt. Ab jetzt nur mehr die Kür. Möglichkeiten dazu gibt es in Sölden genug. Ich bin mir sicher, dass auch die Gletscherstraße hinauf auf 2.800m fallen wird. Das Wetterglück scheint auf unserer Seite zu sein. Klopfen wir mal auf Carbon. Kreuzen wir die Finger. Tanzen wir Sonne. Oder noch einfacher: Verlassen wir uns auf den Wetterbericht und lassen unsere guten Beziehungen zu Petrus spielen. Wenn Ötzi Dreamer reisen …

Wir haben es heute etwas ruhiger angehen lassen. Die Strapazen der gestrigen Königsetappe waren noch tief in den Muskeln zu spüren. Zumindest bei mir. Was angesichts der Rampen am Kühtai nicht ganz umzusetzen war. Zum Glück war meine Waffe noch mit dem SuperGiroDolomiti anti Zoncolan 29er Ritzel garniert. So kurbelte ich mich hinauf. Mit der GoPro in der Hand. Was Zeit alles ausmacht. Zeit, die man hat und Zeit, die man nicht erreichen muss. Die Möglichkeit das Kühtai anders zu erleben habe ich voll ausgekostet. Keine Massen an Radfahrern die mich überholen wollen. Keine Massen an Radfahrern, denen ich bergauf ausweichen muss. Nur ein paar Schwertransporter. Fast schon pädagogisch die Auffahrt. Riechen. Spüren. Hören. Sogar das Rauschen der vielen kleinen Bäche und Wasserfälle am Straßenrand ist mir dieses Mal aufgefallen.

Die Passhöhe selber ist eine große Baustelle. Rohbau hier, gefräste Straße da. Busse, LKW’s und wir. Somit schnell obligates Passgruppenfoto und ab in die highspeed Abfahrt. 99,6 km/h. Den 100er habe ich dieses mal nicht geknackt. Kein Problem. Es gibt sicher wieder eine Revanche. Das Sellraintal selber ist auch nicht viel besser. Ich habe aufgehört, die roten Ampeln zu zählen, denen wir begegnet sind. Umso langsamer waren wir dann in Kematen im Backhaus der Bäcker Ruetz. Plünderung hätte man unser Verhalten früher beschrieben. Für uns war es ein Gustieren. Nach dem Auftanken mit Rückenwind nach Haiming und locker flockig zurück nach Sölden.

Danke, das wars. Ein wenig Plantschen über den Dächern von Sölden, Nachschwitzen in der Sauna und Essen. So ein Tag hat schon was Besonderes.

Cristian Gemmato aka @_dieketterechts

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog
Vorbereitungswoche für den Ötztaler Radmarathon

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Eine Rennradreise mit ketterechts - dem Rennradblog

Vorbereitungswoche für den Ötztaler Radmarathon.

Der Höhepunkt des Tages. Das Timmelsjoch.

Sölden. Ende Juni. Ich darf wieder Rad fahren. Bei der Vorbereitungwoche für den Ötztaler Radmarathon. Mit Rookies und Wiederholungstätern. Den Teilnehmern der von mir und quaeldich organisierten Schweißtour in die Ötztaler Alpen. Vier intensive Radtage. Einerseits um Höhenmeter zu sammeln und andererseits, um den Neulingen die Chance zu geben, die Strecke vorweg zu kauen und zu verdauen..

Nach der individuellen Anreise aller Teilnehmer am Montag, wurde am Abend beim Essen gleich der darauffolgende Tag mit der Königsetappe angekündigt. Die Wettervorhersage war so gut, dass wir uns entschlossen haben, gleich den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch zu fahren. Der schönste Tag der Woche für die härteste Tour der Woche.

Es war die beste Idee der Tourstrategen (Selbstlob und Lob an Roli). Traumhaftes Wetter entlang der gesamten 224 km und mit gut 4.000 Höhenmetern gespickten Ötzi-Light Strecke haben uns für die Strapazen mehr als nur belohnt. Für mich eine neue Erfahrung, die genannten Pässe ohne Zeit- und Renndruck überleben zu müssen. Prompt fielen etliche persönliche Bestzeiten. Trotz mehrmaliger Pausen ob der Betreuungdienste. Sogar der Abschnitt St. Leonhard – Timmelsjoch war ein Vergnügen. Ob ich jemals wieder so schnell sein kann?

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Beim Start im 0800 Uhr zeigte sich Sölden von seiner gewohnt kühlen und herbstlichen Seite. Vier Grad und viel Schatten bis hinaus nach Ötz. Altbewährt und altbekant. Das Jahr 2015 mit subtropischen Temperaturen bereits am Start wird eine Ausnahme bleiben. Ab Haiming dann wurde es von Kilometer zu Kilometer wärmer und richtig Sommer. Innsbruck war in der Gruppe über Telfs schnell erreicht. Die Auffahrt nach Schönberg auch, so dass nach weniger als vier Stunden Fahrzeit der Brenner nach knapp 120 km erreicht wurde. Der Brenner ohne dem Kühtai zuvor kein großes Hinderniss.

Wir folgten dann der original Streckenführung über Gossensass, Sterzing und weiter rauf auf den Jaufenpass. Jeder fuhr sein eigenes Tempo. Manche schnell, andere weniger. Easy going. Oben ein traumhafter 360° Blick. Die Abfahrt nach St. Leonhard prägten wir uns gut ein. Schlechter Asphalt und sehr breite, teils meterlange Spurrinnen.  In der Ortschaft warteten wir zusammen, um den letzten Anstieg zum Timmelsjoch in Angriff zu nehmen. Bei perfektem Wetter und einer Aussicht, die herrlicher nicht sein hätte können. Der Blick von Schönau hinauf auf die letzten 10 km wird vielen in Erinnerung bleiben.

Die Ötzi Dreamer hatten dann alle auf 2.504m einen ersten Eindruck von dem, wass sie Ende August erwarten wird. Den Traum es fast geschafft zu haben. Nur noch die geilste Abfahrt samt Kuhausweichmanöver, der perfideste Gegenanstieg zur Mautstelle und dann die Kür nach Sölden. We did it. Light. Aber immer hin. Heute steht das Kühtai am Programm.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Eine Renradreise mit ketterechts - dem Renradblog.

Cyclassics Hamburg – das Rookie Programm.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
Leider kein Rookie mehr

Das ist nicht irgend ein Rookie Programm. Sondern das ist das Cyclassics Hamburg Rookie Programm. Noch sind Plätze verfügbar. Wer also das Abenteuer nicht scheut und gut vorbereitet zum größten Radrennen Europas reisen möchte, der hat jetzt die Chance.

Als Ambassador der Cyclassics in Hamburg, möchte ich euch dieses Programm ans Herz legen. Es gibt die Chance, sich in 8 Wochen gut auf das Rennen in der Hansestadt vorzubereiten. Kompetente Trainer vermitteln dabei Know How und arbeiten mit den Rookies an Fahrtechnik und Ausdauer. Schön nach Plan. So dass die Bewältigung der Strecke (kurz oder lang) zum Vergnügen wird.

Die Facts:

  • Dauer: 8 Wochen
  • Trainingsinhalt: Technik, Kraftausdauer, Teambuildung, Regelwerk
  • 3 Trainings pro Woche
  • Individuelles Coaching
  • Inklusive: Cyclassics-Startplatz und Trikot
  • Eigener Rookie-Startblock
  • Professionelle Begleitung im Rennen
  • Limitiert auf 100 Plätze
  • Early-Bird-Preis bis 31. Mai: 179,- statt 199,- Euro (149,- statt 179,- Euro für sportspaß-Mitglieder)

Anmeldungen sind noch möglich – weil Restplätze verfügbar.

Es geht in erster Linie um geschultes Training unter professioneller Leitung. Ein idealer Einstieg in den Radsport. Neben Technik- und Kraftübungen, steht auch die Vermittlung von Basisregeln des Rennens auf dem Trainingsplan. Der körperliche und geistige Grundstein für eine erfolgreiche Teilnahme will gelegt werden.

Leider ist das Programm “nur” für jene geeignet, die in der Nähe von Hamburg zu Hause sind, oder keine Scheu davor haben, in Abständen dorthin zu fahren. Zum Beispiel für den Body Check zu Beginn. Dieser dient den Fitnesslevel jedes Rookies zu bestimmen und ein realistisches Ziel für die Hamburg Cyclassics zu setzen. Der Rest sind viele Einheiten aus dem Core-Trianing und dem Functional Fitness. Wozu? Das Core-Training ist ein Top-Workout für den Sixpack inklusive Stabilisierung des Körpers aus dem Rumpf. Agilität und Temposteigerung sind angenehme Nebeneffekte. Ergänzende Elemente für Beine, Brust und Arme kommen vom Functional Training.

Detail am Rande. Das Programm ist heuer leider nur jenen vorenthalten, die noch nicht für das Rennen angemeldet sind.

Anmeldungen sind noch möglich – weil Restplätze verfügbar. Würde mich freuen, die/der eine/n oder andere/n in Hamburg persönlich zu treffen.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

Ötztaler Radmarathon 2016 – Werde Super Ötzi Dreamer.

Eine Herausforderung mit ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Der Ötztaler Radmarathon – für viele ein großer Traum.

“Ich habe einen Traum.” Heldenhaft klingt die Ankündigung des wohl härtesten Radmarathons in den Alpen. Noch pathetischer das Transparent am Timmelsjoch. “Hier hast du deinen Traum.” Wer die knapp 230 km und 5.000 Höhenmeter bereits einmal gefahren ist, der wird dem wohl zustimmen. Für alle anderen wird es leider ein Traum bleiben. Ein Traum, der oft bereits im März wie eine Seifenblase zerplatzt. Nämlich dann, wenn die knapp 4.00 Startplätze verlost werden. Eine kleine Restchance bleibt in den weiteren Verlosungen jener Plätze, die nicht beansprucht werden. Danach bleibt nur mehr die Möglichkeit einer Startplatzübertragung oder das Glück im nächsten Jahr.

Nicht ganz. Denn quaeldich und ketterechts haben noch 5 Startplätze zu vergeben. Der Traum am 28. August um 0645 beim Ötztaler Radmarathon am Start zu sein lebt. Dieses Abenteuer beginnt dann bereits am 27. Juni mit einer gemeinsamen Vorbereitungswoche. Gemeinsam besichtigen wir die schwere Strecke über die vier Pässe: Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch. Mit einem Abstecher hinauf auf den Rettenbach- und Tiefenbachgletscher bis auf knapp 2.800m.

Und das ist unser Paket:

  • Vorbereitungswoche vom 27. Juni bis 2. Juli 2016
  • Super Ötzi Dreamer Wochenende im Rahmen des Ötztaler Radmarathon vom 25. bis 29. August 2016
  • 9 Übernachtungen im nagelneuem ****Hotel in Sölden direkt im Zielgelände
  • gemeinsame Touren ab Sölden in zwei Geschwindigkeitsgruppen (auch am An- und Abreisetag der Vorbereitungswoche sowie dem klassischen Ausflug nach Vent am Tag vor dem Radmarathon)
  • Begleitfahrzeug auf den Touren
  • garantierter Startplatz beim Ötztaler Radmarathon inkl. Startgebühr von € 130,-
  • hochwertiges Radtrikot und hochwertige Radhose “Super Ötzi Dreamer” Team
  • Preis: ab € 1.500,-*

Der komplette Leistungsumfang findet sich in der Ausschreibung von quaeldich. Eine direkte Anmeldung hier.

Werde jetzt Super Ötzi Dreamer zusammen mit quaeldich und ketterechts. Ich freue mich.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts

*es kann nur das gesamte Paket gebucht werden.

Rennradtraining in Istrien. Tag 7.

Ein Bericht von ketterechts  - dem Rennradblog und Eventliveblogger.
Die Königsetappe – 145 km und 1.900 HM

Piran. Ja! Nein, nicht diese gefährlichen, menschenverachtenden und beißenden Fische. Piran. Die Fremdenverkehrsattraktion Sloweniens. Zusammen mit Portoroz, das Mekka der mondänen Dekadenz. Die Cote Azur für weniger Betuchte. Ja, ich war in Piran und in Portoroz. Von Porec dorthin wären es knapp 50 km gewesen. 100 km haben wir dorthin gebraucht. Die 50 dann wieder zurück. Wir, das sind ein Watt-Monster und ich. Ein schier ungleiches Paar mit einer gemeinsamen Leidenschaft. Das Rennrad.

Nachdem mein Angebot, die Runde um das Ucka-Gebirge zu guiden, mangels Teilnehmern keine Abnehmer gerfunden hat, ist Plan B zum Zug gekommen. Eine Kaffeefahrt nach Slowenien. Dank Chief Executive Routenplaner El Pedalero natürlich wieder mit Garmin Edge 1000 Unterstützung.

Start um 1000 Uhr beim Hotel. Zum Treffen erschien Andreas, zigfacher Meister in allem was man sich rund um Triathlon, Duathlon, Laufen und Rennradfahren so vorstellen kann. Seit 17 Jahren im Saft. Sonst niemand. Es schaut nach einer “schwaren Partie für mi” aus. Wir radeln los. Zum Start das übliche Geplänkel. Wir versuchen es auf Understatement. Andreas ist erst seit Februar wieder im Training. Nach einer Winterpause ohne Sport. Ich deklariere meine bisher gefahrenen Kilometer seit 1.1.2016. 4.500 ca. Beste Voraussetzung für einen harmonischen Rennradausflug.

Von Porec geht es erstmal Richtung Visnjan. Gemütlich ist was anders. Es läuft. Von Visnjan weiter nach Motovun. Die erste Stunde wird mit einem Schnitt von 34 km/h absolviert. In interessanten Gesprächen vertieft. Die Abfahrt ins Mirna-Tal fahre ich wieder komplett auf der linken Fahrbahn. So viele Löcher hat nicht einmal Schweizer Emmentaler. Unten verbietet uns der Track die Auffahrt von Livade nach Oprtalj. Wir müssen rechts abbiegen Richtung Buzet. Ca. 12 km im Flachen. Wir drücken beide drauf. Bei Gegenwind. Abwechselnd. Schenken uns wenig. Bäuchlein schützt vor Leistung nicht. Trifft auf mich zu. Buzet ist nach 1h35 erreicht. Das sind 47 km. Ja, wir haben etwas nachgelassen.

Eine kurze Ehrenrunde im Ort, ein Sprung über einen Gehsteig und eine anschließender Tragepassage bringen uns beide wieder auf Track. Es geht Richtung Slowenien. Es dauert nicht lange und der Garmin schreit nach einen Streckenabweichung. Wir hätten abbiegen sollen. Es gab aber keine Straße. Wo ein Wille auch ein Weg. Wir suchen einen, und finden diesen. Wenig später sind wir wieder richtig. Es geht jetzt auf einer schmalen betonierten Bergstraße – oder besser ein schmales betoniertes Bergstrasserl – bergauf. Außer Vogelzwitschern hören wir nichts. Ok. Meine Puste ist auch noch im weitesten Porec hörbar. Wir erreichen einen Weiler. Dann eine Schotterstraße. Ja, Schotterstrasse. Die einzige. Der Garmin kann sich also nicht irren. Ich fahre diese Schotterstraße zur Kontrolle. 500 oder sogar mehr Meter. Vielleicht einen Kilometer. Es bleibt aber beim Schotter. Ich nehme mein Telefon in die Hand und rufe Mister Trackfinder an. “Hallo, ich bin auf einer Schotterstraße.” “Was, eine Schotterstraße?” “Ja, eine Schotterstraße.” “Aha. Sorry. Wollte dir eine Abkürzung checken. Fahrt bitte auf die Hauptstraße.” Die Hauptstraße liegt weit unten. Zuvor muss ich die 1000 Meter im Schotter aber wieder hoch. Ich bete, dass meinem Rad nichts passiert.

Es ist zum Glück nichts passiert. Auf der Hauptstraße geht es weiter. Wir kommen dann zur Grenze zwischen Kroatien und Slowenien. Eine Schengen Außengrenze also. Natürlich haben wir unseren Pass mit. Diese Grenze ist unbemannt. Also weiter. Vorbei an einer ampelgeregelten Baustelle. Hier ist der komplette Berg auf die Straße gedonnert. Alles muss neu gebaut werden. Nochmals Schotter, Rollsplitt und jede Menge Nägel. Wir kommen mit 4 blauen Augen davon.

Dann die slowenische Grenze. Zuest wollen kroatische Polizisten unsere Pässe sehen. Dann die slowenischen. Unser Schnitt sinkt aufgrund dieser unnötigen Kontrollen. Europa, wo bleibst du.

In Slowenien rollt es wieder. Socerga, Gracisce, Cezarlj und schließlich Kuper (Capodiestria). Die verlängerte Hafenstadt von Triest. Italien ist einen Katzensprung entfernt. Wie schlendern am Radweg durch Koper. Dann entlang der Küste nach Isola. Portoroz ist nicht mehr weit. Wir müssten über einen Berg. Den sparen wir uns. Weil es durch einen eigenen Tunnel für Radfahrer und Fußgänger geht. Herrlich. Höhenmeter sparen.

Piran und Portoroz sind zwei zusammengewachsene Dörfer. Fast so wie Villariba und Villabajo. Wir entscheiden uns für Portoroz. Kaffee und Kuchen im Cacao. Ich bestelle eine Sachertorte (in Slowenien a.d.R) und einen Cappuccino. Andreas nimmt es gesünder. Heidelbeere Topfentorte. Mit dabei auch Christine und Gunter. Beide von Porec kommend. Über Umag. Nach kurzer Plauderei und Schüttelfrost – keine Sonne gesehen, gehts weiter. In Secovlje verlassen wir wieder Schengen und reisen erneut in Kroatien ein. Diesmal ist die Polizie freundlicher. Hilft mir sogar verstreute Kunas zu finden.

Noch ca. 40 km bis zurück nach Hause. Andreas nutzt meine Verwirrtheit mit dem Geld gnadenlos aus und fahrt die Steigung hinter der Grenze mit großem Kettenblatt. Ich folge ihm. Was sonst. Bis nach Buje wecheln wir uns jetzt ab. Dann beginnt die Taktiererei. Bis Novigrad Tempo hochhalten. Dann verstecken und am Ende zuschlagen. Novigrad ist erreicht. Brückenkurve und lange Gerade. “Links abbiegen”. Andreas ändert die vorgegebene Strecke und führt mich zur Schlampe von Novigrad. Eine Rampe auf der alten Straße. Liebevoll Schlampe genannt – der Name kommt vom Radteam Wörgl und ist schon viele Jahre alt.

Die Schlampe von Novigrad nehme ich mit einer vertikalen Steiggeschwindigkeit von 1.400m/h. Nicht schlecht nach 130 km. Jetzt nur noch wieder diese vielen Kreisverkehre und wir erreichen Porec. Ein stillschweigender Angrifspackt beendet jede Spekulation über einen möglichen Gewinner.

Wir sind im Hotel. Nach über 5h und 1.800 HM. Danke. Istrien, du wirst mir fehlen. Morgen gehts nach Hause. Mit Zwischenstop beim Decathlon in Muggia.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #istrien2016

Rennradtraining in Istrien. Tag 6.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog und Eventliveblogger
Anfang und Ende einer genialen Aussfahrt – Porec Hafen.

Es war dieser vertraute Duft von frisch geschnittenem Gras. Es waren die zaghaften Sonnenstrahlen, die mich wärmten. Es war die salzige Brise des adriatischen Meers. Ein Hauch von Lüfterl. Es war einfach ein genialer Tag. Und ich habe diesen nicht allein genossen.

Tag sechs in Istrien. Das schöne Wetter hat uns wieder. Der gestrige Tag war einfach nur ein statitischer Ausrutscher. Die sogenannte Arschkarte. Wir, das sind die Ketterechts Braut und ich machen uns zeitig auf den Weg zum ersten gemeinsamen Ausritt. Perfekt gestylt – Black Beauty special Edition für sie. Passione nera für mich. Kanpp 50 km über Sveti Lovrec, Limski, Vrsar und Funtana. Locker, gemütlich und harmonisch. So muss Paar-Radfahren. In alter Skilehrer Manier zeige ich ihr den Weg, drossle das Tempo vorne, schirme sie hinten ab und gebe ihr Tipps. Alles frei Haus.

Am Nachmittag ein zweiter Ausritt. Diesmal leider allein. Es geht in den Norden. Vorbei an Nova Vas und Visnjan Richtung Karojba. Die Straßen leer – kaum Autoverkehr. Teilweise mit gutem Asphalt, teilweise ein Paris – Roubaix Verschnitt. Carbonlaufräder würde ich hier nie verwenden. Good old Aluminum tut es auch.

Allein hätte ich nie hier hergefunden. Zum Glück navigiere ich mit einem Track von El Pedalero. Ein quasi Einheimischer aus Linz. Die letzten Tage habe ich mich mit meinem Garmi Edge 1000 immer besser zusammenraufen können, so dass es fast keine Problem gibt. Immer schön dem Track nach. So lande ich in Motovun, eine Stadt auf 277 m über dem Meer auf einem steilen, isolierten Hügel über dem Tal der Mirna. Ich nehme die Mautstraße hinauf zum Schloss. Die Aussicht ist atemberaubend. Man hat das Gefühl irgendwo in der Toscana zu sein.

Nach kurzem sightseeing geht es hinunter ins Tal. die Straße hier auf 3 km eine wahre Katastrophe. Ich fahre auf der Gegenfahrbahn hinunter. Sie ist das geringste Übel. Ich überquere die Mirna und finde ab Livade hinauf nach Oprtalj eine 5,5 km lange Auffahrt. Mittelsteil – also gut zum Drücken. Sieben Kehren und schon ist Schluss. In Sveti Lucija Zypressen, wohin das Auge reicht. Ich habe erst knapp 50 von 95 km hinter mir. Dafür bereits 1000 Höhenmeter. Mir fehlt etwas die Orientierung, vertraue aber voll und ganz dem Garmin.

Dann eine kleine Überraschung. Eine kleine Schleife nach Momjam. Geniale Gegend. Wein wohin das schweißgetränkte Auge reicht. Ich befinde mich fast schon an der slowenischen Grenze. Von Momjam geht es nach Buje. Diese Ortschaft kenne ich schon von meiner Aussfahrt am ersten Tag. Aufgrund eines neuen Kreisverkehres, verpasse ich die vorgeschlagene Route und verlasse mich auf meine bescheidenen Ortskenntnisse. Schade, denn in Nachhinein hätte diese Route einige schöne Überraschungen gehabt. Ich nehme die direttissima von Buje nach Novigrad. Dort kehre ich in meinem mittlerweile Stammkaffee ein. Nach einem kurzen Espresso für 10 Kuna (€ 1,33) Vollgas zurück nach Porec. Insgesamt 95 km und 1.460 Höhenmeter. Mit dem family ride am Vormittag 145 km Tagespensum. Das passt.

Je länger ich hier bin, desto besser gefällt es mir. Wenig Verkehr, wenig Touristen. Viele schöne Touren und Möglichkeiten. Abseits der Hauptstraßen. Fast keine Flachstücke. Immer hügelig oder bergig. Gute Infrastruktur mit “kavanas” – auch im Landesinneren, “benzinska cprka”,
“pekarincas” oder “gostonicas”. Die Preise im Landesinneren vergleichsweise günstig. “Kava” und “kolac” gibt es für ca. 30 Kunas (€ 4 – 5). Ich muss aber zugeben, dass ich Glück mit dem Wetter hatte. Bei diesen Temperaturen und bei dieser Sonne, kann Istrien ja gar nichts falsch machen.

Also. Einen Tag habe ich noch.

Cristian Gemmato aka @_ketterchts
#ketterchts #cycling #istria #porec #valamarhotels #valamarlovesbike #valamarmoments

Rennradtraining in Istrien. Tag 5.

Ein Bericht von ketterechts - dem Rennradblog
In der Ruhe liegt die Kraft.

Eigentlich. Ja, eigentlich hätte heute das Wetter schöner sein sollen. So zumindest war die Prognose. Das war zwar letzte Woche aber immerhin. Leider war es nicht so. Nach der gestrigen Postkartenidylle, zeigte sich die Halbinsel von ihrer weniger postalisch schön anmutenden Seite. Frischer, stürmischer Wind, gepaart mit leichten bis mäßigen Regentropfen ließen so manchen hier im Hotel auf Plan B umsteigen. Für Triathleten ist das Laufen oder Schwimmen. Ich als Purist habe keinen Plan B. Wenn Rennradfahren nicht geht, dann geht eben Rennrad fahren.

Pünktlich zwischen 1045 und 1115 treffen wir uns in der Lobby. Drei Musketiere. Ohne Furcht und Tadel. Dem herbstlichen Porec trotzend. Nach fünf Kilometern ein erster Sprühregen. Nein. Die Schuhe dürfen nicht nass werden. Wir suchen Unterschlupf. In der Weinbar am Hafen. Draußen kalt, innen wohlig warm dank Heizstrahler. Aus einem kurzen Espresso-Stopp wird ein längeres Verweilen. Wer geht denn schon freiwillig ins Nasse. Vor allem im Urlaub. Gegen 1215 dann doch der Wille, die Weinbar zu verlassen. Draußen pfeift der Wind immer noch durch jede noch so kleine Ritze. Es ist aber trocken. Die Entscheidung das Rennrad doch noch zu benutzen fällt einstimmig. Wir verlassen Porec Richtung Novigrad. Es läuft. So gut, dass ich entscheide, den heutigen Tag mit Kraftausdauertraining zu füllen. Sprints. Kurze Sprints. Lange Sprints. So wie bei der Auffahrt nach Tar (Tre Torri). Zwei Kilometer aus einer Senke hinauf. Es tut ganz schon weh. Oder die Brückengerade vor Novigrad. Ein Strava Segment. Seit heute halte ich dort die elftbeste Zeit. 56 Sekunden für 0,8 km. Da sind schon ein paar Laktate liegen geblieben.

Von Novigrad weiter Richtung Umag. Außerhalb von Novigrad, bläst der Wind so stark, dass wir umkehren müssen. Nochmals die Brücke und die Gerade, die Steigung zurück Richtung Tar und denn doch einen Abstecher hinauf nach Labinci. Das Wetter hält, so geht es weiter nach Visnjan. Wegen einer versperrten Straße müssen wir leider auch hier wieder umkehren. Zurück nach Labinic und dann direttissima nach Porec. Vollgas. Wind im Rücken. Nach weiteren acht Kreiverkehre sind wir wieder beim Hotel. Ich biege ab. Der Rest will noch fahren. Kommt aber maximal zwei Kilometer weit. Dann setzt Regen ein. Starker Regen. Ich habe fertig. 57 km sind es doch geworden. Eine magere Ausbeute.

Die verbliebene Zeit nutze ich, um mir das Hotel genauer unter die ketterechts-Lupe zu nehmen. Das Valemar Diamant Hotel Porec ist ein auf Sport spezialisiertes Haus. Schwer zu übersehen, wenn man sich in der Lobby aufhält. Tennisspieler, Läufer, Mountainbiker und Rennradler. Vor allem um die Rennradler ist man hier sehr bemüht. Valamar loves bike ist der eigene Schlachtruf. Ein eigener Radkeller sorgt dafür, dass die Velos in guten, alamgesicherten und videoüberwachten Händen sind. Zurtritt nur mit Genehmigung. Natürlich ist es ratsam, das Rad im Radkeller zusätzlich zu versperren, so dass niemand die Möglichkeit hat, auch nur Einzelteile davon mitzunehme. Für Wellness und Beauty ist auch gesorgt. Nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch fürs Fahrrad. Ein Waschplatz macht aus jeder Sau, wieder eine glänzende Dame. Werkzeug für schnelle Reparaturen ist auch vorhanden. Spezialwerkzeug hat man als Profi sowieso selber mit.

Übrigens. Wenn man ein Zimmer mit dem Zauberwort “valamarlovesbike” bucht, dann bekommt man 20% Ermäßigung auf den Zimmerpreis. Eine Gratis Trinkflasche ist dann auch im Zimmer abholbereit. Zusammen mit einem isotonischen Getränk pro Tag. Prost.

Sonst bietet das Valamar Diamant auch vieles. Ein großes Indoor Becken, wo sich ab 0700 Uhr angemeldete Triathlonvereine die Flossen in die Hand geben, ein sehr großer Gym-Bereich mit hochmodernen Geräten, ein kleiner Raum mit Matten, Spiegeln und Ballettstangen für Stabi-Übungen und natürlich Wellness und Sauna. Sauna zum Aufpreis. 70 Kuna (ca. € 10) für 3 Stunden. Reservierungen bei schlechtem Wetter erbeten.

Besonders hervorheben möchte ich die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des gesamten Personals. Von der Rezeption bis zu allen KellnerInnen – und von denen gibt es hier sehr viele.

Zum Essen kann ich wenig sagen. Außer, dass es üppig ist. Abendsbuffet und Frühstücksbuffet. Sportlergerecht und weniger. Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Kartoffeln, Pizza und jede Menge süße Versuchungen. Was jetzt frisch ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen. Wenn so viel Essen auf einmal frisch wäre, dann Hut ab. Wenn nicht, schade. In Summe muss ich sagen, dass Preis/Leistung passt.

Wer sich nicht unbedingt nach einsamer Idylle sehnt, der ist hier gut aufgehoben. 200 Meter vorm Strand und 20 gestoppte Gehminuten vom Hafen/Stadtzentrum entfernt. Rennradtechnisch sind die besten Hotspots der Halbinsel leicht erreichbar. Porec und das Hotel liegen an der Ostküste ziemlich genau mittig. Pula im Süden ist ca. 50 km entfernt. Der Norden ebenso. Bis zur Westküste sind es ca. 60 km.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht finde ich noch was. 😉 Meckern kann man immer. Schönreden auch.

Cristian Gemmato aka @_ketterechts
#ketterechts #cycling #istria #valamarhotels #valamarlovesbike