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Der My Esel E-Gravel im Test.

My Esel E-Graval im Test

Es gibt wohl viele Kriterien, nach denen beurteilt werden kann, ob die Ergebnisse eines Biketests ehrlich zustande gekommen sind und wie effektiv dabei getestet worden ist. Eines dieser Kriterien ist der Zustand des Fahrrads selbst. Erkennt man nach dem Test die Farbe des Rades nicht mehr und wiegt es mehr als vor dem Test, dann wurde ganze (Offroad) Arbeit geleistet. Braucht man dann auch noch einen ganzen Nachmittag, um die Spuren zu beseitigen, dann kann der Test nur ein voller Erfolg gewesen sein. So gesehen darf ich mir in aller Bescheidenheit auf die Schulter klopfen. Ich habe den My Esel E-Gravel im Test ausgiebig durch den Dreck gezogen, über den Schotter und den Asphalt gejagt, habe ihn schonungslos an sein Reichweiten-Limit gebracht und ich habe den Motor aus seiner Kraftreserve gelockt. Test gelungen, Patient wohlauf und nach mehreren Tagen Schlammtherapie wieder sauber.

Der erste Eindruck zählt. Und bleibt hängen.

Das My Esel E-Gravelbike ist kaum zu übersehen. Egal, wo es auftaucht. Es bleibt nicht lange unbemerkbar. Stoisch steht es da. Die Walnuss-Optik verleiht dem Bike besondere Eleganz und Einzigartigkeit, die Shimano-Komponenten (GRX Di2) gliedern sich gekonnt in den Gesamteindruck ein und die Carbonlaufräder machen das Fahrrad mit dem Holzrahmen bereits im Stand schnittig und schnell. Auffällig ist die versteckte Präsenz von Motor und Akku. Das My Esel E-Gravelbike entpuppt sich erst beim genauen Hinschauen als E-Bike (Pedelec, wenn wir es genau nehmen). Dank Hinterradnabenantrieb und dem im Holzrahmen verbauten Akku. Ein frisiertes Bio-Bike. Besonderes Detail am My Esel E-Gravelbike ist der neue, alt bewährte Hollow-Tech Holzrahmen. Im Vergleich zu den früheren Modellen wurden hier die „Ecken“ abgerundet. Damit wirkt der Rahmen zärtlicher und weicher. Die Maserung wird perfekt akzentuiert. Befestigungsmöglichkeiten für Kotflügel, Licht und Gepäck sind auch schon serienmäßig mit dabei.

Der erste Eindruck ist gut. Er prägt sich ein und schraubt die Erwartungen nach oben. Entscheidend ist aber der Praxistest. Was können 42 NM Kraft und 250 Wh Ausdauer mit 15,8 kg Schönheit anfangen? Viel, ziemlich viel und das Ganze auch noch halbwegs lange.

Intelligent und behutsam die Unterstützung ausnutzen.

Schon beim ersten Tritt offenbart sich die Stärke des My Esel E-Gravelbikes. Quasi im Stand. Die Unterstützung ist im Bruchteil einer Sekunde dank Anfahrtshilfe sofort da und begleitet einen bis weit über die 25 km/h Schwelle hinaus. Das Ganze schon mit Stufe 1 von 3, wenn man es kann. Und will. Der My Esel E-Gravel im Test hat mich diesbezüglich wieder gelehrt, dass E-Bikes (Pedelecs) keine Motorräder sind. Man muss das System verstehen, um es zu nutzen. Hat man dieses „Grundverständnis“ intus, dann steht dem E-Bike-Spass nichts im Wege. Also nicht einfach darauf lostreten, sondern intelligent und behutsam die Unterstützung ausnutzen. Speziell bergauf. Das E-Gravel will zuerst mit Kopf gefahren werden, erst dann mit den Beinen.

42 NM sind jetzt nicht die Welt (und kein Motorrad). Sie reichen aber vollkommen aus, immer genug Unterstützung zu haben, um sich den Gegebenheiten anzupassen und ein stetiges Vorankommen zu garantieren. Stufe 1 reicht aus, um Bergpassagen mit bis zu 25 km/h+ hinauf zu cruisen. Natürlich mit entsprechender Bio-Unterstützung. Motor und Muskelkraft lassen die 15,8 kg schnell vergessen. Solange der E-Gravel rollt, rollt er. Und steht er einmal, bringt ihn zuerst die Anfahrtshilfe und dann die Unterstützung schnell ins Rollen. Das ist sein Geheimnis. Erst wenn man das E-Gravel wieder einmal heben muss, fällt das Gewicht auf.

42 NM reichen auch aus, im tiefen Boden oder bei Unebenheiten ständig Traktion zu haben (und zu finden). Ein gutes Taktgefühl vorausgesetzt. Der integrierte Drehmomentsensor weiß ganz genau, wann er mehr und wann er weniger Kraft mitsteuern darf und soll. Dieses Wissen gilt es gekonnt zu nutzen. Der My Esel E-Gravel im Test entpuppte sich als kraftvolles Spielzeug mit sanften Charakterzügen.

Schottern ohne Ende. Und dann weiter am Asphalt.

Stufe 1, 2 oder 3? Eins reicht, zwei habe ich ein paar Mal ausprobiert und drei habe ich einfach ignoriert. E-Bikes sind keine Motorräder. Außerdem läuft der Akku bei Stufe 1 lang genug, um das Ende der Unterstützung so lange wie möglich hinauszuzögern. Das längste der Gefühle waren 95 Kilometer gut dosierte und schlau verwaltete Reichweite. Immerhin mit 600 Höhenmetern bei einem Schnitt von 26 km/h. Ganz schön sportlich würde ich jetzt behaupten. Und auch so nieder- und unterschreiben. Ich würde gerne wissen, wie das Ganze mit dem optional erhältlichen 350 Wh Akku ausgegangen wäre.

Alles in allem fährt sich der My Esel E-Gravel sensationell gut. Das Rad wirkt kompakt und wendig, sportlich und komfortabel. Die von mir gefahrene Größe M hat Wind und Wetter überstanden, rasante Abfahrten überlebt und auch künstlich herbeigeführte Gefahrensituationen bravourös gemeistert. Die 45 mm Reifen sorgen immer für Halt, Stabilität und Spurtreue. Sogar ein fiktiver Elch-Test hat dem Rad nicht geschadet. Mir auch nicht. Und das, obwohl Vorder- und Hinterreifen mit reichlich Druck rolltauglich gemacht worden sind. Mit Hilfe der Traktion lässt sich das E-Gravel vom My Esel präzise steuern. Ein einfacher physikalischer Trick.

Und am Ende die Gretchenfrage.

Wer braucht denn eigentlich ein My Esel E-Gravel? Niemand. Vor dem Test wäre das meine voreilige und unüberlegte, teils egozentrische Antwort gewesen. Nachdem ich aber den My Esel E-Gravel testen, fahren und kennenlernen durfte, muss ich mir eingestehen, dass diese Frage weit komplexer ist. Dabei geht es wohl nicht um das Brauchen oder nicht. Wohl eher um das Wollen. Wer will denn eigentlich einen My Esel E-Gravel? Ich würde ihn wollen. Zum Beispiel als Alltagsfahrrad. Die Blicke, die das Rad auf sich zieht, sind Balsam für das Seelenego. Oder als spezielles Trainingsfahrrad. Kraftausdauer lässt sich damit sehr gut und effizient trainieren. Mit oder ohne Unterstützung. Und die Fahrt zum Bäcker wäre keine gewöhnliche Fahrt, sondern mehr ein Triumphzug. Eines ist sicher. Im Keller oder in der Garage würde der My Esel E-Gravel bei mir nicht verstauben. Es macht Spass und lässt den sportlichen Charakter nicht vermissen.

Gewünscht hätte ich mir unendliche Power für längere Ausfahrten (100k +). Weil man sich schnell an die Unterstützung gewöhnt und den Kopf lieber für andere Gedanken freihätte. So fährt ein Verbrauchsrechner ständig mit. Auch eine Bedienung des übersichtlichen und perfekt integrierten Displays vom Lenker aus, würde auf meiner Wunschliste stehen. Theoretisch sollte das die Di2 zulassen. Wenn dann obendrauf auch noch die Daten für Strava (zumindest Geschwindigkeit, Dauer und Entfernung) mit aufgezeichnet und gespeichert würden, wäre alles perfekt. Fast hätte ich es vergessen: Die Leistung hätte ich noch gerne gemessen gehabt.

Einen weiteren Aspekt möchte ich an dieser Stelle noch einbringen. Und zwar jenen der Leistungsnivellierung. Der E-Gravel gleicht aus, was manchmal an Kondition, Kraft und Motivation fehlt. So lässt sich eine Ausfahrt zu Zweit harmonischer gestalten. Aber das wäre jetzt ein ganz anderes (romantisches) Thema. Ein Thema, mit dem man sich auch die Finger verbrennen kann. Oder wie seht ihr das?

Cristian
#ktrchts

My Esel E-Gravel Facts:

Gefahren wurde das My Esel E-Gravel Performance Modell. UVP € 6.650,- inkl. Ust. Aufpreis für Maßfertigung € 800,-.

MotorUPEA

Der UPEA Antrieb ist eine Entwicklung der My Esel GmbH. Der leichte und dynamische Nabenantrieb bietet ordentlich Kraft und eignet sich perfekt für hügeliges Gebiete. Das ganze geräuschlos und unsichtbar im Fahrrad integriert.

– Viel Power dank des dynamischen Nabenmotors mit 250 W I 42 Nm
– 100 % Freilauf für optimale Nutzung ohne Antrieb
– Sanfte und kontrollierte Steuerung durch Drehmomentsensor
– Reduziertes und übersichtliches Display
– Schiebehilfe mit 5 km/h
– Geräuschärmste Antrieb am Markt
– USB Ladebuchse für Smartphones
AkkuHochwertiger 250 Wh Akku (optional 350 WH) I Serviceöffnung und Ladebuchse am Rahmen
Reichweite80 km
* Bei den Reichweitenangaben handelt es sich um durchschnittliche Erfahrungswerte von My Ese. Aufgrund von Topografie, Unterstützungsstufe und Eigenleistung sind aber auch deutlich höhere oder geringere Reichweite im Vergleich zur Angabe möglich.
Ladezeit100 % in 3 Stunden I 60 % ca. 1 Stunde
RahmenMy Esel HollowTech Rahmen aus Walnuss
hohe Steifigkeit, robust und alltagstauglich, dämpft Vibrationen perfekt, bietet hohe Laufruhe, Befestigung für Flaschenhalter, Ständer, Kotflügel. Licht und Gepäck
TypologieGravel
GabelMy Esel Carbongabel mit Aluschaft
SattelSattel Selle SLR BOOST SF
SattelstützePRO Discover Seatpost Carb 27,2/20
BremseShimano BR-RX810
SchaltungShimano GRX Di2 1 x 11
KurbelMy Esel Kurbel mit Drehmomenttretlager
LaufradsatzPancho Wheels Carbon-Hochflanschfelge
BereifungSchwalbe G-ONE Allround 45×622
Gewicht15,8 kg

Arlberg Giro 2023

Arlberg Giro 2023

Eigentlich. Sätze, die mit eigentlich beginnen, verheißen normal nichts Gutes. Oder sie deuten darauf hin, dass etwas nachgetrauert wird. In diesem Fall den WPCC (World Press Cycling Championship), die im Zuge des Arlberg Giro 2023 hätten stattfinden sollen, und dann leider abgesagt worden sind. Das zu geringe Interesse (nur etwas mehr als 30 Anmeldungen) haben den Veranstalter dazu bewogen, das Ganze abzublasen. Also kein Zeitfahren und kein Sprintrennen. Geblieben ist aber die Teilnahme am Arlberg Giro und Roundabout Vorarlberg in Eigenregie. Zimmer und Zeit in St. Anton am Arlberg waren ja gebucht. Wäre schade gewesen, nur herumzusitzen. Und ein bisschen Einfahren hat noch niemanden geschadet. Auch wenn es 228 Kilometer und 2.900 Höhenmeter waren.

St. Anton ist um 5 Uhr ein finsteres Loch.

Eigentlich (da haben wir es wieder) hätte das Rennen um 6 Uhr in der Früh starten sollen. Aufgrund behördlicher Vorgaben, schickte man uns aber still und heimlich bereits um 5 Uhr morgens los. Der gesperrte Arlbergtunnel und das damit verbundene höhere Verkehrsaufkommen auf der Arlberg Passstraße samt Sperre für Fahrradfahrer bergauf, hat das Land Vorarlberg veranlasst, diese uns sonst keine Startzeit zu genehmigen. Dieser Umstand hat das Rennen von Anfang an spannend gemacht. Mein Hotel war darüber zum Beispiel gar nicht informiert und fiel von allen Wolken, als ich für Sonntag 4 Uhr ein Frühstück bestellen wollte.

Dann kam natürlich noch das Thema Dunkelheit. St. Anton am Arlberg ist Ende Juli zu dieser Zeit noch ein finsteres Loch. Bei bedecktem Himmel und Sauwetter ein stockfinsteres. Regen war ja angesagt. Laut Wetterbericht des Tourismusverbandes für Sonntag in Form von ein paar Regentropfen. Einige Wetter-Apps waren hingegen etwas pessimistischer. Die meisten tappten aber im Dunkeln. Könnte, sollte, eventuell, vielleicht … Im Endeffekt war es vom Start weg bis ins Ziel nass. 150 Kilometer Wasser von unten und immer wieder stark von oben. Was die Abfahrten zu Tänzen auf rohen Eiern mutieren hat lassen. Bengalische Feuer hinauf auf den Arlbergpass und mit aufgedrehten Xenon-Lichtern geparkte Autos am Pass selber, haben das Morgengrauen etwas erhellt. Spektakuläre Bilder und Eindrücke für die einen, Hosenscheißer-Feeling für die anderen. Dass einige auf den ersten 7 Kilometern den viel schnelleren Weg zurück nach St. Anton gesucht und gefunden haben, kann ich verstehen. Überlegt habe ich es mir einige Male.

Soviel ich weiß, ist alles gut gegangen. Glück gehabt. Trotzdem frage ich mich, was sich eine Behörde dabei gedacht hat. Selbstverantwortung hin oder her. Am Ende entscheidet jeder der TeilnehmerInnen für sich. Ich hätte gleich ein Night-Race daraus gemacht. Mit Licht-Pflicht für alle.

Die Strecke und ihre Verkehrsordnung.

In Österreich gilt bei jedem Radmarathon die Straßenverkehrsordnung (StVO). Im FahrerInnen-Briefing am Samstag konnte nicht oft genug darauf hingewiesen werden. Die gesamten 150 Kilometer sind nämlich nicht für den Verkehr gesperrt. „Es ist überall und jederzeit mit Gegenverkehr zu rechnen“. Auflagen, Vorschriften, Regeln … und wenn sich die TeilnehmerInnen nicht daran halten, gibt es keine solchen Rennen mehr. Und was macht die Meute (das Feld)? Beim ersten Kreisverkehr, ca. 1 Kilometer nach dem Start, teilt es sich in zwei Teile. Die einen fahren vorschriftsmäßig rechts und andere links davon durch. Finde den Fehler. Die gesamte Strecke ist aber sonst bestens abgesichert und beschildert. Kaum Verkehr, was auch an die frühe Startzeit und auf das Sauwetter zurückzuführen ist. Vielleicht haben die Behörden außer beim Wetter doch mitgedacht.

Der Arlbergpass fordert gleich zu Beginn von 0 auf 15 % alle, die Abfahrt durch das Klostertal, lässt die Durchschnittsgeschwindigkeit schnell wieder zweistellig werden und die Anfahrt zur Silvretta Hochalpenstraße durch das Montafon trennt den Ehrgeiz vom Gemüt. Alle, die hier in einer schnellen Gruppe mitfahren können, sparen Kraft. Wer hier in einer schnellen Gruppe unbedingt mitfahren will, lässt Kraft liegen. Und wer sich selbst gut kennt, fährt sein Tempo. Mit einer Gruppe oder auch allein. Der Berg ruft nämlich. Und ist dann auch da. 15 Kilometer und knapp 1.000 Höhenmeter von Partenen hinauf auf die Bielerhöhe. Beim Arlberg Giro werden hier die Queen und der King of Mountain gekürt (eigene Zeitnehmung auf einer Länge von 13 Kilometern).

Silvretta Hochalpenstraße

Ende gut, alles Radweg.

Die Silvretta Hochalpenstraße ist schon etwas Besonderes. Das Panorama, sofern die Sicht frei ist, ein Traum. Viele Kehren hoch, zweimal Stausee, der 3.312 Meter hohe Piz Buin, weitere noch spärlich vergletscherte Nachbarn und eine rasante Abfahrt durch das Panznauntal. Das Finale des Arlberg Giro ist etwas für Laktatresistente. Immer vorausgesetzt, Mann und Frau trauen sich. Denn da gibt es schon ein paar knifflige Passagen, die auf nasser Fahrbahn und im Regen Grenzen aufzeigen könnten. Scharf rechts, links durch Galtür, die Kreisverkehre in Ischl, die Tunnelumfahrungen vor Kappl und die scharfe Rechtskurve unter der Trisannabrücke. Nur um einige zu nennen. Der Rest ist Augen zu und Unterlenker. Bis Pians. Dann geht es die letzten 20 Kilometer wieder bergauf.

Dank Autobahn (Schnellstraße) ist dieser Abschnitt weiterhin sehr verkehrsarm und man kann die letzten verbliebenen Kräfte dosieren. Bis Schnann. Wo die Strecke des Arlberg Giro seit heuer auf den Stanzertal-Radweg ausweicht. An und für sich eine geniale Idee, die letzten 10 Kilometer chillig das Ziel anzuvisieren. Ob man jetzt ein „Rennen“ auf einen Radweg verlagern soll, dürfen andere entscheiden. Zumal der Stanzertal-Radweg etliche 90° Kurven hat und auch Brücken. Jeder weiß, was es heißt, eine nasse Holzbrücke zu befahren. Wenn nicht, einfach Stefan Kirchmair fragen. Der amtierende UCI-Amateur-Weltmeister und spätere Zweite der Gesamtwertung rutschte auf einer aus und lag am Boden. Eigenverantwortung und Rennen sind oft schwer zu koordinieren.

Auf Wiederradeln.

Es war ein geniales Wochenende. Trotz fehlender WPCC. Vielleicht aber genau deshalb. Einmal rund um Vorarlberg, dann eine Ausfahrt mit dem Team Vorarlberg und ein Arlberg Giro, der seine Reize hat. Für das Wetter kann niemand etwas dafür. Auch wenn der Regen in St. Anton am Arlberg fast schon zum Inventar gehört.

Die Region bemüht sich sichtlich darum, auch RennradfahrerInnen anzulocken. Die direkte Anbindung mit dem Zug, spricht dafür. Vielleicht fehlt ein wenig die Vielfalt. Man hat die Wahl zwischen Arlbergpass rauf oder Stanzertal raus, bevor sich wunderbare Routenmöglichkeiten in Tirol und Vorarlberg eröffnen. Vom Preisniveau gliedert sich St. Anton am Arlberg auf eine Stufe mit Sölden ein. Nicht die Startgebühr. Sondern beim Essen und Wohnen. Kein Wunder, dass Spar und Billa überfüllt sind. Eine Margherita für € 15,- kann und will sich nicht jeder leisten. Mit der Zeit findet man aber auch Preiswerteres. Vorausgesetzt, man schraubt die eigenen Ansprüche etwas herunter.

Zu erwähnen ist, dass das Wochenende rund um den Arlberg Giro am Samstag ein spannendes Kriterium für UCI-FahrerInnen mitten im Ortskern bietet. Und auch das Finisher-Geschenk lässt sich sehen. Heuer war es eine Regenjacke von AGU. Jacke, die die meisten gleich im Renneinsatz hatten. Der nächste Arlberg Giro findet am 4. August 2024 statt.

Arlberg Giro:

  • 150 Kilometer
  • 2.500 Höhenmeter
  • 4 Verpflegungsstationen (Gortipohl km 60, Bielerhöhe km 82, Pians km 124, Ziel km 150)
  • maximale StarterInnen: 1.5000
  • Start: normal 6 Uhr
  • Highlights: Arlbergpass, Abfahrt Stuben am Arlberg, Klostertal, Montafon, Bielerhöhe (Silvretta Hochalpenstrasse), Paznauntal
  • Pastaparty: Ja, mit Gutschein
  • Expo: Ja, mit verschiedenen Ausstellern, Bike-Service und Live-Musik

#ktrchts #machurlaubfahrrenrnad

My Esel Rennrad zu verkaufen

Rennrad zu verkaufen

Wie heißt es so schön: Never change a winning … (Mehrfachnennungen möglich). Das gilt auch für Rennräder. Warum also ein Rennrad hergeben, wenn es eigentlich perfekt passt und noch viele tausende Kilometer gemeinsamen Spass und gemeinsame Freude vor sich hat? Weil eben ein neuer Rennesel hermuss und der Radstall für zwei Eseln zu klein ist. Deshalb verkünde ich hier ganz offizielle: My Esel Rennrad zu verkaufen. Kurz und schmerzlos.

Der Rennesel aus dem Hause My Esel ist ein Rennrad für Auserwählte. Mit Sicherheit ein Rennrad, welches die Blicke auf sich zieht. Egal wo und egal mit wem. Als Fahrer der ersten Stunden kann ich ein Lied davon singen. Egal ob jetzt beim Ötztaler Radmarathon, beim Rennradurlaub in Italien, bei den vielen Bikepacking-Abenteuer oder beim King of the Lake am Attersee. Mit meinem My Esel Rennrad war ich nie allein und gerne im Mittelpunkt. Die Geschichten mit den vielen Fragen rund um den so gefährlichen Holzwurm oder allen anderen Vorurteilen habe ich mir angehört und gewissenhaft beantwortet.

Ein Rennrad für Auserwählte.

Man muss Besonderes wollen, um so ein besonderes Rennrad zu fahren. Man muss bereit sein, Widerstand zu erfahren und zu erleben. Aber man darf sich auch glücklich schätzen, Teil einer Idee und Philosophie zu sein. Während alle von Nachhaltigkeit reden, wird bei My Esel Nachhaltigkeit gelebt. Das Rennrad wird ausschließlich in Österreich mit regionaler Handwerkskunst gefertigt. Mit österreichischem Holz und Anbauteilen, Made in Austria.

Ein Verkauf mit Wehmut.

Dieses Rennrad zu verkaufen, ist keine leichte Entscheidung. Die Gewissheit aber, dass jemand anderer damit eine große Freude haben wird, macht das Ganze etwas leichter. Wer auch immer diesen Rennesel haben will. Und ich freue mich, wenn alles so läuft, wie geplant, auf Nachwuchs und das neue Modell.

Wer also Interesse hat, kann sich gerne melden. Der Rennesel ist serviciert und wurde von mir liebevoll gepflegt und behutsam behandelt. Zwei volle Jahre Garantie auf den Rahmen gibt es von Herstellerseite immer noch. Sämtliche Verschleißteile wurden schon getauscht und erneuert. Von den Bremsscheiben, den Bremsbelägen, die Kette … Auch die hydraulische Bremsanlage wurde mehrmals geprüft.

Urlaub machen und Rennrad fahren

My Esel Rennrad im Faktencheck.

Wer sich für meinen Rennesel entscheidet, bekommt einiges:

Rahmen: HollowTech Kernesche

Rahmenhöhe: maßgefertigt – passt ab Gr. 178 cm + (Vorbaulänge, Vorbauhöhe und Sattelhöhe adaptierbar)

Gruppe: Shimano Di2 Ultegra 11fach, mit hydraulischen Scheibenbremsen (160 mm vorne, 140 mm hinten)

Kurbel: Dura Ace Powermeter 172,5, 52/36 Zähne

Sattelstütze: Carbon 3T 272 mm

Vorbau: Carbon 3T

Lenker: Carbon 3T 420 mm

Kassette: 11/32 (mittellanger Käfig bis 34 Zähne)

Reifen: Vittoria Rubino Pro 25 mm

Lenkerband: Guee Dual (neu)

Link zur Verkaufsanzeige willhaben.at

Freue mich auf Anfragen. Versand möglich. Kann man sich ja noch ausschnapsen.

Cristian
#ktrchts

Meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz. My Esel.

Meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz.

Jetzt ist es endlich im Stall. Mein neues Dienstfahrzeug. Dieses Rennrad bietet die meisten Vorurteile.  Ein paar Wochen wird der Rennesel schon geritten und schon gibt es meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz. Es war Liebe auf den ersten Tritt. Aus dem anfänglichen Flirt ist eine enge Beziehung gewachsen. Dank Bikefitting und Maßfertigung ist My Esel jetzt auch mein Rennesel. Damit dreht sich plötzlich die Welt nicht mehr um die eigene Achse, sondern um mich. Dieser Mittelpunkt steht mir gut und ich genieße ihn in vollen Zügen.

Räder aus Holz Made in Austria

Der Rahmen ist aus speziellen Holzplatten. Kerneschen-Leichtholz. CNC gefräst, verleimt, verzahnt und wetterfest versiegelt. Alles „Made in Austria“. Sämtliche Anbauteile aus Aluminium und Carbon. Dazu kommen nur feine Teile von 3T, Shimano, Prologo und Pancho Wheels. Alles perfekt abgestimmt. Ein ästhetisches Kunstwerk. Auch, wenn Geschmäcker verschieden sind. Das Rad polarisiert. Es teilt in zwei. Wie schon erwähnt. Mein Rennesel bietet die meisten Vorurteile. Mehr als alle anderen Rennräder aus Carbon oder Aluminium.

Holz kann mehr als man glaubt.

Es wäre nicht wertschätzend, wenn man meinen Rennesel nur auf die Schönheit (oder eben das Gegenteil) reduzieren würde. Die My Esel Fahrräder aus Holz haben mehr zu bieten, als man zu glauben vermag. Erfahren kann man es erst, wenn man eines davon gefahren ist. Besonders schätze ich die Laufruhe. Das Dahingleiten ohne spürbarer Vibrationen. Wenn die Schaltung perfekt eingestellt ist, dann ist nur das laute Surren der Laufräder zu hören. Kleine Unebenheiten werden gekonnt verschluckt. Holz hat dafür genug Eigendämpfung. Den Rest erledigen die Flex der Sattelstütze (3T Carbon Zero 25 Team) und die Laufräder aus Carbon (Rush 45 Disc).

Der Rennesel fühlt sich im Fahrbetrieb sehr kompakt an und man hat stets die Kontrolle über das Fahrrad. Solange man beide Hände am Lenker hat. Der Seitenwind ist eine kleine Schwachstelle. Die hohen Laufräder tragen nicht unwesentlich dazu bei. Ein Problem, das jeder mit Drang zum Posing kennt. Eine etwas schmälere Version der Rush sind deshalb im Mindset.

Meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz sind überraschend. Ein spürbarer Vorteil der Holzbauweise ist die Spurtreue in den Kurven. Vollgas hinunter, Kurve anvisieren, bremsen, Scheitelpunkt treffen, einlenken, steuern, Bremse loslassen und aus der heraus Kurve beschleunigen. Dabei verzieht das Rennrad keine Miene und schenkt auch keinen Millimeter her. Die Kurvenstabilität ist so weit ich das beurteilen kann und darf einfach sensationell. Wer mich kennt, weiß um meine Fahrweise bergab. Die hohe Verwindungssteifigkeit im Tretlager ermöglicht zudem eine gute Kraftübertragung. 

Ist Holz besser als Carbon oder Aluminium?

Was ist schon besser? Nur das Rad mit den meisten Vorurteilen kann die Antwort geben. Holz ist anders. Weil Holz ein ganz anderes Eigenleben hat. Die Schöpfer von My Esel bezeichnen Holz als spannendes Material. Wenn seit jeher Boote, Autos, Dächer und sogar Flugzeuge mit Holz gebaut werden, warum nicht ein Fahrrad. Holz kann mehr als man glaubt.

Mittlerweile sind der Rennesel und ich gut zusammengewachsen. War er anfangs zeitweise noch störrisch, so kommt jetzt die Feinjustierung zum Tragen. Da und dort sind schon ein paar für mich erfreuliche PRs gefallen. Nicht dass diese zu 100 % dem Esel zuzuordnen sind. Auch der erste 200er ist schon Geschichte. Sowie die ersten 2800 Höhenmeter in einer Ausfahrt. Meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz lassen sich noch weiter vertiefen.

Vorurteilen heißt nicht wissen.

Egal wo ich mit dem Esel auftauche. Es sind immer dieselben Fragen, die mir gestellt werden. Vom Gewicht zum Borkenkäfer und dem Holzwurm bis hin zur Haltbarkeit des Materials Holz. Zur Haltbarkeit kann ich schon ein sehr gutes Urteil abliefern. Der Holzrahmen hält verdammt viel aus. Meine Schulter, mein schönes Langarmtrikot, mein Helm, meine Brille und mein linkes Handgelenk hingegen viel weniger. Ein kapitaler selbstverschuldeter Highsider hat mich zu Fall gebracht. Am Boden liegend habe ich für den Esel bereits gebetet und ihn zu Grabe getragen. Umsonst. Er hat dieses für Augen und Ohren schmerzhaftes Erlebnis ohne Kratzer überlebt. So bin ich. Ich teste Produkte bis weit über ihre und meine Schmerzgrenze.

Vorteile beim Fahrradrahmenbau

Was Borkenkäfer und Holzwurm angeht, so ist die Antwort eine ganz einfache. Beide Störenfriede haben Hausverbot. Alle Räder von My Esel sind wetterfest beschichtet (lackiert). Wetterklimatische äußere Einflüsse dürften also keine Probleme verursachen. Nach der ersten „badass“ Ausfahrt werde ich mehr wissen. Meine Erfahrungen mit dem Rennrad aus Holz werden auch mit Nässe zu tun haben.

Bleibt nur noch das Gewicht. Laut Hersteller sind es 8,5 kg. Das ist optimistisch. Selber habe ich mein Dienstfahrzeug noch nicht gewogen. Mache ich vielleicht demnächst. Lieber optimiere ich mein persönliches Gewicht. Sieben Wochen Lockdown und die Kochkünste laKetterechts‘ haben mein Intervallfasten etwas durcheinandergebracht.

Selbst einmal erfahren. Dann urteilen.

Das Rad mit den meisten Vorurteilen hat seine Vorteile. Ich kenne sie. „Self opinion approved“. Mein Rennesel ist trotzdem schwer zu kategorisieren. Er passt irgendwo zwischen Enduro, Granfondo, Sonntagsrennrad, Liebhaberobjekt, Komfortgaul, Ökofreak, Revoluzzer und Aus-der-Reihe-tanzen hinein. Es passt zu mir. Es ist stimmig und ausgefallen. Da und dort gibt es sicher noch ein paar Punkte, Technik und Design weiter zu optimieren. Das wird sicher noch kommen. Bis dahin genieße ich meinen ganz persönlichen Rennesel. Mehr Fotos in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten auf Facebook und Instagram.

My Esel - self approved opinion
Das Rad mit den meisten Vorurteilen

Daten und Spezifikationen

Rahmen Leichtholz
Rahmenfarbe Kernesche
Gabel 3T Fundi Team Stealth, HEADSET COMPATIBILITY: -UPPER: IS42/28.6 -LOWER: IS47/33, fit 12mm thru axle
Komponentenfarben schwarz
Sattel Prologo Nago Evo Pas
Sattelstütze 3T ZERO25 TEAM 27.2
Sattelklemme Shimano Seatpostclamp Perf. PRO schwarz
Lenker Shimano Seatpostclamp Perf. PRO schwarz
Vorbau ARX LTD STEALTH Carbon 100 +/-6
Headset FSA HS Nr 23/CC
Laufräder Panchowheels Vorderrad Rush 45, Carbon, Clincher / Pancho Nabe Alu 100/12
Panchowheels Hinterrad Rush 45, Carbon, Clincher / Pancho Nabe Alu, Shimano 135/5
Schaltwerk Shimano REAR DERAILLEUR, RD-R8050, ULTEGRA Di2, SS 11-SPEED, GS SHADOW DESIGN, DIRECT ATTACHMENT, BULK
Umwerfer vorne Shimano FRONT DERAILLEUR, FD-R8050, ULTEGRA Di2, BRAZED-ON TYPE, FOR REAR 11-SPEED, BULK
Kurbel Shimano FRONT CHAINWHEEL, FC-R9100, DURA ACE, Powermeter, FOR REAR 11-SPEED, HOLLOWTECH 2,172.5MM 52-36T, W/O BB PARTS, BULK
Kasette Shimano CASSETTE SPROCKET, CS-R8000, ULTEGRA, 11-SPD, 11-12-13-14-15-17-19-21-24-27-30T, BULK
Kette Shimano BICYCLE CHAIN, CN-HG701-11, FOR 11-SPEED(ROAD/MTB/E-BIKE COMPATIBLE), 118 LINKS, W/O END PIN, W/AMPOULE TYPE CONNECT PIN X1, BULK
Schalt- und Bremshebel vorne Shimano DISC BRAKE ASSEMBLED SET/J-kit DIRECT, ULTEGRA, ST-R8070(L), BR-R8070(F), FOR 160MM ROTOR, RESIN PAD(W/FIN), 1000MM HOSE(SM-BH90 BLACK), BULK
Schalt- und Bremshebel hinten Shimano DISC BRAKE ASSEMBLED SET/J-kit DIRECT, ULTEGRA, ST-R8070(R), BR-R8070(R), W/O ADAPTER, FOR 30MM MNT, RESIN PAD(W/FIN), 1700MM HOSE(SM-BH90 BLACK), BULK
Scheibenbremse vorne Shimano Rotor CL 160mm Ice-Tec
Scheibenbremse hinten Shimano Rotor CL 140mm Ice-Tec
Schlauch Schwalbe Sv 15 28″ 60mm
Reifen TI. Schwalbe PRO ONE Evo, V-Guard, Folding
Gewicht: fragt man bei einer Dame nicht

#ktrchts

PS: Für alle, die den Rennesel live erleben wollen: Einfach melden. Im Raum Wien lässt sich ein Treffen leicht organisieren.

Rennräder nach Maß. Ich und mein Rennesel.

Rennräder nach Maß

Was maßgefertigt ist, muss auch maßgefertigt werden. Logisch. Gefragt waren also Maße. Meine Maße. Denn ich komme heuer in den Genuss eines maßgefertigten Rennrades von MyEsel. So gesehen, war ein ordentliches Bikefitting der erste unabdingbare Schritt für das auf meinen Leib zugeschnittene Rennrad. Bei MyEsel ist das Bikefitting beim Kauf eines Rennrades sogar im Preis inkludiert. Also ging es ab nach Traun, wo diese ganz speziellen Rennräder nach Maß zusammengebaut werden und wo Haus und Hof Bikefitter Mario Weber dafür sorgt, dass Arme, Beine und Rumpf dabei auf keinen Fall zu kurz kommen. Oder zu lang gestreckt werden müssen.

Indiviudelle Fahrradrahmen aus Holz.

Es war im vergangenen Herbst die große Liebe auf dem ersten Tritt. Mich hat die Ästhetik des Rennesels auf Anhieb in seinen Bann gezogen. Auch die Fahreigenschaften haben es mir angetan. Das eine hat dann das andere einfach ergeben. Holz (Esche) aus Vorarlberg, eine Tischlerei aus Timelkam, Mechanik aus Japan (Shimano Ultegra Di2 Disc ), weitere Bauteile aus Italien (Gabel und Sattelstütze von 3T) sowie Österreich (Laufräder von Pancho Wheels) und natürlich die geniale Idee aus Traun: Fertig ist ein maßgefertigtes Rennrad. Aus Holz. Ja. Genau aus Holz.

Das Bikefitting ist das Maß aller Dinge.

MyEsel Rennräder wollen passen, müssen passen und werden passen. Dafür sorgt das Bikefitting. Bikefitting Weber in Traun arbeitet mit den von Shimano entwickelten bikefitting.com Tools und umfasst dabei eine Reihe von Dienstleistungen wie der eigene Quick oder Complete Fit, die Anpassung der Cleats, die Sattelauswahl, die Trittanalyse und natürlich die Radanpassung bei einem bestehenden Rad oder die Festlegung der Rahmenmaße vor einem Radkauf. Geduldig und neugierig habe ich sämtliche Dienstleitungen über mich ergehen lassen. Rennräder nach Maß brauchen eben das richtige Maß und keine Daumen mal Pi Hypothesen.

Maßgefertigte Rennräder

Complete Fit – der Ganzkörpercheck.

Passt beim Fahrer etwas nicht, kann dies der maßgefertigte Fahrradrahmen schwer wettmachen. Der Complete Fit, also der Ganzkörpercheck, dient dazu, nicht nur Maß zu nehmen, sondern auch etwaige Fehlstellungen oder Defizite in der Muskulatur festzustellen. Vom klassischen Ausmessen der Körpergröße, der Schrittlänge, der Armlänge links und rechts, der Schulterbreite sowie der Rumpflänge bis hin zu Anlayse der Dehn- und Gelenkfähigkeit einiger wichtiger Körperteile. Wie beispielsweise die Hüfte oder der „Glutaeus Maximus“ (Gesäßmuskel). Bei mir persönlich wurden hier schnell einige wenige, aber nicht unwesentliche Versäumnisse festgestellt. Nachjustieren soll ich mich mit entsprechenden Übungen, die mir Mario Weber vor Ort auch gleich erklärt hat und mittels Übungsanleitung auch schwer ans Herz gelegt hat.

Rennradschuhe Cleat Anpassung

Für die Cleat Anpassung habe ich gleich meine neuen Suplest Rennradschuhe und die neuen Garmin Vector Pedalplatten mitgenommen. Besser gleich vom Profi richtig eingestellt, als selbst wieder elend lange zu tüfteln. Und siehe da, ich habe etwas dazugelernt. Nicht mehr nur der innere, sondern auch der äußere Fußballen wurde für die Platzierung der Cleats herangezogen und die Pedalachse genau zwischen diese beiden Richtwerten justiert. Jetzt stehen die Füße schön und elegant in Fahrtrichtung.  Hüft-, Knie- und Fußgelenkt sollten beim Treten in einer Achse liegen. Sollten. Denn mein linkes Knie macht sich hin und wieder gerne nach außen hin stelbständig. Das hat die Trittanalyse ergeben. Zu Hause am Smarttrainer habe ich das dann mit der neuen Einstellung auch gleich bewusst bemerkt. Wie? Wenn ich mich gehen lasse und nicht genau aufpasse, dann touchiert das hintere Schuhende an der Kettenstrebe.

Sattelauswahl

Beim Sattel bin ich nicht so heikel und muss mich auch nicht auf ein- und denselben Sattel fixieren. Mein Allerwertester passt sich gut an. Und Sitzbeschwerden hatte ich nie. Kleine Furunkel oder Reibungen bei starker Nässe ausgeschlossen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass ich auf allen meiner Rädern unterschiedliche Sättel verwenden kann. Meistens sind es die Seriensättel. Carbonplagiate aus China kommen mir nicht mehr aufs Rad. Beim Rennesel werde ich mit dem Ergon SRX 30 EVO black starten. Laut Bikefitting passt er mir wie angesessen. Wir werden sehen. Ich denke, ich bin diesbezüglich einfach ein Naturtalent.

Trittanalyse

Herzstück des Bikefittings vom Shimano ist die Pedalierungsanalyse. Für diese wurde ich an den Händen, an Schulterknochen, am Hüftgelenk und am Fußgelenk markiert. Mittels Videoaufnahme und computergesteuerte Verbindung dieser Punkte, konnten die wichtigen Winkeleinstellungen gemessen und abgebildet werden. Inklusive Nachjustierung für den Fall, dass der eine oder andere Winkel zu spitz oder zu breit sein sollte.

Die Frage nach den perfekten Winkeln, lässt sich in diesem Zusammenhang kaum exakt beantworten. „Es kommt darauf an …“. Es gibt Werte, die sollte man nicht über- bzw. unterschreiten. Dazwischen liegen die individuellen „Wohlfühl- und Racepositionen“. Zu hohe Sitzpositionen, zu lange und zu tiefe Vorbauten sind gleichermaßen zu vermeiden, wie zu niedrige, zu kurze und zu hohe. Wir haben für mich den oberen Bereich der altersbedingten Sportlichkeit ausgereizt und dabei auch meine vernachlässigte Hüftgelenkigkeit mitberücksichtig.

Radanpassung

Kommen wir nun zum Wesentlichen. Wir haben ja das perfekte Rad gesucht und dieses anhand aller oben beschriebenen Kriterien auch virtuell erstellt. Meine Körpermaße haben die Grundlage geboten. Den Rest hat das bikefitting.com System berechnet. Dieser Vorgang ist perfekt, wenn man sich ein neues Rad kaufen will. Wie eben einen maßgefertigten Rennesel.

Meine errechneten Winkel, Längen, Höhen und Breiten sind direkt an die Tischlerei übermittet worden, wo aktuell fleißig mein Rahmen aus Eschenholz maßgefertigt wird. Mein Rennesel wird ein Unikat werden. Ein millimetergenaues Unikat.

Mein maßgefertigtes Rennrad.

Dank Bikefitting und der exakten Vermessung meiner Wenigkeit, darf ich mich über mein maßgefertigtes Rennrad freuen. Durch die Holzbauweise, ist es MyEsel möglich, eine solche Maßanfertigung serienmäßig anzubieten. Wenn man bedenkt, dass der Rahmen in 4 – 6 Wochen fertig ist, zahlt sich das Warten schon aus. Der ganze Aufwand lohnt sich auf alle Fälle. Ein Bikefitting ist zu emfpfehlen. Viele Stunden im Sattel dürfen und sollen keine Qual sein, sondern ein Erlebnis. Da sich meine Rennradreisen und meine Vorhaben über mehrere Tage hinaus ziehen, ist mir ein passendes Rennrad besonders wichtig. Dass der Rennesel zudem auch noch gut ausschaut ist mehr als nur das Tüpfelchen auf dem i.

ktrchts
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