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Rennrad fahren im Winter. Warum eigentlich?

Rennrad fahren im Winter

Wir haben zwar erst November, aber die klimatische Ungemütlichkeit hat sich schon weit herumgesprochen. Tief sitzt sie schon im Kopf und macht aus jeder geplanten Radausfahrt eine knifflige Denkaufgabe. Muss ich ich heute Rennrad fahren? Will ich heute überhaupt Rennrad fahren? Die Leichtigkeit aus früheren Tagen ist verloren gegangen. Rennrad fahren im Winter ist wie Schwimmen im Polarmeer. Eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn. Trotzdem könnte es durchaus eine therapeutische Wirkung haben. Ein Schritt und ein Blick auf die Waage untermauert diese These. Meine Formel, dass ein Tag ohne Rennrad im Winter gleich mit einem halben Kilo Gewichtszuwachs quittiert wird, ist zwar wissenschaftlich nicht belegt, aber tägliche Realität. Fragt den Hosenknopf.

Alternativen zum Rennradfahren.

Es ist dieser tägliche Kampf zwischen „ich muss nicht“  und „aber ich sollte“. Nicht müssen, weil wir ja erst November haben und der nächste Rennradurlaub erst in vier Monaten beginnt (Was! Nur noch vier Monate?). Aber ich sollte, weil die anderen jetzt schon (wieder, immer noch) viel schlanker sind als ich. Schlanker heißt nicht schneller. Aber schlanker ist schneller. Plötzlich sind jene auf die man warten musste, genau jene, die nicht mehr auf dich warten. Die letzten Ausfahrten haben diesen Umstand gnadenlos aufgezeigt. Dabei bin ich nicht schlechter geworden. Nur eben schwerer. Dank eines „eight to eight“ Jobs und dieser Off-Season.

Welche Alternativen gibt es jetzt wirklich, das Rennrad fahren im Winter erträglicher zu machen und nicht faul herumliegen zu wollen? Welche Möglichkeiten habe ich, den Kampf gegen den inneren, übergewichtigen Schweinehund zu besiegen? Einige.

Winterliche Rennradreise
Burgenland Extrem

Der übergewichtige Schweinehund.

Das „Nicht-Rennrad-fahren“ im Winter ist wohl keine passende Alternative. Weil es kein „aber“ gibt und geben darf.  Sommersportler werden im Winter geformt. Mit oder oder Training. Das Training formt die Muskeln. Das fehlenden Training formt den Bauch.

Bahnfahren

Die Wiener haben es gut. In Wien kann man Bahnfahren. In Wien bin ich auf der Bahn gefahren. Seit heuer ist das etwas komplizierter. Neben einer Einschulung und einem Nummerschild am Bahnrad, sind auch die Trainingszeiten (und die Termine für die Einschulung) ungünstig angesetzt. Zwischen Job, Familie und Radfahren bleibt für die Bahn leider wenig Zeit. Auch wenn so ein Bahn-o-Rama reizvoll wäre. Flexitarier müsste man sein, dann wäre Bahnfahren eine perfekte Alternative.

Bahnradfahren

Zwift

Kein Sorge. Ich werde nicht weich. Aber fast. Zwift ist für mich (noch) keine Alternative. Aber Indoor Cycling muss es werden. Es ist die Entwicklung, vor der ich mich nicht verstecken kann. Nach vier langen Wintern im Freien, vielen Frostbeulen, einigen Schürf- und Platzwunden, inklusive drei gebrochener Rippen, ist es an der Zeit, erwachsener zu werden. Noch habe ich die Voraussetzungen nicht geschaffen, aber die Planung läuft. Ein Suito Elite darf es werden. Damit wil ich flexibler sein und mein Zeitmanagement besser im Griff haben. Denn nur hier sehe ich den Vorteil gegenüber dem Frieren draußen.

Suito Elite Indoor Cycling

Querfeldein.

Wenn da nicht ständig dieses lästige Anziehen wäre. Sich für eine Ausfahrt im Winter vorzubereiten dauert oft länger als die Ausfahrt selber. Schicht für Schicht anziehen, um sich dann Schicht für Schicht auszuziehen. Dazwischen frieren. Hauptsächlich auf den Zehen und Fingern. Querfeldein ist die unangenehmste Alternative zum Nichtstun. Auch wenn es cool ist. Mit den passenden Rad– und Handschuhen sogar erträglich. Die schönste Seite des Winters ist querfeldein. Das gibt es im Wienerwald und im nödlichen Burgenland genug davon. „Back in two hours“ – das geht sich fast immer aus. Mit oder ohne Spikes. Also mit oder ohne e-Card. Gutes Licht vorausgesetzt. Seit heuer wartet die IXON Space mit 150 Lux und 45m Leuchtweite darauf, die Flugzeuge vom Himmel zu holen.

Rennrad Wintertipps
Draußen spielt die Musik.

Wintersport.

Eine gute Alternative zum Radfahren im Winter ist der Wintersport. Wer sich dabei der klassisch interpretierten Form des Wintersports hingeben will, der geht Langlaufen oder noch moderner zum „Skimo“ (Skibergsteigen). Auch die Wiener*innen. Sie stehen dann sonntags gerne am Unterberg im Stau. Weniger klassisch geht es im Burganland her. Im Winter hat hier das Radfahren keine Alternative. Außer dem Nichtstun. Aber das wollen wir ja nicht. Also bleibt nichts anderes überig, als sich der kniffligen Denkaufgabe zu stellen. Hinausgehen oder nicht hinausgehen? Wenn, dann aber gleich.

Ultracycling im Winter
Lawinengefahr können wir ausschließen

Krafttraining.

Das Krafttraining ist jetzt nicht wirklich eine Alternative. Weil das Kraftraining allein, eine Einheit am Rad nicht ersetzt. Ratsam wäre es doch. Für Typen wie mich. Im Winter wäre Zeit dafür. Rücken, Rumpf und Beine. Dazu Dehnungsübungen und viel Stabilisation. Ich sollte und müsste. Warum? Weil ein Besestil biegsamer ist. Versprechen kann und will ich es nicht. Aber ich nehme es mir vor. Vielleicht macht es auch schlank.

Wegfliegen ins Warme.

Können wir gleich vergessen. Keine Zeit. Außerdem gibt es ja genug Alternativen zum Rennrad fahren im Winter. Wo? Wer bis hierher gekommen ist, der hat schon ein paar davon im Auge.


Also kommt gut über den Winter. Und wir sehen uns im Frühjahr wieder. Fit und erschlankt. Damit das neue 2020er Trikot auch perfekt fittet.

 

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

MyEsel. Erfahrungen mit dem Holzfahrrad.

Erfahrungen mit dem Holzfahrrad

Ich war der Star beim diesjährigen King of the Lake. Hatte endlich alle möglichen Blicke auf mich gerichtet. Den ganzen Tag. Vor dem Rennen, beim Rennen und nach dem Rennen. Ich genoss es ausgiebig im orbitalen Mittelpunkt zu stehen. Auch wenn ich wusste, dass nicht ich das Objekt der Begierde war. Leider. Die volle Aufmerksamkeit galt meinem Esel aus Holz. Ich hatte mir das gute Stück erst vor einigen Stunden geholt. Ich wollte (und musste) unbedingt meine eigenen Erfahrungen mit dem MyEsel Holzfahrrad sammeln. Diesem einen. Bekannt aus Funk und Fernsehen.

MyEsel - das Rennrad aus Holz
Markante Gesichter sind leicht zu merken

MyEsel Fahrräder kann man individuell holzschneidern lassen. Muss man aber nicht. Sollte man aber. Unbedingt. Das ist ja auch ein großer Pluspunkt. Mein Esel war es nicht. Einem geliehenen Gaul schaut man eben nicht ins Maul. So brauchte ich schon eine Zeit lang, bis ich mir das Beste was aus dem Esel herauszuholen war, hoch- und auseinanderschrauben konnte. Mein perfektes Stack and Reach beherrsche ich sowieso im Schlaf. Den Rest zaubere ich mir anhand einiger Paramter zurecht. Sattelhöhe – Pedalachse, Boden – Unterkante Unterlenker und Sattelspitze – Mitte Lenker. Das geht fast immer. Fast. Ich war bereit für meine Erfahrungen mit dem Holzfahrrad. Und gespannt auf die Reaktionen.

Ein Rennrad aus Holz.

Logisch, dass ich mit dem Rennrad aus Holz zuerst durch die Expo spazierte. Dabei nutzte ich die Gelegenheit mich mit der Di2 (Ultegra) vertraut zu machen. Als bekehrter SRAM Jüngling eine nicht unwesentliche Umstellung und Einstellung. Ich hab’s nicht kapiert und ich will es nicht kapieren. Erspare mir deshalb alle Diskussion über das Rauf- und Runterschalten (leichter und harter Gang). Fakt ist, dass ich mehrmals ungewollt Kette links unterwegs war. Auch im Rennen. Egal. Für viele mag die Shimano Ultegra Di2 eine coole Sache sein. Es gibt Ausnahmen. Eine davon bin tatsächlich ich. Und weil wir schon dabei sind, können wir auch gleich das Thema Scheibenbremsen vorne weglassen. Sie waren am Rad. Und aus.

Rennrad aus Holz
Aufsitzen und losfahren.

Wenn der erste Eindruck zählt, dann zählt der erste Eindruck von MyEsel doppelt. Der helle Holzrahmen sticht in Kombination mit den wuchtigen Rush 45 Panchowheels Clincher und der 3T Carbongabel samt Steuerrohr treffsicher ins Auge. Tief und fest. Der Rahmen zieht nicht nur die Blicke magisch an, sondern auch die Finger. Hingreifen, kurz anklopfen und staunen. Wer die Gelegenheit hatte, nutzte sie und ging auf Tuchfühlung. Egal wohin ich den Esel anlehnte. Er war nie allein. Rund um ihn wurde getuschelt und diskutiert.

Aus gutem Holz geschnitzt.

Die ersten Kilometer waren abgesehen von der Di2-Schmach ein erstes vorsichtiges Herantasten ehe es dann beim King of the Lake ordentlich zur Sache ging. Hätten meine Beine mehr hergegeben, hätte ich den Esel einem noch härteren Stresstest unterzogen. Und mit etwas mehr Vorbereitungszeit wäre auch noch die Dressur des Esels zum Rennesel möglich gewesen.

Stattdessen entpuppte sich das gefahrene Rennrad aus Holz als ausgesprochen komfortabler und alltagstauglicher Zeitgenosse. MyEsel war überhaupt nicht stur. Die lange Touristenrundfahrt am Sonntag war mit dem Esel eine laufruhige Angelegenheit. Steif genug im Antritt, spurtreu in der Abfahrt und ausgesprochen exakt beim Lenken – ich hatte keine Sekunde lang Bedenken, mich nicht am Oberrohr liegend die Grossalmstraße mit knapp 90 km/h Richtung Steinbach zu stürzen. Eng oder langezogen, alle Kurven machten bei hohem Tempo richtig Spass.

MyEsel Rennrad aus Holz
Chillig am Esel reiten

Mir war der Rahmen leider etwas zu kurz. Somit ist die subjektive Meinung etwas schaumgebremst. Was aber keinesfalls die Vorzüge des Rades schmälert. In Summe überwiegt die postivie Überraschung. Sogar laketterechts äußerte sich verhältnismäßig überemotional. Ihr Umstieg auf den Esel zauberte ihr ein Zahnarztlächeln ins Gesicht und einen Antritt, den ich bis dato von ihr nicht kannte. „Das Rad geht voll nach vorne“ – klingt fast schon wie ein Fachkommentar. Hut ab.

Warum fährt man ein Holzrad?

Warum nicht. Es gibt keine Gründe die dagegensprechen. Diskussionen über Wetterfestigkeit, Gewicht, Aerodynamik oder Holzwürmer waren ziemlich lustig. Vor allem jene über Holzwürmer. Auch Blitzeinschläge wurden mehrmals genannt. Man sieht, wie vorgefestigt viele Meinungen sind. Kein Rennrad ist perfekt. MyEsel ist dafür auffallend fast perfekt. Ein Argument, welches sich zu den anderen gesellt, die dafürsprechen.

Rennradrahmen aus Holz
laketterechts und ihr Zahnarztlächeln

Man muss MyEsel gefahren sein, um MyEsel beurteilen zu können. Insofern war das Wochenende am Attersee für mich sehr aufschlussreich. Wer nicht mit der Masse schwimmen möchte, der findet im Rennrad von MyEsel den passenden Partner. Alltagstauglich ist das Fahrrad auf alle Fälle. Es geht stark in Richtung Granfondo.

Vielleicht schreibe ich ans Christkind. Oder an MyEsel selbst. Wünschen kann man sich ja vieles. Ein MyEsel Rennrad mit SRAM eTap Red 12fach zum Beispiel. Über die Scheibenbremsen diskutieren wir auch wieder nicht. Denn Felgenbremsen gibt es nicht. Noch nicht.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Rennrad Rahmenbau aus Holz
Ein Hingucker.

Der King of the Lake – Kaiser der Events.

Der King of the Lake

Der Sommerausklang am Attersee. Chillen am Wasser. Ein Glas Aperol. Die Sonne genießen. Das herrliche Rundherum spüren. Das Dasein im Salzkammergut ist eine nostalgische Zeitreise. Zurück. In die Zeit der Sommerfrische. Für viele. Aber nicht für alle. Einmal im Jahr gehört der See den Carbonrittern. Dann steht er im Mittelpunkt. Der King of the Lake, Kaiser der Events. Das längste Einzelzeitfahren in Europa. Carbonfestspiele der Superlative. Kraftraubende 48 Kilometer im Uhrzeigersinn. Gegen sich selbst und gegen die Zeit. Mittendrin statt nur daheim wie 2017 und 2018, logischweise die ketterechts Familie. Auch heuer stellte sie eine 4er Mixed Mannschaft.

Hobbysportler als Profi-Klone.

Es ist wie es ist. Und es ist nicht leicht. Weil es eine andere Welt ist. Eine Welt voller Laktat und Überwindung. Beim King of the Lake muss man Rennradfahren können und nicht nur Radfahren wollen. Schnell Rennradfahren. Sauschnell. Vorne geht die Post ab. Mehr und immer mehr. Schnell und immer schneller. Die magische Schallmauer von einer Stunde bröckelt von Jahr zu Jahr immer öfters. Zwischen Rad Bundesliga und den schnellsten Anderen ist nicht mehr viel Unterschied. Aber das ist die Zeit. Hobbysportler sind mittlerweile Profi-Klone.

 

 
 
 
 
 
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Ready to rumble @king_of_the_lake_attersee #kotl19 #ketterechts #memyeselanndi #cycling #bikeporn #inloveombike #fromwhereiride #lifebehindbars #pnnrd

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Der King of the Lake ist ein Klassentreffen. Erste Klasse Einzelzeitfahren und Mannschaftszeitfahren. Darunter ein paar auch Mannschaftszeitunerfahren. Was nicht abwertend zu sehen ist. Ganz im Gegenteil. Wer sich hier misst hat vollsten Respekt verdient. 48 Kilometer sind lang und werden zum Ende immer länger. Eine Sache der Einteilung.

King und Queen of the Lake.

Die üblichen Verdächtigen sind gerne vorne. Das Festzelt am Ende gespickt mit vielen König*innen. Ihnen gehört die Bühne. Der Stolz gehört allen. Und die Gewissheit, Teil einer großen Familie zu sein. Der King of the Lake wird zelebriert. Auf gesperrten Straßen. Dazu ein dickes „Like“ an die Organisatoren und die Helfer. Entlang der Strecke Hotspots. Mit Musik und Volksfest-Stimmung. Höhepunkt nicht nur wegen der 13% ist und bleibt der Buchberg. 5 km vor dem Ziel noch einmal alles geben.

Renrnadbekleidung von ketterechts
Queen of ketterechts

Heuer war das Wetter wieder die perfekte Draufgabe. Strahlender Sonneschein und starker Ostwind haben alle Teilneher*innen verwöhnt, gekitzelt und angespornt. So darf ein Event sein. So muss das Wetter sein.

Die Frage warum wir uns das antun stellt sich nicht. Viel mehr stellt sich die Frage, wie man für 2020 einen Startplatz bekommt. Es wartet nämlich die 10. Auflage der King of the Lake. Datum noch unbekannt. Und es warten viele offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Jeder hat so seine persönlche Zeche geprellt und pocht auf Wiedergutmachung. King of the Lake Schulden sind Bringschulden.

My Esel Rennrad
Zwei Männer und ein Esel

Der King ist tot. Es lebe der König.

Auf Wiedersehen. Mehr will man zum Event des Jahres nicht sagen. Darf man auch nicht. Es wäre eine majestätische Beleidigung. Das Warten und die Vorfreude werden uns ein Jahr lang begleiten. Samt Bessermachen und Andersamachen. Es lebe der König. Der König beherrscht uns. Dieser König macht uns süchtig. Unser König hat die Macht. Wir, das Volk, stehen im zu Füßen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Ötztaler Radmarathon 2019. Ein Rückblick.

Ötztaler Radmarathon 2019

Das Wetter war diesmal nicht schuld. Leider. Es war die ganze Zeit ein Traum. Bis auf die letzten Kilometer jener, die etwas länger unterwegs gewesen sind. Sie haben das Timmelsjoch von seiner dunklen Seite kennenlernen müssen. Bedrohlich, schwarz, kalt und nass. Schlau, wer vor dem Start seine Hausaufgaben gemacht und für die vorhergesagten Schauer und Gewitter vorgesorgt hatte. Mit schneller fahren oder mit Regenjacke. All diese Streber durften im Ziel noch und wieder lachen. Der Rest musste im Ziel vom Rad geholt und in Decken gehüllt werden. Der Ötztaler Radmarathon 2019 war zum Ende hin erbarmungslos wie immer. 


Der „Ötzi“ ist einfach nicht planbar. 

Die heurige Teilnahme hat mir wieder klar gemacht, dass der „Ötzi“ einfach nicht planbar ist. Egal wie schnell man ist, es gibt viele, die schneller sind. Es ist auch egal wie weit man links fährt, es gibt viele die noch weiter links fahren. Teilweise auch außerhalb der Straßenbegrenzung. Vor allem zwischen Sölden und Ötz. Ganz egal ist es auch, wie weit man rechts fährt, denn es gibt einige, die noch rechter sind. Interessant auch, dass es völlig egal ist, wie stark man Kurven schneidet. Ja richtig, es gibt einige, die noch schnittiger unterwegs sind. Dann ist es auch noch einmal egal, wie strikt man die eigene Linie fährt. Erstaunlicherweise gibt es einige, die genau die selbe Linie fahren. Deine erkämpfte Linie. 

Ich hatte heuer stark geplant, meine Zeiten aus den Vorjahren zu verbessern. Und was ist passiert. Es gab genug andere, die das gemacht haben. Meinen Plan besser zu sein, haben andere verwirklicht. Besser. Auch hatte ich geplant, viel mehr zu „lutschen“, um Kräfte zu sparen. Umsonst. Denn es gab wieder andere, die das noch schlauer umgesetzt haben. Hinter mir. Von Kematen bis Innsbruck und dann fast bis auf den Brenner.

Hart. Härter. Ötztaler Radmarathon.

Auch wollte ich in den Abfahrten viel mehr auf Sicherheit fahren und nicht unbedingt wieder die 100 km/h mehrmals überschreiten. Richtig. Es gab andere, die weitaus sicherer als ich unterwegs waren. 

14x Ötztaler Radmarathon. Jedes Mal ein erstes Mal.

Vor dem Rennen habe ich mir auch ganz stark vorgenommen nicht zu sterben. Ich wollte die Pässe hinauffliegen. Wie das die Profis machen. Im Fernsehen. Locker, lässig und mit einer bemerkenswerten Kadenz. Passiert ist, dass viele, und ich meine wirklich viele, das viel lockerer und lässiger gemacht haben als ich. Dann wollte ich natürlich auch auf meine geplanten Wattzahlen schauen und diese sogar erhöhen. 240 Watt am Kühtai, 200 am Brenner, 220 am Jaufenpass und dann all in am Timmelsjoch. Egal wie viele und wie wenige Watt ich noch treten konnte, es gab genug andere, die noch härter und schneller ihre geschmeidigen Pedalumdrehungen zur Schau stellen.

Mein Garmin zeigte teilweise 140 Watt bergauf. Zuerst dachte ich mir, ein Vector wäre wieder ausgefallen. Passiert öfters. Wäre nichts Neues gewesen. Doch es waren tatsächlich nur 140 Watt. Irgendwo war meine Kraft verloren gegangen. Bereits auf den ersten Metern von Ötz hinauf ins Kühtai war mir klar, dass ich ohne Überstunden nicht in Sölden ankommen werde. Man kann beim Ötztaler Radmarathon viel falsch machen. Als wäre jede Teilnahme ein erstes Mal. Ich habe vieles falsch gemacht

Ötztaler Radmarathon
Scharfrichter Timmelsjoch

Ötztaler Lycra ist die neue Anerkennung.

Einen Ötztaler Radmarathon gibt man deshalb aber nicht auf. Niemals. Für eine Handvoll Lycra startet man Richtung Hölle, um Stunden später im Paradies anzukommen. Man überwindet vier Pässe und fühlt sich wie eine Katze mit sieben Leben. Man stirbt (mehrmals) und steht von den Toten wieder auf. Wer ein Mal mehr aufsteht, als er stirbt kommt in Sölden an und darf sich in der Ötztal Arena das begehrte Finisher Trikot abholen. Nie mehr wieder bis zum nächsten Jahr. Der Ötztaler Radmarathon ist und bleibt eine Sucht. Hier werden Heldengeschichten geschrieben. Von jedem einzelnen. Die einen weinen vor Schmerzen, die anderen vor Freude und Berührung. Egal wer und ganz egal wie, kein Rennen kann so viel Emotion auslösen. Wenn Matthias Nothegger in weniger als 6h50 seinen Arbeitstag beendet, dann ist das Gänsehaut. Eine kaum nachvollziehbare Leistung. Wenn der letzte Teilnehmer nach mehr als 13h30 in Sölden ankommt, dann bewegt das gleich mehr. Auch das ist eine herausragende Leistung. Für die Schnellen ist Schnellfahren eine Pflicht. Für uns Hobbyathleten ist es ein Kunst. 

Ötztaler Lycra ist längst die höchste Anerkennung, die man sich erkämpfen kann. Aber auch die vielen ausgestreckten Hände am Rande der gesamten Strecke. Kinder, die dir die Hand reichen und dich einladen mit ihnen abzuklatschen. Das ist der Grund, warum wir das machen. Vorbild sein für einen kurzen Augenblick. Ihre Augen strahlen sehen und ihre Freude spüren. Meist stehen sie sogar im Sonntagsgewand. Das heißt in Tirol und Südtirol sehr viel. Zeiten werden plötzlich relativ. Dabei sein ist alles. Durchkommen und finishen die Superlative Krönung.

Mythos Ötztaler Radmarathon
Mythos Ötztaler Radmarathon

Dummheit auf zwei Rädern.

Rahmenprogramm, Organisation, Support, Absicherung, Verpflegung, der Ötztaler Radmarathon 2019 hat keine Wünsche offen gelassen. Dass viele besser, schneller und schlauer waren als ich, dafür bin ganz allein ich schuld. Ich hatte es mir anders vorgestellt und hatte es auch ganz anders geplant. Einziger Kritikpunkt geht von meiner Seite aus an uns Athleten selbst. Wir sind der Innbegriff für die Dummheit der heutigen Gesellschaft in Sachen Umwelt. Da gibt man uns die Möglichkeit, einen perfekten Tag am Rad zu verbringen und wir bedanken uns mit Müll, den wir entlang der Strecke einfach so wegwerfen. Niemand, der sich die Frage stellt, wer das denn wegräumen soll. Die Kühe? Die Touristen? Die Zeit?  

Trotz meiner eigenen Probleme auf den 228 Kilometern hatte ich genügend Zeit zum Fremdschämen. Meine Gedanken, lieber voller Gels unterm Trikot als Vollkoffer im Feld. 

Bist du zu schwer, wird’s schwer.

Was vom Ötztaler Radmarathon 2019 bleibt sind ein Zwicken im Oberschenkel – innen, über die gesamte Länge, heute noch – und die Erkenntnis, dass es schwer wird, wenn man zu schwer ist, weil es sowieso schon schwer genug ist. Die vielen Krämpfe in den Beinen und im Magen haben mir den Ötztaler-Genuss zudem noch mehr erschwert. Der letzte Krampf am Gegenanstieg zur Mautstelle Hochsölden reihe ich in die Kategorie „Mega-i-Tüpfelchen-Deluxe“ ein. 

Trotzdem habe ich Spass gehabt. Auch wenn es viele andere gab, die noch mehr Spass hatten. Es war lustig, leidend. Vor allem und eigentlich nur in den Abfahrten. Kühtai, Sterzing, St. Leonhard und Sölden habe ich so genommen wie sonst selten. Waren es 2018 PR’s auf allen Anstiegen, so bleiben 2019 PR’s in allen Abfahrten. Vielleicht schaffe ich beim Ötztaler Radmarathon 2020 beides in einem Rennen. Ich plane es einmal ein, auch wenn ein Ötztaler Radmarathon nicht planbar ist. 

ktrchts

PS: Ein Danke an alle, die mich in Sölden erkannt, angesprochen und mir viel Zuspruch gegeben hat. Ein persönliches Kompliment gibt mir mehr als tausend Likes.

Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon

Wieder Ötztaler Radmarathon

Es ist das Highlight des Jahres. Für viele. Auch für die ca. 4000 Glücklichen, die sich nächsten Sonntag um 6:45 Uhr auf den Weg machen werden, Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch zu besiegen. Im Kampf gegen die Uhr und gegen sich selbst. Und gegen das Wetter. Nirgendwo spielt dieses eine so übergeordnete und wichtige Rolle. Es wird auch nirgendwo anders so viel darüber diskutiert und gemutmaßt. Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon. Nur noch sieben Tage unzählige Apps konsultieren und ins Reich der Phantasie und Märchen hineinreichende Langzeitprognosen studieren. Um am Ende ist immer alles ganz anders.

Wieder Ötztaler Radmarathon

© Ötztal Tourismus

Der Ötztaler Radmarathon und das Ötztaler Wetter.

Es gibt Lotto-Sechser. Die sind unwahrscheinlich. Äußerst unwahrscheinlich. Aber es gibt sie. Irgenwo und irgendwann. So wie es perfektes und warmes Radwetter über die gesamte Distanz des Ötztaler Radmarathons gibt. Stabiles Hochdruckwetter. Von der Früh weg bis in die Abend- und Nachtstunden hinein. Genau wie 2015. Eine Ausnahme. Zumindest bei meinen mittlerweile 14 oder 15 Teilnahmen. Es gibt aber auch Fünfer mit Zusatzzahl. Nicht so schön wie ein Lotto-Sechser, aber immerhin. Alles statistisch gesehen von der Wahrscheinlichkeit her unmöglich.

Viel wahrscheinlicher und fast fix ist das typische Ötztaler Bergwetter in all seiner Bandbreite. Kaum vorherzusehen und Mittelpunkt vieler Leidensgeschichten. 2003 und 2013 waren mit Sicherheit epische Höhepunkte. Oder im vergangenen Jahr. Wer dabei war, weiß wovon ich schreibe. Es ist somit unvermeidlich, dass jeder über das Wetter spricht, schreibt oder einfach nur passiv mitliest. Heute, sieben Tage vor dem großen Klassentreffen, sind die vielen Internet-Foren und Facebook-Gruppen schon voller hellseherischer Prognosen. Diese reichen wieder einmal vom Weltuntergang bis hin zur Hitzewelle. Jeder Post ein Hilferuf an Petrus. Und an die Veranstalter. Aber die können in Sachen Wetter außer nichts, leider nur gar nichts tun.

Der Ötztaler Radmarathon

© Ötztal Tourismus

Das Wetter in Sölden interessiert nicht.

Egal wie das Wetter am 1. September in Sölden sein wird. Es interessiert mich persönlich wenig. Es muss nur trocken sein, wenn ich in der Früh am Start stehe und am späten Nachmittag, wenn ich ins Ziel kommen werde. Sollte es dazwischen in Sölden regnen, dann lässt mich das kalt. Viel Interessanter ist das Wetter entlang der 235 km über vier Pässe. Schnee am Kühtai? Kein Problem. Hat es auch schon gegeben. Strahlender Sonnenschein in Südtirol? Schaut nicht schlecht aus. Das kommt sehr häufig vor. So wie Wind und Kälte am Jaufenpass, oder Hitze in St. Leonhard und dann wieder Nebel und Graupelschauer am Timmelsjoch. Muss nicht sein. Kann aber passieren. Oder eben auch nicht. Das Wetter in den Ötztaler Alpen kann sich rasch ändern. Und es ändert sich auch rasch. Deshalb ist es verlorene Energie, sich jetzt schon damit zu beschäftigen.

Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon.

Nur noch eine Woche bis zum Ötztaler Radmarathon. Wären wir dieses Wochenende gefahren, dann hätten wir den Lotto-Sechser gezogen. Wären und hätten. Es lebe der Konjunktiv. Alles möglich, nichts wirklich. Wie es wirklich sein wird, das werden wir am Start in Sölden sehen. Pünktlich. Keine Sekunde davor. Endlich wieder Ötztaler Radmarathon ist der konjunktive Weg zum gemeinsamen Höhepunkt. Mit all seinen Unberechenbarkeiten. Allen voran das Wetter. Dieses beeinflusst den Rest. Wetter gut, alles gut. Und eine Ausrede weniger. Gefolgt wird das Wetter von der Zeit. Sechs, sieben, acht, neu, zehn, elf, zwölf, dreizehn oder vierzehn Stunden. Irgendwo dazwischen sollte man das Ziel erreichen. Wann genau, das weiß niemand. Nicht einmal eine Marschtabelle kann da helfen. Diese ist nämlich nichts wert, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Timmelsjoch Hochalpenstraße

© Ötztal Tourismus

Wetter, Zeit und dann noch die Fragen der Form. Habe ich genug trainiert? Zu viel oder gefühlsmäßig zu wenig? Ich habe auch heuer wieder alles genau nach Plan dem Zufall überlassen. Fühle mich müde. Wie immer. Fühle mit übergewichtig, wie immer. Fühle mich nicht gut genug. Wie immer. Aber ich werde am Sonntag, am Start stehen. Bis dahin gibt es nichts Schöneres als das Jammern. Im Vorfeld des Ötztaler Radmarathon ist der Konjunktiv der König. Das gehört dazu. Bei mir ist das schon Routine. Ein Teil der langen Vorbereitung. Egal ob es jetzt das Wetter ist, die Bürde der Zeit oder die Unsicherheit über Form und Übersetzung. Jammern kann ich über alles.

Egal was passiert: Wichtig ist nur, dass es nicht schneit. Denn bei großer Hitze ist Rennradfahren im Schnee, ganz schön anstrengend.

#ktrchts
#ötztalerradmarathon2019

Rennradreisen im Frühjahr. Dalmatien als Hotspot.

Rennradreisen im Frühjahr

Genau so hatten wir es uns vorgestellt. Im vergangenen Jahr. Die Prophezeiung wurde war. Wir wollten am Pool liegen und sind am Pool gelegen. Sommer-Rad-Urlaub in der Osterwoche. Keine 6 Stunden von Wien entfernt. Dalmatien als Hotsport. Rennradreisen im Frühjahr. Mit 99,9%iger Sonnen-Garantie. Genau wie ein paar Wochen vorher. Nur viel grüner und noch viel mehr kurz-kurz. Auch wenn die Anreise nach Zadar Schlimmeres vermuten ließ. Zwei Grad plus und Schneeregen am Sveti Rok. Das Velebit Gebirge weiß angezuckert. Die gute Laune nach nach 5 Stunden ihrer Playlist und meine 7 Minuten, Gigi D’Agostino laut grölend etwas gedämpft. 5,6 km Tunnelröhre und der Spuk war aber vorbei. Kaum war der Tunnel passiert, öffnete sich der erwartete und erhoffte Frühling. Es wurde wärmer. Kilometer für Kilometer. Angekommen im Hotel schon zarte 13°. Der Beginn einer phantastischen Rennradwoche.

Rennradreisen im Frühjahr

Die Bucht von Punta Skala.

Radinseln statt Radinsel Mallorca.

Alle guten Dinge sind drei. Also nochmals nach Zadar. Ins Hotel Falkensteiner. Dank ketterechts Zimmerkontingente, ergatterten wir genug Platz und Raum. Für die ganze Familie, für die junge Klettergruppe und natürlich für uns Velosophen. Schnell waren die Zimmer dank exklusivem „early check-in“ bezogen und das Mittagsbuffet gestürmt. Die obligate Aufwärmrunde auf die Insel Vir durfte nicht fehlen. Radinseln statt Radinsel. Das ist das Motto hier auf Dalmatien. Es muss nicht immer Mallorca sein. Auto voll, alles da. So schaut das Rennradfahrer-Glück aus. Ohne Gewichtsbeschränkung und Flugangst.

Es wurde von Tag zu Tag wärmer. Bis es sogar heiß wurde. Am Ende waren sogar die kälteempfindlicheren wie ich ohne Mütze, Stirnband und mit Sommertrikot zum Posen bereit. Schön, wenn Träume wahr werden. Die Tan-Lines-Saison war eröffnet worden. Prospektversprechen eingehalten.

Rennradreisen im Frühjahr

Sommer-Rad-Urlaub im Frühjahr.

Rennradreisen im Frühjahr. Zwischen Bora und Scirocco.

Dalmatien liegt zwischen Bora und Scirocco. Also zwischen kalt und warm. Bläst die Bora, ist das Velebit Gebirge unter einen weißen Wolkenhaube verhüllt. Durch und durch. Ein Spektakel. Die Touren von und nach Zadar, Punta Scala, dann dementsprechend schwer. Der Fallwind von Osten bläst meisten seitlich von vorne. Egal wohin man hier hin- und zurückfährt. Wer nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit Köpfchen Rad fahren kann, der hat es leichter. Für die Immer-Im-Wind-Fahrer hingegen ist diese Konstellation Weihnachten, Ostern und Geburtstag in Einem. Es gibt auch jene, die hier im Traininsglager sind und nicht im Rennradurlaub. Da muss man (ich) in der Einser-Reihe an dritter Position, gute 300 Watt kurbeln, um nicht abzureisen. Man munkelt, dass ich kilometerlang nur den Kopf geschüttelt haben soll. Bewiesen ist das nicht. Es steht Aussage gegen Aussage. Bei Scirocco dreht sich das ganze um 180° und ist nicht minder anstrengender.

Das Schöne an Zadar ist aber auch, dass es Tage ohne Wind gibt. Wir hatten einige davon. Ganz genau zwei. Dann ist es doppelt so lustig, von einer Insel zur anderen zu fahren. Zum Beispiel auf die Insel Pag. Eine der schönsten Touren. Durch karge Mondlanschaften, umringt von azurblauem Meer auf perfekt ausgebauten Straßen. Immer wieder ein Erlebnis im kleinen Örtchen Pag den verdienten Espresso zu zelebrieren.

Rennradreisen im Frühjahr

Rückfahrt von der Insel Pag.

Dalmatien ist anders. Das spürt man. Es fehlen die großen Namen, aber nicht die perfekten Spots. Pag ist schon genannt worden. Biograd, der Vrana See (Kroatiens größer Süßwassersee), Novigrad, Obrovac mit seiner Zrmanja Schlucht, das kleine Fischerdörfchen Vinjerac, Kloster Krupa oder die Krka Wasserfälle. Für gute und für weniger gute Beine locker erreichbar. Letzere mit Busunterstützung. Hin- oder retour.

Kulinarisches Kilometerfressen.

Wir sind viel gefahren und haben viel gegessen. Oder wir haben viel gegessen und sind deshalb viel gefahren. Meine Ausbeute waren 920 km in 7 Tagen. Das geht ganz schön in die Beine und ins Gewicht. Bei drei vollen Mahlzeiten täglich am Buffet. Ca. 60 m2 Schlemmerparadies mit allem von allem. Kulinarisches Kilometerfressen. Dass wir uns mit Pommes aus der Kinderecke auch noch versorgt haben, bleibt hier bitte unter uns. Der Wein, das Bier und die Zuckersäfte kostenlos zum Zapfen. Ohne Alters- und Größenbeschränkung. Da ist es schon vorgekommen, dass plötzlich von unten ein Arm samt Kinderkopf aufgetaucht ist. Klein und flink wurde man mehrmals ausgetrickst.

Rennradreisen im Frühjahr

Das malerische Vinjerac.

Wir wollten Radurlaub und haben Radurlaub bekommen. Mehr Rad oder mehr Urlaub. Wie man wollte. Dafür gab es täglich zwei Gruppen. Jeder konnte es sich aussuchen. Detail am Rande. Die schnellere Gruppe war am letzten Tag nur drei Mann groß. 185 km gegen den Wind. Der Rest ist am Pool gelegen. Wassertemperatur: Zum lange Aushalten.

Eigentlich ist Zadar bereits ab Februar rennradtauglich. Das spricht eindeutig dafür. Mit wenigen Ausnahmen. Die 0,1% Regengarantie kann zuschlagen wann sie will. Die günstige Lage hinter dem Velebit-Gebirge schützt und blockt das nasskalte Wetter von Osten ab. Deshalb ist Zadar jetzt schon zum dritten Mal im ketterechts Rennradreisen-Programm. Wir haben es nicht bereut.

Gute Erfahrungen mit Rennradreisen.

Die guten Erfahrungen mit Rennradreisen sprechen auch für die Region Zadar. Unsere ortskundigen Guides kennen die Gegend wie ihre Satteltasche. Alle Seitenstraßen inklusive. Ohne Ausnahme. Man fährt hier selten auf verkehrsreichen Wegen und ist Autofahren kaum ausgesetzt. Jene die man trifft sind vermehrt freundlich. Vermehrt. Das spricht auch dafür. Sehr sogar. Zadar und Dalmatien eignen sich zum Formaufbau und zum Relaxen. Am Pool, im Spa, in der Kraftkammer oder am Balkon im Licht des Sonnenuntergangs.

Es gäbe noch viel zu erzählen. Noch besser zu erleben. Viel besser. Hautnah. Schweißnass. Neues Jahr. Neues Glück. Mit Sicherheit wird Zadar 2020 auch im ketterechts Rennradreisen-Kalender auftauchen. Termine ab März. Die Wartelsiten sind offen.

ktrchts

Rennrad Trends 2019

Rennrad Trends 2019

Inspiriert durch die mehrere Beiträge anderer Rennrad-Blogs zum Thema Rennrad Trends 2019  im Rennradsport, habe ich mich auch ein wenig damit auseinandergesetzt, was wir 2019 haben werden wollen und haben werden müssen. Bedingt oder unbedingt. Aber auch darüber, was uns die Industrie bzw. die UCI dieses Jahr unbedingt unterjubeln will. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, diese und andere Trends mitzugehen. Oder aber auch, selbst neue Trends zu setzen. Peter Sagan sieht man in letzter Zeit mit Schnurrbart.

Ein paar Rennrad Trends 2019.

Das Thema Bremsscheiben lasse ich bewusst und resignierend aus. Bremsscheiben sind kein Trend mehr. Sie sind Realität. Mittlerweile hat jeder Hersteller seine „Disc-Model“ im Angebot. Die Profis in und aus aller Welt posieren laut Verträgen alle brav mit diesen Disc-Rädern. Das ist gut für das Image und soll den Verkauf ankurbeln. Bekanntlich ist es ja so, dass wer zahlt, auch anschaffen kann. Im Rennen schaut natürlich vieles anders aus. Hier zählt mehr die individuelle Eitelkeit. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wer, wann dann tatsächlich mit Scheibenbremsen seine Saison-Highlights bestreiten wird.

12fach Schaltung

 

8fach war meine erste Rennradschaltung. Rahmenschaltung. Ein paar viele Jahre später ist die 12fach Schaltung auch im Fahrerfeld bei den Rennrädern gesichtet worden. Die Sram Eagle ist ja mittlerweile bei den Mountainbikes Standard. Bei 1×12 ist das natürlich ein Vorteil. Beim Rennrad stellt sich trotzdem die Frage? Brauchen wir das? Ist das ausgereift? 2×12? Denken wir nur an die Kettenbreite, die damit wohl einer Millimeter-Diät unterzogen wurde. Und die Ritzel-Abstufungen? Im Endeffekt, völlig egal.

 

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Count them cogs #spyshot #sram2019 #sramroad #sram #12speed

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Aluminium Rahmen.

Marketing-Gag oder nicht. Peter Sagen ist heuer auf einem Specialized Allez Aluminium Rennrad unterwegs (gewesen). Kommt Aluminium wieder ins Spiel? Specialized möchte zumindest einiges in Bewegung setzen. Der Specialized Allez Sprint Rahmen kostet in der Version Felgenbremse knapp über € 1.000,- Es liegt an uns, das „downgrading“ zu akzeptieren.

Rennrad Trends 2019

Specialized Allez Sprint Disc

Reifenbreite.

Dank Scheibenbremse sind die herkömmlichen 23 und 25 mm breiten Reifen Relikte aus der jüngsten Rennradzeit. 28 mm eher schon Standard. 32 mm breite Exoten sind auch schon gesichtet worden. Welche Vor- und Nachteile hat ein breiterer Reifen? Merksatz: Je breiter ein Reifen, desto geringer der Rollwiderstand. Bei gleichbleibendem Schlauchdruck. Je breiter ein Reifen, desto breiter auch seine Einsatzmöglichkeiten. Rennradfahrer, Allrounder, Tourenfahrer …

Rennrad Trends 2019

Continental 4 Season 32 mm © Foto Mantel

Radsocken und Radüberschuhe.

Mein Lieblingthema. Die Höhe der Radsocken. Auch wegen der Bräunungsstreifen. Wie hoch darf eine Radsocke sein? Für uns eigentlich egal. Die UCI hingegen hat ein Machtwort gesprochen und Limits für Socken und Überschuhe festgelegt. Chris Froome muss sich um neue Socken umschauen. Vereinfacht kann man sagen: Die maximale Sockenhöhe (und jene der Überschuhe) liegt in der Mitte des Wadenbeins. Lange Beine bedeuten also auch längere Socken und Überschuhe.

Rennrad Trends 2019

UCI Richtlinien für Socken

Tubeless Reifen und Laufräder.

Immer beliebter und salonfähiger sind Tubeless-Reifen und Tubeless-ready-Laufräder. Und wie überall, scheiden sich auch hier die Geister. Ja oder nein? Vorteile und Nachteile wiegen sich auf. Der Trend sagt aber eindeutig, dass es in Richtung Tubeless geht. Die Laufradhersteller und die Reifenhersteller haben ihre Hausaufgaben gemacht. Den Rest macht der Mechaniker des Vertrauens oder man macht es selbst. Am Anfang vielleicht nicht ohne zu Kleckern. Felgenband drauf, Ventil befestigen, Dichtmilch rein (zB. Caffèlatex von Effetto Mariposa) aufpumpen und schon geht’s los. Bei einem Defekt unterwegs Reparierschaum und die Weiterfahrt ist gesichert.

Rennrad Trends 2019

Tubless ready by edco wheels

Powermeter.

Diese als Trend zu bezeichnen ist vielleicht nicht richtig. Längst sind sie kaum wegzudenken.. Ihre Ergebnisse füllen die persönlichen Profile. Aber. Das gallische Dorf gibt es auch hier. Mit der Anzahl der Anbieter, steigt auch die Möglichkeit der Auswahl. Und die Preise sinken auch. Powermeter werden leistbarer. Egal welche Lösung. Ein wattgesteuertes Training ist immer noch das effizienteste Training.

 

Renrad Trends 2019

Srm Powermeter und Campagnolo

Einteiler und Racebodies

Von den Profis zu den Hobbyradlern. Vieles geht diesen Weg. So auch der Einteiler oder Racebody. Zwei in Einem. Öffnet sich vorne wie ein Trikot und trägt sich aber ohne Träger. Selbst schon getestet und im Programm. Man fühlt sich freier. Einziger Nachteil. Problemzonen werden nicht mehr so leicht unterdrückt.

Rennrad Trends 2019

Der Einteiler – Zwei in Einem

Große Rennradbrillen.

Dieser Trend ist groß. Größer als ein Gesicht. Wie es aussieht, werden 2019 große Brillen die geschundenen Gesichter viele Rad- und HobbysportlerInnen zieren. Modetrend oder Funktionstrend? Diese Frage lässt sich offenbar nicht genau klären. Dieses Model Corsa 6 von rh+ steht der Dame aber sichtlich gut.

Rennrad Trends 2019

Große Brillen im Trend. © Foto zerorh.com

Rennrad-Formen.

Das gute alte klassische Renrnad. Es hat ausgedient. Gäbe es nicht die UCI Richtlinien, würden wir unser geliebtes Gefährt wohl kaum wiedererkennen. Dort wo es aber möglich ist, wird gebastelt und geformt. Neu geformt. Studien oder nicht. Die Entwicklung steht nicht. Und wir werden uns 2019 auch auf neue Formen gefasst machen müssen. Teils Aero bis zum Umfallen oder mit Details, die man auf Anhieb nicht versteht und die auch das traditionell gewohnte Auge stören. Bis man länger hinschaut. Über Funktion oder Nebenwirkungen informieren Arzt oder Apotheker.

Rennrad Trends 2019

Canyon Grail Cockpit © canyon.com

Custom made.

Individuell. Ein Trend der 2019 weiter verstärkt werden wird. Individuelle Schuhe gibt es ja längst schon. Lake Custom zum Beispiel. Individuelle Brillen und Helme gibt es von Ekoi. Individuelle Radbekleidung sind und bleiben ein Evergreen. Immer mehr Custom Made Rahmenhersteller breiten sich auch aus. Ein Beispiel dafür ist MyEsel. Für diese Art der Exklusivität, wird man ganz schön zur Kassa geben.

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Custom bei Lake Cycling

Rennrad Trends 2019. Wohin die Reise gehen wird, können wir nur erahnen. Die Richtung wird uns vorgegeben. Wir haben nur noch die Qual der Wahl.

ktrchts

SKS Raceblade. Die Waschmaschine hat ausgedient.

SKS Raceblade

Zwanzig Minuten. Express. So lange braucht meine Sportkleidung jedes Mal, bis sie wieder halbwegs sauber ist. Auch die Radbekleidung. Rein in die Waschmaschine und wieder raus. Sommer wie Winter. Speziell im Winter. Dann, wenn es draußen neben dreckig, nur sau-dreckig ist. Da kommt man nach Hause und kann nach dem jeweiligen Rad, gleich die ganze Wohnung mitputzen. Der Stolz, die Schlammschlacht überlebt zu haben, endet spätestens hier. Oder nachdem ein Großteil der Community die Benutzung eines Schutzbleches, von mir besser verabscheut als Kotflügel, lautstark fordert. Nicht irgendein Schutzblech, nein, ein SKS Raceblade muss es schon sein. SKS was? Ok. Genau dieses habe ich mir dann auch umgehend zugelegt. Raceblade Long für das Rennrad und Raceblade Pro XL für den Crosser.

Spritzschutz für das Rennrad und den Crosser.

Für mich eine Premiere. Ein Schutzblech am Rad. Spritzschutz. Wäscheschutz. Alles andere als stylisch. Unnötiger Balast. Aber man muss im Leben auch einmal  Neues probieren und offen sein für Veränderung. Die Waschmaschine wird es mir sicher danken. Der XL Pro war in weniger als 10 Minuten montiert. ketterechts like. Dank auch SKS Tutorial Video. Am Norco Threshold. Vorne und hinten. Einfach. Die Einstellung kinderleicht. Auch wenn ich von den acht Inbusschrauben, gleich zwei überdreht habe. So bin ich. Der kleine mitgelieferte Inbusschlüssel war vielleicht nicht unbedingt ideal dafür. Da rutscht man gerne und schnell ab und schon ist es passiert. Lieber einen Schüssel mit einem längeren Hebel verwenden.

SKS Raceblade

SKS Raceblade Montage vorne

Vorne sitzt der Flügel perfekt. Und das trotz dicker fetter Gabel. Die Vorrichtungen mit Gummigurt lassen sich gut anpressen, so dass alles gut sitzt. Die Höhenverstellbarkeit ist leicht und man kann den SKS Raceblade millimetergenau über den Reifen positionieren. Obwohl der Hersteller dafür eine Reifenbreite zwischen 25 bis 32 mm angibt, sind meine 33 mm Speedcross vorne auch kein Problem. Wer auf Nummer sicher gehen will, der klebt die Radschutz-Auflagepunkte am Rahmen (Gabel und Sitzstrebe) ab. SKS liefert dafür eine Klebefolie mit. „Eine Benutzung des Radschutzes ohne diese Klebefolien kann auf empfindlichen Flächen zu Beschädigungen führen“, so die Warnung des Herstellers.

SKS Raceblade – so schnell geht Schutz vor Dreck.

Hinten passt auch alles. Noch habe ich nich die richtige Position gefunden. Ich habe ja kaum 10 Minuten gebraucht, um alles zu montieren. Das hole ich nach. Optisch finde ich die aktuelle Einstellung ein Graus. Und ich vermute damit auch unangenehme Luftverwirbelungen (bitte jetzt laut lachen). Das Foto in vollenderter Perfektion reiche ich noch nach.

SKS Raceblade

SKS Raceblade hinten

Fazit: Alles, was über den SKS Raceblade Pro SL in Sachen „schnelle Montage“ geschrieben wird, kann ich bestätigen. Und wenn ich das sage, dann stimmt das auch. Meine IKEA Möbel, wissen was ich meine. Hier würde ich schnelle Montage niemals mit meinem eigenen Namen unterschreiben.

SKS Raceblade

Leichte und schnelle Montage dank Gummigurte

Die heutige Testfahrt auf nasser Fahrbahn zuerst und auf tief verschneiten Radwegen später war vielversprechend. Ich bin überraschenderweise von unten trocken und sauber geblieben. Kein Spritzschmutz am Hintern und an der Jacke. Kein Spritzwasser an den Beinen. Nur die Schuhe wurden etwas feucht. Aber weit weniger als sonst ohne Schutz. Kleiner Nachteil am Rande: Der angesammelte Schnee und das Eis zwischen Reifen und Raceblade wurde mit der Zeit laut. Es kam zu Reibereien. Aber wer fährt den schon im Normalbetrieb durch 20 cm hohe Schneewechten.

SKS Raceblade

Hardcore Test bestanden

Fehlt jetzt nur noch die Montage des SKS Raceblade Long am Rennrad. Das wird mit Sicherheit eine etwas kompliziertere Angelegenheit. Muss ich doch dafür die Bremsen abmontieren. Aber das ist eine andere Geschichte und ein anderer Beitrag.

ktrchts

 

SKS Raceblade

Von Drecksau zu Saubermann.

Rennrad Wintertipps – Hacks zum Überleben.

Rennrad Wintertipps

„Herr Gemmato bitte in den Behandlungsraum 5“. Es war im Februar vor einem Jahr. Drei meiner geliebten Rippen, die 9., die 10. und die 11., hatten am Röntgenbild eine unübliche Verformung. „Haben Sie Schmerzen?“ wurde ich gefragt. Eigentlich schon. Und doch nein. Bin ich doch einige Wochen davor genau damit, 3x rund um den Neusiedlersee gefahren. Ein Ausrutscher war Schuld. Angeknackst waren sie. Ich hatte mir nur eine Prellung eingeredet. Autosuggestion. Um weiterfahren zu wollen. Jetzt, wo der Winter wieder da ist, erinnere ich mich wieder daran. Ich fühle erneut mit. Meine Vorsicht ist das eindeutige Zeichen dafür, dass wir diesen ungeliebten Winter zurückhaben. Rennrad Wintertipps sind wieder gefragt. Diesmal neudeutsch als „Hacks“. Überleben erwünscht.

Rennrad Wintertipps

Draußen spielt die Musik.

Rennrad Wintertipps – das Überleben am Fahrrad.

Zum Überleben am Fahrrad. Meine Rennrad-Wintertipps. Aus den Tiefen meiner langjährigen Erfahrung und mit nicht immer ernst zu nehmender Miene:

Raus gehen. Nicht im Keller, im Wohnzimmer, in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bad. Draußen spielt die Musik. Den Winter überlebt man nicht in den vier Wänden. Drinnen ist es heiß, die Luft stickig, voller Bazillen. Zu hoch ist die Infektionsgefahr.

Schwarz Weiß Denken. Weg mit der rosaroten Brille. Weiß ist der Schnee und schwarz die Eisplatte. Wer also Schweiß Weiß denkt, der hat schon einen Vorteil. Je weißer der Schnee und je dunkler der Asphalt, desto wahrscheinlicher haben wir es hier mit einer versteckten Eisplatte zu tun. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Je kälter, desto wärmer kann’s werden. Ist nicht so kompliziert wie es geschrieben ist. Wer sich bei Hunde-Sauwetter nach draußen bewegt, der kann es später nur noch besser erwischen. Einmal -10° erleben und die -3° fühlen sich am nächsten Tag gleich viel wärmer an. Ist ziemlich einfach und logisch.

Enteiser. Die Mechanik eines Rades ist filigran. Das potenziert sich bei tiefen Temperaturen und Schnee. Sobald sich eine Eisschicht um die Kette, die Ritzeln oder das Schaltwerk bildet, wird jedes Rad schnell zum Fixi. Enteiser-Spray hilft schnell. Eine kleine Flasche davon passt in jede Trikottasche. Falls der Weg in die warme Stube noch weit und beschwerlich ist.

Radfahren im Winter. Trick or treating

Bling-Bling. 9 von 10 Autofahrer sind mit wintertauglichen Radfahrern überfordert. StvO-konforme Lichter verfehlen schnell ihre Wirkung. Also: Her mit allem, was zusätzlich leuchtet und beleuchtet. Amerikanischer X-Mas Kitsch on the road.

Thermometer. Das gute alte Thermometer an der Hauswand. Hilft enorm, sich einzuschätzen. Es zeigt die tatsächliche Temperatur an. Auf die Temperaturanzeige am Garmin ist kaum Verlass. Zu warm, zu kalt, zu ungenau, zu unsicher. Wer Kilometer braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen, ist nicht verlässlich.

Night Rides. Der Alltag ist düster. Grau in grau. Kalt. Nebelig. All dies ist die Nacht nicht. Die Nacht ist nur finster. Keine störende Wolken Kein Jammern über die versteckte Sonne. Den Bäumen sieht man den Wind nicht an. Licht drauf und ab gehts.

Lawinenpiepser: Für alle Fälle. Neben der Garmin-Unfallebenachrichtigung kann ein Lawinenpiepser Leben retten. Aber nur, wenn er auf Sendemodus geschaltet wird. Eine Lawinenschaufel scheint mir indes etwas übertrieben. Sonden auch.

Notfall Rettungsdecke: Kleines Ding mit großer Wirkung. Ich will ja nichts verschreien.

Vertrauen: Sich selbst vertrauen und auf keine Tipps hören. Wenn man draußen fahren möchte, kann man das machen. Soll man das machen. Wenn man nicht will, einfach daheim bleiben. In der stinkingen Luft.

Radwäsche. Man kommt mit gefrorenen Fingern von der Ausfahrt zurück. Schnell den Kübel holen, heißes Wasser rein, Spülmittel und die Hände darin wärmen. Danach das Rad sauber waschen. Salz und Dreck sind im Winter der Todesfeind Nummer 1. Nicht oberflächlich, nein akkurat und genau muss die Radwäsche sein. Speziell unterm Sattel, die Sattelstreben, die Speichennippel … alle Teile, die man sonst gerne vernachlässigt. Warum ich keinen Gartenschlauch nehme? Der ist eingefroren.

50 Cent. Habe ich im Winter immer dabei. Reicht zwar nicht für einen Espresso, aber 1x Hochdruckwäsche geht sich imemr aus.

Kette links. Im Winter gehe ich fremd. Ich fahre 1×11. Mit hohen Gängen. Schwere Gänge sind zwar geil, erschweren bergauf aber die Traktion. Hohe Kadenz, viel Gefühl und ein bisschen Leichtigkeit, das passt.

Viel Freude im Eis und im Schnee. Wir sehen uns dann im Frühjahr am Berg wieder. Die Liste kann jederzeit erweitert werden.

ktrchts

PS: Falls wer doch auf Tipps stehen sollte. Einfach hier Ausrutscher vermeiden.