Kategorie: Rennradgeschichten

Geschichten rund ums Rennradfahren

Rennrad Ersatzteile kaufen. Wo bleibt mir Moral?

Ersatzteile Rennrad

Ich unterstütze gerne alle meine lokalen Händler vor Ort. Gerne und immer wieder. Regelmäßig. Jeder darf und soll leben können. Zuletzt war es ein kleines Radgeschäft mit sehr kompetenten Eigentümern. Beide haben den Laden mit eigenen Händen hochgezogen. Ich schätze ihre technische Fachkompetenz. Ich finde es gut, dass es lokale Händler gibt. Deshalb kaufe ich meine Rennrad Ersatzteile auch dort. In den letzten 3 Wochen waren das zwei Reifen von Challenge für den Crosser und letztendlich auch ein neues Ritzelpaket (Ultegra), eine neue Kette (Ultegra), ein neues Kettenblatt von SRAM mit 42 Zähnen und 3 Radlager für das Vorder- und das Hinterrad. Eigentlich wollte ich nur die Radlager getauscht wissen. Aber wie es so oft ist, ein Unheil kommt selten allein.

Ersatzteile sind oft nicht billig.

Rennrad Ersatzteile sind nicht billig. Das brauchen wir hier nicht diskutieren. Diskutieren würde ich gerne das Thema Bezugsquelle. Beim Versandhändler – davon gibt es viele, kann man ganz ordentlich sparen, beim lokalen Händler sind diese meist teurer.

Eine einfache Rechnung, wenn auch Milchmädchenrechnung, weil ich die Preise des lokalen Händlers nicht mehr im Kopf habe. Gemerkt habe ich mir nur die jeweilige Gesamtsumme (samt Arbeitszeit). Es waren für die unten angegührten Teile genau € 435,-.

Komponente lokaler Händler Versandhändler
Ultegra Ritzelpaket € 100 € 63,52 (bike-components)
SRAM Kettenblatt € 75 € 63,03 (r2-bike)
Ultegra Kette HG701 11f €40 € 25,02 (bike-components)
Reifen Challenge + Schlauch € 119 € 82,20 (bike discount, bike24, bikester)
SKF Industrielager (3 Stück) ca € 32 ca € 32 (rose-bikes.com)
Summe € 366 € 265,77

Wir können es jetzt drehen und wenden wie wir wollen – beim Versandhändler hätte ich fast € 100,- gespart. Mit den Versandkosten etwas weniger.

Rennrad Ersatzteile

Und die Moral von der Geschichte?

Die Moral von der Geschichte? Mich plagt das Gewissen. Doppelt. Einerseits geht es mir schon um die € 100,-. Ich habe die Geldruckmaschine im Keller noch nicht gefunden. Andererseits hätte ich auch kein gutes Gefühl, wenn ich beim Versandhandel kaufe und meine lokalen Händler und Partner somit umgehe.

Wo ist die Grenze zwischen Moral und Brieftasche? Und zwar der eigenen Brieftasche. Natürlich verdient der lokale Händler auch durch die Arbeitszeit. Soll er auch. Darf er auch. Muss er auch. Er macht sich für mich die Hände schmutzig und nimmt mir Arbeit ab, die ich a) nicht wirklich beherrsche und b) auch nicht so exakt und geduldig erledigen kann. Das ist eine perfekte Win-Win-Situation. Und die hat ihren Preis.

Aber die Ersatzteile? Wenn ich das hochrechne, dann kommt mit meiner Kilometerleistung und den damit verbundenen Verschleiß schon eine beachtliche Menge zusammen. Ich glaube aus diesem Dilemma komme ich nicht mehr raus, oder?

ktrchts

Rennrad fahren im Winter. Warum eigentlich?

Rennrad fahren im Winter

Wir haben zwar erst November, aber die klimatische Ungemütlichkeit hat sich schon weit herumgesprochen. Tief sitzt sie schon im Kopf und macht aus jeder geplanten Radausfahrt eine knifflige Denkaufgabe. Muss ich ich heute Rennrad fahren? Will ich heute überhaupt Rennrad fahren? Die Leichtigkeit aus früheren Tagen ist verloren gegangen. Rennrad fahren im Winter ist wie Schwimmen im Polarmeer. Eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn. Trotzdem könnte es durchaus eine therapeutische Wirkung haben. Ein Schritt und ein Blick auf die Waage untermauert diese These. Meine Formel, dass ein Tag ohne Rennrad im Winter gleich mit einem halben Kilo Gewichtszuwachs quittiert wird, ist zwar wissenschaftlich nicht belegt, aber tägliche Realität. Fragt den Hosenknopf.

Alternativen zum Rennradfahren.

Es ist dieser tägliche Kampf zwischen „ich muss nicht“  und „aber ich sollte“. Nicht müssen, weil wir ja erst November haben und der nächste Rennradurlaub erst in vier Monaten beginnt (Was! Nur noch vier Monate?). Aber ich sollte, weil die anderen jetzt schon (wieder, immer noch) viel schlanker sind als ich. Schlanker heißt nicht schneller. Aber schlanker ist schneller. Plötzlich sind jene auf die man warten musste, genau jene, die nicht mehr auf dich warten. Die letzten Ausfahrten haben diesen Umstand gnadenlos aufgezeigt. Dabei bin ich nicht schlechter geworden. Nur eben schwerer. Dank eines „eight to eight“ Jobs und dieser Off-Season.

Welche Alternativen gibt es jetzt wirklich, das Rennrad fahren im Winter erträglicher zu machen und nicht faul herumliegen zu wollen? Welche Möglichkeiten habe ich, den Kampf gegen den inneren, übergewichtigen Schweinehund zu besiegen? Einige.

Winterliche Rennradreise
Burgenland Extrem

Der übergewichtige Schweinehund.

Das „Nicht-Rennrad-fahren“ im Winter ist wohl keine passende Alternative. Weil es kein „aber“ gibt und geben darf.  Sommersportler werden im Winter geformt. Mit oder oder Training. Das Training formt die Muskeln. Das fehlenden Training formt den Bauch.

Bahnfahren

Die Wiener haben es gut. In Wien kann man Bahnfahren. In Wien bin ich auf der Bahn gefahren. Seit heuer ist das etwas komplizierter. Neben einer Einschulung und einem Nummerschild am Bahnrad, sind auch die Trainingszeiten (und die Termine für die Einschulung) ungünstig angesetzt. Zwischen Job, Familie und Radfahren bleibt für die Bahn leider wenig Zeit. Auch wenn so ein Bahn-o-Rama reizvoll wäre. Flexitarier müsste man sein, dann wäre Bahnfahren eine perfekte Alternative.

Bahnradfahren

Zwift

Kein Sorge. Ich werde nicht weich. Aber fast. Zwift ist für mich (noch) keine Alternative. Aber Indoor Cycling muss es werden. Es ist die Entwicklung, vor der ich mich nicht verstecken kann. Nach vier langen Wintern im Freien, vielen Frostbeulen, einigen Schürf- und Platzwunden, inklusive drei gebrochener Rippen, ist es an der Zeit, erwachsener zu werden. Noch habe ich die Voraussetzungen nicht geschaffen, aber die Planung läuft. Ein Suito Elite darf es werden. Damit wil ich flexibler sein und mein Zeitmanagement besser im Griff haben. Denn nur hier sehe ich den Vorteil gegenüber dem Frieren draußen.

Suito Elite Indoor Cycling

Querfeldein.

Wenn da nicht ständig dieses lästige Anziehen wäre. Sich für eine Ausfahrt im Winter vorzubereiten dauert oft länger als die Ausfahrt selber. Schicht für Schicht anziehen, um sich dann Schicht für Schicht auszuziehen. Dazwischen frieren. Hauptsächlich auf den Zehen und Fingern. Querfeldein ist die unangenehmste Alternative zum Nichtstun. Auch wenn es cool ist. Mit den passenden Rad– und Handschuhen sogar erträglich. Die schönste Seite des Winters ist querfeldein. Das gibt es im Wienerwald und im nödlichen Burgenland genug davon. „Back in two hours“ – das geht sich fast immer aus. Mit oder ohne Spikes. Also mit oder ohne e-Card. Gutes Licht vorausgesetzt. Seit heuer wartet die IXON Space mit 150 Lux und 45m Leuchtweite darauf, die Flugzeuge vom Himmel zu holen.

Rennrad Wintertipps
Draußen spielt die Musik.

Wintersport.

Eine gute Alternative zum Radfahren im Winter ist der Wintersport. Wer sich dabei der klassisch interpretierten Form des Wintersports hingeben will, der geht Langlaufen oder noch moderner zum „Skimo“ (Skibergsteigen). Auch die Wiener*innen. Sie stehen dann sonntags gerne am Unterberg im Stau. Weniger klassisch geht es im Burganland her. Im Winter hat hier das Radfahren keine Alternative. Außer dem Nichtstun. Aber das wollen wir ja nicht. Also bleibt nichts anderes überig, als sich der kniffligen Denkaufgabe zu stellen. Hinausgehen oder nicht hinausgehen? Wenn, dann aber gleich.

Ultracycling im Winter
Lawinengefahr können wir ausschließen

Krafttraining.

Das Krafttraining ist jetzt nicht wirklich eine Alternative. Weil das Kraftraining allein, eine Einheit am Rad nicht ersetzt. Ratsam wäre es doch. Für Typen wie mich. Im Winter wäre Zeit dafür. Rücken, Rumpf und Beine. Dazu Dehnungsübungen und viel Stabilisation. Ich sollte und müsste. Warum? Weil ein Besestil biegsamer ist. Versprechen kann und will ich es nicht. Aber ich nehme es mir vor. Vielleicht macht es auch schlank.

Wegfliegen ins Warme.

Können wir gleich vergessen. Keine Zeit. Außerdem gibt es ja genug Alternativen zum Rennrad fahren im Winter. Wo? Wer bis hierher gekommen ist, der hat schon ein paar davon im Auge.


Also kommt gut über den Winter. Und wir sehen uns im Frühjahr wieder. Fit und erschlankt. Damit das neue 2020er Trikot auch perfekt fittet.

 

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

MyEsel. Erfahrungen mit dem Holzfahrrad.

Erfahrungen mit dem Holzfahrrad

Ich war der Star beim diesjährigen King of the Lake. Hatte endlich alle möglichen Blicke auf mich gerichtet. Den ganzen Tag. Vor dem Rennen, beim Rennen und nach dem Rennen. Ich genoss es ausgiebig im orbitalen Mittelpunkt zu stehen. Auch wenn ich wusste, dass nicht ich das Objekt der Begierde war. Leider. Die volle Aufmerksamkeit galt meinem Esel aus Holz. Ich hatte mir das gute Stück erst vor einigen Stunden geholt. Ich wollte (und musste) unbedingt meine eigenen Erfahrungen mit dem MyEsel Holzfahrrad sammeln. Diesem einen. Bekannt aus Funk und Fernsehen.

MyEsel - das Rennrad aus Holz
Markante Gesichter sind leicht zu merken

MyEsel Fahrräder kann man individuell holzschneidern lassen. Muss man aber nicht. Sollte man aber. Unbedingt. Das ist ja auch ein großer Pluspunkt. Mein Esel war es nicht. Einem geliehenen Gaul schaut man eben nicht ins Maul. So brauchte ich schon eine Zeit lang, bis ich mir das Beste was aus dem Esel herauszuholen war, hoch- und auseinanderschrauben konnte. Mein perfektes Stack and Reach beherrsche ich sowieso im Schlaf. Den Rest zaubere ich mir anhand einiger Paramter zurecht. Sattelhöhe – Pedalachse, Boden – Unterkante Unterlenker und Sattelspitze – Mitte Lenker. Das geht fast immer. Fast. Ich war bereit für meine Erfahrungen mit dem Holzfahrrad. Und gespannt auf die Reaktionen.

Ein Rennrad aus Holz.

Logisch, dass ich mit dem Rennrad aus Holz zuerst durch die Expo spazierte. Dabei nutzte ich die Gelegenheit mich mit der Di2 (Ultegra) vertraut zu machen. Als bekehrter SRAM Jüngling eine nicht unwesentliche Umstellung und Einstellung. Ich hab’s nicht kapiert und ich will es nicht kapieren. Erspare mir deshalb alle Diskussion über das Rauf- und Runterschalten (leichter und harter Gang). Fakt ist, dass ich mehrmals ungewollt Kette links unterwegs war. Auch im Rennen. Egal. Für viele mag die Shimano Ultegra Di2 eine coole Sache sein. Es gibt Ausnahmen. Eine davon bin tatsächlich ich. Und weil wir schon dabei sind, können wir auch gleich das Thema Scheibenbremsen vorne weglassen. Sie waren am Rad. Und aus.

Rennrad aus Holz
Aufsitzen und losfahren.

Wenn der erste Eindruck zählt, dann zählt der erste Eindruck von MyEsel doppelt. Der helle Holzrahmen sticht in Kombination mit den wuchtigen Rush 45 Panchowheels Clincher und der 3T Carbongabel samt Steuerrohr treffsicher ins Auge. Tief und fest. Der Rahmen zieht nicht nur die Blicke magisch an, sondern auch die Finger. Hingreifen, kurz anklopfen und staunen. Wer die Gelegenheit hatte, nutzte sie und ging auf Tuchfühlung. Egal wohin ich den Esel anlehnte. Er war nie allein. Rund um ihn wurde getuschelt und diskutiert.

Aus gutem Holz geschnitzt.

Die ersten Kilometer waren abgesehen von der Di2-Schmach ein erstes vorsichtiges Herantasten ehe es dann beim King of the Lake ordentlich zur Sache ging. Hätten meine Beine mehr hergegeben, hätte ich den Esel einem noch härteren Stresstest unterzogen. Und mit etwas mehr Vorbereitungszeit wäre auch noch die Dressur des Esels zum Rennesel möglich gewesen.

Stattdessen entpuppte sich das gefahrene Rennrad aus Holz als ausgesprochen komfortabler und alltagstauglicher Zeitgenosse. MyEsel war überhaupt nicht stur. Die lange Touristenrundfahrt am Sonntag war mit dem Esel eine laufruhige Angelegenheit. Steif genug im Antritt, spurtreu in der Abfahrt und ausgesprochen exakt beim Lenken – ich hatte keine Sekunde lang Bedenken, mich nicht am Oberrohr liegend die Grossalmstraße mit knapp 90 km/h Richtung Steinbach zu stürzen. Eng oder langezogen, alle Kurven machten bei hohem Tempo richtig Spass.

MyEsel Rennrad aus Holz
Chillig am Esel reiten

Mir war der Rahmen leider etwas zu kurz. Somit ist die subjektive Meinung etwas schaumgebremst. Was aber keinesfalls die Vorzüge des Rades schmälert. In Summe überwiegt die postivie Überraschung. Sogar laketterechts äußerte sich verhältnismäßig überemotional. Ihr Umstieg auf den Esel zauberte ihr ein Zahnarztlächeln ins Gesicht und einen Antritt, den ich bis dato von ihr nicht kannte. „Das Rad geht voll nach vorne“ – klingt fast schon wie ein Fachkommentar. Hut ab.

Warum fährt man ein Holzrad?

Warum nicht. Es gibt keine Gründe die dagegensprechen. Diskussionen über Wetterfestigkeit, Gewicht, Aerodynamik oder Holzwürmer waren ziemlich lustig. Vor allem jene über Holzwürmer. Auch Blitzeinschläge wurden mehrmals genannt. Man sieht, wie vorgefestigt viele Meinungen sind. Kein Rennrad ist perfekt. MyEsel ist dafür auffallend fast perfekt. Ein Argument, welches sich zu den anderen gesellt, die dafürsprechen.

Rennradrahmen aus Holz
laketterechts und ihr Zahnarztlächeln

Man muss MyEsel gefahren sein, um MyEsel beurteilen zu können. Insofern war das Wochenende am Attersee für mich sehr aufschlussreich. Wer nicht mit der Masse schwimmen möchte, der findet im Rennrad von MyEsel den passenden Partner. Alltagstauglich ist das Fahrrad auf alle Fälle. Es geht stark in Richtung Granfondo.

Vielleicht schreibe ich ans Christkind. Oder an MyEsel selbst. Wünschen kann man sich ja vieles. Ein MyEsel Rennrad mit SRAM eTap Red 12fach zum Beispiel. Über die Scheibenbremsen diskutieren wir auch wieder nicht. Denn Felgenbremsen gibt es nicht. Noch nicht.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Rennrad Rahmenbau aus Holz
Ein Hingucker.

Der King of the Lake – Kaiser der Events.

Der King of the Lake

Der Sommerausklang am Attersee. Chillen am Wasser. Ein Glas Aperol. Die Sonne genießen. Das herrliche Rundherum spüren. Das Dasein im Salzkammergut ist eine nostalgische Zeitreise. Zurück. In die Zeit der Sommerfrische. Für viele. Aber nicht für alle. Einmal im Jahr gehört der See den Carbonrittern. Dann steht er im Mittelpunkt. Der King of the Lake, Kaiser der Events. Das längste Einzelzeitfahren in Europa. Carbonfestspiele der Superlative. Kraftraubende 48 Kilometer im Uhrzeigersinn. Gegen sich selbst und gegen die Zeit. Mittendrin statt nur daheim wie 2017 und 2018, logischweise die ketterechts Familie. Auch heuer stellte sie eine 4er Mixed Mannschaft.

Hobbysportler als Profi-Klone.

Es ist wie es ist. Und es ist nicht leicht. Weil es eine andere Welt ist. Eine Welt voller Laktat und Überwindung. Beim King of the Lake muss man Rennradfahren können und nicht nur Radfahren wollen. Schnell Rennradfahren. Sauschnell. Vorne geht die Post ab. Mehr und immer mehr. Schnell und immer schneller. Die magische Schallmauer von einer Stunde bröckelt von Jahr zu Jahr immer öfters. Zwischen Rad Bundesliga und den schnellsten Anderen ist nicht mehr viel Unterschied. Aber das ist die Zeit. Hobbysportler sind mittlerweile Profi-Klone.

 

 
 
 
 
 
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Ready to rumble @king_of_the_lake_attersee #kotl19 #ketterechts #memyeselanndi #cycling #bikeporn #inloveombike #fromwhereiride #lifebehindbars #pnnrd

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Der King of the Lake ist ein Klassentreffen. Erste Klasse Einzelzeitfahren und Mannschaftszeitfahren. Darunter ein paar auch Mannschaftszeitunerfahren. Was nicht abwertend zu sehen ist. Ganz im Gegenteil. Wer sich hier misst hat vollsten Respekt verdient. 48 Kilometer sind lang und werden zum Ende immer länger. Eine Sache der Einteilung.

King und Queen of the Lake.

Die üblichen Verdächtigen sind gerne vorne. Das Festzelt am Ende gespickt mit vielen König*innen. Ihnen gehört die Bühne. Der Stolz gehört allen. Und die Gewissheit, Teil einer großen Familie zu sein. Der King of the Lake wird zelebriert. Auf gesperrten Straßen. Dazu ein dickes „Like“ an die Organisatoren und die Helfer. Entlang der Strecke Hotspots. Mit Musik und Volksfest-Stimmung. Höhepunkt nicht nur wegen der 13% ist und bleibt der Buchberg. 5 km vor dem Ziel noch einmal alles geben.

Renrnadbekleidung von ketterechts
Queen of ketterechts

Heuer war das Wetter wieder die perfekte Draufgabe. Strahlender Sonneschein und starker Ostwind haben alle Teilneher*innen verwöhnt, gekitzelt und angespornt. So darf ein Event sein. So muss das Wetter sein.

Die Frage warum wir uns das antun stellt sich nicht. Viel mehr stellt sich die Frage, wie man für 2020 einen Startplatz bekommt. Es wartet nämlich die 10. Auflage der King of the Lake. Datum noch unbekannt. Und es warten viele offene Rechnungen, die beglichen werden wollen. Jeder hat so seine persönlche Zeche geprellt und pocht auf Wiedergutmachung. King of the Lake Schulden sind Bringschulden.

My Esel Rennrad
Zwei Männer und ein Esel

Der King ist tot. Es lebe der König.

Auf Wiedersehen. Mehr will man zum Event des Jahres nicht sagen. Darf man auch nicht. Es wäre eine majestätische Beleidigung. Das Warten und die Vorfreude werden uns ein Jahr lang begleiten. Samt Bessermachen und Andersamachen. Es lebe der König. Der König beherrscht uns. Dieser König macht uns süchtig. Unser König hat die Macht. Wir, das Volk, stehen im zu Füßen.

ktrchts
#machurlaubfahrrennrad

Ötztaler Radmarathon 2019. Ein Rückblick.

Ötztaler Radmarathon 2019

Das Wetter war diesmal nicht schuld. Leider. Es war die ganze Zeit ein Traum. Bis auf die letzten Kilometer jener, die etwas länger unterwegs gewesen sind. Sie haben das Timmelsjoch von seiner dunklen Seite kennenlernen müssen. Bedrohlich, schwarz, kalt und nass. Schlau, wer vor dem Start seine Hausaufgaben gemacht und für die vorhergesagten Schauer und Gewitter vorgesorgt hatte. Mit schneller fahren oder mit Regenjacke. All diese Streber durften im Ziel noch und wieder lachen. Der Rest musste im Ziel vom Rad geholt und in Decken gehüllt werden. Der Ötztaler Radmarathon 2019 war zum Ende hin erbarmungslos wie immer. 


Der „Ötzi“ ist einfach nicht planbar. 

Die heurige Teilnahme hat mir wieder klar gemacht, dass der „Ötzi“ einfach nicht planbar ist. Egal wie schnell man ist, es gibt viele, die schneller sind. Es ist auch egal wie weit man links fährt, es gibt viele die noch weiter links fahren. Teilweise auch außerhalb der Straßenbegrenzung. Vor allem zwischen Sölden und Ötz. Ganz egal ist es auch, wie weit man rechts fährt, denn es gibt einige, die noch rechter sind. Interessant auch, dass es völlig egal ist, wie stark man Kurven schneidet. Ja richtig, es gibt einige, die noch schnittiger unterwegs sind. Dann ist es auch noch einmal egal, wie strikt man die eigene Linie fährt. Erstaunlicherweise gibt es einige, die genau die selbe Linie fahren. Deine erkämpfte Linie. 

Ich hatte heuer stark geplant, meine Zeiten aus den Vorjahren zu verbessern. Und was ist passiert. Es gab genug andere, die das gemacht haben. Meinen Plan besser zu sein, haben andere verwirklicht. Besser. Auch hatte ich geplant, viel mehr zu „lutschen“, um Kräfte zu sparen. Umsonst. Denn es gab wieder andere, die das noch schlauer umgesetzt haben. Hinter mir. Von Kematen bis Innsbruck und dann fast bis auf den Brenner.

Hart. Härter. Ötztaler Radmarathon.

Auch wollte ich in den Abfahrten viel mehr auf Sicherheit fahren und nicht unbedingt wieder die 100 km/h mehrmals überschreiten. Richtig. Es gab andere, die weitaus sicherer als ich unterwegs waren. 

14x Ötztaler Radmarathon. Jedes Mal ein erstes Mal.

Vor dem Rennen habe ich mir auch ganz stark vorgenommen nicht zu sterben. Ich wollte die Pässe hinauffliegen. Wie das die Profis machen. Im Fernsehen. Locker, lässig und mit einer bemerkenswerten Kadenz. Passiert ist, dass viele, und ich meine wirklich viele, das viel lockerer und lässiger gemacht haben als ich. Dann wollte ich natürlich auch auf meine geplanten Wattzahlen schauen und diese sogar erhöhen. 240 Watt am Kühtai, 200 am Brenner, 220 am Jaufenpass und dann all in am Timmelsjoch. Egal wie viele und wie wenige Watt ich noch treten konnte, es gab genug andere, die noch härter und schneller ihre geschmeidigen Pedalumdrehungen zur Schau stellen.

Mein Garmin zeigte teilweise 140 Watt bergauf. Zuerst dachte ich mir, ein Vector wäre wieder ausgefallen. Passiert öfters. Wäre nichts Neues gewesen. Doch es waren tatsächlich nur 140 Watt. Irgendwo war meine Kraft verloren gegangen. Bereits auf den ersten Metern von Ötz hinauf ins Kühtai war mir klar, dass ich ohne Überstunden nicht in Sölden ankommen werde. Man kann beim Ötztaler Radmarathon viel falsch machen. Als wäre jede Teilnahme ein erstes Mal. Ich habe vieles falsch gemacht

Ötztaler Radmarathon
Scharfrichter Timmelsjoch

Ötztaler Lycra ist die neue Anerkennung.

Einen Ötztaler Radmarathon gibt man deshalb aber nicht auf. Niemals. Für eine Handvoll Lycra startet man Richtung Hölle, um Stunden später im Paradies anzukommen. Man überwindet vier Pässe und fühlt sich wie eine Katze mit sieben Leben. Man stirbt (mehrmals) und steht von den Toten wieder auf. Wer ein Mal mehr aufsteht, als er stirbt kommt in Sölden an und darf sich in der Ötztal Arena das begehrte Finisher Trikot abholen. Nie mehr wieder bis zum nächsten Jahr. Der Ötztaler Radmarathon ist und bleibt eine Sucht. Hier werden Heldengeschichten geschrieben. Von jedem einzelnen. Die einen weinen vor Schmerzen, die anderen vor Freude und Berührung. Egal wer und ganz egal wie, kein Rennen kann so viel Emotion auslösen. Wenn Matthias Nothegger in weniger als 6h50 seinen Arbeitstag beendet, dann ist das Gänsehaut. Eine kaum nachvollziehbare Leistung. Wenn der letzte Teilnehmer nach mehr als 13h30 in Sölden ankommt, dann bewegt das gleich mehr. Auch das ist eine herausragende Leistung. Für die Schnellen ist Schnellfahren eine Pflicht. Für uns Hobbyathleten ist es ein Kunst. 

Ötztaler Lycra ist längst die höchste Anerkennung, die man sich erkämpfen kann. Aber auch die vielen ausgestreckten Hände am Rande der gesamten Strecke. Kinder, die dir die Hand reichen und dich einladen mit ihnen abzuklatschen. Das ist der Grund, warum wir das machen. Vorbild sein für einen kurzen Augenblick. Ihre Augen strahlen sehen und ihre Freude spüren. Meist stehen sie sogar im Sonntagsgewand. Das heißt in Tirol und Südtirol sehr viel. Zeiten werden plötzlich relativ. Dabei sein ist alles. Durchkommen und finishen die Superlative Krönung.

Mythos Ötztaler Radmarathon
Mythos Ötztaler Radmarathon

Dummheit auf zwei Rädern.

Rahmenprogramm, Organisation, Support, Absicherung, Verpflegung, der Ötztaler Radmarathon 2019 hat keine Wünsche offen gelassen. Dass viele besser, schneller und schlauer waren als ich, dafür bin ganz allein ich schuld. Ich hatte es mir anders vorgestellt und hatte es auch ganz anders geplant. Einziger Kritikpunkt geht von meiner Seite aus an uns Athleten selbst. Wir sind der Innbegriff für die Dummheit der heutigen Gesellschaft in Sachen Umwelt. Da gibt man uns die Möglichkeit, einen perfekten Tag am Rad zu verbringen und wir bedanken uns mit Müll, den wir entlang der Strecke einfach so wegwerfen. Niemand, der sich die Frage stellt, wer das denn wegräumen soll. Die Kühe? Die Touristen? Die Zeit?  

Trotz meiner eigenen Probleme auf den 228 Kilometern hatte ich genügend Zeit zum Fremdschämen. Meine Gedanken, lieber voller Gels unterm Trikot als Vollkoffer im Feld. 

Bist du zu schwer, wird’s schwer.

Was vom Ötztaler Radmarathon 2019 bleibt sind ein Zwicken im Oberschenkel – innen, über die gesamte Länge, heute noch – und die Erkenntnis, dass es schwer wird, wenn man zu schwer ist, weil es sowieso schon schwer genug ist. Die vielen Krämpfe in den Beinen und im Magen haben mir den Ötztaler-Genuss zudem noch mehr erschwert. Der letzte Krampf am Gegenanstieg zur Mautstelle Hochsölden reihe ich in die Kategorie „Mega-i-Tüpfelchen-Deluxe“ ein. 

Trotzdem habe ich Spass gehabt. Auch wenn es viele andere gab, die noch mehr Spass hatten. Es war lustig, leidend. Vor allem und eigentlich nur in den Abfahrten. Kühtai, Sterzing, St. Leonhard und Sölden habe ich so genommen wie sonst selten. Waren es 2018 PR’s auf allen Anstiegen, so bleiben 2019 PR’s in allen Abfahrten. Vielleicht schaffe ich beim Ötztaler Radmarathon 2020 beides in einem Rennen. Ich plane es einmal ein, auch wenn ein Ötztaler Radmarathon nicht planbar ist. 

ktrchts

PS: Ein Danke an alle, die mich in Sölden erkannt, angesprochen und mir viel Zuspruch gegeben hat. Ein persönliches Kompliment gibt mir mehr als tausend Likes.

Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon

Wieder Ötztaler Radmarathon

Es ist das Highlight des Jahres. Für viele. Auch für die ca. 4000 Glücklichen, die sich nächsten Sonntag um 6:45 Uhr auf den Weg machen werden, Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch zu besiegen. Im Kampf gegen die Uhr und gegen sich selbst. Und gegen das Wetter. Nirgendwo spielt dieses eine so übergeordnete und wichtige Rolle. Es wird auch nirgendwo anders so viel darüber diskutiert und gemutmaßt. Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon. Nur noch sieben Tage unzählige Apps konsultieren und ins Reich der Phantasie und Märchen hineinreichende Langzeitprognosen studieren. Um am Ende ist immer alles ganz anders.

Wieder Ötztaler Radmarathon

© Ötztal Tourismus

Der Ötztaler Radmarathon und das Ötztaler Wetter.

Es gibt Lotto-Sechser. Die sind unwahrscheinlich. Äußerst unwahrscheinlich. Aber es gibt sie. Irgenwo und irgendwann. So wie es perfektes und warmes Radwetter über die gesamte Distanz des Ötztaler Radmarathons gibt. Stabiles Hochdruckwetter. Von der Früh weg bis in die Abend- und Nachtstunden hinein. Genau wie 2015. Eine Ausnahme. Zumindest bei meinen mittlerweile 14 oder 15 Teilnahmen. Es gibt aber auch Fünfer mit Zusatzzahl. Nicht so schön wie ein Lotto-Sechser, aber immerhin. Alles statistisch gesehen von der Wahrscheinlichkeit her unmöglich.

Viel wahrscheinlicher und fast fix ist das typische Ötztaler Bergwetter in all seiner Bandbreite. Kaum vorherzusehen und Mittelpunkt vieler Leidensgeschichten. 2003 und 2013 waren mit Sicherheit epische Höhepunkte. Oder im vergangenen Jahr. Wer dabei war, weiß wovon ich schreibe. Es ist somit unvermeidlich, dass jeder über das Wetter spricht, schreibt oder einfach nur passiv mitliest. Heute, sieben Tage vor dem großen Klassentreffen, sind die vielen Internet-Foren und Facebook-Gruppen schon voller hellseherischer Prognosen. Diese reichen wieder einmal vom Weltuntergang bis hin zur Hitzewelle. Jeder Post ein Hilferuf an Petrus. Und an die Veranstalter. Aber die können in Sachen Wetter außer nichts, leider nur gar nichts tun.

Der Ötztaler Radmarathon

© Ötztal Tourismus

Das Wetter in Sölden interessiert nicht.

Egal wie das Wetter am 1. September in Sölden sein wird. Es interessiert mich persönlich wenig. Es muss nur trocken sein, wenn ich in der Früh am Start stehe und am späten Nachmittag, wenn ich ins Ziel kommen werde. Sollte es dazwischen in Sölden regnen, dann lässt mich das kalt. Viel Interessanter ist das Wetter entlang der 235 km über vier Pässe. Schnee am Kühtai? Kein Problem. Hat es auch schon gegeben. Strahlender Sonnenschein in Südtirol? Schaut nicht schlecht aus. Das kommt sehr häufig vor. So wie Wind und Kälte am Jaufenpass, oder Hitze in St. Leonhard und dann wieder Nebel und Graupelschauer am Timmelsjoch. Muss nicht sein. Kann aber passieren. Oder eben auch nicht. Das Wetter in den Ötztaler Alpen kann sich rasch ändern. Und es ändert sich auch rasch. Deshalb ist es verlorene Energie, sich jetzt schon damit zu beschäftigen.

Endlich schon wieder Ötztaler Radmarathon.

Nur noch eine Woche bis zum Ötztaler Radmarathon. Wären wir dieses Wochenende gefahren, dann hätten wir den Lotto-Sechser gezogen. Wären und hätten. Es lebe der Konjunktiv. Alles möglich, nichts wirklich. Wie es wirklich sein wird, das werden wir am Start in Sölden sehen. Pünktlich. Keine Sekunde davor. Endlich wieder Ötztaler Radmarathon ist der konjunktive Weg zum gemeinsamen Höhepunkt. Mit all seinen Unberechenbarkeiten. Allen voran das Wetter. Dieses beeinflusst den Rest. Wetter gut, alles gut. Und eine Ausrede weniger. Gefolgt wird das Wetter von der Zeit. Sechs, sieben, acht, neu, zehn, elf, zwölf, dreizehn oder vierzehn Stunden. Irgendwo dazwischen sollte man das Ziel erreichen. Wann genau, das weiß niemand. Nicht einmal eine Marschtabelle kann da helfen. Diese ist nämlich nichts wert, wenn das Wetter nicht mitspielt.

Timmelsjoch Hochalpenstraße

© Ötztal Tourismus

Wetter, Zeit und dann noch die Fragen der Form. Habe ich genug trainiert? Zu viel oder gefühlsmäßig zu wenig? Ich habe auch heuer wieder alles genau nach Plan dem Zufall überlassen. Fühle mich müde. Wie immer. Fühle mit übergewichtig, wie immer. Fühle mich nicht gut genug. Wie immer. Aber ich werde am Sonntag, am Start stehen. Bis dahin gibt es nichts Schöneres als das Jammern. Im Vorfeld des Ötztaler Radmarathon ist der Konjunktiv der König. Das gehört dazu. Bei mir ist das schon Routine. Ein Teil der langen Vorbereitung. Egal ob es jetzt das Wetter ist, die Bürde der Zeit oder die Unsicherheit über Form und Übersetzung. Jammern kann ich über alles.

Egal was passiert: Wichtig ist nur, dass es nicht schneit. Denn bei großer Hitze ist Rennradfahren im Schnee, ganz schön anstrengend.

#ktrchts
#ötztalerradmarathon2019

Leg&Go – das mitwachsende Kinderfahrrad

Kinderfahrrad

Eigentlich glaubte ich, in Sachen Kinderfahrrad bereits alles gesehen zu haben, was es so am Markt gibt. Mit einer eindeutigen Präferenz. Deshalb habe ich meine Tochter auf ein woombike gesetzt. Ihr gelbes Unikat ist der Burner in der Nachbarschaft. Doch dann traf ich Florian von Velocultour. Der sympathische Salzburger erzählte mit von Leg&Go, dem mitwachsenden Kinderfahrrad. Ich kannte zwar mitwachsende Skier, mitwachsende Skischuhe und mitwachsende Eislaufschuhe. Aber ein Kinderfahrrad? Interessiert und neugierig schaute ich mir die Sache dann ganz genau an. Und ich muss sagen, feine Sache. Da haben sich die Erfinder eine ziemlich gute Idee ausgedacht. Ein einfaches System mt vielen Möglichkeiten.

Leicht, stufenweise verstellbar und nachhaltig.

Genau so muss ein Kinderrad sein. Leicht, stufenweise vestellbar und nachhaltig. Leg&Go trifft es auf den Punkt. Die Augen von Florian leuchten, wenn er mir davon erzählt, wie er die Erfinder von Leg&Go auf der Eurobike in Friedrichshafen kennenlernen durfte. Ihre Idee ist revolutionär. Der Rest passt gut in die heutige Zeit. Das Kinderfahrrad ist wahre handwerkliche Arbeit. Nachhaltiges Wirtschaften steht im Vordergrund.

Außergewöhnlich an Leg&Go ist die Funktionalität. Das „Balance Bike“ zum Beispiel, kann auf die jeweilige Größe des Kindes eingestellt werden. Der Rahmen wächst mit und gibt den Jungen Radlern von Anfang an Vertrauen. Das „Balance Bike“ ist nicht nur ein Kinderfahrrad. Es sind drei Kinderfahrräder. Baby Bike, Bouncy Bike und Blance Bike – drei Varianten mit nur einer Basisversion.

Kinderfahrrad

Natürlicher Spass

Das mitwachsende Kinderfahrrad aus Holz.

Kinder wachsen. Das wissen wir. Und jetzt wächst das Kinderfahrrad mit. So kann das „Balance Bike“ von 10 Monaten bis 5 jahre genutzt werden. Weil in wenigen Handgriffen aus diesem Modell drei unterschiedliche Räder gemacht werden können. Mit den vielen „Add-ons“ wirds noch spannender und Kinder bekommen damit Unterstützung in ihrer motorischen Weiterentwicklung. Der „Rocking Elephant“, ein Schaukelelefant zum Beispiel. Oder das „Downhil-Element“ und das „Pedal-Set“. Viele Möglichkeiten, ein Leg&Go vom Schaukelspielzeug über das Laufrad bis hin zum echten Fahrrad zu verwandeln.

Coole Kids auf coolen Kinderfahrrädern. Einfach cool.

ktchts

 

Rennradfahren an der Adria – warum sich ein Besuch lohnt.

Rennradfahren an der Adria

Rennradfahren in der Emilia Romagna zahlt sich immer aus. Heuer ganz besonders. Denn der Giro d’Italia kommt vorbei und bleibt ein paar Tage. Gleich drei Etappen machen Station im größten Delikatessenladen Europas.  „La grande partenza“ in Bologna am 11. Mai macht den Anfang. Dann folgen ein EZF von Riccione nach San Marino über 34,7 km am 19. Mai und eine komlett flache Sprinter-Etappe von Ravenna nach Modena am 21. Mai. Auch den Ruhetag am 20. Mai verbringen die Profis in der Gegend rund um Rimini, Riccione, Cesenatico und Cattolica. Rennradfahren an der Adria – ein Revival und ein Blick nach vorne. Auf die guten alten Zeiten.

Rennradurlaub oder Emilia Romagna.

Bei mir schwingt ein wenig Nostalgie mit, wenn ich die Namen der klassischen italienischen Urlaubsorte an der Adria aufzähle. Hier fühlte ich mich als junger Bub Jahr für Jahr wie Zuhause. Wochen verbrachte ich mit Sandburgenbauen oder versenkte schwer erbettelte Liramünzen in die Schlitze der Spielautomaten. Heute, viele Jahre später ist hier alles gleich und doch ganz anders. Ich habe die „Zoccoli“ gegen Radschuhe getauscht und den Fokus statt zum Meer hin, von dort weg Richtung Hinterland verlegt. Rennradfahren an der Adria ist mehr als Strand und Wasser. Es ist ein tägliches Entdecken. Eine Kulisse voller Überraschungen. Kleine Dörfer, enge Gassen, mächtige Burgen und Schlösser, Zwergstaaten, weitläufige Weinberge und namhafte Anstiege wie der Cippo di Carpegna.

Rennradfahren an der Adria

Rennradurlaub oder Emilia Romagna.

Hier trainierten sie früher alle. Wirklich alle. Die Großen, die Kleinen, die Schnellen, die Einheimischen, die Stars und vor allem einer. Marco Pantani.

Rennradfahren an der Adria – Ein Frühling wie damals.

Es ist also logisch, dass der Giro d’Italia 2019 hier einen großen Etappen-Schwerpunkt setzt und eine ganze Region in Euphorie und Ekstase versetzt. Ein Grund mehr, sich das Spektakel live vor Ort anzuschauen. Denn nicht nur der Giro d’Italia macht Rennradfahren an der Adria so besonders. Zahlreiche Events runden ein bereits dichtes Programm ab. Allen voran die vielen Granfondo.

Den Anfang macht die Granfondo Cassani am 17. März 2019, dann eine Woche später am 24. März 2019 die Granfondo del Po in Ferrara. Ein Klassiker bereits die 10 Colli in Bologna. Die Granfondo Via del Sale am 5. Mai in Cervia lädt auch zu einem großen Sportfest ein, während die Granfondo degli Squali am 12. Mai mit einem prominenten Ex-Profi aufhorchen lässt. Die wohl bekannteste und bliebtese Granfondo Nove Colli mit 12.000 Teilnehmern aus aller Welt steigt am 19. Mai und macht die Region zu dem was sie ist. Ein großes Klassentreffen auf zwei Rädern.

Rennradfahren an der Adria

Allein und doch nie einsam.

Der Juni gibt in der Emilia Romagna auch nicht klein bei. Nach der Granfondo der Capitano mit Sprinter Ass Alessandro Petacchi am 9. Juni, folgt am 16. Mai bereits die Granfondo Citta di Riccione. Letztere habe ich im vergangenen Jahr im Beisein eines ehemaligen Radprofis richtig genossen. Das Ende der Saison 2019 macht für die Rennradfahrer die Granfondo Pantani. Jene Straßen folgend, welche der Pirat für seine Trainingseinheiten so besonders geliebt und gehasst hat.

 

Rennradpakete für sie, für ihn für beide.

Ich kann jeden die Region Emilia Romanga empfehlen. Die Stimmung, das Ambiente, das Essen, die Landschaft. Alles irgendwie abgestimmt auf das Rennradfahren. Für mich ein zweiter Rennradfrühling. Weg von der Masse. Zurück in die Wiege des Rennrades.

Mit einigen Hotels habe ich ein paar Pakete geschnürt. Neben der Granfondo Via del Sale gibt es ein attraktives Programm rund um die Granfondo degli Squali, dem Giro d’Italia und eine Rennradwoche mit Ex Pro Alessandro Malaguti.

Rennradreise „Una settimana a Riccione“

_30. März bis 6. April
_individuelle An- und Abreise
_**** Hotel Fedora Riccione
_7x VP mit typisch italienischem Frühstücks- und Abendbuffet vom Feinsten inkl. Nudelbuffet nach den Ausfahrten
_6x geführte Touren je nach Leistungsgruppen. Flach, hügelig, bergig. San Marino, San Leo, Carpegna …
_Radkeller
_Sauna und Massage im Haus

Radmiete möglich. Bitte um Vorreservierung. Räder Colnago Carbon ab € 149,- Woche.

Sport Bike Zimmer: € 315,- pro Person im DZ
Aktive Bike Zimmer: € 385,- pro Person im DZ
Top Bike Zimmer € 476,- pro Person im DZ

Einzelzimmer Sport Bike: € 445,- pro Person

Buchbar ab sofort. Anmeldeformular einfach an office@gemmato.com senden.

Rennradfahren an der Adria

Una settimana a Riccione

Rennradreise „Trainingswoche mit Ex Pro“

_27. April bis 5. Mai 2019
_individuelle An- und Abreise
_*** Hotel Ancora Cattolica
_7x VP mit typisch italienischem Frühstücks- und Abendbuffet vom Feinsten inkl. Nudelbuffet nach den Ausfahrten
_Tischgetränke inklusive
_6x geführte Touren je nach Leistungsgruppen. Mit Ex Profi Alessandro Malaguti. Flach, hügelig, bergig. San Marino, San Leo, Carpegna …
_Radkeller
_Sauna und Massage im Haus

Radmiete möglich. Bitte um Vorreservierung. Ab € 25, Tag.

€ 350- pro Person im DZ

Anmeldungen und Infos: office@gemmato.com

Rennradreise „Granfondo degli Squali“

_10. bis 13. Mai 2019
_individuelle An- und Abreise
_*** Hotel Ancora Cattolica
_3x VP mit typisch italienischem Frühstücks- und Abendbuffet vom Feinsten inkl. Nudelbuffet nach den Ausfahrten
_Tischgetränke inklusive
_Inklusive Startgebühr Granfondo degli Squali
_Radkeller
_Sauna und Massage im Haus

All inkluisve ab € 165,- pro Person.

Anmeldungen und Infos: office@gemmato.com

Rennradreise „Giro d’Italia“

_13. bis 20. Mai 2019
_individuelle An- und Abreise
_*** Hotel Ancora Cattolica
_7x VP mit typisch italienischem Frühstücks- und Abendbuffet vom Feinsten inkl. Nudelbuffet nach den Ausfahrten
_Tischgetränke inklusive
_6x geführte Touren je nach Leistungsgruppen. Flach, hügelig, bergig. San Marino, San Leo, Carpegna …
_Radkeller
_Sauna und Massage im Haus

Radmiete möglich. Bitte um Vorreservierung. Ab € 25, Tag.

€ 350,- pro Person im DZ

Anmeldungen und Infos: office@gemmato.com

Rennradfahren an der Adria

Ein Radfrühling wie damals.

Rennradfahren an der Adria ist nicht Rennradfahren im herkömmlichen Sinn. Es ist ein unvergesslicher Einblick in ein Land, welches diesen Sport geprägt hat und diesen Sport liebt. Vielelicht haben viele andere Destinationen ein besseres Marketing um Massen anzulocken. Die Emilia Romanga hat mich Sicherheit das besondere Flair. Hier wird Radleidenschaft gelebt. Und es wird einfach viel besser gekocht und Kaffee gemacht.

ktrchts

Weitere Infos über die Emilia Romagna oder Empfehlungen für Hotels in der Region: www.terrabici.it oder www.riccionebikehotels.it.

 

 

Eine winterliche Rennradreise – Burgenland Extrem.

Winterliche Rennradreise

Man sollte dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Das wäre bei mir gestern gewesen. Um vier Uhr in der früh. Mein iPhone hatte mich gerade aus den warmen Federn vibriert. Oder ein paar Sekunden später, als mich eine Hand zärtlich festzog, um mich am Aufstehen zu hindern. In diesem Augenblick hätte ich meine winterliche Rennradreise beenden sollen. Weil es am schönsten war. Aber nein. Wie ferngesteuert stand ich auf. Gewillt, die von mir iniziierte Fakemania auch durchzustehen. Ultracycling im Winter ist ja normal.

Kein Griff ins Klo. Rennradreisen mit Spikes.

Von lange geplant, änderten sich die Vorzeichen mit wenigen Zentimetern Schnee. Zwei, maximal drei waren es. Abgeschüttelt von einem Italientief, welches sich gegen den Uhrzeigersinn von Ungarn über die Region um den Neusiedersee gedreht hatte. Es hinterließ ein Bild der Verwüstung. Leicht verschneite Rad- und Güterwege. Hochwinter im Burgenland. Ich habe lange überlegt, Wettermodelle studiert, gehofft und gebetet. Vergeblich. Letztendlich habe ich mich für die Spikes entschieden. Ich kenne das Burgenland und ich kenne die hiesigen Schneeräumungsrichtlinien. Neben den vielen Griffen ins Klo, war dies eine meiner wohl besten Entscheidungen.

Winterliche Rannradreise

Hochwinter im Burgenland

Die winterliche Rennradreise – University of Extrem.

Natürlich war es eine innerlich gereifte Entscheidung. Begonnen 2017. Als ich mir am Eis drei Rippen gebrochen hatte. Vorderrad weg und schon war es gesehen. Umso verwunderter war ich, als meine Mitstreiter am Treffpunkt vor dem Gemeindezentrum in Oggau, spikelos dastanden. Nicht ganz. Denn die Spikes hatten sie im Auto.

Noch einmal zu den Vorzeichen. Ein wenig Schnee, -5°C und die Gewissheit, dass der Wind den Status mäßig schnell in lebhaft ändern würde. Die Summe daraus sind Schneeverwehungen und glatte Straßen. Damit ist die Antwort auf die Frage, was den extrem sei, auch schon beantwortet. Eine winterliche Rennradreise ist extrem.


Zu sechst machten wir uns auf dem Weg auf diese winterliche Rennradreise. Dass wir diesmal keinen Kindergeburtstag gebucht hatten, zeigte sich keine 500 Meter vom Start weg am Radweg von Oggau nach Rust. Mit den Langlaufskiern wäre man hier auch gut bedient gewesen. Alle rutschten. Alle? Natürlich nicht. Vernunft ist gut. Spikes sind besser. Wir hatten sogar das Privileg, die ersten Spuren in den Pulverschnee ziehen zu dürfen. Freerider würden vor Neid erblassen. Die Stimmung in der Gruppe gut, die Sorgenfalten aber auch. Nicht nur Schnee und Eis forderten uns. Auch die Mülltonnen in Ungarn waren es. Wenn auf einem 50 cm breiten Radweg knapp 30 cm breite Mülltonnen stehen, dann wird es eng. Und es war eng.

Vernunft ist gut. Spikes sind besser.

Richtig spannend wurde es erst am Einserkanal. Hier ist auch der öffentliche Verkehr unterwegs. Der Schnee demnach gepresst. Vom Wind glatt rasiert. Zwei von uns küssten den Boden. Spassgebremst ging es weiter. Entscheidungen fielen. Auf Runde zwei verzichtetn einige. Wir splitteten uns. Die Steyrer Fraktion ließ sich Zeit und erfüllte konsequent und pflichtbewusst die vorgeschlagenen Einkehrschwünge im Seecafè und Bei Enzos Bistro. In der Zwischenzeit kam auch die Sonne durch die Wolken. Zaghaft, aber immerhin. Weit über der Planzeit erreichten wir das erste Mal Oggau. Während Jürgen seinen Pit-Stop erledigte, um vorne auf Spikereifen zu optieren, plünderte ich den lokalen Nah&Frisch. Cola-Zitronengemisch und ein Twix. Dazu eine Red Bull Dose für den Rucksack. Ja.Rucksack. Ich habe mir ausnahmsweise meinen Salomon Laufrucksack gegönnt. Akku, Kabel und Reservemützen.

winterliche Rannradreise

Rennradreisen mit Spikes

Burgenland Extrem – Zeit zu genießen.

Der Kampf gegen den Wind und das Spiel mit dem Gleichgewicht verschafften mir eine neue Perspektive, mich und die Gegend wahrzunehmen. Die Runde gestern wirkte fast entschleunigend. Jeder Tritt ein Gedanke. An das Aufhören. Das warme Bett. An die zärtlich am Morgen Hand und daran nicht aufgehört zu haben, weil es am schönsten war. Der Wind zehrte an meinen Kräften und an meinem Willen. Der Hunger und vor allem der Durst verschärften alles noch einmal zusätzlich. An Essen war nicht zu denken. Ich erreichte meine im Rucksack verstauten Mannerschnitten nicht. Die Kälte hatte meine Arme gekürzt. Trinken war sowieso nicht möglich. Nur Eislutschen.

Erstaunlich auch, was sich auf derselben Strecke innerhalb von nur fünf Stunden so alles geändert hatte. Dort wo viel Schnee gelegen ist, ist er geblieben. Dort wo wenig Schnee lag, glänzte jetzt Eis. Straße aufgetaut, Straße angezogen, Straße eisig. Noch rutschiger. Viel gefährlicher. Weit mehr Spass mit den Spikes. Einzig der Wind ist gleich geblieben. Gleich lebhaft.

winterliche Rennradreise

Die dunkle Seite des Winters.

Zu zweit kämpften wir uns durch. Nahmen uns den Windschatten und gaben uns Windschatten. Wir kommunizierten still. Akustisch konnten wir uns sowieso nicht verständigen. Das Gesagte gelangte nicht durch die Mützen ins Ohr. Und wenn, dann wurde es vom Wind verblasen.

Radfahren ist und bleibt Urlaub für Geist und Seele.

Dann wurde es wieder dunkel und kalt. Nach zwei Runden um den Neusiedlersee die Entscheidung, den heutigen Tag so zu belassen. Jürgen stieg ins Auto. Ich machte mich auf dem Weg auf Umwegen nach Hause. Warmes Zuhause, welches ich nach mehr als 12 Stunden Fahrzeit und 255 km erreichen konnte. Entschleunigt. Langsam wie selten zuvor. Fertig. Ausgelaugt. Gedankenbefreit. Ein halber Eistag am Rad. Ultracycling im Winter ist extrem. Extrem unvorhersehbar.  Der Wind ist im Winter hässlicher als im Sommer, wo er grauslich. An Kälte kann man sich gewöhnen. Lieben wird man sie aber trotzdem nie.

30 Grad mehr und ich wäre sicher weitergefahren.

ktrchts

PS: Für den Fall, dass jemand von der Behörde hier mitlesen sollte. Trotz winterlicher Fahrverhältnisse war der gesamte Burgenland Extrem-Trail mit der richtigen Bereifung und einer erwachsenen Portion Selbstverantwortung problemlos zu bewältigen.